Datum: 21.02.2017
Status: Abgeschlossen
Sitzungsort: Sitzungssaal Rathaus
Gremium: Finanz- und Verwaltungsausschuss
Öffentliche Sitzung, 19:00 Uhr bis 20:45 Uhr
Nichtöffentliche Sitzung, 20:45 Uhr bis 21:00 Uhr


Öffentliche Sitzung

TOP-Nr. Bezeichnung
1 Beratung und Beschlussfassung über den Haushalt 2017
2 Verschiedenes
3 Wünsche und Anfragen

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1. Beratung und Beschlussfassung über den Haushalt 2017

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Finanz- und Verwaltungsausschuss Sitzung des Finanz- und Verwaltungsausschusses 21.02.2017 ö vorberatend 1
Stadtrat Sitzung des Stadtrates 21.03.2017 ö beschließend 1

Sachverhalt

Herr Napieralla erläutert vor der Haushaltsberatung den Abschluss des Haushaltsjahres 2016.
Den Mitgliedern des Ausschusses ist mit Schreiben vom 10.02.2017 ein in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichener Entwurf des Verwaltungshaushalts übersendet worden. Ebenso ein Entwurf des Vermögenshaushalts, welcher aber noch eine Differenz in Höhe von (minus) € 1.311.800 ausweist. Den zugesandten Entwürfen waren u. a. beigefügt:

  • Satzung,
  • Gesamtpläne,
  • Verwaltungs- und Vermögenshaushalt
  • Kurzerläuterungen,
  • Rücklagen- und Schuldenübersicht,
  • Stellenplan,
  • Personalkostenstatistik,
  • Investitionsplanung und
  • zwei Listen über Positionen, welche im Haushaltsentwurf vorerst nicht berücksichtigt sind

Bereits mit Schreiben vom 04.10.2016 sind alle einzelnen Bereichsleiter der gesamten Stadtverwaltung aufgefordert worden, ihre Mittelanforderungen für heuer abzugeben. Diese Zahlen wurden anschließend im vorliegenden Entwurf unter Beachtung der bisherigen Ansätze und dem tatsächlichen Ist-Ergebnis aus den Vorjahren eingearbeitet.
Wie alle Jahre so auch heuer konnten nicht alle beantragten Haushaltsmittel berücksichtigt werden.
Die nicht enthaltenen Anforderungen wurden auf gesonderten Listen dargestellt und stehen heute zur Diskussion und Beschlussempfehlung zur Verfügung. Insgesamt wurden der HH-Entwurf und die Spar- und Schiebelisten bereits intern mit Bürgermeister Herrn Brilmayer und den Amtsleitern beraten und besprochen.
Der nunmehr vorliegende 1. Haushaltsentwurf schließt im Verwaltungshaushalt ausgeglichen mit Einnahmen und Ausgaben von jeweils € 31.925.300. 
Im Vermögenshaushalt summieren sich die Ausgaben auf € 11.302.100 und die  Einnahmen auf € 9.990.300. Wie bereits erwähnt, es besteht noch eine Differenz von: € 1.311.800.
Die Gesamtzuführung vom Verwaltungshaushalt in den Vermögenshaushalt beträgt € 3.073.600.
Der Mindestzuführungsbetrag vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt (das entspricht der Summe aller verpflichtenden Schuldentilgungen) beträgt heuer € 1.433.000 und ist mit der vorher genannten Summe von über € 3 Mio. übertroffen. Hiermit verbleibe eine sog. „freie Spitze“ von € 1.640.600
Aber:
Diese sog. „freie Spitze“ ist nur möglich, weil vorher aus der Rücklage 1,2 Mio. Euro über den Vermögenshaushalt entnommen und für den laufenden Betrieb im Verwaltungshaushalt, genauer gesagt für evtl. Steuerrückerstattungen, ggf. eingesetzt werden.
Dieses Vorgehen ist mit der Rechtsaufsicht einvernehmlich besprochen.
Im vorliegenden Entwurf ist bereits jetzt für Wasser- und Kanalinvestitionen eine rentierliche Kreditaufnahme i. H. v. € 800.000 eingeplant.
Für unrentierliche Investitionen (Abrechnung der Schulhaus-Generalsanierungen und Gebäudeaufstockung für zusätzliche Schulräume am Hallenbad, TH-Neubau an der Schule Floßmannstraße, Abrechnung der neuen Kindertagesstätte am Volksfestplatz oder für den Breitbandausbau im Ebersberger Osten) ist noch keine unrentierliche Kredit-Neuaufnahme  eingerechnet.
Auch zu den Rücklagen gilt allgemein:
Der Haushaltsentwurf enthält einen Rücklagenstand zu Beginn dieses Haushaltsjahres in Höhe von über € 5,6 Mio.. Dieser würde sich um ca. € 2 Mio. auf dann etwa € 3,8 Mio. reduzieren. Wie vorher schon gesehen, ist hierin eine RL-Position i. H. v. € 2 Mio. für vollständige Schlusstilgungen nach Ablauf der sehr günstigen Zinskonditionen für die in der Summe doch erheblich getätigten unrentierlichen Kreditaufnahmen für die Schulhausinvestitionen der letzten Jahre enthalten.

