Bewertung von Varianten für den Landesförderteil des Stadtschlosses


Daten angezeigt aus Sitzung:  21. Stadtratssitzung, 15.09.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat (Stadt Herrieden) 21. Stadtratssitzung 15.09.2021 ö 9

Sachverhalt

Am 01.07.2021 fand eine Sitzung des Initiativkreises Stadtschloss statt. Am 05.07.2021 erreichte Bürgermeisterin Jechnerer folgende Niederschrift:

„Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, 
 
30 Mitglieder des Initiativkreises Stadtschloss trafen sich am 1.7.2021 im Ratssaal des Stadtschlosses zur Diskussion der Nutzungsvarianten für den Palas und den ehemaligen Brauereitrakt im Mittelteil der Anlage. Die Namen der Teilnehmenden sind in der von Frau Schwander geführten Anwesenheitsliste enthalten.
 
Frau Schwander stellte zunächst den bisherigen Beratungsstand des Stadtrats mit den Varianten 0 -1 -2 -3 vor.
 
Architekt Pludra ging darauf vertiefend ein. Er stellte dar, dass ein großer Saal im 4. OG des Palas zwei zusätzliche Treppenhäuser bräuchte. Mit einer Hotelnutzung seien diese Varianten außerdem wegen der Lärmemissionen zum Beispiel bei Hochzeiten nicht vereinbar.
 
Dem schloss sich ein intensiver dreistündiger Gedankenaustausch an. Zusammengefasst spricht der Initiativkreis folgende Empfehlungen an den Stadtrat aus:
 
  1. Der Initiativkreis plädiert für die Schaffung eines weiteren Saales, dessen Kapazität deutlich größer als die des Ratssaales ist. Das 3. Obergeschoß mit einem Foyer im Palas und dem Saal im Brauereitrakt unter Einbeziehung der ehemaligen Malzdarre wird dafür als geeignetste Variante gesehen.
 
  1. Der Initiativkreis plädiert für die Aufnahme einer Nutzungsvariante 4 in die detaillierten Untersuchungen. Sie beinhaltet die Verlegung des Rathauses in das Stadtschloss sowie ein alternatives Nutzungskonzept für das bisherige Rathausareal.
 
  1. Ein klarer Wunsch des Initiativkreises sind räumliche Möglichkeiten für geschichtliche und zeitbezogene Ausstellungen. Altbürgermeister Herzog und der Eine Welt Verein unterbreiteten dazu konkrete Vorschläge.
 
  1. Die Gastronomie soll einen volkstümlichen Charakter bekommen, der für alle Schichten unserer Bürgerschaft einladend wirkt. Der Initiativkreis empfiehlt aus diesem Grund Pachtverhandlungen mit der Gutmann-Brauerei in Titting aufzunehmen. Damit könnten hohe Attraktivität und wirtschaftlicher Erfolg erreicht werden. Außerdem käme es so zur Wiederbelebung der jahrhundertelangen Verbundenheit der beiden fürstbischöflich-eichstättischen Brauereien; Titting wurde 1707 gegründet, Herrieden 1717.
 
  1. Alle Nutzungsvarianten müssen für die Bevölkerung mit Investitionskosten und laufenden Betriebskosten vor der abschließenden Entscheidung klar einsehbar sein.
 
  1. Die Wirkung der Schlossgebäude in der Stadtsilhouette hängt entscheidend vom Wiederaufbau der Umrisse des gotischen Palasdaches ab. Der Initiativkreis wiederholt daher seine Empfehlung, an diesem zentralen Restaurationsziel festzuhalten!
 
Mit freundlichen Grüßen
Josef Göppel“
 
In den bisherigen Beratungen des Stadtrates über die Nutzung des Schlosses wurden bislang folgende Varianten bewertet: 

Der vom Stadtrat beauftragte Projektsteuerer kam bei der qualitativen Bewertung der Varianten zu folgendem Ergebnis: 

Insgesamt kann keine der bisherigen Varianten unter den aufgeführten Gesichtspunkten überwiegend positiv bewertet werden. Nicht berücksichtigt wurde bei dieser Bewertung der Aspekt der Investitionskosten. Hierzu erfolgte eine separate Untersuchung, die 2019 von einer Investitionssumme für jede Variante von jeweils ca. 22 Mio € ausging. Diese Kostenschätzung aus dem Jahr 2019 muss angesichts der aktuellen Entwicklungen überarbeitet werden.

Die Verwaltung schlägt ein zweistufiges Verfahren vor, um die Entscheidung über die Nutzung des Stadtschlosses vorzubereiten: 
Zunächst soll die bestehende Bewertungsmatrix um weitere Varianten erweitert werden. 
Alle Varianten beinhalten das Kulturgewölbe im Kellergeschoss und gehen von der Wiedererrichtung der Umrisse des gotischen Palasdaches aus:

Variante 4: 
Gastronomie + Verwaltung + Saal (größer als der Ratssaal) + Ausstellungsflächen/Museum
Variante 5: 
Gastronomie + Verwaltung + Räume für öffentliche Nutzung, z.B. vhs, Ausstellungsflächen, Museum
Variante 6: 
Gastronomie + XXL-Saal (Saal 370) + Entwicklungsflächen/Ausstellungsflächen/Museum
Variante 7:
Gastronomie + Saal (200, bestuhlt mit Stühlen und Tischen) + Entwicklungsflächen/Ausstellungsflächen/Museum

Wenn die Ergebnisse der qualitativen Bewertungen vorliegen, soll der Stadtrat darüber beraten, welche Variante(n) hinsichtlich der Investitionskosten und Förderungen untersucht werden soll(en). 

Beschluss

Der Stadtrat beschließt, dass die Bewertungsmatrix um die Varianten 4, 5, 6 und 7 wie im Sachverhalt dargestellt erweitert werden soll. 

Abstimmungsergebnis
Dafür: 19, Dagegen: 1

Datenstand vom 02.12.2021 10:05 Uhr