Jahresrückblick 2023


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates, 19.12.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat (Gemeinde Hohenthann) Sitzung des Gemeinderates 19.12.2023 ö 10

Sachverhalt

Zum Jahresrückblick 2023 gab Erste Bürgermeisterin Andrea Weiß einen kurzen Einblick auf ein bewegendes und krisenreiches Jahr, dessen Tage und Wochen mit nahezu unfassbarem Tempo an einem vorbeirauschen.
Außenpolitisch wurden wir mit vielen Ereignisse konfrontiert. Nach dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine im Februar 2022 wurden wir dieses Jahr mit einem weiteren Überfall konfrontiert -der Terrorgruppe Hamas an Israel- und den daraus resultierenden Gegenangriff von Israel an die Hamas im Gazastreifen. Dass der Nahost ein Pulverfass ist, ist allen klar. Was sich daraus entwickeln wird, weiß keiner. 
Innerpolitisch stehen wir ebenfalls vor großen Herausforderungen. Bürgergeld, Migration, Energiekosten, Klimaschutz, Wirtschaftseinbruch, Zinspolitik. Man könnte diese Liste um ein Vielfaches erweitern. Viele Bürger fragen sich, ob von den politischen Verantwortlichen die richtigen Weichen gestellt werden. 
Wie die Weichen in der Gemeinde gestellt wurden, rief erste Bürgermeisterin Weiß in einem kurzen Abriss in Erinnerung:
Der Haushalt wurde am 18. April mit einem Volumen von 15,3 Mio. € aufgestellt. Der Vermögenshaushalt wurde mit 6,5 Mio. € veranschlagt. Es musste nur ein Darlehen über 900.000 € für den Bau der Kinderkrippe „Glückskäfer“, statt der geplanten Darlehensaufnahme von 2,5 Mio. €, aufgenommen werden. Grund hierfür ist die überplanmäßige Gewerbesteuereinnahme von momentan 2,45 Mio. €. Außerdem konnten nicht alle Maßnahmen umgesetzt. Der Abbruch des Raiffeisengeländes wurde aufgrund der Planungsvorbereitungen verschoben, die neuen Fenster und Tore vom FF-Haus Hohenthann werden erst im neuen Jahr geliefert sowie die geplante Heizungserneuerung im Kindergarten wurde aufgrund der Fernwärmeplanung in Hohenthann zurückgestellt, um nur die größeren Posten zu nennen. 
In 21 Gemeinderatssitzungen in denen 240 öffentliche und 314 nicht öffentliche Punkte behandelt wurden, wurden 377 Beschlüsse gefasst. Außerdem wurde zwei Gemeindeentwicklungsausschusssitzungen über die Optimierung des Bestandes der Sportanlage (eine mit der Vorstandschaft des FCH), 4 Verwaltungsratssitzungen von unserem Kommunalunternehmen und eine Rechnungsprüfungsausschusssitzung abgehalten.
Es wurden im Jahr 2023 insgesamt 60 Bauanträge (davon 10 Genehmigungen für EFH) behandelt. In 2022 waren es noch 73 Bauanträge (davon 12 Genehmigungen für EFH). Diese Auswirkungen sind der hohen Zinsbelastungen der Bauwilligen und der hohen Baupreise geschuldet. Der Wohnungsbau ist eingebrochen. Dies hat fatale Folgen für die Baufirmen, die Mitarbeiter ausstellen mussten. Der Gemeinderat hielt es aber für richtig und wichtig, trotz dieses Einbruches in der Bauwirtschaft, ein kleineres Baugebiet „Am Wald“ zu erschließen. Mit dem Bau einer Fernwärmeversorgung ins Baugebiet ist man einen wegweisenden Schritt im Bereich erneuerbarer Energien gegangen. Es hat sich gezeigt, dass der Wunsch nach Einfamilienhäusern in Hohenthann vorhanden ist, denn alle Grundstücke sind bereits nach dem abgeschlossenen Bewerbungsverfahren vergeben. Weiter wird gerade ein Bebauungsplan in Grafenhaun „Grafenhaun II“ aufgestellt. Die Erschließung soll im kommenden Jahr erfolgen. 
Da Hohenthann eine Zuzugsregion ist, ist die Ausweisung von Bauland dringend notwendig, genauso aber die Innenverdichtung.
