Die Joseph-Keilberth-Straße (zwischen der Nibelungenstraße und der Parzivalstraße) ist eine Anliegerstraße, die bisher noch nicht erstmalig hergestellt wurde. Diese Anliegerstraße unterliegt dem sogenannten Erschließungsbeitragsrecht. Aufgrund der geänderten Rechtslage zum Beitragsrecht müssen diejenigen Straßen, welche dem Erschließungsbeitragsrecht unterliegen und noch nicht endgültig erstmalig hergestellt sind, bis zum 01.04.2021 (maßgeblich für die Beitragserhebung) abgerechnet werden – Gemeinden mit solchen Straßen sind zum endgültigen Bau solcher Straßen verpflichtet.
Laut qualifiziertem Bebauungsplan Nr. B 16 ist die Joseph-Keilberth-Straße entsprechend dem gewählten Querschnittsbereich als verkehrsberuhigter Bereich (VB-Bereich) gem. § 42 Abs.4a StVO festgelegt. Entsprechend der Planung ist die Straße als verkehrsberuhigter Bereich baulich auszubilden.
Zur Erarbeitung von ersten Planungsvarianten wurde im Jahr 2017 das Ing. Büro Färber beauftragt.
Es wurden wie folgt drei Varianten als verkehrsberuhigter Bereich gemäß Bebauungsplan erarbeitet.
Variante A
Hier sind möglichst viele Bäume berücksichtigt (16 Stück). Gemäß Bebauungsplan wären ursprünglich 22 Bäume vorgesehen. Auf Grund der vorhandenen Spartenlage (Strom, Wasser, Fernwärme usw.) sind die Baumpflanzungen mit hohem Aufwand zum Schutz der Sparten ggf. auch mit kostenaufwendigen Spartenumlegungen verbunden.
An den Einmündungen der Joseph-Keilberth-Straße und im Mittelbereich sind in dieser Variante Pflasterflächen aus Granit-Großstein zur baulichen Abgrenzung und zur Geschwindigkeits-dämpfung des Fahrverkehrs vorgesehen.
Die Kostenschätzung für die Variante A liegt bei ca. 422.000 € brutto / lt. Mitteilung des Ingenieurbüros Färber liegen die zu erwartenden Preise im nächsten Frühjahr für solche Tiefbaumaßnahmen aufgrund der derzeitigen Marktlage um ca. 40% höher als ursprünglich vorgesehen – genaue und belastbare Zahlen ergeben sich erst nach Durchführung der öffentlichen Ausschreibung.
Variante B
Hier werden Baumpflanzungen (vier Stück) lediglich an den Einmündungen zur Joseph-Keilberth-Straße berücksichtigt. Spartenschutzmaßnahmen wären auch hier erforderlich, jedoch in einem wesentlich geringeren Umfang. Die Pflasterungen entsprechen in etwa denen aus Variante A.
Die Kostenschätzung für die Variante B liegt bei ca. 335.000 € brutto / zzgl. der ca. 40% Preissteigerung, wie in Variante A dargelegt.
Variante C
Diese Variante entspricht bzgl. der Baumpflanzungen der Variante B, die Pflasterflächen im Fahrbahnbereich wären jedoch auf ein Minimum reduziert und mit Betonpflaster vorgesehen.
Die Kostenschätzung für die Variante C liegt bei ca. 309.000 € brutto / auch hier wieder zzgl. der ca. 40% Preissteigerung, wie in Variante A dargelegt.
Der Bauausschuss hat diesen Tagesordnungspunkt in seiner öffentlichen Sitzung am 17.09.2018 vorberaten und folgende einstimmige Empfehlungen an den Gemeinderat abgegeben:
Es soll die Variante C zur Ausführung kommen, aber weiter überarbeitet werden. Die geplanten Zufahrten zu den privaten Grundstücken sind in Asphalt auszuführen. Es sollen vier geeignete (Eignung bezieht sich auf Klima, Standort, Größe) Straßenbäume an den Einmündungsbereichen vorgesehen werden. Die kleinteiligen Grünflächen sollen gänzlich entfallen.