Die Vorsitzende erläuterte den Sachstand. Herr Bernd Müller vom Architekturbüro BMA führte diesen anhand einer Powerpoint-Präsentation weiter aus. Es wurden verschiedene aktualisierte Platzgestaltungen gezeigt. Eine Planungsvariante enthielt unteranderem eine Tiefgarage und ein separates Gastronomiegebäude nördlich des Parkplatzes.
Es gab noch zwei alternative Planungsvarianten ohne Pergola bzw. auch eine Planung ohne Tiefgarage, diese sei deutlich günstiger als die Variante mit Tiefgarage und Pergola.
Kostenübersicht der einzelnen Planungsvarianten:
- Planung ohne Tiefgarage mit neuem Gebäude Cafe/Imbiss ca. 3 Mio. Euro brutto
- Planung ohne Pergola und Tiefgarage 6,2 Mio Euro brutto
- Planung mit Pergola und Tiefgarage 6,6 Mio Euro brutto
Bei den vorgenannten Kosten werden mögliche Fördergelder noch in Abzug gebracht.
MGRin Cindy Reißing sagte, dass die heute gezeigten Planungsvarianten noch im Ratsinformationssystem eingestellt werden sollten. Einige vorgestellte Perspektiven waren nicht in der Beschlussvorlage bzw. in den Anlagen enthalten.
MGR Heinrich Schwind äußerte, dass es gut sei, dass es nun zwei alternative Planungen gebe. Weiter fragte er, ob bei jeder Planung das Café/Bistro enthalten sein müsse. Sollte dies nicht umgesetzt werden und nur der Platz neugestaltet werden, könnten die Kosten deutlich reduziert werden. Daher wünsche er sich eine Planung ohne das Café/Bistro.
Die Vorsitzende erwiderte, dass eine Platzgestaltung lediglich mit einem Café/Bistro sinnvoll sei, denn nur so könne eine Ortskernbelebung stattfinden. Ohne ein solches oder ähnliches Angebot mache eine Umgestaltung wenig Sinn. Sollte nur eine Platzumgestaltung angestrebt werden, könne der aktuellen Stand belassen werden.
MGR Marius Mann lobte, dass nun die Teilnehmer des geplanten Worldcafés mehr Alternativen zur Auswahl hatten. Bei der Planung ohne Tiefgarage und Pergola bestehe die Option, dass die Umgestaltung in zwei Bauabschnitte unterteilet werden könne. Es könnte zunächst der Platz gestaltet werden und zu einem späteren Zeitpunkt das Funktionsgebäude mit einem Café/Bistro. Somit könnte auch die geplante Wohnbebauung auf dem Grundstück der Fam. Kimmel mit in die Umgestaltung eingebunden werden.
Die 1. Bürgermeisterin antwortete, dass die Wohnbebauung auf dem Grundstück der Fam. Kimmel nur durch einen privaten Investor realisiert werden könne.
Herr Bernd Müller ging näher auf die geplante Wohnbebauung auf dem Grundstück der Fam. Kimmel ein. Die unteren Wohnungen könnten barrierefrei ausgebaut werden. Die Wohnungen im 1. Obergeschoss wären über eine Außentreppe erreichbar.
Bei der Realisierung einer Tiefgarage könnte dieses Grundstück auch in die Planungen miteinfließen und die benötigten Stellplätze könnten direkt unter dem Grundstück hergestellt werden. Ein möglicher Vorteil wäre, dass dadurch die Stellplätze nicht auf dem angrenzenden neuen Platz nachgewiesen werden müssen. Somit stünden mehr Stellplätze der Öffentlichkeit zur Verfügung.
MGRin Cindy Reißing sagte, dass die drei Planungsvarianten optimal für das anstehende Worldcafé seien. Eine neue Platzgestaltung mache allerdings nur Sinn, wenn der Platz durch ein Gewerbe belebt werde. Eine reine Gestaltung mit neuen Parkplätze sei nicht sinnvoll bzw. eine Ortskernsanierung würde nicht stattfinden.
Die Vorsitzende wies darauf hin, dass am 16.01.2025 eine Veranstaltung der Fa. Zentec mit dem Motto „Zentren stärken“ in Goldbach stattfinde. Es wäre wünschenswert, wenn an dieser Veranstaltung mindestens ein Mitglied pro Fraktion teilnehme.
MGRin Karina Tippe gefiel die Planung mit einem komplett barrierefreien Weg vom Rathaus bis zur Hauptstraße. Weiter ergänzte sie, dass nur so gebaut werden könne, wie es die finanzielle Lage zulasse. Daher sehe sie die Planung mit der Tiefgarage und Pergola aus finanzieller Sicht sehr kritisch.
MGR Herbert Rettinger schloss sich der Meinung seiner Vorredner an. Es seien sehr gute Voraussetzungen für das anstehende Worldcafé geschaffen worden. Es sei jedoch sehr wichtig, dass bei der Platzumgestaltung ein Café oder ähnliches gebaut werde. Nur so könne eine lebhafte Ortsmitte entstehen.
MGR Marius Mann erörterte, dass es nicht Aufgabe der Marktgemeinde sei, ein Gebäude für ein Gewerbe zu errichten und vorzufinanzieren. Private Investoren könnten dieses geplante Gebäude errichten und anschließend dort ein Gewerbe betreiben.
