Ersatzbeschaffungsplanung, Fahrzeuge und Großgeräte


Daten angezeigt aus Sitzung:  3. Sitzung des Werkausschusses GTL, 25.07.2022

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Werkausschuss Garten- und Tiefbaubetriebe Lindau (Stadt Lindau) 3. Sitzung des Werkausschusses GTL 25.07.2022 ö informativ 5

Sachverhalt

Die Garten- und Tiefbaubetriebe Lindau (GTL) haben bei ihrer Gründung einen erheblichen Investitionsstau beim städtischen Fuhrpark übernommen. Seit dem Jahr 2015 gehört der städtische Fuhrpark zum Betriebsvermögen der GTL. Wichtiges Ziel bei der Gründung der GTL war, den Fuhrpark zu verjüngen und diesen wirtschaftlich einzusetzen. 

Sämtliche Ausgaben werden im Wirtschaftsplan der GTL eingeplant. Insbesondere die jährlichen Investitionen, welche über den Vermögensplan der GTL finanziert werden, entlasten den Vermögenshaushalt der Stadt in einer Größenordnung von ca. 300 TEUR jährlich. 

Neben den Abwasserprojekten ist die Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen und Großgeräten eine wesentliche Position im Vermögensplan der GTL. Die Werkleitung legt deshalb dem Werkausschuss, jährlich vor der Wirtschaftsplan-Erstellung, eine aktuelle Ersatzbeschaffungsplanung vor. Das Ziel ist die fortlaufende Erneuerung des Fuhrparks. Hauptkriterium für die Ersatzbeschaffung ist neben der bestehenden Notwendigkeit, die wirtschaftliche und ökonomische Zweckmäßigkeit. In diesem Jahr wurde erstmalig auch die Ersatzbeschaffungsplanung der Großgeräte in dieser Vorlage integriert. Das entspricht der betrieblichen und wirtschaftlichen Bedeutung dieser Geräte und spiegelt die organisatorische Zentralität der Planungs- und Beschaffungsvorgänge.

In den zurückliegenden Jahren haben die GTL durch zielgerichtete Ersatzbeschaffungen den Investitionsstau des städtischen Fuhrparks beseitigt. Die vorliegende Ersatzbeschaffungsplanung schließt den Zeitraum 2023 - 2026 ein. 

Fachliche Bewertung

        1. Kennzahlen

Die Kennzahlen des Fuhrparks einschl. der vorhandenen Großgeräte (Bestand, Alter und Bewertung) stellen sich wie folgt dar: 

  1. Fahrzeugbestand

       Durch die zurückliegende Ersatzbeschaffungsplanung konnte der Fahrzeugbestand der zugelassenen Fahrzeuge in 2021 um zwei Fahrzeuge von 77 auf 75 Fahrzeuge reduziert werden. Eine Kehrmaschine und ein Pritschenfahrzeug wurden veräußert. Die Corona KFZ wurden ebenfalls 2022 wieder veräußert. Diese wurden im Jahr 2020 angeschafft, damit ausreichend Fahrzeuge zur Verfügung stehen, damit sich während der Pandemie max. 2 Personen in den Fahrzeugen aufhalten. Eine Reduzierung um einen PKW ist momentan für 2023 in Planung. Die derzeitige Aufteilung der vorhandenen Fahrzeuge sowie der Großgeräte stellt sich wie folgt dar:

Art
Anzahl
Pritschenwagen
20
Anhänger
19
PKW
13
Traktoren/Schlepper
8
LKW/Hubsteiger
7
Leiber
3
Kehrmaschine
2
Unimog
1
Multicar
1
Bus
1
Gesamt
75
(Tabelle 1: Fahrzeugbestand)









  1. Großgerätebestand

Art
Anzahl
Bagger
4
Radlader (groß / klein)
(3 / 2)
Aufsitzrasenmäher
7
Stapler
2
Walzen
1
Gesamt
19
(Tabelle 2: Großgerätebestand)

  1. Altersquotient 

Altersquotient Fahrzeuge
Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge liegt aktuell bei 11,5 Jahren (Vorjahr 10 Jahre). Die durchschnittliche erwartete Nutzungsdauer liegt bei 8,6 Jahren. Der durchschnittliche Altersquotient liegt bei 1,3.

