Antrag auf Einrichtung einer hauptamtlichen Stelle als Seniorenbeauftragte(r) und Inklusionsbeauftragte(r)


Daten angezeigt aus Sitzung:  81. Sitzung des Stadtrates, 17.10.2024

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat 81. Sitzung des Stadtrates 17.10.2024 ö beschliessend 6

Sachverhalt

Es wurde folgender Antrag gestellt:


Antrag auf Einrichtung einer hauptamtlichen Stelle als Seniorenbeauftragte bzw. Seniorenbeauftragter und Inklusionsbeauftragte bzw. Inklusionsbeauftragter


In der Herbstvollversammlung am 7.11.2023 waren sich die Mitglieder des Seniorenbeirats darüber einig, dass es in Hilpoltstein künftig eine hauptamtliche Seniorenstelle mit sozialpädagogischem Hintergrund für die Belange der Senioren geben sollte. 

In seiner Vorstandsitzung vom 15.11.2023 haben die anwesenden Mitglieder des Seniorenbeirats einstimmig beschlossen, hierzu einen Antrag in schriftlicher Form an die Stadt Hilpoltstein zu stellen.

Begründung:

  • Angesichts der steigend wachsenden Bevölkerungsgruppe „Senioren“ und der Prognosen für die nächsten 10 Jahre erscheint dieser Schritt unumgänglich. 
    Lt. einer Erhebung im Rahmen des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts liegt der Anteil der über 65- Jährigen in Hilpoltstein aktuell bei 2500 Personen und soll bis zum Jahre 2039 die 4000 Marke erreichen. 

  • Es gibt bei der Stadt Hilpoltstein keine Anlauf- und Erstberatungsstelle für Senioren. Deswegen sollte ein fester Ansprechpartner mit sozialpädagogischem Hintergrund als Ergänzung zum Seniorenbeirat installiert werden für Bürger, Engagierte und Hilfesuchende. 

  • Der Seniorenbeirat, der ehrenamtlich sehr vielseitige Angebote für die Senioren unserer Stadt anbietet, kann viele Aktionen und Projekte, die von anderen Einrichtungen im Landkreis oder auf Landesebene angeboten werden, nicht unterstützen bzw. leisten und in sein Programm aufnehmen; z.B. die Aktion Zuhause Daheim, die alljährliche Bayrische Demenzwoche, Angebote von BAGSO oder dem Landesseniorenrat. Sie würden den eigenen Rahmen und die Möglichkeiten sprengen. 

  • Der Seniorenbeirat kann zwar Anregungen zur Verbesserung der Situation unserer Senioren geben, aber das ehrenamtliche Zeitraster der Mitglieder lässt eine weitere Verfolgung und Mitwirkung bei der Umsetzung nicht zu. 

  • Projekte und viele Fördermittel können nicht ausgeschöpft werden, da keine Fachkräfte und personelle Ressourcen zur Verfügung stehen, um sich eingehend damit beschäftigen zu können.

  • Hauptort und Ortsteile haben sehr unterschiedliche Strukturen und Anforderungen an die Seniorenarbeit. Mit der Schaffung einer hauptamtlichen Stelle wäre eine bessere Vernetzung der Seniorenangebote der einzelnen Ortsteile, Vereine und Verbände möglich. 

  • Das kommunale Handlungsfeld eines hauptamtlichen Seniorenbeauftragten kann z.B. im Bereich Gesundheit und Soziales Präventionsangebote machen, Kontakte zu Angehörigen, Pflegeeinrichtungen, Institutionen und Verbänden herstellen, bei altersbedingten Beschwerden, finanziellen und persönlichen Notlagen beraten und unterstützen, Hilfe bei Antragstellungen geben uvm.

  • Im Bereich Wohnen könnte der Seniorenbeauftragte erste Anlaufstelle sein und verstärkt auf Wohnumfeld-Verbesserungen im Sinne von Barrierefreiheit, Infrastrukturen, Wohnberatung, Sicherheitsvorkehrungen usw. Unterstützung und Beratung anbieten. 

  • Die Öffentlichkeitsarbeit könnte professioneller gestaltet und ausgeweitet werden, auch gibt es Nachholbedarf in Bildungs- und Kulturangeboten.

In einer Stadt wie Hilpoltstein mit zwei Behinderteneinrichtungen, einem Pflegeheim, zwei Wohnanlagen für Betreutes Wohnen, mehreren Außenwohngruppen und einer Vielfalt von Menschen mit körperlichen und geistig-seelischen Beeinträchtigungen wäre es zudem überlegenswert und wünschenswert, in Hilpoltstein eine sozialpädagogische Anlaufstelle für Senioren- und Inklusion einzurichten.

Fördermöglichkeiten bietet das SELA – Programm (Selbstbestimmt Leben im Alter) an, ein Quartiersprogramm der Bayerischen Staatsregierung mit einer Anschubhilfe von 80 000 Euro und einer Laufzeit von vier Jahren. Mittlerweile ist dieses Programm unter bestimmten Voraussetzungen bereits erweitert worden. 

Für den Seniorenbeirat besteht aus den genannten Gründen unbedingter Handlungsbedarf! 
 
Viele kleinere Gemeinden als Hilpoltstein haben diesen Schritt bereits vollzogen. Es ist an der Zeit, dass auch unsere Kommune, die immer ein Vorzeigebeispiel in Punkto Seniorenarbeit im Landkreis war und ist, sich ernsthaft darüber Gedanken macht und diese Stelle eines hauptamtlichen Senioren- und Inklusionsbeauftragten einrichtet. 

Zudem findet in der Ausübung des Ehrenamtes gerade ein massiver Wandel statt. Viele Bürger wollen sich nicht mehr dauerhaft an eine Organisation oder einen Verein binden bzw. sich zu stark verpflichten. So ist bereits jetzt absehbar, dass die aktuellen Angebote des Seniorenbeirates zukünftig in diesem Umfang wohl nicht beibehalten werden können.

Ergänzend zu unserem Antrag schlagen wir vor, Frau Ariane Winter aus Büchenbach in den Stadtrat einzuladen und ihre Arbeit vorzustellen. Sie war bereits bei der Herbstvollversammlung 2023 im Seniorenbeirat zu Gast.


Mit freundlichen Grüßen


Monika Bergauer                                                Josef Gaukler
1. Vorsitzende Vorstand Seniorenbeirat                        Stadtrat
                                                               Vorstandsmitglied im Seniorenbeirat

Datenstand vom 26.11.2024 13:22 Uhr