Die Vorsitzende begrüßt Herrn Wohlfromm, Frau Adelmann, Herrn Peter Sauer und Herrn Simon Sauer als Sachverständige dieses Projektes und informiert über den aktuellen Sachstand sowie die Vorgeschichte der Planung.
Herr Peter Sauer beginnt mit der Vorstellung des Projektes anhand beigefügter Präsentation.
Er geht insbesondere auf die derzeit geplante Kubatur des Gebäudes sowie die Kostenberechnungen ein.
Ein mögliches Einsparpotenzial stellt der Entfall der Holzfassade mit ca. 40.000 € dar. Herr Sauer bittet jedoch, dies gründlich zu bedenken. Es handle sich um ein massives, ca. 11 m bzw. 6 m hohes Gebäude aus Beton. Die Holzfassade lockere die Ansicht auf und mindere das massive Erscheinungsbild.
Die technischen Daten sowie die, aufgrund der Anpassung der Kubatur notwendigen Mehrkosten, werden von Frau Adelmann und Herrn Wohlfromm erläutert.
MGR Oliver Binz erkundigt sich nach der Flächendifferenz für die Aufbewahrung der Hackschnitzel in Höhe von ca. 50 m², zwischen den Versionen 1 und 2.
Frau Adelmann legt dar, dass bei der Version 1, aufgrund der Kubatur, eine größere Menge in einer unterirdischen Kammer eingefüllt werden könne. Die Version 2, welche ebenerdig ausgeführt werde, bedarf einer höheren Fläche in der Breite, da die Hackschnitzel lediglich als Haufwerk gelagert werden können.
MGRin Cindy Reißing fragt nach der Umplanung eines außenliegenden Pufferspeichers statt der bisher vorgesehenen 4 Behälter innerhalb des Gebäudes.
Frau Adelmann erklärt, dass ein großer Behälter ein größeres Volumen aufweise. Durch das größere Volumen innerhalb eines Behälters könne eine größere Wärmespeicherung erzeugt werden.
Herr Wohlfromm ergänzt, dass das Auslagern des Speichers einen Stellplatz für den notwendigen Radlader biete.
Bürgermeisterin Frau Rußmann berichtet, dass die Folgekosten betrachtet worden seien. Der Radlader kann in den Sommerzeiten im Bauhof und in den Wintermonaten in der Heizzentrale vorgehalten und eingesetzt werden.
Die Vertreter und Vertreterinnen der Verwaltung sowie der Sachverständigen zählen die Vorteile der eingeschossigen Gebäudekubatur auf. Die Krananlage entfalle, da keine Höhenunterschiede zu überwinden seien. Demnach entfalle der Bedarf einer zweiten Person, welche bei Arbeiten mit der Krananlage zwingend notwendig sei. Es könne mit üblichem Hebewerkzeug gearbeitet werden. Des Weiteren sei ein zukünftig notwendiger Tausch von Ersatzteilen bei einem ebenerdigen Gebäude einfacher. Auch die Entaschung sowie der Abtransport werde vereinfacht.
MGR Heinrich Schwind fragt nach der Verwertung der Asche.
Frau Hofmann berichtet, dass derzeit verschiedene Varianten geprüft werden. Grundsätzlich gehe man von kompostierfähiger Asche aus. Dies werde zu Beginn der Inbetriebnahme geprüft. Mögliche Verwertungen seien die Kompostierung in einer Kompostieranlage, der Erwerb durch Landwirte als Düngemittel sowie die Verteilung im Wald. Letztere Option bleibe jedoch voraussichtlich unberücksichtigt, da die gleichmäßige Verteilung auf dem Waldboden faktisch nicht umsetzbar sei.
MGR Oliver Binz erinnert, dass bei Vorstellung der damaligen Planung die Aspekte, welche nun als Vorteile genannt werden, nicht thematisiert worden seien. Im Rahmen der damaligen Beratungen habe er bereits auf die Errichtung eines ebenerdigen Gebäudes hingewiesen, dies wurde abgelehnt. Nun werde konkret dieses Konzept dennoch verfolgt.
