Feuerwehralarmierung und Katastrophenschutz;
Umrüstung der Sirenen
Daten angezeigt aus Sitzung:
Sitzung des Marktgemeinderates, 10.09.2024
Beratungsreihenfolge
Sachverhalt
Dem Ratsgremium werden die Ergebnisse der Schallpegelsimulationen für die Feuerwehrsirenen im IST-Zustand sowie nach einer Umrüstung aufgezeigt. Unumgänglich ist eine Umrüstung auf die Digital-Alarmierung (= Ertüchtigung mit Empfangsteilen für TETRA-Digitalfunk). Hier liegen die Kosten bei ca. 3.500 bis 4.000 Euro pro Sirene bei einem Förderanteil von 2.181 Euro je Einheit. Hierzu ist auf Ministeriumsebene eine generelle Verlängerung des Bewilligungs- und Umsetzungszeitraumes in Arbeit.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob die Sirenen unter Verbesserung der Ortsabdeckung auf diese „neuartigen“ Sirenen umgebaut werden sollen, wie sie bereits in Stralsbach und bei der Fa. Albert-Haus in Zahlbach vorhanden sind oder lediglich die Empfangsteile für den TETRA-Digitalfunk ertüchtigt werden sollen. Sofern auch eine Umrüstung der Sirenen an sich erfolgen soll, ist weiter zu entscheiden, ob man dies in einem Zug macht oder über einen vorher definierten Zeitraum eine bestimmte Anzahl jährlich umbaut. Weiterhin sind zudem auch einige Sirenenstandorte und der Zugang zu diesen Alarmierungseinrichtung nicht uneingeschränkt möglich (Privatanwesen, Mietobjekte, Verkaufskandidaten, …).
Ein Hersteller führt zum Unterschied zwischen Elektronische Sirene als Alternative zur Motorsirene (Drehtellersirene) folgendes aus:
Gerade auf dem Land finden sich noch vielfach elektromechanische Motorsirenen, die als alleinige Sirene auf dem Dach des Feuerwehrhauses installiert sind. In Deutschland sind diese Einheitssirenen seit dem Ende des zweiten Weltkriegs im Einsatz. In der Bundesrepublik wurde die Motorsirene E57 installiert.
Die elektromechanischen Sirenen tun in vielen Feuerwehren seit Jahrzehnten ihren Dienst. Allerdings entspricht die Motorsirene schon lange nicht mehr dem Stand der Technik. Sie benötigt Drehstrom und ist deshalb nicht Strom unabhängig. Eine Betriebsbereitschaft bei Stromausfall erfordert ein Notstromaggregat. Ein Austausch der Einheitssirene durch eine zeitgemäße elektronische Sirene ist oft mit wenig Aufwand verbunden.
Eine einzelne elektromechanische-Sirene lässt sich in der Regel einfach durch eine elektronische Sirene ersetzen. Die elektronische Sirene empfiehlt sich hier als zeitgemäße, leistungsfähige Alternative zur Motorsirene. Die Bedienung ist einfach und ohne Kompromisse in der Leistungsfähigkeit. Die elektronischen Sirenen benötigen keinen Drehstrom und bleiben aufgrund der integrierten Batterien bis zu einem Monat betriebsbereit. Die Technik ist wartungsfreundlich.
Die Kosten für eine neue Sirene liegen bei ca. 17.500 Euro/Einheit. Ob, in welcher Form und für welchen Zeitraum hierfür nochmals Förderprogramme aufgelegt werden ist ungewiss.
Diskussionsverlauf
Über die neuen Sirenenhörner können in Katastrophenschutzfällen dann auch Durchsagen verbreitet werden. Letztendlich wird aber - wie auch jetzt - bei den neuen Sirenen die Ortsabdeckung der Schallausbreitung immer auch windabhängig sein.
Kollege Bernd Müller weißt darauf hin, dass in Stralsbach noch ein weiteres Sirenenhorn nachgerüstet werden muss. Außerdem ist nach mehrfach bestätigten Wahrnehmungen der Alarmierungston der Drehtellersirenen im Gebäudeinneren besser wahrzunehmen als bei den neuen Lautsprechersirenen.
Auch wenn aktuell insbesondere bei der Ortsabdeckung in Burkardroth und Stangenroth Defizite bekannt sind, sollen auch hier neue Sirenen möglichst unter Nutzung eines Förderprogrammes installiert werden.
Beschluss
Das Ratsgremium beschließt die baldmögliche Ertüchtigung aller vorhandenen Sirenen auf die TETRA-Digitalfunk-Alarmierung. In einem weiteren Schritt sollen die Vorbereitungen für einen Austausch der herkömmlichen Drehtellersirenen gegen elektronische Sirenen mit Sirenenhörnern getroffen werden, um im Bedarfsfall (z.B. Ausfall der vorhandenen Sirene) oder bei Neuauflegung eines entsprechenden Förderprogramms den Austausch kurzfristig veranlassen zu können. Zu diesen Vorbereitungen gehört bei den betroffenen Sirenen auch die Prüfung von alternativen Standorten.
Abstimmungsergebnis
Dafür: 18, Dagegen: 0
Datenstand vom 04.10.2024 08:19 Uhr