Die Steuerungsgruppe Verkehr traf sich am 15. Februar 2021 in einer Online-Konferenz und erarbeitete Vorschläge zur Entlastung der Anwohner an viel befahrenen Straßen im Kernort.
In einem Impulsreferat von Verkehrsplaner Robert Ulzhöfer wurden verschiedene Möglichkeiten zur Reduzierung von schädlichen Emissionen durch hohes Verkehrsaufkommen vorgestellt. Es empfiehlt sich die Kombination von vier verschiedenen Ansätzen in den Blick zu nehmen:
- Regelung des Verkehrs beispielsweise durch Temporeduzierungen, Vorfahrtsregelungen, Einbahnregelungen usw.
- Lenkung des Verkehrs durch entsprechende Beschilderung oder Vereinbarung von Zielrouten
- bauliche Veränderungen wie zum Beispiel Flüsterasphalt (erst wirksam ab ca. 50 km/h, schnellerer Verschleiß der Asphaltdecke), Schaffung von Engstellen und Verschwenkungen, Behebung von Störfaktoren (klappernde Kanaldeckel, Unebenheiten der Asphaltdecke), aktiver und passiver Schallschutz für die Anwohner usw.
- Stärkung emissionsarmer Verkehrsmittel beispielsweise durch Steigerung der Attraktivität für den Radverkehr, Etablierung von innerstädtischen Lieferdiensten, Privilegierung von E-Autos usw.
Anschließend erarbeiteten die Mitglieder der Steuerungsgruppe in arbeitsteiliger Gruppenarbeit Vorschläge für einen Maßnahmenkatalog für die viel befahrenen Straßen in Herrieden. Jeweils eine Gruppe beschäftigte sich mit der Situation in der Neunstetter Str., in der Ansbacher Str., in der Nürnberger Str., in der Vorderen Gasse, dem Marktplatz und der Bahnhofsstraße sowie in der Münchner Str. und Hohenberger Str. bis zum Kreisverkehr.
Die Ergebnisse der einzelnen Gruppen wurden anschließend im Plenum präsentiert und diskutiert.
In allen Arbeitsgruppen wurde zur Reduzierung der Lärmbelastung der Anwohner und zur Erhöhung der Verkehrssicherheit eine Temporeduzierung thematisiert. Ob überall eine generelle Temporeduzierung anzustreben sei oder ob diese Maßnahme nur auf bestimmten Abschnitten innerhalb bestimmter Zeiten wünschenswert sei, darüber gingen die Meinungen auseinander. Einig war man sich, dass Störfaktoren wie klappernde Kanaldeckel oder Unebenheiten in der Asphaltdecke überall so schnell als möglich behoben werden müssen. Auch die Gestaltung der Fahrbahnbeläge der Kreisverkehre böten Optimierungspotential. Fahrbahnteiler als Querungshilfen für Fußgänger wurden für die Ansbacher Str. auf Höhe der Christuskirche, in der Neunstetter Str. und in der Nürnberger Str. in der Nähe des Abenteuerspielplatzes diskutiert. Neben dem Aspekt der Steigerung der Verkehrssicherheit für Fußgänger erhoffe man sich dadurch auch einen geschwindigkeitsreduzierenden Effekt. Begrüßt wurde der Vorschlag, private Lärmschutzinitiativen wie beispielsweise den Einbau von Schallschutzfenstern und lärmreduzierende Grundstückseinfriedungen durch ein kommunales Förderprogramm zu unterstützen.
Die Wirksamkeit von Durchfahrtsverboten in Siedlungsstraßen oder von Verkehrslenkung durch Einbahnstraßenregelung oder entsprechender Beschilderung sollte durch Modellrechnungen vom Verkehrsplaner geprüft werden. Auch müssten nach Fertigstellung des Lärmgutachtens diese Ergebnisse in die weiteren Überlegungen einfließen.
Für den Innenstadtbereich wurde das Storchentor als problematisches Nadelöhr benannt und der Wunsch nach Tempo 30 und einem Durchfahrtsverbot für Schwerlastverkehr in der Altstadt geäußert. Auch gelte es, Einbahnstraßenregelungen zu prüfen.
Die Mitglieder der Steuerungsgruppe verständigten darauf, dass der Verkehrsplaner zusammen mit der Verwaltung auf Grundlage der erarbeiteten Vorschläge einen Maßnahmenkatalog für die weiteren Beratungen erstellen soll.
Erste kurzfristig umsetzbare Maßnahmen werden nun dem Ausschuss zur Beratung und Abstimmung vorgelegt.
Es wird nach Rücksprache mit Verkehrsplaner Ulzhöfer empfohlen, folgende Maßnahmen zu beschließen und zeitnah umzusetzen:
Von der Stadt Herrieden zu beschließen und umzusetzen
- Tempo 30 (komplett/temporär/abschnittsbezogen) in der Nürnberger Str. Hohenberger Str., Münchner Str., Stegbrucker Straße (im Bereich der Wohnbebauung), in der Altstadt
- Bessere Ausleuchtung der Fußgängerüberwege
- Kontinuierliche Beseitigung von Unebenheiten in der Asphaltdecke auf den viel befahrenen Straßen
- Kommunales Förderprogramm für private Lärmschutzmaßnahmen entlang viel befahrener Straßen ausarbeiten und auf den Weg bringen
- Zusätzlicher Fahrbahnteiler in der Nürnberger Str. mit entsprechender Ausleuchtung
- Begutachtung der bestehenden Kreisverkehre (Zuständigkeit Stadt Herrieden) und ggf. Umsetzung bauliche Veränderungen zur Lärmreduktion und Steigerung der Verkehrssicherheit
- Prüfauftrag: sinnvolle Lärmschutzmaßnahmen (Wand/Wall) in der Nürnberger und Neunstetter Str.
