Die Anzahl der Neuzulassungen von Elektroautos ist im Jahr 2020 enorm angestiegen. Während 2019 noch 63.000 Fahrzeug einen E-Antrieb besaßen, waren es 2020 bereits 194.000 Fahrzeuge. Die Förderprogramme der Bundesregierung setzen Impulse zur CO²-Reduzierung. Da aufgrund der Zulassungszahlen mehr Fahrzeuge mit Akkutechnologie auf unseren Straßen unterwegs sind, ist es für einen Ort der ein touristisches Angebot bietet und von Tagesausflügen profitiert notwendig, eine Ladeinfrastruktur auf zu bauen. Außerdem hat sich Bodenwöhr als Thema für ein INSEK entschieden, den Weg zu einer Klimaneutralen Gemeinde zu gehen.
In der Gemeinde Bodenwöhr stehen im Jahr 2021 an entscheidenden Schlüsselstellen, welche allesamt für eine Ladeinfrastruktur in Frage kommen, Baumaßnahmen an. Aus diesem Grund ist es notwendig, die Vorbereitungen für Elektrotankstellen zu treffen und schrittweise die Ladesäulen zu schaffen.
Derzeit überarbeitet die Bundesregierung den 7. Förderaufruf, der auf ein Volumen von 300 Millionen Euro zurückgreifen kann.
In der Gemeinde wird 2021 die Erneuerung der Schwandorfer Straße in Angriff genommen, was den Standort Rathaus betrifft. In der Ludwigsheide ist ein Parkplatz geplant und ausgeschrieben der eine E-Ladesäule bereitstellen soll und die Renovierung des Bahnhofes seitens der Deutschen Bahn AG ist ebenfalls geplant, was eine Versorgung des P&R Parkplatzes der Gemeinde mit einer E-Ladesäule notwendig macht. An allen Standorten ist es Vorteilhaft ein Versorgungskabel für den notwendigen Stromfluss einzubauen.
Die Kosten für das Erstellen einer Ladesäule betragen ca. 5.000 €. Für extra durchgeführte Installationsarbeiten, Tiefbau, Kabelarbeiten kommen noch einmal rund 5.000 € hinzu. Durch die begleitende Vorbereitung können so Kosten für die Installation eingespart werden. Hinzu kommt der Betrieb einer Ladesäule, welche je nach Anbieter zwischen 700 € und 1.200 € in Anspruch nimmt. Die jährliche Gebühr betrifft die Kosten und Wartung für die Abrechnungs- und Authentifizierungssoftware sowie die Wartung der Ladestationen. Ob die Gemeinde selbst den Storm verkauft, oder dies von einem Anbieter wie Bayernwerk, BayWa, Innogy oder einem sonstigen Anbieter übernommen wird, bestimmt letztendlich den Strompreis an den Ladesäulen. Beide Varianten sind denkbar.
Die Gemeindeverwaltung schlägt vor, im Hauptausschuss einen Grundsatzbeschluss zu fassen, ob der Aufbau einer Ladeinfrastruktur in der Gemeinde Bodenwöhr gewünscht wird. Bei den künftigen Baumaßnahmen im Jahr 2021 sollen die Vorbereitungen getroffen werden. Die Installation der Ladesäule mit einem Kostenrahmen von 5.000 – 10.000 Euro liegt im Rahmen der Bewirtschaftungsbefugnis der Gemeindeverwaltung.
Den Betrieb der Ladesäulen organisiert die Gemeinde Bodenwöhr selbst. Über eine Vernetzung mit dem ladenetz.de erfolgt die Abrechnung der verkauften KW/h zu einem von der Gemeinde festgelegten Preis. RFID-Karten anderer Ladenetzwerker, können ebenfalls die Säule nutzen und zahlen den vereinbarten Preis von Ihrem Anbieter, zuzüglich einer Roaming-Gebühr von 0.03 Euro.
Kosten für die notwendige webbasierte Softwarelösung für das Ladenetz.de belaufen sich auf einmalig rund 700 € und einer jährlichen Wartungsgebühr von ca. 1000 €. Optional können dazu noch Module wie Dienstwagenabrechnung oder ein Lastenmanagement hinzu oder auch wieder abgebucht werden. Diese Aufwendungen kann die Gemeinde auf den Strompreis mit umzulegen.