Die Stadt Herrieden trauert um Herrn Karl Heller, der mit 94 Jahren am 19. August ein langes und erfülltes Leben vollendet hat. Unsere Trauer wird begleitet von tiefem Dank und großem Respekt angesichts der Lebensleistung und der Verdienste unseres Verstorbenen.
Von 1960 bis 1966 war Karl Heller Mitglied im Gemeinderat der damals eigenständigen Gemeinde Lammelbach. Von 1966 bis 1971 hatte er das Amt des zweiten Bürgermeisters der Altgemeinde Lammelbach inne.
Nach der Gebietsreform 1972 vertrat er von 1973 bis 1978 die Interessen der Altgemeinde Lammelbach als Ortssprecher im Stadtrat von Herrieden.
Schließlich gehörte er als gewähltes Mitglied dem Herrieder Stadtrat von 1978 bis 1984 an.
Sein Verantwortungsgefühl für die Gesellschaft, sein vorbildlicher Gemeinsinn und sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement wirkten sich in vielerlei Hinsicht positiv für die Entwicklung unserer Heimat aus: So setzte er sich beispielweise für die Gründung des Schützenvereins Leibelbach ein und war seit der Gründung im Jahr 1963 bis 1999 Schützenmeister. Außerdem war Karl Heller bei der Gründung des Herrieder Altstadtfestes beteiligt und stiftete hierfür viele Jahre lang die Schützenscheiben. Darüber hinaus beteiligte er sich aktiv am Herrieder Weihnachtsmarkt und er regte außerdem die Restaurierung der Chorherrenkrippe an. Als Leiter der Krippenfreunde kümmerte er sich rund 35 Jahre lang um den jährlichen Aufbau in der Stiftsbasilika.
Sein Sinn für die Pflege von Tradition und Gemeinschaft verband sich zudem mit einer besonderen Musikalität.
Dem ersten Liederbuch „Wir singen in froher Runde“ folgte das Liederbuch „Z’sam g’hockt z’sam g’sunga“, das Karl Heller im Selbstverlag 1993 herausbrachte. Es war ihm ein Herzensanliegen, das gemeinsame Singen in geselliger Runde zu pflegen und das traditionelle Liedgut an die nächsten Generationen weiterzugeben. So waren seine Veranstaltungen unter dem gleichnamigen Motto „z’am g’hockt – z’am g’sunga“ weit über Herrieden hinaus bekannt und erfreuten sich großer Beliebtheit.
Beim gemeinsamen Singen gehörten für Karl Heller weltliche und geistliche Lieder selbstverständlich untrennbar zueinander. Ebenso erstreckte sich sein ehrenamtliches Engagement neben Politik und Verein auch auf den kirchlichen Bereich, in der Pfarrgemeinde, bei der Kolpingsfamilie und bei der Marianischen Männerkongregation. Er war Mitglied des Pfarrgemeinderates Herrieden und setzte sich für die Restaurierung der Frauenkirche ein. Für seine Bemühungen um die Restaurierung der Frauenkirche wurde er 1995 mit dem „Herrieder Storch“ ausgezeichnet. Außerdem wurde ihm 2004 die Denkmalschutzmedaille des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst verliehen.
Neben seinem Einsatz für die Frauenkirche gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Fördervereins „Stiftskirche Herrieden“.
Unter seiner Regie als Zimmermeister entstand die neue Kapelle am Ortseingang von Lammelbach und auch bei der Renovierung der Siechkapelle war er federführend beteiligt.
Aufgrund seiner vielfältigen Verdienste für das Gemeinwohl wurden ihm 1984 und 2019 die Bürgermedaillen der Stadt Herrieden in Bronze und Silber verliehen.
Herr Karl Heller hat Traditionen in unserer Heimat begründet und sichtbare Spuren weit über seinen Tod hinaus hinterlassen.
Wir danken ihm für seinen besonderen Einsatz zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger.
Die Stadt Herrieden wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.
Mit tiefem Dank nehmen wir Abschied von einem hochgeschätzten und verdienten Mitbürger.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.