Grund- und Mittelschule Küps; Erneuerung der Heizanlage; Sachstand und Entscheidung über die weitere Vorgehensweise


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Bau- und Umweltausschusses, 21.02.2024

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.Lfd. BV-Nr.
Bau- und Umweltausschuss (Markt Küps) Sitzung des Bau- und Umweltausschusses 21.02.2024 ö beschließend 2

Sachverhalt

Der Erste Bürgermeister Bernd Rebhan begrüßte zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn Lukas Albrecht von der KEW Ingenieurbüro GmbH aus Kronach.

In der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 15.03.2023, TOP 7, nö erläuterte Herr Albrecht die aktuelle Bestandssituation und stellte dem Gremium den Variantenvergleich vor. Angesichts der damals vorherrschenden Gasmangellage habe sich das Gremium mit der Idee beschäftigt, mit einem nachhaltigen und heimischen Brennstoff die Wärmeversorgung von Schule und Hallenbad zu gewährleisten. Da die bisher vorhandenen Lagerkapazitäten nicht ausreichend seien, wurde damals über nötige Beförderungssysteme wie Schüttgossen und Hochsilos nachgedacht. In jedem Falls seien solche Veränderungen mit hohen Investitionskosten, Flächeneinschränkungen im Pausenhof, einem personellen Mehraufwand für Wartung, Entsorgung & Störungsbeseitigung bei einer Hackschnitzelheizung sowie dem Vorhalten eines eigenen Zwischenlagers als Reserve für mind. 1 Schulwoche verbunden. Darüber hinaus müssten Qualität und Quantität der Hackschnitzel über das gesamte Jahr bzw. Heizperiode gewährleistet sein (siehe beigefügte Präsentation vom 15.03.2023). Der Bau- und Umweltausschuss hat damals auf der Basis des Variantenvergleichs des Büro KEW die Verwaltung beauftragt, ein zukunftsfähiges Konzept für die Beheizung der Grund- und Mittelschule vorzubereiten. 

Herr Albrecht präsentierte dem Bau- und Umweltausschuss das mögliche Konzept für die Errichtung eines Heizhauses mit zwei Hackschnitzelkessel zum Abdecken des gesamten Wärmebedarfs der Grund- und Mittelschule Küps.

Für die Platzierung des Heizhauses würden zwei Standorte in Frage kommen, welche im Vorfeld geprüft und die jeweiligen Vor- und Nachteile vom Ingenieurbüro KEW dargestellt wurden. Standort 1 wäre in der Nähe vom Probenheim und den Sportanlagen. Standort 2 wäre der aktuelle Pausenhof, inkl. Forum.

Vorteile Standort 1:
  • Zufahrt von Schulverkehr getrennt
  • Abstand zur Nachbarbebauung
  • Nutzung einer „freien Fläche“
  • Bauablauf einfacher (Baulogistik)

Nachteile Standort 1:
  • Alleinstehender Baukörper
  • Lange Anbindeleitungen an die Heizzentrale
  • Größerer Abstand zum Hausmeisterquartier
  • Kostenintensiver
  • Entfall von Parkplätzen (Probenheim)
  • Hohe Abhängigkeit zum Bauablauf des Neubaus Schule

Vorteile Standort 2:
  • Neue Nutzung für „baufälligen“ Bereich
  • Baukörper fügt sich in das Gelände + Gebäude ein
  • Kurze Anbindung zum Versorgungsschacht
  • Kurze Wege für die Schulhausmeister
  • Keine Abhängigkeit zum Bauablauf des Neubaus Schule

Nachteile Standort 2:
  • Nähe zur Nachbarbebauung
  • LKW-Zufahrt zu Freifläche verkleinert
  • Höhere Kaminanlage notwendig


Bei der Gegenüberstellung der beiden Standorte konnte festgestellt werden, dass das Heizhaus aus technischer Sicht an beiden Standorten errichtet werden kann und die Kosten der beiden Standorte annähernd gleich sind. Das Heizhaus würde sich jedoch besser in die bestehende Bebauung (Standort 2) eingliedern und auch aus logistischer Sicht ist der Standort 2 vorteilhafter.

Außerdem müsste der Bauablauf bei Standort 1 genau mit den Außenanlagen des Schulneubaus koordiniert und abgestimmt sein und im Hinblick auf das baufällige Forum würden sich bei Standort 2 Synergieeffekte ergeben.