Von der Stadt Herrieden zu beschließen und erst nach Absprache mit Behörden umsetzbar
- Tempo 30 (komplett/temporär/abschnittsbezogen) in Neunstetter Str., in der Altstadt, in der Ansbacher Str. (Umgriff der KiTa „Unterm Regenbogen)
- Versetzung des Ortschildes Richtung Neunstetten an den Kreisverkehr bei Mühlbruck oder Tempo 50 bis zum Kreisverkehr bei Mühlbruck
- Versetzung des Ortsschildes Richtung Hohenberg
- Tempobeschränkung zwischen Herrieden und Hohenberg auf 70 km/h
- Versetzung des Ortsschildes Richtung Rauenzell auf Höhe ans Ende des Parkhauses
- Beschilderung zur Lenkung des Schwerlastverkehrs
- Fahrbahnteiler in der Neunstetter und Ansbacher Str.
- Begutachtung der bestehenden Kreisverkehre (Staatsstraßen) und ggf. Umsetzung bauliche Veränderungen zur Lärmreduktion und Steigerung der Verkehrssicherheit
Außerdem können auch erste Maßnahmen zur Erhöhung der Fußgängersicherheit in der Altstadt beschlossen und zeitnah umgesetzt werden. In der Sitzung der Steuerungsgruppe Verkehr vom 14.12.2020 haben sich die Teilnehmer mit den Ergebnissen der Altstadtbegehung auseinandergesetzt.
Nachdem in der letzten Sitzung beschlossen wurde, bei einer Altstadtbegehung kurzfristig umsetzbare Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit zu prüfen, präsentierte Robert Ulzhöfer vom Planungsbüro stadt-land-verkehr die Ergebnisse dieser Begehung, die am 27. November 2020 wegen Corona im kleinen Kreis stattfand. Gemeinsam mit den Stadtplanern Franz-Josef Jechnerer und Michael Ruppert hielten der Leiter des Ordnungsamtes Matthias Albrecht mit Verkehrsplaner Robert Ulzhöfer und Erster Bürgermeisterin Dorina Jechnerer auf Grundlage eines Maßnahmenkatalogs der Altstadtfreunde und der Inklusionsbeauftragten kurzfristig umsetzbare Maßnahmen zur Erhöhung der Fußgängersicherheit und Entschärfung des Parkproblems im Altstadtkern fest.
- Durch sog. Stahlpoller sollen gerade an sensiblen Stellen Fußgänger vor unvorschriftsmäßig parkenden Autos geschützt werden.
- Dieser Effekt soll an anderen geeigneten Stellen durch zusätzliche stabile Fahrradabstellvorrichtungen, so wie sie bereits am Pfarrheim vorhanden sind, unterstützt werden. Gleichzeitig kann damit die Infrastruktur für Fahrradfahrer in Herrieden verbessert werden.
- An geeigneten Stellen sollen zusätzliche Parkmöglichkeiten für PKW geschaffen werden.
- Mittelfristig soll im Rahmen einer Überplanung der Vorderen Gasse bzw. Bahnhofstraße auch die Verbeiterung der Fußwege an sensiblen Stellen, wie beispielsweise am Gebäude der Bücherei, umgesetzt werden.
Die vorgestellten Maßnahmen wurden von den Mitgliedern der Steuerungsgruppe begrüßt. Im nächsten Schritt wird das Vorhaben nun mit den zu beteiligenden Behörden abgestimmt. Anschließend werden kurzfristig umsetzbare Maßnahmen dem Stadtrat zur Beratung und Abstimmung vorgelegt. Aus Sicht der Mitglieder der Steuerungsgruppe ist eine zeitnahe Umsetzung wünschenswert.
Derzeit wird noch ein Gesamtplan für die Altstadt erarbeitet, aber einer zeitnahen Montage sog. Stahlpoller in der Vorderen Gasse spricht nichts entgegen. Eine grundsätzliche Abstimmung mit den zu beteiligenden Behörden ist in dieser Frage bereits erfolgt. Für die Umsetzung liegen folgende Empfehlung des Stadtplaners vor:
Der BV-Ausschuss stimmt der Maßnahme zu, es bestehen keine Einwände: 9:0
Der BV-Ausschuss lehnt die Maßnahme ab, es bestehen Zweifel am Platzbedarf..
Jedoch soll überpüft werden, ob ein Längsparkplatz möglich ist. 9:0
Der BV-Ausschuss stimmt der Maßnahme zu, es bestehen keine Einwände: 9:0
Der BV-Ausschuss stimmt der Maßnahme zu, es bestehen keine Einwände: 9:0
Der BV-Ausschuss stimmt der Maßnahme zu, es bestehen keine Einwände: 9:0
Der BV-Ausschuss stimmt der Maßnahme zu, es bestehen keine Einwände: 9:0
Der BV-Ausschuss stimmt der Maßnahme zu, es bestehen keine Einwände: 9:0
Der BV-Ausschuss stimmt der Maßnahme zu, es bestehen keine Einwände: 9:0
Dadurch können die jetzt aufgestellten Schilder entfallen.