Datum: 28.11.2018
Status: Niederschrift
Sitzungsort: Sitzungssaal Rathaus
Gremium: Sonstige Ladungen
Öffentliche Sitzung, 20:00 Uhr bis 22:15 Uhr


Öffentliche Sitzung

TOP-Nr. Bezeichnung
1 Bericht des Ersten Bürgermeisters
2 Anfragen und Anträge

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1. Bericht des Ersten Bürgermeisters

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Sonstige Ladungen Bürgerversammlung 28.11.2018 ö beschließend 1

Sachverhalt

Bürgermeister Brilmayer eröffnet die Bürgerversammlung im alten speicher und begrüßt die Anwesenden.
Er dankt den Mitgliedern des Stadtrates und den Mitarbeitern der Stadtverwaltung für ihre sach- und zielgerichtete Arbeit sowie allen ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern für ihren unermüdlichen Einsatz.
Herr Brilmayer weist darauf hin, dass die Gebärdensprachdolmetscherin Frau Katharina Fischer aus Grafing nebst einer Kollegin ihre Teilnahme an der Bürgerversammlung zugesagt haben und diese gleich nach Ankunft begleiten werden.
Vor seinem Bericht erklärt Herr Brilmayer, warum der Christkindlmarkt auch in diesem Jahr ein Wochenende vor dem 1. Advent stattfindet und erst wieder in zwei Jahren auf den Adventssonntag fällt. Das Verschieben z.B. der Bürgerversammlung vom Buß- und Bettag weg um eine Woche nach hinten war dagegen ein Leichtes.
Den Familien Pohn, Dickl und Ranner dankt er für die gespendeten Weihnachtsbäume.

Zum Thema Breitbandausbau beschreibt Bürgermeister Brilmayer den Unterschied zwischen dem eigenwirtschaftlichen Ausbau der Telekommunikationsunternehmen und den vom Freistaat geförderten Ausbau der Leitungen in den Außenbereichen der Stadt. Während der innerstädtische Ausbau von den Unternehmen selbst im Rahmen der eigenen Möglichkeiten betrieben wird, muss die Stadt die Aufträge in den Außenbereichen einer umfangreichen Bestandserhebung sowie eines aufwendigen Ausschreibungs- und Vergabeverfahren unterwerfen. Herr Brilmayer beschreibt die seit 2010 durchlaufenen Planungs- und Ausbauschritte und erklärt die Fördersystematik.
Im derzeitigen Förderprogramm steht die Vergabeentscheidung in der Sitzung des Stadtrates am 18.12.2018 an. Geprüft wird gerade die Teilnahme am Programm zum Anschluss der Schulen an das glasfasernetz, für die Fördermittel für digitale Klassenzimmer arbeiten die Schulen an Konzepten. Das Programm Gigabit-Initiative ist mit der EU abgestimmt und befindet sich nun in der Formulierungsphase.

Zum Thema Wasserver- und Abwasserentsorgung erklärt Bürgermeister Brilmayer die Notwendigkeiten der Sanierungen der zum Teil 100 Jahre alten Leitungen. In der Bahnhofstraße sind sowohl der Kanal als auch die Wasserleitung erneuert worden. Hauptsächlich wegen den Starkregenereignissen muss auch der Kanal in der Dr.-Wintrich-Straße neu und mit mehr Kapazität verlegt werden. Dem zunehmenden Bau von Wasserrückhaltebecken steht die weitere Flächenversiegelung gerade mit Hinblick auf die Innenstadtverdichtung gegenüber.
Für das Jahr 2019 hat das staatliche Straßenbauamt Rosenheim angekündigt, die Eberhardstraße zu sanieren. In dem Zug wird die dort liegende Wasserleitung bis zur Ulrichstraße erneuert. Ob diese dann nördlich oder südlich oder gar unter das Rathaus durchgeführt werden wird, ist noch nicht entschieden.
Im Bereich Wasserleitungen stehen im Gegensatz zu Kanalerneuerungen, die zumeist nach Roboterbefahrungen direkt repariert werden, drei große Maßnahmen an: Verlegung der Leitung von Hintergrundstücken in die Wildermuthstraße hinein, Fertigstellung des Wassernotverbundes mit Grafing und eine zweite Zuleitung durch den Forst.
Die Investitionen finanzieren sich über die Gebühren, welche alle drei Jahre kalkuliert werden. Wasser- und Abwassernetz sind insgesamt in sehr gutem Zustand. Zu den im Forst angedachten Windrädern weist Bürgermeister Brilmayer darauf hin, dass diese, wenn denn dort welche errichtet werden sollten, auf keinen Fall im Bereich des Wasserschutzgebietes der Stadt gebaut werden dürfen.

