Datum: 08.03.2023
Status: Abgeschlossen
Sitzungsort: Schloßbrauchaus Schwangau
Gremium: Stadtrat
Öffentliche Sitzung, 19:30 Uhr bis 20:30 Uhr


Öffentliche Sitzung

TOP-Nr. Bezeichnung
1 Vorstellung und Billigung des Integrierten Digitalen EntwicklungsKonzeptes (IDEK)

zum Seitenanfang

1. Vorstellung und Billigung des Integrierten Digitalen EntwicklungsKonzeptes (IDEK)

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Sitzung des Stadtrates Füssen und des Gemeinderates Schwangau 08.03.2023 ö beschliessend 1

Sachverhalt

Die beiden Bürgermeister Stefan Rinke und Maximilian Eichstetter begrüßten die anwesenden Mitglieder des Gemeinderates aus Schwangau und des Stadtrates aus Füssen. Hintergrund der gemeinsamen Sitzung ist die gemeinschaftliche Teilnahme der beiden Kommunen an einem Modellprojekt des Freistaates Bayern unter dem Titel „Füssen-Schwangau 2050“. 

Die Region Füssen-Schwangau wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr als eine von elf Modellregionen ausgewählt, im Rahmen des Programmes „smart cities – smart regions“ ein integriertes digitales Entwicklungskonzept für die eigene Zukunft zu erarbeiten. Erste Ergebnisse wurden jetzt in der gemeinsamen Sitzung vorgestellt. 

Das Modellprojekt bildet die Grundlage, um zukünftigen Herausforderungen, etwa bei den Themen Verkehr oder Wohnen, zu begegnen.

Bayern will Kommunen zielgerichtet auf den Weg in die Digitalisierung unterstützen. Vor knapp drei Jahren haben sich Füssen und Schwangau auf das Modellprojekt „Smart Cities Smart Regions“ des Freistaates beworben – und haben den Zuschlag erhalten. Drei Planungsbüros haben sich nun in den letzten beiden Jahren mit Füssen und Schwangau beschäftigt, haben Workshops organisiert und Daten analysiert. Diese werden nun in einem digitalen Magazin den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt.

Im Mittelpunkt der Sitzung im Schlossbrauhaus standen dann drei Mitarbeitende der beteiligten Planungsbüros, die das Modellprojekt und erste Ergebnisse präsentierten. Kay Strasser vom Büro Bauchplan machte dabei die Tragweite deutlich: Er sprach von technischen Innovationen, die das Leben in der Vergangenheit massiv verändert haben – zum Beispiel das Smartphone. Werfe man nun einen Blick in die Zukunft und spule 30 Jahre vor, werde deutlich, dass in den kommenden Jahren Entscheidungen fällig werden, die man sich heute noch nicht vorstellen könne. Die Frage, die sich also stellt: Wie werden die jungen Menschen von heute zukünftig in der Region leben? Dazu gab es Analysen und Workshops mit Bürgerbeteiligung – etwa mit Schülern, Landwirten und Gewerbetreibenden. Vier Themenkomplexe habe man berücksichtigt, erläuterte Pia Schwarz ebenfalls vom Büro Bauchplan. Diese sind:

  • Landschaft: Klima, Umwelt, Naturschutz.
  • Bewegen: Mobilität, Verkehr.
  • Wirtschaften: Tourismus, Landwirtschaft, neue Arbeitsformen.
  • Leben: Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Vereine.

Junge Menschen machen sich zum Beispiel Sorgen, ob sie sich das Wohnen in der Region in Zukunft überhaupt noch leisten können, so Pia Schwarz weiter. Deshalb müsse etwa der Leerstand transparent gemacht und leerstehende Räume umgenutzt werden. „In diesen Prozess müssen junge Gruppen eingebunden werden“, sagt Schwarz. Die Planer haben dabei die Strategien der beiden Kommunen beim Thema Wohnraum untersucht. Das Ergebnis: Füssen gehe mit der Neuausweisung von Bauland für Gewerbe und Wohnen großzügig um, Schwangau kultiviere das Prinzip der goldenen Wiesen und erlaube demnach eine Außenentwicklung in „nur sehr geringem Umfang“.

Beide Strategien haben ihre Berechtigung, so die Planer. Nun müsse das Ziel sein, beide Strategien auf ein gemeinsames Leitbild auszurichten (Innenverdichtung, Umgang mit Zweitwohnsitzen, Größen und Arten der Wohnungen, etc.). Weitere Stichworte für ein zeitgemäßes Wohnungsangebot seien die mehrfache Nutzung von temporär genutztem Wohnraum, alternative generationsübergreifende Wohnmodelle und flexible, an verschiedene Lebensphasen angepasste Wohnangebote.


Ein anders Beispiel ist das Thema öffentlicher Personennahverkehr: In Gesprächen mit Bürgern sei deutlich geworden, dass sie den ÖPNV nutzen würden, wäre er ausreichend vorhanden. Planerin Schwarz sprach auch Fördersummen des Bundesverkehrsministeriums etwa bei Fahrradparkhäusern an Knotenpunkten an. Die Idee: Besucher lassen bereits am Ortseingang das Auto stehen und weichen auf andere Verkehrsmittel aus – E-Bike, Bus, Schiff. Über digitale Wege sollen Besucher über Fahrzeiten informiert werden. Staut es sich zur Hauptsaison mal wieder durch Füssen bis hin zu den Königsschlössern, könnten Anzeigen bereits im Vorfeld darauf hinweisen, dass es mit dem Auto noch 40 Minuten dauert. Lasse man den Pkw allerdings am Knotenpunkt stehen und steige auf ein E-Bike um, verkürze sich die Zeit entsprechend.

Insgesamt haben die Planer 80 Maßnahmen (liegen als Anlage bei) herausgearbeitet, denen auch möglichen Förderungen zugeordnet sind. Denn die Teilnahme an dem Modellprojekt biete nun den Vorteil, bei zukünftigen Projekten staatliche Zuschüsse zu erhalten.

Im Einzelnen wird wegen des Inhaltes des Integrierten Digitalen Entwicklungskonzeptes auf die beiliegende Präsentation verwiesen. Ebenfalls bei liegen die Maßnahmenpläne, auf die ebenfalls verwiesen wird. 

Die aus den beiden Gremien im Anschluss an die Präsentation aufgeworfenen Fragen (z.B. nach konkreten Maßnahmen und Beispielen, nach Fördermöglichkeiten usw.) wurden von den Vertretern der Planungsbüros entsprechend beantwortet.

Dokumente
Download idek-fu¦êschwa-Anlage1.pdf
Download idek-fu¦êschwa-Anlage2.pdf
Download idek-fu¦êschwa-Anlage3.pdf
Download idek-fu¦êschwa-Anlage4.pdf
Download idek-fu¦êschwa-Anlage5.pdf
Download 21fuschwa-praesentation-gemeinderat-04.pdf
Download idek-fu¦êschwa-Anlage5_Handlungsfelder & Maßnahmen.pdf
Download idek-fu¦êschwa-magazin-29.pdf

Datenstand vom 28.11.2023 14:01 Uhr