Er greift nochmals das Thema der enormen Lagerfläche für die Hackschnitzel auf und bittet um Prüfung.
Herr Wohlfromm entgegnet, dass die Besichtigungen vergleichbarer Anlagen zur Erkenntnis führten, dass der Platzbedarf bestehe.
MGRin Katja Bieber erkundigt sich nach den Unterhaltskosten solch einer dimensionierten Anlage. Sie bittet um eine Zusammenstellung der Ausgaben wie z. B. Holz, Personal, Fahrzeuge, Wartungen, etc.
Die Vorsitzende antwortet, dass dies derzeit nicht konkret vorgelegt werden könne. Es werde geprüft, ob das heimische Holz jederzeit ausreiche; hiervon werde aktuell ausgegangen. Entsprechend richten sich die notwendigen Ausgaben für das Holz.
Es sei die Einstellung eines technischen Hausmeisters vorgesehen. Dieser solle in erster Linie die Betreuung der Anlage und der technischen Anlagen in den anderen Liegenschaften übernehmen.
Herr Brückner weist darauf hin, dass ein Großteil der Fragen bereits in der Sachverhaltsdarstellung erläutert seien.
MGR Heinrich Schwind entgegnet den Debatten der Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses damit, dass im Rahmen dieses Tagesordnungspunktes keine erneute, grundlegende Entscheidung über den Energieträger Hackschnitzel diskutiert werde. Dies sei bereits verbindlich beschlossen.
Die Vorsitzende bekräftigt die Aussage von Herrn Schwind und erinnert an die erfolgten Prüfungen der weiteren Heizkonzepte und Energieträger.
Frau Hofmann geht auf die Frage der Betreuung der Anlage ein. Es werde davon ausgegangen, dass eine technisch versierte Person ca. 1 – 2 Stunden pro Tag für den Unterhalt der Anlage benötige. Hinzu komme die weitere Technik, welche im Rahmen der Generalsanierung der Schulen eingebaut werde.
Die Beschaffungsvarianten der Hackschnitzel solle ein Arbeitskreis ermitteln.
MGR Paul Mann erkundigt sich nach der Anlieferung der Hackschnitzel. Der bisher vorgestellte Anlieferungsturnus sei auf einen großen Sattelzug bezogen worden. Die jetzige Präsentation beinhalte z. B. einen Traktor mit Anhänger, welcher ein geringeres Volumen transportieren könne. Ihn interessiert der daraus entstehende Anlieferungsturnus sowie die Frage, ob der Traktor bereits im Besitz des Marktes Goldbach sei oder ebenfalls beschafft werden müsse.
Frau Hofmann informiert, dass auch dies bereits in der Sachverhaltsdarstellung aufgeführt sei. Es bedarf dem Vergleich verschiedener Varianten, wie z. B. die Anlieferung mit Fahrzeugen welche nicht dem Markt Goldbach gehören, jedoch greifbar seien. Eine weitere Möglichkeit sei unter anderem der Ankauf des Holzes durch eine Fremdfirma mit anschließender Produktion und Verkauf sowie Anlieferung an den Markt Goldbach.
Herr Brückner ergänzt, dass mit ca. 2000 m³ im Winter gerechnet werde. Dies bedarf einer Anlieferung von ca. 1 – 2x pro Woche mit je 40 m³. In den Sommermonaten könne der Turnus auf 4-6 Wochen gestreckt werden. Die Anlieferung erfolge vor Schulbeginn oder nach Schulende.
MGRin Birgit Schneider bittet zur Vermeidung eines erheblichen Gefahrenpotenzials um die zwingende Anlieferung außerhalb des Schulbetriebes.
Sie fragt nach der Dauer der Anlieferung.
