Vorstellung der Machbarkeitsstudie für die Sanierung des Festsaals


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Marktgemeinderates, 25.07.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Marktgemeinderat Sitzung des Marktgemeinderates 25.07.2023 ö 4

Diskussionsverlauf

Das Büro Arc Architekten wurde mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie für die Sanierung des Festsaals der Brauereigenossenschaft beauftragt. Architekt Michael Leidl erläutert dazu einleitend, dass die Studie keine Entwurfsplanung darstelle, sondern die Frage beantworten soll, welche der gewünschten Nutzbarkeiten grundsätzlich planerisch darstellbar sind. In einem Startworkshop mit örtlichen Akteuren waren dazu die Anforderungen an das Gebäude als Aufgabenstellung für die Planer definiert worden.
In seiner Präsentation zeigt Herr Leidl zunächst die bauliche und städtebauliche IST-Situation des Festsaals auf. 
Dann gibt er die im Nutzerworkshop als Grundlage der Studie herausgearbeiteten Kernthemen wieder. Es sind dies: „Höhe und Belag positiv für Tanz- und Ballveranstaltungen“, „kleinerer Raum fehlt (Vereine, Treffen, Vorbereitungen)“, „Platz für den Schießstand des Schützenvereins, der gegenwärtig im UG des Gasthauses untergebracht ist mit 4 – 5 Laserbahnen?“, „Publikumsnähe trotz der Größe (zentrale Tanz- und Veranstaltungsfläche)“, „Sitzplätze mit Rücken zur Bühne nicht mehr vermittelbar“, „Flexibilität, Multifunktionalität gewünscht“, „schlechte Heizung, gleichzeitig Balkon zu warm“, „Bar / Nebenraum vorsehen“, „Tageslicht fehlt“, „barrierefreier Zugang für alle Ebenen“, „barrierefreies WC evtl. auch für Restaurant (?)“, „WCs in ausreichender Zahl“, „Lärmschutz Nachbarn (Pausen, Raucherausgang etc.)“, „Lagerflächen für Stühle, Tische, Material“, „Backstage- und Umkleidebereich Künstler, eigener Eingang, evtl. Dusche“, „Bühne mobil, nicht ortsfest, eher breit als tief“, „evtl. teilbarer Saal“, „Catering von extern“ und „Foyer-Nutzung für Veranstaltungspausen: Empfang, Imbiss etc.“.
Anschließend stellt Herr Leidl zwei Planungsvarianten vor. Beide haben gemeinsam, dass das Dach des Saals in Höhe und Dachneigung an das des Gasthauses angeglichen würden. Dadurch erziele man den erforderlichen Höhenzuwachs, um den Saal künftig im 1. OG anzusiedeln. Im EG wäre dann der zusätzlich benötigte Platz für barrierefreie WCs, einen flexiblen Schützenstand für unterschiedliche Nutzer, einen Aufenthalts-/Seminarraum, Künstlergarderoben, eine Aufwärmküche mit Nebenräumen für Caterer und ein Foyer mit Garderoben sowie ein Fluchttreppenhaus vorhanden. 
Der Saal mit einer Größe von ca. 390 m² könnte in Variante 1 bei maximal zulässiger Reihenbestuhlung knapp 400 Personen aufnehmen. Bei Tanzsaalbestuhlung wären je nach Anordnung von Tischen, Bühne und Tanzfläche, zwischen ca. 200 und ca. 300 Personen unterzubringen. 
Bei Variante 2 wären das Foyer und die Garderoben in einem Anbau an der Nordseite untergebracht. Der Saal wäre dadurch deutlich länger und ca. 540 m² groß. Bei Reihenbestuhlung könnte er max. 594 Personen Platz bieten, bei Tanzveranstaltungen je nach Anordnung bis zu 360, bei einer auf ein Minimum verkleinerten Tanzfläche bis zu 600 Personen. Die gewünschte Teilbarkeit wäre hier realisierbar.
Die auf Basis der Nutzflächen und Kubaturen ermittelten Kosten werden (ohne Definition von Qualitäten) bei Ermittlung nach BKI-Kennwerten für die Variante 1 auf ca. 4,2 Mio. € brutto und für die Variante 2 auf ca. 4,8 Mio. € brutto geschätzt. Dabei handelt es sich nur um die Baukosten der Kostengruppen 300 und 400.
In der anschließenden Beratung wird von einigen Gemeinderatsmitgliedern die Funktionalität als Ballsaal mit der gegenwärtigen Besucherkapazität als sehr wichtig bezeichnet und erklärt, der Festsaal müsse in seiner Funktion als solcher erhalten bleiben. Der Saal und die hier stattfindenden Faschingsbälle seien ein Aushängeschild für Geisenhausen. Den Saal in das 1. OG zu „degradieren“ (Zitat GR Franz Wolfsecker) und zu verkleinern lasse befürchten, dass die Faschingskultur in Geisenhausen ausstirbt. GR Vögl vermisst eine Variante, die eine Lösung mit Balkonen, ähnlich der Bestandssituation prüft und betrachtet. Er fordert, diesen Ansatz in einer Variante 3 ergänzend aufzuzeigen, wozu er konkrete Vorschläge macht. 2. Bgm. Kaschel stellt fest, dass die Saalplanung unter der geforderten Multifunktionalität leidet.
Planer Leidl stellt nochmals klar, dass die beiden Varianten als Ergebnis der Nutzeranforderungen und der gewünschten Multifunktionalität entstanden. Dabei sei auch zu beachten, dass bei einer Sanierung der Bestandschutz verloren gehe und aktuelle Bau- und Versammlungsstättenvorschriften zu beachten sind. Es sei eine Frage der gewünschten Nutzungsszenarien und der Entscheidung, welche Nutzungen Priorität bekommen sollen. Dazu stellt Bürgermeister Reff klar, dass der künftige Saal alleine, d.h. ohne das angrenzende Gasthaus funktionieren muss und allein deshalb, wie auch aus rechtlichen Gründen, zusätzliche Flächen benötigt werden. 
Mit Herrn Leidl wird abschließend vereinbart, dass Arc Architekten eine dritte Variante unter der Aufgabenstellung „Erhalt des Festsaals in seiner Funktionalität ohne Abhängigkeit vom Gasthaus und ein Minimum an zwingend notwendigen Ergänzungen“ ausarbeitet. Die Fraktionssprecher werden hierzu einbezogen. 

Datenstand vom 20.09.2023 09:04 Uhr