Verwaltungshaushalt
Basierend auf den Rechnungsergebnissen aus den Vorjahren, Sollstellungen zu Beginn des Kalenderjahres 2017 und den vielen Mittelanforderungen für den laufenden Betrieb wurden die Ansätze festgelegt.
Alle Ansätze im Verwaltungshaushalt vom Einzelplan 0 „Allgemeine Verwaltung“ bis hin zum Einzelplan 9 „Allgemeine Finanzwirtschaft“ wurden ordnungsgemäß berechnet bzw. wo dies nicht möglich war, nach bestem Wissen und Gewissen ordnungsgemäß geschätzt.
Die Personalkostenentwicklung sowie die „großen“ Steuereinnahmen bzw. Umlagepositionen aus dem Einzelplan 9 „allgemeine Finanzwirtschaft“ aus dem Verwaltungshaushalt werden aufgezeigt.
Der laufende Betrieb der Stadtverwaltung, der sozusagen im Verwaltungshaushalt abgebildet ist, ist mittlerweile riesig: über 30 Verwaltungsbereiche, z. B.:
Abfallwirtschaft (Umwelt und Abfallwirtschaft), Archiv, Bauamt, Bauhof, Bücherei, Bürgerbüro, Bürgermeisteramt, Einwohnermeldeamt, Amt für Familie u. Kultur (einschl. Jugend/Senioren), Feuerwehren, Friedhofsverwaltung, Gärtnerei, Hallenbad, Hauptverwaltung, Hausmeisterei, Jugendpflege, Kämmerei, Kasse, Kläranlage, Löhne und Gehälter, Museum Wald und Umwelt, Schulen, Schülerbetreuung/offene Ganztagschule, Standesamt, Steuern und Gebühren, Umweltstation, Veranstaltungsräume, Waldsportpark, Wasserversorgung, Wertstoffhof.
Die Personalkosten im Verwaltungshaushalt 2017 werden zusammengefasst dargestellt.
Anschließend werden die großen Einnahme- und Ausgabeposten aus dem Einzelplan 9 des geplanten Verwaltungshaushalts kurz dargestellt:
  • Grundsteuer A und B
  • Gewerbesteuer, Gewerbesteuerumlage
  • Einkommensteuerbeteiligung
  • Kreisumlage
  • Zuführungsbeträge        

