Zu Beginn der Sitzung begrüßt Bürgermeister Günter Stich Frau BDin Harrer, Abt. Städtebauförderung, Regierung der Oberpfalz und Frau Regierungsbaumeisterin Annegret Michler von DIE STADTENTWICKLER, Kaufbeuren und dankt beiden für die Teilnahme an der Sitzung.
Frau BDin Harrer bedankt sich für die Einladung und hält fest, dass sie sich ebenfalls auf die Vorstellung der Ergebnisse im Drehbuch Ortsentwicklung Floß im ISEK Phase III freue.
Annegret Michler hält eingangs fest, dass es wichtig sei mit dem Bürger in Kontakt zu treten und dass bei den Überlegungen zum Drehbuch auch der Tourismus in Floß mit einbezogen wurde. Insbesondere die Ökonomiewege könnten zukünftig hier bei entsprechender baulicher Gestaltung sehr einladend wirken. Hilfreich für die zukünftige Gestaltung des Ortsbildes könnte die „Baufibel Oberpfalz“ sein. Hier gibt es verschiedene Typenvorschläge der möglichen Fenstergestaltungen, die jederzeit seitens der Schreiner als Vorlage dienen könnten. Auch das Handbuch zur Innenentwicklung „Besser Bauen in der Mitte“ enthalte viele Vorschläge.
Frau BDin Harrer bestätigte diese Aussage und hielt fest, dass sehr wichtig auch die Zusammenarbeit mit den Sanierungsbeauftragten Greiner Architekten sowie dem Landesamt für Denkmalpflege, Herrn Oberkonservator Raimund Karl ist.
Bevor Frau Michler in die Vorstellung des Drehbuches einstieg gab sie noch einige Fakten aus den Erhebungen zur Kenntnis. Unter anderem den zukünftig steigenden Bedarf an der Altenpflege. Weiter gibt sie interessante Daten statistischer Erhebungen für Floss bekannt. Anschließend zeigt Regierungsbaumeisterin Michler für die verschiedenen kommunalen Objekte ihre Untersuchungen auf bzw. die Möglichkeiten, die mit den Objekten zukünftig entwickelt werden könnten, als Vorschläge.
Das Drehbuch ist Anlage zum Sachverhalt und dient den Mitgliedern im Marktgemeinderat zur Kenntnis. Der Bürgermeister bittet die Fraktionen, dieses Drehbuch zeitnah auch zu beraten, damit weiter gemeinsam eine zielführende Diskussion geführt werden kann.
In der Besprechung mit Frau Michler und Frau Harrer wurden dann auch die seitens der CSU/FL-Fraktion gestellten Anträge bezüglich Grunderwerb des „Postecks“ und Ausbau des nebenliegenden Ökonomieweges zum Floßbach einbezogen. Vorschläge von Wohnmobilstellplätzen, Parkplätzen, einem möglichen Rückbau wurden in den Raum gestellt. BDin Harrer hielt sich mit Förderzusagen hier sehr zurück. Allenfalls ein möglicher Grunderwerb könnte hier in Aussicht gestellt werden. Eine Straßenbauförderung alleine, wie beim Ausbau des Ökonomieweges würde mit einem klaren Nein beantwortet. Dies könnte lediglich bei einem städtebaulichen Aspekt und im Gesamtpaket mit möglichem Fußweg und einer positiven Aufwertung in Betracht gezogen werden. Der Ankauf eines vermieteten Gebäudes sei nicht förderfähig.
Sowohl Frau Harrer als auch Frau Michler haben dringend empfohlen, das Areal zu erwerben. Auch wenn es hierzu wenig bis keine Förderung der Städtebau gibt, sollte eine Kommune solche Chancen für eine perspektivische Nutzung und für die Ortsentwicklung im Innenbereich unbedingt nutzen. Frau Michler hat dazu Möglichkeiten wie Stellplätze für PKW und Wohnmobile aber auch für Busse (bei Synagogenbesichtigungen) vorgestellt.
In die ganze Beratung einfließen müsse der Aspekt des Hochwasserschutzgebietes. Die Vorarbeiten für die Erstellung eines Hochwasserschutzkonzeptes, hält der Bürgermeister fest, sind bereits in Auftrag gegeben.
In der weiteren Beratung fasst Frau BDin Harrer die Merkmale des ISEK Phase III zusammen und hält dies mit der Nutzung einer Prioritätenliste und einer Zielsetzung fest. Die bereits erworbenen Anwesen Marktplatz 6 und 8 sollten hier in erster Linie mit einfließen. Ob in allen kommunalen Objekten eine Barrierefreiheit zu erreichen sei, wird zumindest als schwierig bezeichnet. Zudem sind Belange des Denkmalschutzes und des Ensembles mit einzubeziehen. Der Einbezug der Gemeindebücherei, ein Lese-Café und andere Nutzungen (wie z.B. Mehrgenerationenwohnung) seien durchaus denk- und planbar.
Bezüglich des gemeindlichen Anwesens Püchersreuther Straße 3 wird sowohl von den Städteplanern als auch der Regierung festgehalten, dass dieses Gebäude sanierungswürdig sei. Eine Neubauförderung seitens der Regierung, Abt. Städtebauförderung, schloss Frau Harrer aus.
Die Problematik des kommunalen Sportzentrums mit Gastronomie wurde zurückgestellt, da dies in den Überlegungen eines eigenen Ansatzes in der Beratung bedürfe. Dies soll in einer weiteren Besprechung erfolgen.
Frau Michler hat eindringlich empfohlen keine Generalsanierung der Gebäude vorzunehmen und erforderliche Reparaturen auf das Notwendigste zu beschränken. Frau Michler hat von der Sanierung der Stadthalle in Landsberg am Lech berichtet ( die mit dem Flosser Sportzentrum vergleichbar ist ) und von einem „Fass ohne Boden“ gesprochen.
Abschließend nimmt Frau Michler Bezug auf die in Floss einmalige jüdische Geschichte. Auch dies könnte in Zukunftskonzepten mit einbezogen werden. Frau Harrer hält auch fest, dass die Wohnattraktivität im Ort gesteigert werden kann und vielfache Spielräume genutzt werden können. Während die Gremiumsmitglieder mit Frau Michler eine Wertung mit verschiedenen Möglichkeiten und Zukunftsperspektiven der kommunalen Gebäudlichkeiten vornahm (Datei ist Anlage zur Niederschrift), nahm der Bürgermeister eine kurze Außenbesichtigung mit Frau Harrer in der Püchersreuther Straße vor und
zeigte ihr auch die Neugestaltung des „Postecks“ und den Bereich des Ökonomieweges.
Abschließend bat der Bürgermeister auch noch das im Vorfeld besichtigte Anwesen des „Podewils-Hauses“ in der Plößberger Straße 11 – 13 mit in das Drehbuch aufzunehmen. Für die Fraktionen gilt als zeitnahe Aufgabenstellung, eine Bepunktung der Möglichkeiten für die kommunalen Anwesen, um hier im Nachgang auch eine Priorisierung festlegen zu können. Seitens der Städteplaner sollten die im Drehbuch aufgezeigten möglichen Maßnahmen auch mit einer Kostenschätzung hinterlegt werden, um dies auch finanziell in den zukünftigen Planungen mit zu berücksichtigen.