- Standortalternativen
Gemäß Beschluss vom 15.7.2020 wurden die beiden Standorte „Blauwiese“ und „Areal hinter R/B“ durch die baulich-, pädagogische Fachberatung „conceptK“ und die Verwaltung näher untersucht.
- Standortbewertung
Das Büro conceptK wird in der Sitzung die detaillierte Bewertung der Flächen anhand von Kriterien und Skizzen darstellen.
- „Areal hinter Realschule / Berufsschulgelände“
Herzu wurde im Vorfeld von der Verwaltung untersucht, ob eine Entwicklung unter Einbeziehung angrenzender Flächen möglich ist. Dazu muss festgestellt werden, dass dies aus Gründen der verschiedenen Bedarfe, der unterschiedlichen Eigentümer und des beabsichtigten Baubeginns nicht möglich ist. Folglich wurde das vorhandene, städtische Grundstück für sich bewertet.
Kriterien:
Die notwendigen Flächen lassen sich auf dem Areal nicht in einer angemessenen Qualität unterzubringen. Zusätzlich erschwerend wirkt sich eine Grunddienstbarkeit zu Gunsten der benachbarten Polizei aus, die über eine Notzufahrt über das Areal verfügt.
- Erschließung, Anlieferung:
Die erforderliche Erschließung ist nicht gegeben. Die Zufahrten genügen den Anforderungen nicht. Eine Busanbindung ist nicht möglich. Rettungszufahrten, Müllentsorgung etc. sind kaum darstellbar.
Die Möglichkeit einer Verortung der baurechtlich notwendigen Stellplätze ist nicht sicher. Konflikte mit der Notzufahrt der Polizei sind dabei nicht auszuschließen.
Das Grundstück wird in seiner rückwärtig geprägten Lage der Funktion als Schule nicht gerecht. Konflikte mit der Nachbarschaft sind nicht auszuschließen. Es wäre eine bisherige Grünfläche neu zu bebauen.
Die Abstandsflächen lassen sich nicht auf dem Grundstück nachweisen. Der Abstand zur Nachbarbebauung ist unter Berücksichtigung der Gebäudekubatur zu klein.
Das Areal liegt dicht an dem der Dreifachturnhalle. Diese könnte ideal mitgenutzt werden.
Aufgrund der zu kleinen Grundfläche bestehen keinerlei Entwicklungsmöglichkeiten für die Zukunft.
Es besteht mit Ausnahme der Notzufahrt für die Polizei keine sonstige, konkurrierende Nutzung für dieses Grundstück.
- Standort Blauwiese
Kriterien:
Alle Flächen lassen sich ideal anordnen. Varianten sind möglich.
- Erschließung, Anlieferung:
Das Areal ist über die Reutiner Straße gut erschlossen. Flächen für die Busandienung sind ggf. auf dem Grundstück vorzusehen.
Die notwendigen Stellplätze für den Schulbetrieb lassen sich nachweisen.
Das Grundstück liegt nahe an anderen Schulstandorten und in zentraler, gut erreichbarer Lage. Es wäre eine bisher weitestgehend von Kubaturen freie Fläche neu zu bebauen. Der Baukörper sollte nördlich, in angemessenem Abstand zur Reutiner Straße angesiedelt werden, um den Straßenraum zu definieren und rückwärtige Entwicklungsmöglichkeiten zu sichern.
Alle Belange lassen sich berücksichtigen.
Die Nutzung der Sporthalle wäre mit einem Fußweg verbunden. Seine Länge läge an der Grenze des von der Regierung empfohlenen Maximums.
Das Areal bietet weitere Entwicklungsmöglichkeiten, womit allerdings ein weiterer Verlust öffentlicher Stellplätze verbunden wäre.
Aufgrund der räumlichen Potenziale des Grundstücks sollen Erweiterungsmöglichkeiten für eine Sporthalle sowie zusätzliche Bildungseinrichtungen wie VHS, Musikschule, etc. mit in die näheren Prüfungen der Bebauungsmöglichkeiten einfließen.
