In der Gemeinderatssitzung im Januar 2025 wurde der Arbeitskreis "Pflege und Wohnen" gegründet. Im Rahmen der März-Gemeinderatssitzung gibt Frau Patricia Kleibert von der REGINA GmbH einen Rückblick zum "Runden Tisch - Seniorenarbeit Berg" sowie den aktuellen Sachstand zur Sozialraumkoordination bekannt.
Die Sozialraumkoordination (SRK) im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. wurde im Mai 2020 eingerichtet und ist bei der REGINA GmbH angesiedelt. Grundlage der Arbeit ist das Seniorenpolitische Gesamtkonzept (SPGK), das der Kreistag 2019 beschlossen hat. Zu den zentralen Handlungsfeldern gehören Wohnen, örtliche Infrastruktur, Gesundheitsversorgung, soziale Teilhabe sowie Unterstützung für pflege- und betreuungsbedürftige Personen.
Die SRK übernimmt vielfältige Aufgaben, darunter die Vernetzung und Schulung von Seniorenbeauftragten und Nachbarschaftshilfen, die Beratung von Bürgerinnen und Bürgern sowie die Organisation von Informationsveranstaltungen. Aktuelle Projekte umfassen Vorträge zu seniorenrelevanten Themen wie „Wohnen im Alter“, Pflegeunterstützung und demografischer Wandel. Besonders hervorzuheben ist das Pop-Up-Projekt „Daheim wohnen bleiben“, das rund 200 Besucher anzog, sowie die Schulung ehrenamtlicher Wohnberater:innen, die Seniorinnen und Senioren bei der Anpassung ihres Wohnraums unterstützen.
Die SRK plant im Ausblick die Wohnberatung durch die Einbindung ehrenamtlicher Beraterinnen und Berater zu stärken, unterstützt vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales. Geplant sind außerdem Exkursionen und Hospitationen zum Austausch bewährter Praktiken sowie die Entwicklung von Musterkoffern und einer mobilen Ausstellung, um innovative Wohnkonzepte vor Ort erlebbar zu machen. Pop-Up-Stores in leerstehenden Geschäften anderer Kommunen sollen diese Angebote einem breiteren Publikum zugänglich machen.
Die Ehrenamtlichen wünschen sich barrierefreie Beratungsräume mit klarer visueller Ausschilderung und taktilen Bodenindikatoren zur besseren Orientierung. Zudem soll die Gestaltung der Sanitäranlagen den Bedürfnissen von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und Sehbehinderungen gerecht werden. Die Einrichtung einer "Wohnwerkstatt" ist ebenfalls geplant, um gemeinsam mit Fachleuten individuelle Wohnkonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Durch diese Maßnahmen möchten wir die Wohnberatung kontinuierlich verbessern und den Bedürfnissen unserer Gemeinschaft gerecht werden.
Im Rahmen des Runden Tisches zur Seniorenarbeit in Berg wurden bereits verschiedene Ideen entwickelt, um die Situation älterer Gemeindemitglieder zu verbessern. Eine zentrale Maßnahme sei die Erstellung eines Plakats „Hilfen in Berg“ mit wichtigen Kontaktdaten, das an zentralen Stellen ausgehängt und im Mitteilungsblatt veröffentlicht werden soll. Zudem wurde der Bedarf für niedrigschwellige Unterstützungsstrukturen diskutiert, wobei Zuständigkeiten und Umsetzungswege noch geklärt werden müssen. Eine mögliche Lösung wäre die Einrichtung einer interkommunalen Koordinationsstelle („Kümmerer“), um Unterstützungsangebote besser zu steuern.
Ein weiteres Anliegen des Runden Tisches ist die Organisation einer „Senioren-Zukunftswerkstatt“, um die Bedürfnisse älterer Bürgerinnen und Bürger systematisch zu erfassen und darauf basierende Maßnahmen abzuleiten. Die Wohnberatung soll weiter gestärkt und durch barrierefreie Beratungsräume sowie mobile Ausstellungskonzepte ergänzt werden. Zudem wird geprüft, inwiefern Fördermittel des Bayerischen Staatsministeriums für innovative Wohnprojekte und seniorengerechte Quartierskonzepte genutzt werden können.
Die weiteren Schritte umfassen die regelmäßige Einberufung des Runden Tisches zur Seniorenarbeit sowie die Konkretisierung und Umsetzung der angedachten Maßnahmen. Die Zusammenarbeit zwischen politischen Vertretern, der Gemeinde und ehrenamtlich Engagierten ist dabei ein entscheidender Faktor.
Frau Kleibert schlägt vor, eine "Senioren-Zukunftswerkstatt" zu gründen, um die Bedürfnisse der älteren Bevölkerung in Berg besser zu verstehen und ein lokales Konzept zur Entwicklung der Seniorenarbeit zu erstellen. Dabei können uns bayerische Koordinierungsstellen und lokale Einrichtungen unterstützen.
Zusätzlich soll der Wiederaufbau der Nachbarschaftshilfe möglich auch in Kombination mit einer "Taschengeldbörse", bei der Jugendliche für einfache Tätigkeiten im Alltag von Seniorinnen und Senioren ein kleines Taschengeld erhalten. Diese Maßnahmen könnten das Miteinander der Generationen stärken und verbessern die Lebensqualität der Senioren in unserer Gemeinde.
Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales fördert im Rahmen der SeLA-Schiene (Selbstbestimmt Leben im Alter) Anschubfinanzierungen für Projekte zur Unterstützung von Senioren. Es gibt:
- Bis zu 10.000 € für die Gründung von Nachbarschaftshilfen (2 Jahre)
- Bis zu 40.000 € für innovative Wohnprojekte (2 Jahre)
- Bis zu 80.000 € für seniorengerechte Quartierskonzepte (max. 90 % der Kosten, 4 Jahre)
Diese Förderungen dienen der Unterstützung beim Projektstart.