Der Altersquotient zeigt das Verhältnis des Fahrzeuges zur erwarteten Nutzungsdauer. Je höher der Altersquotient, desto höher wird der Investitionsbedarf für Ersatzbeschaffungen in den kommenden Jahren sein.

Altersquotient Großgeräte
Das Durchschnittsalter der Großgeräte liegt aktuell bei 12,6 Jahren. Die durchschnittliche erwartete Nutzungsdauer liegt bei 7,2 Jahren. Der durchschnittliche Altersquotient liegt bei 1,9.

  1. Elektrofahrzeugquote

Die aktuelle Quote an Elektrofahrzeugen beträgt 5,3% des Fuhrparks (ohne Großgeräte).
Die Planung bis 2026 sieht vor, diese um 5,4% auf 10,7% zu erhöhen.








        1. Geplante Investitionen

Die in 2020 und 2021 stark reduzierten Fahrzeugbeschaffungen und die damit verbundene Verschiebung der Investitionen auf die Folgejahre aufgrund der angespannten Finanzsituation, werden diese nun in den Jahren 2022 -2026 berücksichtigt, um weiteren Investitionsstau zu vermeiden. In die Vorabstimmung der Ersatzbeschaffungsplanung 2023-2026 wurde Stadtrat Stefan Büchele mit einbezogen. Eine weitere Abstimmung ist mit Stadtrat Pius Bandte geplant.

  1. laufende Investitionen 2022



















  1. Investitionen 2023
Insgesamt fallen die Investitionen 2023 etwas höher aus, um den Investitionsstau aus 2020 und 2021 auszugleichen. In den Jahren 2024 ff sind wir wieder auf einem normalen Niveau. Die Pos.5 enthält die sicherheitsrelevante UVV des Palfinger Hubsteigers. Dies ist alle 6 Jahre durchzuführen. Dadurch erhöht sich auch der Restbuchwert des Fahrzeugs. 
Position 7 ist die Neubeschaffung eines Unkrautbeseitigungsgeräts mittels Heißwasser. Hier ist das Ziel unser Konzept weg von Gasbrennern, hin zu umweltschonenden Heißwassereinsatz zu ändern.
Mit der Position 9-11 wollen wir Teilbereiche unserer Straßenreinigung durch Elektro-Lastenfahrräder ergänzen. Ziel hierbei ist die „Zwickerei“ von Fuß auf Rad umzustellen. Dadurch kann das Einzugsgebiet vergrößert werden.


  1. Investitionen 2024




  1. Investitionen 2025

  1. Investitionen 2026

        1. Zusammenfassung / Fazit

Um die jährlichen Wirtschaftsplanungsberatungen nicht unnötig mit inhaltlichen Fachdiskussionen über notwendige Beschaffungen zu belasten, wird die jährliche Fortschreibung der Ersatzbeschaffungsplanung um die Großgeräte vervollständigt. Damit bekommt der Werkausschuss einen detaillierten Überblick über die wesentlichen Investitionen im Bereich des beweglichen Betriebsvermögens der GTL. Jegliche Investitionsentscheidung wird unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten geprüft. Vor Kaufentscheidungen wird ebenfalls die Möglichkeit für Gebrauchtfahrzeuge/ Geräte als Alternative zu Neufahrzeugen/Geräten zur Kostenreduktion geprüft

Finanzielle Auswirkungen


einmalig
laufend
Finanzielle Auswirkungen:
     
