Zu diesem Tagesordnungspunkt war vom BKPV Herr Dipl.-Volkswirt Weber, der aus der Kameralistik den kaufmännischen Abschluss im Entwurf erstellt hat, eingeladen. Er stand zur Beantwortung von Fragen im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss und zur Frage der Angemessenheit des Wasserpreises zu dieser Sitzung zur Verfügung.
Kämmerer Bader verwies auf die allen Mitgliedern des Ausschusses für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung übersandte Erläuterung des kaufmännischen Abschlusses 2015. Danach beträgt die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2015 9.017.702,63 €
gegenüber der Vorjahressumme von 7.973.083,57 €. Die Erhöhung ergibt sich auf der Aktivseite im Wesentlichen investitionsbedingt beim Anlagevermögen i. H. v. 582 Tsd. €. Auf der Passivseite hat sich das Eigenkapital erhöht, durch die Zuführung der erlassenen Kassenkreditzinsen des Vorjahres (36 Tsd. €) und den Jahresgewinn (162 Tsd. €) um 198 Tsd. €. Der Kassenkredit stieg vor allem aufgrund der hohen Investitionen um 913 Tsd. €.
Hinsichtlich der Aufstellung der Gewinn- und Verlustrechnung ist darauf hinzuweisen, dass aufgrund der ansonsten steuerlichen Belastung eine Gewinnverzichtserklärung gegenüber dem Finanzamt abgegeben wurde, so dass die Kunden in aller Regel keine Steuerbelastung mittragen müssen.
Nach dem Vorjahresverlust von 191.614,42 € ist nun im Jahre 2015 ein Gewinn
in Höhe von 162.325,62 €
festzustellen. Die kumulierten Vorjahresverluste in Höhe von -507.659,99 €
belaufen sich somit auf insgesamt. -345.334,37 €
Die abgegrenzten Erträge aus Wassergebühren sind um rund 520.000,00 €
oder um 53,00 % gestiegen. Grund hierfür ist der sehr heiße Sommer 2015 und die dadurch erheblich mehr (80.417 m³) verkaufte Frischwassermenge sowie die Gebührenerhöhung zum 01.01.2015.
Außerdem war bei den aktivierten Eigenleistungen ein Anstieg um 37 Tsd. € oder 23 % zu beobachten.
Die gesamten Aufwendungen sind mit 1,591 Mio. € um 182 Tsd. € oder 13 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Neben einer Zunahme des Betriebsaufwandes um 17 Tsd. € oder
9 % sowie des Geschäftsaufwandes um 57 Tsd.€ oder 24 % erhöhte sich der Personalaufwand um 109 Tsd. € oder 18 %. Die Zinsen sanken um 24 Tsd. € oder 67 %.
Auf den Personalaufwand entfallen 44 % (Vj. 42%) und 23 % (Vj.25%) auf Abschreibungen. So gesehen umfassen diese beiden Aufwandsgruppen etwa zwei Drittel aller Aufwendungen.
Hinsichtlich der Finanzlage des Wasserwerkes wird auf den Anhang Blatt 3 verwiesen. Hieraus zeigt sich, dass der gesamte Mittelbedarf von 1.609 Mio. € zu 43 % aus der Eigen- und Selbstfinanzierung erbracht wurde. Die Mittel wurden zu 67 % vor allem zur Vermögensbildung und mit 32 % zur Vermögensumschichtung verwendet.
Angemessenheit der Wassergebühren :
Bei Erträgen von 1,753 Mio. € und gesamten Aufwendungen von 1,591 Mio. € verbleibt im Berichtsjahr ein Jahresgewinn in Höhe von rund 162.000 €. Damit konnte der hohe Jahresverlust des Vorjahres fast aufgefangen werden und es hat sich gezeigt, dass die Gebührenerhöhung zum 01.01.2015 durch öffentlich Gemeinderatsbeschluss vom 09.12.2014 Nr. 94 gerechtfertigt war.
Aufgrund des sehr heißen Sommers 2015 kann mit einem gleich guten Ergebnis 2016 nur dann gerechnet werden, wenn ebenfalls eine so hohe Frischwassermenge von fast 1 Mio. cbm Wasser verkauft wird (Vorjahr 914 Tsd. cbm Wasser). Die Höhe der Wassergebühren sollte deshalb noch ein weiteres Abrechnungsjahr beobachtet werden.
Ausschussmitglied Frau Dr. Paeschke erkundigt sich wegen der Steigerung der Aufwendungen im Personalbereich. Der kaufmännische und technische Leiter des Wasserwerkes erläutern, dass eine Umschichtung von Personal (Herrn Beierbeck) vom Bereich der Abwasserentsorgung weg (Stellenminderung) in den Bereich des gdl. Wasserwerkes hinein (Stellenmehrung) stattgefunden hat.
Ausschussmitglied Herr Brauner beantragt, dass die Verwaltung für den Jahresabschluss 2017 prüfen solle, ob der Kassenkredit (1.705.857 € Stand 31.12.2015) in die allgemeine Rücklage eingestellt werden kann. Des Weiteren ist der Zinssatz des Kassenkredites (z. Z. 1 Prozent) zu überprüfen, ob er der aktuellen Kapitalmarktlage noch entspricht.