Heimatkundliche Sammlungen in der Stadt Gundelfingen a.d.Donau hier: Einrichtung von Depoträumen in der Walkmühle


Daten angezeigt aus Sitzung:  4. Sitzung des Stadtrates, 20.05.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat (Stadt Gundelfingen a.d.Donau) 4. Sitzung des Stadtrates 20.05.2021 ö beschließend 6

Öffentlicher Sachvortrag

Die Stadt Gundelfingen a.d.Donau hat eine reiche Geschichte. Bis zum heutigen Tage ist das bayerisch-schwäbischen Brauchtum hier durch vielfältige Aktivitäten lebendig. Die Stadt unterhält bislang kein Heimatmuseum. Lediglich eine kleine Sammlung heimatkundlicher Gegenstände wird in einigen Räumen des städtischen Kulturzentrums Walkmühle aufbewahrt und auf Nachfrage interessierten Besuchern gezeigt.

Seit dem Jahr 2008 besteht intensiver Kontakt u.a. zu zwei Sammlern, die der Stadt umfangreiche Bestände zur Gundelfinger Heimatgeschichte überlassen möchten. Darüber hinaus sind weitere Sammlungen in Gundelfingen vorhanden, die heimatkundlich Beachtung finden müssen. Von der Verwaltung wurde dazu im Jahr 2013 ein umfangreiches Sammlungskonzept erstellt.

Mit Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses vom 05.10.2015 wurde die Verwaltung beauftragt, das Projekt „Heimatkundliche Sammlungen“ weiterhin zu verfolgen. Es wurde auch die Absicht erklärt, die Textilsammlung „Josefine Wolfrom“ dauerhaft zu übernehmen.

Zwischenzeitlich wurden aus der Gundelfinger Bevölkerung viele weitere Textilien über Frau Wolfrom der Sammlung zugeführt. Diese Objekte werden von Frau Wolfrom in einem Eingangsbuch vermerkt und mit einer Inventarnummer versehen. Im Anschluss daran werden die Objekte fotografiert und die Objektdaten mit Fotos in einer externen Datenbank zusammen mit den heimatgeschichtlichen Daten zu den Personen, die die Textilien getragen haben, den Personen, die die Textilien gefertigt haben und ggf. weitere interessante Informationen aufgenommen.

Die „Textilsammlung Wolfrom“ enthält mittlerweile auch der Stadt zur Aufbewahrung überlassene Gegenstände. Sie besteht aus sehr vielen und sehr guten erhaltenswerten Objekten die derzeit noch im privaten Wohnhaus untergebracht sind. Frau Wolfrom beabsichtigt, ihre Sammlung der Stadt mit einem Schenkungsvertrag zu überlassen. Zum Zeitpunkt der Übernahme werden deshalb geeignete Depoträume benötigt.

Im Gebäude Walkmühle besteht seit vielen Jahren im 1. Stock ein kleines heimatkundliches Museum, welches zusammen mit dem Historischen Bürgerverein nach der Renovierung der Walkmühle im Jahr 1994 eingerichtet wurde. Das Obergeschoß dieses Gebäudes bietet sich nach Auszug des langjährigen Mieters künftig für die Nutzung als Depot und für weitere Museumsräume an.

Aufgrund eines Hinweises der Landesstelle für nichtstaatliche Museen vom 18.03.2021 auf ein kurzfristig aufgelegtes „Soforthilfeprogramm Heimatmuseen 2021“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) wurde dafür ein Zuschussantrag zur Finanzierung der Einrichtung von Depoträumen gestellt, der erfolgreich war. 

Die im Zuschussantrag beantragten Kosten für Handwerker, Regale sowie eines Büros wurden auf etwa 50.000 Euro beziffert. Die Maßnahme wird mit 50% bezuschusst, von der Stadt wären für die Maßnahme nun etwa 30.000 Euro bereit zu stellen, da erfahrungsgemäß nicht alle Ausgaben förderfähig sind. Die baulichen Maßnahmen sind innerhalb von zwölf Monaten durchzuführen.

Für die weitere Entwicklung der Heimatkundlichen Sammlungen als Museum wäre eine verantwortliche Person zu benennen. Dafür hat sich Herr Heinz Gerhards bereit erklärt. Als kompetenter Ansprechpartner stehen extern die Trachtenkulturberatung des Bezirks Schwaben sowie die Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern hilfreich zur Seite.

Für das Haushaltsjahr 2021 stehen für Sanierungen in der Walkmühle 14.000 Euro zur Verfügung, für 2022 wäre dann noch ein Betrag von 16.000 Euro im Haushalt einzustellen.

Beschluss

Der Stadtrat nimmt die Ausführungen zustimmend zur Kenntnis. Die Verwaltung wird beauftragt, in der Walkmühle Räume für die Heimatkundlichen Sammlungen einzurichten. Dafür werden in den Haushaltsjahren 2021 und 2022 zu den Fördermitteln aus dem „Soforthilfeprogramm Heimatmuseen 2021“ eigene Mittel in Höhe von bis zu insgesamt 30.000 Euro bereitgestellt. 

Als ehrenamtlicher Leiter der Heimatkundlichen Sammlungen wird Herr Heinz Gerhards bestellt.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 18, Dagegen: 1

Datenstand vom 25.10.2022 10:16 Uhr