Die Einwohnerzahlen sind aktuell bei 4.433. Dies ist ein prozentualer Anstieg von 2 % gegenüber dem Vorjahr. Die vergangenen Jahre stieg die Einwohnerzahl durchschnittlich um 0,5 – 0,75 % jährlich an. Die Geburtenzahlen bewegen sich dieses Jahr bei bisher 32 Kinder. 
Mit der Ansiedlung des Discounters „Netto“ wurde die Lebensmittelversorgung erheblich verbessert und damit der Ort Hohenthann aufgewertet. Genauso konnte durch die diesjährige Eröffnung der ambulant betreuten Wohngemeinschaft „Hohenthanner Hoamat“ für die Senioren eine Betreuung im Alter in ihrer Heimat ermöglicht werden. Auch konnte durch den Neubau der 2-gruppigen Kinderkrippe „Glückskäfer“ in Schmatzhausen der Bedarf an Krippenbetreuungsplätzen ausreichend gedeckt werden. 
Ein weiteres Thema war dieses Jahr der Abschluss des Sturzflutrisikomanagementkonzept, das natürlich nicht für den Schreibtisch gedacht ist, sondern in den nächsten Jahren durch Maßnahmen Verbesserungen herbeigeführt werden sollen.
Um die notwendigen Mäharbeiten der Bankette und des Straßenbegleitgrüns durchführen zu können, wurde ein neuer Kommunalschleppers mit Anbaumähgeräten angeschafft. Die Verkehrssicherheit ist eine der wichtigsten Aufgaben der Gemeinde, darum entschied der Gemeinderat, die Arbeiten nicht mehr von einer Fremdfirma durchführen zu lassen. Dadurch ist die bedarfsgerechte Flexibilität bei den Mäharbeiten gewährleistet.  
Es gab auch einige kulturelle Highlights in der Gemeinde. Das 50-jährige Jubiläum des Freibades wurde gebührend gefeiert. Mit viel Spaß für die Kinder und Gäste war dies ein wunderschöner Tag. Auch ein Ehrenabend wurde wieder für die langjährigen ehrenamtlich aktiven Bürgerinnen und Bürger abgehalten. Die Wertschätzung für diesen freiwilligen Einsatz ist für erste Bürgermeisterin Weiß wichtig und auch mal Wert Dankeschön zu sagen. 
Viele Vereinsfeste und Jubiläen wurden abgehalten und es war wieder eine große Beteiligung von Veranstaltern bei dem beliebten Ferienprogramm. Zum Jahresende ist zum 22. Mal der Weihnachtsmarkt bei herrlichem Winterwetter wieder sehr gut besucht gewesen. 
Die Gemeinde Hohenthann muss die gefassten Beschlüsse von Land und Staat umsetzen, obwohl es nicht immer deren Aufgabe ist. Dies muss gegenüber den Bürgern erklärt und Haushaltsmittel bereitgestellt werden z.B. ein Wärmeplanungs- oder Flächenmanagementkonzept. Flächen für Windkraft müssen ausgewiesen werden, das der Regionale Planungsverband für die Region übernimmt und die Gemeinde dies zwar mit einer Stellungnahme bewerten darf, aber ob diese Gehör findet wird sich zeigen. Um den Bürger bei Windkraft mitzunehmen, ist es unausweichlich, die betroffenen Bürger über den Strompreis entgegenzukommen und Bürgerbeteiligungen zu ermöglichen. Ein Umspannwerk wird benötigt, aber der Standort wird ohne Beteiligung der Bürger festgelegt. Ist dies richtig? Dies könnte erste Bürgermeisterin Weiß weiter so fortführen.
Die Gemeinde hat aber auch eigene Großprojekt, die nicht hintenanstehen dürfen. Die Freibadsanierung, die uns die nächsten Jahre begleiten wird sowie die Bebauung des ehemaligen Raiffeisengeländes mit der möglichen Sanierung des Brauereikellers. Hierzu wurde eine Studie erstellt. Die Gemeinde ist gerade im Austausch mit der Regierung und im neuen Jahr wird hierzu eine Bürgerversammlung abgehalten, um die Ideen vorzustellen und ggf. noch zu erweitern bzw. anzupassen. Weiter werden die Liegenschaften mit Eigenstrom über PV-Anlagen ausgestattet. Die Straßensanierungen werden fortgeführt, ebenso die Kanalsanierungen. Dies ist nur ein kleiner Ausblick ins Jahr 2024. Alles Weitere wird der Gemeinderat in den Haushaltsberatungen festlegen. 