Im Zuge der Außenanlagenplanung sei jetzt zunächst eine grundlegende Entscheidung über den möglichen Standort einer solchen Anlage notwendig. Im Rahmen einer Besprechung mit dem Architekturbüro Schöttner, Lukas Albrecht, stellvertretendem Schulleiter Holger Pohl, den Hausmeistern sowie dem Liegenschaftsverwalter Johannes Schmidt wurde am 13.02.2024 die Empfehlung getroffen, eine ausreichend dimensionierte neue Heizanlage im Bereich des jetzigen Forums vorzusehen (Standort 2).

Im Anschluss an die Sachdarstellung folgte eine Aussprache. Thomas Friedlein fragte nach, warum bei der aktuellen Planung lediglich eine Hackschnitzellösung in den Fokus gerückt wurde. Nach seiner Einschätzung wäre auch eine Befeuerung mit Pellets intensiv auf ihre Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Auch nach seiner Ansicht sei die Standortvariante 2 der optimale Platz für die Heizanlage. 

Ausschussmitglied Thomas Meyer stellte klar, dass man bei der Installation und Ersteinrichtung einer Pelletslösung kaum Einsparungen im Vergleich zur Hackschnitzelvariante habe. Pellets seien im Nachgang aber insbesondere aufgrund der höheren Bezugskosten unwirtschaftlich. Auch das Thema Nachhaltigkeit sei bei regional erzeugten Hackschnitzel größtmöglich gewährleistet. Deshalb stellen Hackschnitzel als Naturstoff die richtige Energiequelle für das geplante Vorhaben dar. 

Hubertus von Künsberg unterstrich, dass Einigkeit darüber bestehe, dass eine Hackschnitzellösung der richtige Weg sei. Hier verwies er insbesondere auf Erfahrungswerte in Mitwitz. Auf Nachfrage wurde ihm erläutert, dass die im Rahmen der Energieerzeugung anfallende Asche als Restmüll deklariert wird und auch eine landwirtschaftliche Nutzung dieser Asche möglich sei. Die Aschepartikel in den verbauten E-Filterungen müssen jedoch, als Sondermüll betrachtet werden. 

Auf mehrere Nachfragen von Heiko Meusel wurde durch Lukas Albrecht erläutert:
  • Mit den in Mitwitz verbauten Schubböden der Heizanlagen, sowie deren verbauter Hydraulik, gab es innerhalb eines Jahrzehnts kaum Probleme. 
  • Die Anlagensteuerung ist mittels Fernwartung möglich – ebenso eine Störungsalarmierung. 
  • Bei der geplanten Anlage ist ein Rückbrand durch die verbaute Zählradschleuse ausgeschlossen. Eine Löschvorrichtung ist überdies verbaut. 
  • In einem Jahr ist für die notwendige Filterwartung mit Kosten in Höhe von rd. 1.500 Euro zu rechnen. 
  • Die Standortwahl für Variante 2 lässt zukünftig keinen fußläufigen Durchgangsverkehr an dieser Stelle mehr zu. 
  • Die im Rahmen der Präsentation vorgelegten Kosten beinhalteten auch die entsprechenden Ingenieurleistungen. 
  • Die Qualitätssicherung bezüglich der Restfeuchte angelieferter Hackschnitzel wird mittels Stichproben sichergestellt.
  • Der Zeitaufwand für das Personal der zu verbauenden Heizanlage wird von Lukas Albrecht für täglich notwendige Sichtkontrollen auf rund eine Stunde beziffert. Am Wochenende könnte u.U. auf eine entsprechende Sichtkontrolle verzichtet werden.
Abschließend schlug Heiko Meusel vor für die favorisierte Heizanlage, bezogen auf die Gesamtnutzungsdauer, die jährlich anfallenden Gesamtkosten ermitteln zu lassen. Bürgermeister Rebhan sicherte dies zu. 

Wolfgang Neumann erkundigte sich abschließend, ob das Einblasen von Pellets in die zu errichtende Bevorratungseinrichtung, insbesondere unter dem Aspekt der Geräuschimmissionen, zu favorisieren sei. Durch Lukas Albrecht wurde dargelegt, dass aufgrund der Anlagengröße und -konzeption ein Einblasen von Pellets und Hackschnitzel nicht in Frage kommt. 

Beschluss

Die Schaffung einer Hackschnitzelheizanlage für den Schulkomplex im Bereich des jetzigen Forums wird begrüßt. Die Verwaltung wird beauftragt, dass die weiteren Planungsschritte im Sinne der heutigen Sachdarstellung vorzubereiten und vor allem die Finanzierungsmöglichkeiten abzustimmen sind. 

Abstimmungsergebnis
Dafür: 9, Dagegen: 0

Datenstand vom 23.02.2024 11:51 Uhr