Die 1. Bürgermeisterin sagte, dass die Gemeinde allerdings den Auftrag habe, den Platz umzugestalten und den Ortskern zu beleben. Dies sei nur durch ein Café/Bistro auf diesem Platz möglich, private Investoren seien nicht ausgeschlossen.
Grundsätzlich gebe es 80% Förderung auf die förderfähigen Kosten. Sollten im Laufe der Umgestaltung die Baukosten steigen, erhöhe sich auch der Förderbetrag, da dieser immer anhand der förderfähigen Kosten berechnet werde.
Sollte der Platz in naher Zukunft nicht umgestaltet werden, werde der Markt Goldbach aus dem Förderprogramm ausgeschlossen. Somit habe man die nächsten Jahrzehnte keine Möglichkeit mehr den Ortskern mit Fördermittel umzugestalten.
Des Weiteren werde die Regierung von Unterfranken die angestrebte Umgestaltung prüfen. Eine reine Umgestaltung der Parkplätze ohne ein belebendes Element wie ein Café/Bistro könnte ebenfalls dazu führen, dass es keine Fördermittel durch die Regierung von Unterfranken gebe.
MGR Paul Mann fragte, ob die Kosten der Tiefgarage ebenfalls in den förderfähigen Kosten enthalten sei.
Herr Brückner von der Verwaltung antwortete, dass die Kosten für die Tiefgarage auch förderfähig seien. Allerdings fordere die Regierung von Unterfranken für die Förderung ein Gesamtkonzept. Dieses Konzept werde von hauseigenen Architekten geprüft und anschließend erfolge erst eine Förderzusage. Deswegen sprach auch er sich gegen eine reine Platzsanierung aus, da dies nicht dem Sinn der Ortskernsanierung entspreche.
Herr Bernd Müller ergänzte, dass zur Zeit die Baukosten stagnieren und somit sei nach aktuellem Stand auch nicht mit unplanmäßigen Kosten während der Bauphase zu rechnen.
MGR Heinrich Schwind führte aus, dass zu Baubeginn eine Fördersumme festgelegt wurde. Sollten während der Bauphase dennoch die Kosten steigen, werde die Fördersumme nicht angepasst werden.
Bei der günstigsten vorgestellten Planungsvariante müssten ca. 1,8 Millionen Euro aus dem Gemeindehaushalt finanziert werden. Dieses Geld sei aktuell wie auch in Zukunft nicht vorhanden. Daher sollte nur die Platzgestaltung umgesetzt werden und das angedachte Café/Bistro durch einen Investor realisiert werden. Die aktuelle Verschuldung des Marktes Goldbach sei derzeit bereits sehr hoch und werde durch diese Umgestaltung weiter zunehmen.
MGRin Cindy Reißing merkte an, dass es sich um die Fortschreibung des Rahmenplans handle und im Worldcafé weitere Anregungen in die Planung einfließen könnten. Eine tatsächliche Umsetzung erfolge dann möglicherweise in den Jahren 2027 bzw. 2028.
Die Vorsitzende ergänzte, dass mit der Umgestaltung frühestens begonnen werde, wenn die Sanierung der Grundschule abgeschlossen sei. Realistisch hierfür sei das Jahr 2027. Allerdings sei eine reine Neugestaltung des vorhandenen Parkplatzes keinen Sinn ergebe und auf dieses Ergebnis auch die Regierung von Unterfranken käme.
MGRin Birgit Schneider äußerte, dass nun das Ergebnis des Worldcafés abgewartet werden sollte und der Marktgemeinderat die heutige Präsentation auf sich wirken lassen solle. Nach dem Worldcafé sollten gemeinsame Schnittmengen in eine neue Planung fließen und diese dann entsprechend umgesetzt werden. Diese Planung müsse allerdings auch durch den Markt Goldbach finanziert werden können.
MGR Martin Scheiner gab an, dass für das Worldcafé eine sehr gute Diskussionsgrundlage geschaffen wurde. Diese Planung werde für die Zukunft bestehen haben und durch eine gute Planung könnten auch die Aspekte des Klimawandels einbezogen werden. Folglich stehe für ihn der finanzielle Aspekt nur an zweiter Stelle.
Herr Bernd Müller erklärte, dass im Worldcafé noch einige Dingen geklärt werden müssen. Zum Beispiel gebe es aktuell noch keine Spielmöglichkeit für Kinder. Weiter sagte er, dass ein Platz definitiv belebt sein müsse. Ohne eine Belebung werde den neuen Platz niemand betreten bzw. verweilen.
Dies heiße nicht, dass der Markt Goldbach das Café/Bistro betreiben müsse, allerdings solle die Gemeinde die Möglichkeit zur Belebung schaffen. Bei diesem Projekt sei vor allem die Langfristigkeit zu betrachten.
MGRin Elke Brandl verglich diese Planung mit dem Theaterplatz in Aschaffenburg. Gäbe es nicht im vorderen Bereich des Platzes einige Gastronomieangebote, wäre der Platz unbelebt und für Passanten uninteressant.
Anschließend erfolgte Beschlussfassung.