     
Mittel stehen (nicht) zur Verfügung
Haushaltsstelle/
Deckungsvorschlag
   





Diskussionsverlauf

Berichterstatter   B a u e r   stellt die Ersatzbeschaffungsplanung 2023 anhand der Präsentation vor.
Stadträtin   M a y e r   wundert sich über die Bezeichnung Experten für die Stadträte Büchele und Bandte.
Werkleiter   K a t t a u   antwortet, dass sich die Räte vertieft für die Thematik interessieren.  .
Oberbürgermeisterin   D r. A l f o n s   ergänzt, dass es ich hierbei um inoffizielle Beauftragte handelt.
Stadtrat   S t r a u ß   erwähnt lobend, dass er sich bei der Vorgehensweise von Berichterstatter   B a u e r   gut aufgehoben fühlt. Er findet aber das Ziel 10% E-Mobile nicht ambitioniert genug.  Mit Berichterstatter   B a u e r   sieht er aber den richtigen Mann für die Umsetzung.
Berichterstatter   B a u e r   bestätigt, das die Gewichtung auf Elektro und Wasserstoff liegt. Der Fuhrpark ist in LKWs und PKWs aufgeteilt. Besonders in Bezug auf LKWs ist der Markt noch nicht soweit. Daher ist der Zeitraum für dessen Einsatz im Moment nicht absehbar. Aber es wird immer berücksichtigt, was zu Verfügung steht und alltagstauglich ist. Das ist leider zurzeit nur der PKW.
Das wurde anhand des elektrischen Pritschenfahrzeuges geprüft. Als E-Fahrzeug leider noch nicht ausgereift und deshalb nicht einsetzbar.
Stadtrat   S t r a u ß   sind die benzinbetrieben Laubbläser aufgefallen, die laut und dreckig sind. E-Geräte findet er besser.
Berichterstatter   B a u e r   bestätigt, dass die Geräte immer besser werden und bereits Altgeräte durch neue Elektrogeräte ersetzt worden sind.
Stadtrat   N ü b e r l i n   findet elektronisch betriebe Geräte gut, geht aber davon aus, das Wasserstoff kommen wird.
Stadtrat   S t r a u ß   ist ganz bei Stadtrat   N ü b e r l i n   und ist auch für alternative Antriebe.
Stadträtin   M a y e r   fällt immer wieder auf, dass GTL Mitarbeiter Autos, die im Einsatz sind laufen gelassen werden. Sie bittet Werkleiter   K a t t a u   die Mitarbeiter auf Einsparung hinzuweisen. Impulsvorträge schlägt sie als Anregung vor.
Stadtrat   R e i c h   sieht es ähnlich wie Stadtrat   N ü b e r l i n   , dass E-Mobility gut ist, aber der Wasserstoff kommt. Außerdem würde er es begrüßen, wenn  die GTL selber generiert könnte für die E-Mobilität. Aber er ist mit Berichterstatter   B a u e r   einer Meinung, dass Autos, die als Arbeitsgerät eingesetzt werden, einsatzbereit sein sollten. Und zu guter Letzt merkt Stadtrat   R e i c h  an, dass die Poolfahrräder ein positiver Ansatz sind.
Stadtrat   J ä g e r   hat eine Frage zum Restbuchwert, wovon er vorher noch nie gehört hat. Und außerdem ist er mit den Ausführungen unter Punkt 7 nicht einverstanden. Wasser müsse schließlich auch aufgeheizt werden.
Berichterstatter   B a u e r   antwortet, dass im Fall des Palfinger Hubsteigers, der Austausch sämtlicher Hydraulikschläuche und Kupplungen dem Restbuchwert des Fahrzeugs zugeschrieben und diese Kosten entsprechend in den Investitionen berücksichtigt werden müssen.
Berichterstatter   B a u e r   erklärt zu Punkt 7, dass Unkrautbeseitigung mit Gasbrennern nicht nachhaltig in der dauerhaften Unkrautentfernung ist und der Personaleinsatz ist sehr hoch. Das Heißwassergerät hat zwar hohe Anschaffungskosten, ist aber langfristig wirkungsvoller und nachhaltiger in der Entfernung. Der Personaleinsatz ist etwa vergleichbar mit Gasbrennern.
Stadtrat   F e h r e r   fragt, wie die neue Technik funktionier. Berichterstatter   W r a g g e   erklärt, dass es sich dabei um Hypridgerät handelt, welches mit Heißwasser oder Heißdampf mit einer Temperatur von 96 – 98 Grad die Zellen des Unkrauts vernichtet.
Berichterstatter   B a u e r   erwähnt, dass sie für weitere Tipps dankbar sind, da das Unkraut die Überhand hat.
Stadtrat   J ä g e r   möchte nun wissen, ob das neue Gerät tatsächlich Energie einspart oder ob es sich hierbei nur um das Prinzip „linke Tasche /rechte Tasche“ handelt.
Energie wird damit nicht eingespart antwortet Berichterstatter   B a u e r   , aber es ist mittel und langfristig effektiver und nachhaltiger.
Stadtrat   G e b h a r d   möchte noch wissen, was mit den alten Fahrzeugen passiert.
Diese werden veräußert oder als Ersatzteillager verwendet antwortet Berichterstatter
B a u e r   . Es gibt mehrere Wege.

Datenstand vom 07.09.2023 10:13 Uhr