Das Grundstück liegt im Geltungsbereich des BP 94 „Auffangparkplatz Blauwiese“, der zum Schaffen von Baurecht geändert werden müsste. Das Bauamt empfiehlt, einen Realisierungswettbewerb durchzuführen, um für das künftige Schulgebäude hier eine hohe bauliche und gestalterisch Qualität zu sichern. Aus dem Wettbewerbsergebnis kann dann ein angebotsorientierter oder vorhabenbezogener Bebauungsplan abgeleitet werden.
Es sind Stellplätze auf dem jetzigen Parkplatz zu überplanen. Auf Basis der aktuellen Kenntnislage geschätzt könnte sich die Anzahl der heute 340 verfügbaren Plätze um ca. 200 verringern.
Mit dem Beschluss des Mittelschulstandortes auf dem P 1 Blauwiese fällt die Nutzung von ca. 200 Stellplätzen dauerhaft weg. Diese sind zu ersetzen.
Die Verwaltung arbeitet aktuell ämterübergreifend an der Fortschreibung des Parkraumkonzeptes, welches aufzeigen soll, wie der Parkplatzbedarf in den nächsten Jahren bis zur Umsetzung endgültiger Parkierungslösungen abgebildet werden soll.
Eine Gesamtschau zum Parkraumkonzept mit Vorschlägen zum Ausgleich des Stellplatzverlustes auf der Blauwiese wird mit den Ergebnissen zur Bürgerbeteiligung Karl-Bever-Platz und zum P5 Hintere Insel im Juli oder September in den Gremien vorgestellt.
Bereits jetzt konnte ermittelt werden, dass der Stellplatzverlust auf der Blauwiese mit der Einrichtung von Stellplätzen im Bereich Limare und auf dem Grundstück Bauhof ausgeglichen werden kann, wie nachstehende Grafik zeigt.
Zudem hat der Werkausschuss GTL am 23.09.2020 die Verwaltung beauftragt, den besten Standort für den ZUP in Lindau zu ermitteln. Ein möglicher Standort, der in die Untersuchungen einfließt, ist die Blauwiese, da diese dafür den entsprechenden Platz bietet. Mit Beschluss des Schulstandortes auf der Blauwiese ist diese aus den weiteren Untersuchungen zum Standort ZUP herauszunehmen.
- Ergebnis:
Die Vorarbeiten zur Schulentwicklungsplanung sind so weit vorangeschritten, dass aktuell die einzelnen Standorte bauplanerisch bewertet werden.
Insgesamt wird die Schulentwicklung mit der Realisierung der neuen Mittelschule starten. Andere, elementare Schulbauprojekte werden erst mit deren Bezug in die Realisierungsphase treten können.
Der Standort Blauwiese verbleibt nach umfassenden Prüfungen als einziges verfügbares Areal, das die Anforderungen erfüllt.
Der Hauptbaukörper sollte nördlich, in angemessenem Abstand zur Reutiner Straße geplant werden, um den Straßenraum zu definieren und rückwärtige Entwicklungsmöglichkeiten zu sichern.
Die vollständige Anzahl der Stellplätze auf der Blauwiese wird voraussichtlich bis einschließlich Sommer 2023 zur Verfügung stehen.
Während der Bauarbeiten sollten möglichst viele Stellplätze auf der Blauwiese weiterhin öffentlich nutzbar bleiben. Eine Zahl von 100 – 150 sollte angestrebt werden.
Bei der Planung sollten im südlichen Bereich des jetzigen Parkplatzes Erweiterungsmöglichkeiten für den Schulbau berücksichtigt werden. Denkbar wären hier eine Sportnutzung und/oder auch andere Bildungseinrichtungen.
Die Entwicklung des Vorkonzeptes verlangt nun die Verständigung auf diese Fläche.
Um die zukünftig zu erwartenden Bedarfe der städtischen Schulen decken zu können und die Schulentwicklung insgesamt wie erforderlich weiterzuführen, ist deshalb hierüber nun die unverzügliche Entscheidung zu fällen.