Vermögenshaushalt
Für den Vermögenshaushalt ist es bei den großen laufenden bzw. geplanten Investitionsobjekten oft schwierig, hinsichtlich des zeitlichen Baufortschritts und dem damit zusammenhängenden finanziellen Abrechnungsvolumen den richtigen Haushaltsansatz festzulegen. Auch die Fachabteilungen können dies im Voraus oft nicht näher beziffern.
Auch die bereits bewilligten staatlichen Zuschüsse lassen oft auf sich warten (obwohl sie ggf. schon miteingeplant sind).
Auch wenn heuer im Vermögenshaushalt nicht alle Mittelanforderungen eingestellt werden konnten, so ist jetzt erstmals festzustellen, welche erheblichen Summen dennoch investiert werden:  
  • Rathaus: Brandschutz, Rathausfassade, bwgl. Vermögen, EDV                €     290.000
  • FFW: Bedarfsplan, bewegliches Vermögen                                €       40.000
  • bewegliches Vermögen der Schulen                                        €       35.000
  • Schulen: Schule Oberndorf: 2017 € 20.000; Schule Floßmannstraße
(2011 – 2016 € 3,68 Mio.) 2017 € 10.000;
Generalsanierung Schule Baldestraße (2009 – 2016 € 17 Mio.) 
        2017 € 600.000;
Aufstockung Umkleiden (2014 – 2016 € 2,66 Mio.) 2017 € 370.000
       Gesamtmittelanforderung für Schulen in 2017:  € 1,0 Mio.         
Gesamtansatz für alle Schulen in 2017 (momentan):                        €     900.000
  • staatlichen Zuschüsse sind veranschlagt: 2017 SZ € 212.000
(bereits erhalten: 2012 - 2016 € 5.919.000)
  • neue TH Floßmannstraße                                                         €     750.000
(Bauinvestition insgesamt ca. € 4 Mio./staatl. Förderung ca. € 1 Mio.)
  • Ausgaben für Pflege Ausgleichsflächen, Novellierung FNP u.
Landschaftspflegeplan, sowie bwgl. Vermögen MWU u. Bücherei                €     103.500
auch Einnahmen v. Landkreis für Ausgleichsflächen/Deponie € 10.000
  • Investition KiTa´s, SZ KiTA, Juz Bandraum, neuer Spielpl, FZ                €     318.000
  • Ausgaben für den Bereich Sport, Hallenbad, Familienbad
       und Grünanlagen (Start Sanierung HB)                                                   €     237.000
  • Ankauf Bauland/Einheimische, erste Planungskosten FEVIII                  €  1.750.000
(in gleicher Höhe als rentierliche Kreditaufnahme veranschlagt)
  • Ausgaben Bauhof-/Straßeninvestitionen, Bahnübergänge, Ausbau
Schwedenweg, Gehwege, Breitbandausbau, Planung Marienplatz        €  2.345.200
  • Ausgaben Straßenbeleuchtung, Straßenreinigung, Parkautomaten        €       85.000
  • Ausgaben Gewässerunterhalt (EG-WRRL)                                         €       85.000
  • Ausgaben für: Abwasserbeseitigung                                                €     375.000
(finanziert durch rentierliche Kreditaufnahme)
  • Ausgaben für die Abfallbeseitigung, für das Bestattungswesen,
und für Bürgerhaus u. Buswartehäuschen                                        €       43.000
  • Ausgaben für die Wasserversorgung                                        €     695.000
(finanziert durch rentierliche Kreditaufnahme)
  • Ausgaben für Veranstaltungsräume - heuer lfd. Betrieb – allg. Reserve        €         8.000 
  • Gebäudeinvestition (Beginn Sanierung altes GmdHaus Obdf)                €     400.000
(Kip/Wohnbau Fördg. ca. € 295.00)        

Mit dem Zuführungsbetrag aus dem Verwaltungshaushalt i. H. v. über € 3 Mio. wird dieser Vermögenshaushalt im erheblichen Maße durch RL-Entnahmen aus dem guten Ergebnis 2016 gestärkt und dennoch verbleibt (trotz einer bereits eingerechneten rentierlichen Kreditaufnahme in Höhe von € 2,55 Mio.) noch eine „Lücke“ von über € 1,3 Mio. 
Im Folgenden werden die Rücklagen und Schulden dargestellt.
Es sollte bedacht werden, ob die Stadt sich neben den verpflichtenden Personal- u. Sachkosten des kommunalen Kerngeschäfts und den schon bestehenden freiwilligen Aufgaben weiterhin noch neue und zusätzliche Kosten leisten kann.
Die heuer festgelegten Ansätze der Einnahmen bei der Einkommens- und Gewerbesteuer sind aus jetziger Sicht wieder auf der „sicheren Seite“ veranschlagt.
Dennoch ist der vorliegende Ausgleich im Verwaltungshaushalt nur möglich, weil bereits eine 1,2 Mio. Euro Zuführung in die „falsche Richtung“ veranschlagt ist.
Würde diese € 1,2 Mio. heuer vollständig gebucht werden müssen, stünden für nächstes Jahr keine Reservemittel mehr zur Verfügung!
Kernpunkt bleibt die Höhe der positiven Zuführung (momentan über € 3 Mio.) in den Vermögenshaushalt, mit welcher die verpflichtende Schuldentilgung  zu leisten ist.
Der Vermögenshaushalt 2017 steht weiterhin im Lichte der bereits beschlossenen neuen „Großinvestitionen“ --- z. B. Stichpunkte:
  • Neubau einer TH an der Floßmannstraße oder
  • Generalsanierung und Erweiterung des alten Gemeindehauses in Oberdorf
Und weiter stehen in Zukunft schon zusätzliche Großprojekte an, wie z. B.:
  • Hallenbad, Kindertagesstätte oder Marienplatz
Letztendlich wird wohl auch heuer im Plan, im Vermögenshaushalt, eine weitere unrentierliche Kreditaufnahmen zu veranschlagen sein, denn alleine die
  • Schlussfinanzierung der Schulen und die Abrechnung der KiTa am Volksfestplatz, -- steht heuer mit: € 1,1 Mio. zu buche
  • der Beginn des Neubaus der TH steht mit: € 0,75 Mio. im VermHH. zu buche.
Mit dieser heuer vorerst im Plan noch nicht eingerechneten unrentierlichen Kreditaufnahme (i. H. v. 1 Mio. und der Beibehaltung der Spar- und Schiebeliste) könnte wir die dann noch vorhandene Lücke von ca. € 300.000 geschlossen werden können.