Zum Thema Klimaschutz dankt Bürgermeister Brilmayer dem Arbeitskreis 2030, den Agenda-Gruppen und dem städtischen Klimaschutzmanager. Der Klimaschutzmanager arbeitet die Themenbereiche des städtischen Klimaschutzkonzeptes ab und hat seine derzeitigen Schwerpunkte in den Bereichen E-Mobilität, Energieeffizienzkonzept sowie Nah- und Fernwärme. Zur E-Mobilität benennt der Bürgermeister die städtischen Dienstwägen und die rund 30 privaten elektrisch betriebenen Pkw in Ebersberg. Das Parken ist auf allen gebührenpflichtigen Plätzen in Ebersberg für E-autos kostenfrei. Zu der einen öffentlichen Stromtankstelle und den drei privaten soll es nach dem landkreisweiten Konzept noch vier weitere öffentliche Lademöglichkeiten geben.
Als sehr gutes aktuelles Beispiel für Energieeffizienz nennt Herr Brilmayer die Umstellung der gesamten Beleuchtung im alten kino auf LED-Beleuchtung. Hier wird die Strommenge eines Drei- bis Vierpersonenhaushaltes eingespart. Über die städtische Homepage oder die der Energieagentur kann jeder sich über eine Förderung der Erstberatung und sonstige Aspekte der Energieeinsparung informieren. Ebenso ist das Solarkataster über die Webseite der Stadt aufrufbar.
Die Stadt hat für ihre Schulen, die Turnhallen (eine ist gerade im Bau) und das Hallenbad eine eigenes kleines Nahwärmenetz, welches durch ein Blockheizkraftwerk gespeist wird. Das mit Gas betriebene Blockheizkraftwerk ist eigentlich ein Stromerzeuger, die dabei entstehende Wärme wird aber für Heizung und Warmwasser eingesetzt. Es gibt auch eine Reihe privat betriebener Heizkraftwerke, die zumeist mehrere Objekte gemeinsam versorgen.
Insgesamt befürchtet Bürgermeister Brilmayer aber trotz der gesamten Anstrengungen, dass das für das Jahr 2030 angestrebte Ziel, frei von fossilen Energieträgern zu sein, nicht erreicht werden wird.

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2. Anfragen und Anträge

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Sonstige Ladungen Bürgerversammlung 28.11.2018 ö beschließend 2

Sachverhalt

Die von der abwesenden Frau Bunzeit vor der Versammlung schriftlich eingereichte Anmerkung zum Parken in der Haggenmillerstraße wird von Bürgermeister Brilmayer vorgelesen. Er erklärt die momentane Situation und kündigt an, dort kurzfristig eine Kurzparkzone (2 Stunden) einzurichten. Im Zuge eines zu erstellenden Verkehrsgutachtens für den Bereich der beiden Schulen könnte das Gebiet um die Klinik herum ebenfalls untersucht werden, aber erst nach Beendigung der großen Baustelle in der Haggenmillerstraße.
Ebenfalls nicht anwesend ist Frau Simonutti, deren Schreiben der Bürgermeister auch verliest.

Antrag: Der Stadtrat soll sich mit folgenden Themen wirklich auseinandersetzen:

1. „Streckenabordnung 30 auf der Ortsdurchfahrt Ebersberg auf der gesamten ST2080.
Prüfung der Möglichkeit und Machbarkeit. Eine Einigung! Da es offensichtlich auch andere Staatsstraßen und Bundesstraßen gibt, auf denen dies heute schon möglich ist und gestern schon war. B3, B31 z. B. zum Christkindlmarkt am vergangenen Wochenende war auch bei uns Tempo 30 möglich teilweise.“
Bürgermeister Herr Brilmayer weist darauf hin, dass für Verkehrsanordnung in diesem Fall das Landratsamt zuständig ist.

2. „Fahrverbot für LKW durch Ebersberg, es gibt entsprechende Ausweichruten.Bitte beantragen Sie das. Oder Nachtfahrverbot für LKW. Oder Tempo 30 bei Nacht für LKW. Dies muss dringend richtig überprüft und beantragt werden von Ebersberg. Wir haben einen extrem überdurchschnittlichen dB Wert täglich gemessen.“
Herr Brilmayer berichtet, dass das bereits Thema einer Besprechung im Ministerium gewesen ist.