Zum Schluss sprach die Vorsitzende noch ein paar Dankensworte aus. 
Den verehrten Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates dankte sie herzlich für die konstruktive und sachorientierte Mitarbeit zum Wohle der Gemeinde Hohenthann. Bei den Tagesordnungspunkten der Gemeinderatssitzungen wurde sachlich diskutiert, Anregungen oder Verbesserungen der einzelnen Mitglieder in den Beschlüssen mit aufgenommen und darüber entschieden. Jeder einzelne Gemeinderat bringt sich mit seinem besten Wissen und mit seinen Erfahrungen ein, um die Gemeinde für alle der Bürgerinnen und Bürger voranzubringen. Vorausschauend und Zukunftsweisend.
Der zweiten Bürgermeister Ursula Beck dankte sie besonders für die Unterstützung und die sehr gute Zusammenarbeit sowie für die Urlaubs- und Krankheitsvertretung und die Übernahme von vielen Terminen. 
Den Jugendbeauftragen Simon Hopfensperger und Maximilian Ganslmeier sowie den Seniorenbeauftragten Stefan Schiessl, Alfons Gallinger und Josef Spiel ebenfalls ein herzliches Dankeschön für die geleistete Arbeiten. 
Herzliches Vergelt´s Gott an alle ehrenamtlich tätigen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden für die Bereitschaft den Bürgern Hilfe zu leisten, wenn es notwendig ist. Die Kameraden leisten eine große Anzahl an freiwillige Stunden für die Ausbildung, die Einsätze und die Übungen. Dies ist nicht mit Geld aufzuwiegen. 
Außerdem dankte sie herzlich Frau Rita Nerl, dass sie als Wohnraumberaterin den Senioren kostenlos bei Bedarf zur Seite steht. Es wurden auch Smartphonekurse abgehalten und ein Stammtisch für interessierte Handynutzer ins Leben gerufen. Hier bedankte sie sich sehr herzlich bei den Digitalbegleitern der digital aktiven Senioren für diese ehrenamtlich aufgebrachte Zeit. 
Herzlichst bedankte sie sich auch allen Bürgerinnen und Bürgern für das gute Miteinander und die freundlichen, konstruktiven Gespräche, die sie als Bürgermeisterin mit ihnen führen durfte. 
Als erste Bürgermeisterin und im Namen aller Gemeinderatskolleginnen und Gemeinderatskollegen, aber auch persönlich dankte sie der Geschäftsleitung Larissa Englberger und der Kämmererin Julia Fink sowie dem Bautechniker Klaus Leinthaler und der Angestellten Inge Kiermeier vom Bauamt sehr herzlich für ihre Arbeit, aber auch für die sehr gute Zusammenarbeit. Das ganze Rathausteam mit Bürgerbüro, Standesamt, Personalbüro und Sekretariat machen eine hervorragende Arbeit. Sie hatten aufgrund der Vielzahl von Maßnahmen und Herausforderungen enorm viel zu leisten. Vergelt’s Gott im Namen Aller.
Weiter dankten sie noch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Kindertagestätteneinrichtungen, im Bauhof, in der Kläranlage, im Wertstoffhof, im Freibad, allen Reinigungskräften, dem Gemeindediener und den Feldgeschworenen sehr herzlich für das Engagement und den Einsatz, für den Zusammenhalt und für die gegenseitige Unterstützung über das ganze Jahr hinweg. 
Allen Bürgerinnen und Bürgern, besonders allen Ehrenamtlichen, allen Vorständen und Mitgliedern der Vereinen sowie Allen, die in irgendeiner Weise Verantwortung tragen bzw. Verantwortung übernehmen, sei es im sportlichen, im sozialen oder im kulturellen Bereich und ihren Beitrag dazu leisten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Ein weiterer Dank ergeht an den Hochwürdigen Herrn Pfarrer Michael Birner und dem Rektor Christian Trißl sowie dem gesamten Lehrerkollegium für die hervorragende Zusammenarbeit.
Ebenfalls dankte sie Frau Wieser vom Rottenburger Anzeiger für die Berichterstattung der Gemeinderatssitzungen und für die Zusammenarbeit. 
Abschließend wünschte erste Bürgermeisterin Weiß den Gemeinderatsmitgliedern und ihren Familien ein gesegnetes und besinnliches Weihnachtsfest und für das neue Jahr Glück, Erfolg, vor allen Dingen Gesundheit und Gottes Segen.

Gemeinderat Müller sprach im Namen des Gemeinderats seinen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus für deren Motivation und Engagement sowohl gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern als auch dem Gemeinderat aus. Gemeinderat Gallinger dankte dem Gemeinderat und insbesondere zweiter Bürgermeisterin Beck für ihre herausragende Unterstützungen. Abschließend wünschte auch er ein frohes Weihnachtsfest und sprach seine Glückwünsche für das kommende Jahr aus.

Datenstand vom 10.01.2024 09:38 Uhr