Diskussionsverlauf

Im Laufe der Beratung beantworten Bürgermeister Herr Brilmayer und Herr Napieralla Fragen zu einzelnen Haushaltsstellen. Die Anregung, im Einzelplan 817 (Versorgungseinrichtung Blockheizkraftwerk) auch die gelieferte Wärme als Einnahme darzustellen, wird mit Hilfe des Klimaschutzmanagers Herrn Siebel weiter verfolgt werden. Eine Beratung über das weitere Vorgehen zur Umgestaltung des Marienplatzes wird für eine der nächsten Sitzungen des Technischen Ausschusses in Aussicht gestellt. Eine Veränderung der Kreuzung Münchner Straße/Straße Zur Gass ist bislang nicht im Haushalt dargestellt, die dortige Verkehrsentwicklung wird aber beobachtet.
Einig sind sich die Mitglieder des Ausschusses darüber, dass das Prinzip der vorsichtigen Planaufstellung beibehalten werden soll. Ebenfalls Einvernehmen besteht darüber, zum Ausgleich des Haushaltes eine Kreditaufnahme in Höhe von 1 Mio. Euro vorzusehen und die Ansätze der Gewerbesteuer um 200 T€ und der Einkommenssteuer um 100 T€ zu erhöhen.

Beschluss

 
Die Empfehlung ist mit den Maßgaben verbunden:
  • einen eventuell verbleibenden Sollüberschuss für zukünftige Haushaltsjahre der Rücklage zuzuführen (hier muss an erster Stelle die RL-Zuführung zur Tilgung der unrentierlichen        Schulden nach Ablauf der Zinsbindung stehen (Beschluss FiVA 25.10.11))
 und
  • die Verwaltung wird ermächtigt, Kreditverträge für die im Haushaltsjahr 2017 veranschlagten Kreditaufnahmen selbstständig zu unterzeichnen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 9, Dagegen: 0

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2. Verschiedenes

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Finanz- und Verwaltungsausschuss Sitzung des Finanz- und Verwaltungsausschusses 21.02.2017 ö informativ 2

Sachverhalt

Herr Napieralla gibt die im Zeitraum vom 21.12.2016 bis zum 20.02.2017 eingegangenen Spenden bekannt.

Beschluss

Der Finanz- und Verwaltungsausschuss  beschließt die Annahme der genannten Spenden.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 9, Dagegen: 0

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3. Wünsche und Anfragen

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Finanz- und Verwaltungsausschuss Sitzung des Finanz- und Verwaltungsausschusses 21.02.2017 ö informativ 3

Sachverhalt

a) Auf den Hinweis von Stadtrat Dr. Schulte-Langforth, dass in der von-Scala-Straße von Osten kommend an der Kreuzung mit Am Lindenanger die Sicht nach rechts durch eine Hecke behindert sei, sagt Bürgermeister Herr Brilmayer zu, die Situation in Augenschein nehmen zu lassen.
b) Stadträtin Matjanovski erklärt angesichts des Wasserschadens im Gebäude des Jugendstadions des TSV Ebersberg die aus ihrer Sicht hohe Bedeutung des Sportstandortes. Bürgermeister Herr Brilmayer weist darauf hin, dass dieses  Gebäude im Eigentum des TSV Ebersberg ist. Es wird schon in der nächsten Woche ein Gespräch mit Vertretern des TSV Ebersberg geben.

Datenstand vom 21.08.2019 14:34 Uhr