3. „Die minimale Bürgersteigbreite ist nicht überall wie vorgeschrieben eingehalten, diese sollte dringend überprüft werden. Speziell an der Eberhardstraße zur Heinrich-Vogl-Straße. Eine zu geringe breite ist extrem gefährlich für uns!“
Das stimmt für die Ostseite der Straße, so der Bürgermeister, hier gehören die am Bürgersteig angrenzenden Grundstücke nicht der Stadt. Auf der Westseite allerdings ist ein breiter Weg, zum Teil sogar unter Arkaden.

4. „Ampelschaltphasen für Fußgänger sind zu kurz und man muss zu lange warten bis es grün wird. Bitte prüfen Sie das, sodass auch ältere Menschen die ganze Straße überqueren können.“
Herr Brilmayer erläutert das vom Seniorenbeirat Ebersberg initiierte Modellprojekt für bewegungseingeschränkte Menschen an zwei Ampeln im Stadtgebiet.

5. „Eine richtige Feinstaub- und Stickoxidmessung am Rathaus zur Feststellung unserer tatsächlichen Belastung.“
Dafür ist das Bayerische Landesamt für Umwelt in Augsburg zuständig, die über das Thema bereits in Kenntnis gesetzt worden sind.

6. „Prüfung des Vorschlags der FDP zur neuen Ortsumgehung für Ebersberg.
Eine Machbarkeitsstudie oder direktes Planungsverfahren. Bitte setzen Sie sich damit auseinander! Wir brauchen sehr dringend eine große Lösung in Form einer Umgehungsstraße für Ebersberg, von der so wenige wie möglich negativ beeinträchtigt werden könnten und am besten alle profitieren würden.
Der Durchgangsverkehr ist enorm und wird immer schlimmer! Die Grafinger Umgehung hat hervorragende Entlastung gebracht! Ich bin mir 100%ig sicher, dass dies für Ebersberg auch so sein wird.“  
Bürgermeister Brilmayer berichtet über die Einrichtung des Arbeitskreises Verkehr Innenstadt und St 2080 und das dortige weitere Vorgehen.

Bei der von Frau Simonutti beantragten Abstimmung der Versammlung über diese 6 Punkte gemäß Artikel 18 der Gemeindeordnung spricht sich eine breite Mehrheit dafür aus, dass sich der Stadtrat weiterhin mit diesen Punkten befassen soll.

Herr Gaißmaier stellt sich und die Schutzgemeinschaft Ebersberger Osten vor und lädt zur nächsten Informationsveranstaltung ein.

Frau Oeckl beklagt den für gehbeeinträchtigte Menschen schlechten Zustand des Weges von der Feuerwache zum Marienplatz und bittet um Abhilfe. Bürgermeister Brilmayer verspricht, die Wege zum Marienplatz im Rahmen der finanziellen Leistungsfähigkeit der Stadt sukzessive zu verbessern.

Auf die Fragen von Herrn Lipp zu den seiner Meinung nach fehlenden Parkplätzen an der Senioreneinrichtung Pichlmayr und der Frage, ob dort Wohnungen auch ohne dazu gehörenden Stellplatz verkauft werden können, antwortet Herr Brilmayer, dass die Überprüfung der Einhaltung der Baugenehmigung Aufgabe der Bauaufsicht des Landratsamtes sei. Die Fragen des Verkaufs von Wohnungen ohne Stellplatz sowie die Möglichkeit der Vermietung von nach der Stellplatzsatzung geforderten Stellplätzen an Andere müssen geprüft werden.

Frau Gronde spricht sich vehement für schnelle Umsetzungen von Verkehrsberuhigungen und – verschiebungen aus und wünscht die Einstellung eines Verkehrsmanagers, der an einem umfassenden Verkehrs- und Gehwegenetz arbeiten soll. Bürgermeister Brilmayer weist auf die jüngst vorgenommene Einrichtung des Arbeitskreises Verkehr Innenstadt und St 2080 hin, der mit einer externen Moderation ausgestattet ist. Umplanungen von Staatsstraßen sind aber Aufgabe des Staates.

