Bodenständig - Vorstellung allgemein und Projekt Prosmering


Daten angezeigt aus Sitzung:  2016/09. Sitzung Gemeinderat Aham, 30.08.2016

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Aham (Gemeinde Aham) 2016/09. Sitzung Gemeinderat Aham 30.08.2016 ö beschließend 2

Protokoll / Bekanntgaben

1. Bürgermeister Herrnreiter begrüßt erneut die Referenten, Herrn Franz Knogler sowie Frau Christine Huber von der BBV LandSiedlung und bittet sie um ihren Vortrag.
Anhand einer PowerPoint Präsentation, die der Niederschrift beigelegt wird, wird das Projekt „boden : ständig“ (ein Projekt für die Zukunft von Landwirtschaft und Kulturlandschaft) vorgestellt.

Aktuell wird dieses Projekt in Aham, Ortsteil Prosmering durchgeführt. Der Gemeinderat der Gemeinde Aham hat in einer vergangenen Sitzung sich darauf geeinigt, dieses Projekt zu unterstützen.

Herr Knogler erklärt die Vorgehensweise des Projektes. Als erstes werden Skizzen mit Hilfe von gemeindlichen Unterlagen angefertigt. Anschließend werden die Gegebenheiten vor Ort besichtigt und Überprüfungen durchgeführt. Bei diesem Vorgang wird auf die Gemeinde sowie auf die Hilfe der Bürger stark gehofft.
Landwirte, die mit diesem Projekt zusammenarbeiten, müssen vorerst die Kosten selbst tragen, die nach Abschluss der Arbeiten vom Freistaat Bayern zurückerstattet werden. Für die ersten fünf Jahre gibt es vom Freistaat Bayern eine jährliche Entschädigung von 0,25 € pro m². (Auf fünf Jahre 1,25 € pro m²)Weiter erklärt Herr Kogler, dass sich der Freistaat Bayern freiwillig dazu verpflichtet hat, bis 2026 alle Gewässer in einen gut ökologischen Zustand zu versetzen. Dieses Ziel war ursprünglich schon für das Jahr 2016 geplant.
Wenn dieses Vorhaben bis 2026 nicht durchgeführt werden konnte, wird es zu Sanktionen wie Reparaturzahlung an die EU kommen.

Anschließend berichtet Frau Huber speziell über das Projekt Prosmering. Herr Georg Kreuzpaintner und Herr Ernst Baumgartner boten einen Teil ihrer Ackerfläche an, um dieses Projekt durchführen zu können. Sie erklärt dabei nochmals eindringlich, dass es bei allen Projekten darum geht, nicht direkt an die Stellen etwas zu unternehmen, bei denen schon Probleme aufgetreten sind, sondern entsprechende Maßnahmen ergriffen werden sollen, wo noch keine Schäden angerichtet wurden und somit das Wasser bereits vorzeitig aufzuhalten.
Gemeinderat Brandl half an beiden Tagen bei der Umsetzung der Maßnahme mit.

Umsetzung in Prosmering:
Durch die Maßnahme sollen vor der Ackerfläche (hinter dem Wald) zwei natürliche Rückhaltebecken geschaffen werden. Dadurch soll durch Starkregen bzw. Hochwasser verhindert werden, dass der wertvolle Ackerboden nicht über- bzw. weggeschwemmt wird. Das Wasser soll sich stattdessen in den dafür erstellten Rückhaltebecken sammeln. Aus dem Grund, dass das vorgesehene Rückhaltebecken schräg abgeflacht und ziemlich breit ist, kann sich hierbei auch kein reißender Fluss bilden. Das Wasser, das sich in den vorgesehenen Rückhaltebecken anstaut, wird darin langsam versickern. Diese Versickerung dauert zwar länger, ist aber ökologisch besser für die Landwirte.

Herr Knogler stellt noch die Maßnahme B59 vor.
In Lichtenegg wurden zehn Meter Ackerfläche schräg zum Graben hin, abgetragen. Durch die enorme Breite des Beckens, steht das Wasser mehr und reißt nicht den wertvollen Ackerboden weg. Neben diesen Maßnahmen wurden Pflanzenbüschel gepflanzt, deren Wurzeln die Erde wieder stabilisieren sollen.

In Schwimmbach wurde der Graben so verändert, dass er bei Starkregen über die Ufer tritt und sich langsam und großflächig ausbreiten kann. Vorher floss das Regenwasser durch die Ackerfläche und schwemmte wertvolle Ackererde weg.

Maßnahmen zur Verminderung des Bodenabtrags und zur Rückhaltung von Boden:
Erosionschutz auf der Ackerfläche (Erosion lässt sich aber nicht ganz vermeiden)
+
„Puffersysteme“ zum Stoffrückhalt
+
Gewässerentwicklung

Ein weiterer Schutz für den Mulch wäre Aussaat ohne Bodenarbeit (Bodenauflockerung). Eine Ersatzmaschine wäre der Roto Strip Till Oekoson aus Österreich. Dieser bringt den Saat in den Boden, ohne die Erde stark aufzulockern.


1. Bürgermeister Herrnreiter bedankt sich für den ausführlichen Vortrag und verabschiedet sich von Herrn Knogler und Frau Huber.

Datenstand vom 30.09.2016 09:33 Uhr