Michael Schmitt stimmt der zwingenden Durchführung des Abladevorgangs außerhalb des Schulbetriebes zu. Man benötige ca. 20 min für den reinen Abladevorgang. Hinzu komme das nachträgliche säubern des Platzes, das Öffnen und Schließen der Tore sowie weitere kleine Maßnahmen. Unabhängig des Gefahrenpotenzials sei eine Anlieferung nach 7 Uhr nicht möglich, da die ankommenden und parkenden Fahrzeuge die Anlieferung behindern.
MGRin Cindy Reißing fragt, ob der Pufferspeicher in dieser Dimension ausschließlich in den Winter- oder auch in den Sommermonaten benötigt werde.
Frau Adelmann und Herr Wohlfromm erklären, dass das Volumen ganzjährig benötigt werde. Der Pufferspeicher werde nicht ausschließlich für den Betrieb der Heizung, sondern ebenfalls für die Erzeugung des Warmwassers benötigt.
Matthias Schäfer ergänzt, dass das BHKW ebenfalls die Wärme in den Pufferspeicher einbringe.
MGR Oliver Binz erkundigt sich nach möglichen Einsparpotenzialen im Bereich der Heizungstechnik.
Frau Adelmann verneint dies. Es werde bereits ausschließlich mit den notwendigen Komponenten geplant. Derzeit erfolge die Prüfung der technischen Gegebenheiten in der zukünftig angeschlossenen Sporthalle Weberborn, um hier ebenfalls lediglich die absolut notwendigen bzw. möglichen Anpassungsarbeiten zu ermitteln.
MGRin Birgit Schneider bittet um einen Vergleich der Gebäudehöhe der Variante 2 gegenüber der Höhe der Schule bzw. der Sporthalle Weberborn.
Herr Peter Sauer erläutert, dass mit bloßem Auge keine starken Höhenunterschiede festzustellen seien. Das geplante Gebäude habe eine Höhe von ca. 11 m, die Schule sowie Sporthalle betragen ca. 10 m.
MGR Oliver Binz merkt an, dass die Schleppkurve sehr schmal erscheine.
Herr Brückner und Herr Kissel bejahen dies. Die Schleppkurve sei für einen Sattelzug nicht ausgelegt. Mit Fahrzeugen wie z. B. einem Traktor, welche eine Masse von 40 m³ transportieren, könne das Gebäude angedient werden.
Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses bitten um Information bzgl. der möglichen Förderungen.
Herr Simon Sauer erläutert, dass der Markt Goldbach eine voraussichtliche Förderung in Höhe von 30 % der förderfähigen Kosten über das BAFA erhalte. Förderfähig seien z. B. das Gebäude, die Anlagentechnik, die Verrohrungen sowie die Übergabestation.
Es erfolge die Einreichung von zwei Förderanträgen. Der erste Förderantrag umfasse die Errichtung des Nahwärmenetzes, der zweite den Anschluss der Weberbornsporthalle.
MGRin Katja Bieber fragt, ob eine Förderung über das TFZ möglich sei.
Herr Simon Sauer wird sich umgehend erkundigen.
MGRin Cindy Reißing spricht an, dass ein 40 m³ Abrollcontainer Maße von 7,50 m x 2,55 m hat. Sie bedenkt, ob ein Tor mit einer Höhe von 8,50 m notwendig sei.
Herr Brückner berichtet, dass sie sich beim Besuch der ähnlichen Anlagen einen Abladevorgang angeschaut haben. Die Höhe von 8,50 m werde benötigt.
Herr Kissel und Herr Schmitt ergänzen, dass zu der Höhe des Containers eine Fahrzeughöhe von ca. 4,0 m zuzurechnen sei. Bei einem Abkippwinkel von ca. 45° werde bereits eine Mindesthöhe von 8,0 m erreicht.
Die Vorsitzende informiert abschließend, dass baldmöglichst mit dem Bau zu beginnen sei, um eine Inbetriebnahme im Sommer 2026, zusammen mit dem BA 2, zu gewährleisten.
Anschließend folgt die Beschlussfassung.