Her Zweck stellt sich als Sprecher der Bürgerinitiative „St 2080 raus“ vor und verliest ein Schreiben des Staatsministeriums zum Straßenausbauplan bezogen auf St 2080. Zudem verdeutlicht er, dass sich die Bürgerinitiative durchaus auch mit Verkehrsberuhigungen auf der St 2080 arrangieren könnte. Dafür wiederum wäre aber die Verkehrsaufsicht des Landratsamtes zuständig. Gemäß dem Staatsministerium wäre eine neue Ortsumfahrung aber die bessere Lösung, diese könnte die Stadt auch selbst bauen und dann aber auch selbst bezahlen.

Auf die Bitte von Herrn Kurzeder, die Straßenüberquerungssituation für Fußgänger im Bereich der Straßenkreuzung Heinrich-Vogl-Straße und Eichthalstraße zu verbessern führt Herr Brilmayer aus, dass dieses Thema immer wieder bei Verkehrsschauen mit Landratsamt und Polizei besprochen wird. In nächster Zeit soll es nun durch eine Fahrbahnverengung in der Eichthalstraße eine Verbesserung für Fußgänger geben. Ein Fußgängerüberweg oder eine Ampel ist an dieser Stelle immer wieder abgelehnt worden.

Herr Liebl bemängelt die Obergrenze des Einkommens im Kriterienkatalog für das nächste Baugebiet in Ebersberg. Bürgermeister Brilmayer erklärt, warum es gemäß den Vorgaben der Europäischen Union zu einer Änderung des bisherigen Kriterienkataloges auch in Bezug auf eine geänderte Bepunktung kommen musste. Er bietet Herrn Liebl dazu ein klärendes Gespräch an.

Auf den Hinweis von Frau Gibis führt Herr Brilmayer aus, dass er bezogen auf einen runden Tisch zum Thema Umgang mit behinderten Patienten mit dem Geschäftsführer der Kreisklinik gesprochen hat. Zum Thema Sperrmüllanlieferung zum Wertstoffhof bietet er an, dass sich Betroffene bei Problemen gern an die Abfallberatung im Rathaus wenden können. Bezogen auf das nach Ansicht von Frau Gibis behindernd parkende Fahrzeug in der Kolpingstraße bittet Herr Brilmayer um Übermittlung des Kennzeichens.

Die von Frau Schött als für Fußgänger gefährlich bezeichnete Kurvensituation in Kumpfmühle wird noch einmal angeschaut werden. Die von Frau Schött geäußerte bitte auf Einrichtung weitere Hundekottütenspender im Bereich der Kumpfmühle/Ecke abt-Häfele-Straße und Kleinmühle wird an die Umweltabteilung weitergegeben ebenso wie die Anregung, bei den Hundekottüten von Plastiktüten auf recyclebares Material umzustellen.  

Frau Goldner weist darauf hin, dass größere Anstrengungen erforderlich sind, um das für das Jahr 2030 gesteckte Ziel, frei von fossilen Energieträgern zu sein, zu erreichen. Sie appelliert an die Einrichtung weiterer Nahwärmenetze. Bürgermeister Brilmayer bezweifelt den Effekt eines Nahwärmenetzes in Neubaugebieten, da Neubauten kaum noch Wärmeenergie verbrauchen. Effizienzüberprüfungen sollte es eher in Stadtteilen mit älterem Gebäudebestand geben.

Auf die Frage von Herrn Georg nach der Stabilität der Stromnetze für die Nachtladung von Elektrofahrzeugen antwortet Herr Brilmayer, dass die ein deutschlandweites Thema für die Netzbetreiber ist. Zu der Frage nach einem Ersatz für die abgeschaffte Straßenausbaubeitragssatzung erläutert Bürgermeister Brilmayer, dass der Staat die Kosten der Gemeinden nach einem bestimmten Berechnungsmodell übernehmen wird. Die Folgen dieser neuen Regelung sind noch nicht absehbar. Zur Frage nach der Veränderung der Einwohnerzahlen im Bereich ausländischer Mitbürger beschreibt Herr Brilmayer die Vorgehensweise des Landratsamtes im Bereich der Asylbewerber. Sind die Asylverfahren anerkannt, unterliegen die Personen der Freizügigkeit bei der Wohnsitzwahl.

Frau Bethmann regt an, die in Ebersberg lebenden unterschiedlichen Nationalitäten im Rahmen eines Festes zum Europatag am 09.05.2019 vorzustellen und bietet an, dass sich Interessierte bei ihr melden können.

Abschließend erinnert Bürgermeister Brilmayer an den alljährlich stattfindenden Neujahrsball am 12.01.2019 im alten speicher.

Datenstand vom 07.11.2019 08:59 Uhr