Digitale Schule


Daten angezeigt aus Sitzung:  9. Sitzung des Stadtrates, 20.07.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat (Stadt Lindau) 9. Sitzung des Stadtrates 20.07.2021 ö beschließend 6

Sachverhalt

Ende Juli 2019 setzte der Freistaat Bayern mit der Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen aus dem Förderprogramm des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus – digitale Bildungsinfrastruktur an bayerischen Schulen (dBIR) das Förderprorgamm „DigitalPakt Schule 2019 bis 2024“ um.

Die Gestaltung des digitalen Wandels an den Schulen ist eine der großen Zukunftsaufgaben in der Bildungspolitik. Eine Herausforderung besteht dabei darin, eine zeitgemäße und pädagogisch sinnvolle IT-Ausstattung an allen Schulen bereitzustellen. Daher stehen bei der Planung der IT-Ausstattung und dem Einsatz digitaler Medien im Unterricht immer pädagogische und didaktische Ziele im Zentrum.
Alle bayerischen Schulen haben ein schuleigenes Medienkonzept entwickelt. Hier werden alle Maßnahmen der Medienbildung einer Schule strukturiert und auf dieser Grundlage von der gesamten Schulfamilie gestaltet. In einem auf Basis der pädagogischen und didaktischen Bedarfe begründeten schulspezifischen Ausstattungsplan wird die digitale Bildungsinfrastruktur passgenau auf die Situation der jeweiligen Schule und deren pädagogische Ziele abgestimmt. Das Medienkonzept ist demnach Antragsvoraussetzung für die Mittel des DigitalPakts Schule.
Der Freistaat Bayern verzichtet (bewusst) auf die Vorgabe einheitlicher Standards. Dies hat jedoch zur Folge, dass die Ausstattung an den Schulen unterschiedlich sein wird und vom individuellen Medienkonzept abhängt.
Bei den Fördergeldern handelt es sich um einen Festbetrag, der entsprechend der Schüler- und Klassenzahl einer Schule auf die Kommunen und privaten Träger verteilt wird. Der Eigenanteil der Kommune beträgt mindestens 10%.
Zu den Haushaltsberatungen 2020 wurde das Förderprogramm vorgestellt und Mittel in Höhe von 368.800 EUR angesetzt. Im Haushalt 2021 wurden weitere 118.600 EUR veranschlagt. Zuletzt wurde der Finanzausschuss in der Sitzung am 17.05.2021 über den Sachstand informiert.
Die Verwaltung hat dafür die Fa. Officeoptimizer Ende 2020 beauftragt, ein Digitalisierungskonzept für die Grundschulen und die Mittelschule zu erstellen und dieses umzusetzen. Das Konzept wurde in enger Zusammenarbeit mit den Schulen erstellt.

Fachliche Bewertung

Das Digitalisierungskonzept der Fa. Officeoptimizer wird den Mitgliedern des Stadtrates vorgestellt und kann der Anlage entnommen werden.
Die Wünsche der Schulen wurden entsprechend dem Medienkonzept 1:1 umgesetzt. Würde den jeweiligen Schulen ein Budget (entsprechend Klassen-/Schülerzahl) zugewiesen, könnte das individuell entwickelte Medienkonzept nicht vollumfänglich umgesetzt werden.

Finanzielle Auswirkungen

Investitionskosten
Kosten

EUR
Finanzierung
EUR


Staatszuschuss Digitalpakt
425.000
Gesamtkosten
1.030.000
Haushaltsmittel 2020 (übertragen 2021)
507.000


Deckungslücke
98.000

Aufteilung auf Haushaltsjahre
Haushaltsjahr
Ausgaben EUR
Einnahmen EUR
2021 (übertragen aus 2020)
507.000

2022
425.000 + 98.000
425.000
Gesamt
1.030.000
425.000
Städtischer Eigenanteil
605.000


5-7 Jahre (ab ca. 2027) nach der Erstanschaffungen muss mit Wiederbeschaffungskosten gerechnet werden.

Laufende Kosten
Die Kosten für die Systembetreuung der aktiven Infrastruktur betragen lt. Fa. Officeoptimizer für 5 Jahre insgesamt 88.000€ (jährlich 17.600 €). Die Kosten für die Systembetreuung der Endgeräte können aktuell noch nicht beziffert werden. Diese müssen jährlich in die kommenden Haushalte aufgenommen werden. Hierfür stellt das Kultusministerium eine Förderung in Aussicht.
Für den Förderantrag im Rahmen des Förderprogramms „DigitalPakt Schule 2019 bis 2024“ bedarf es eines Grundsatzbeschlusses. Der Förderantrag muss rechtzeitig gestellt werden.

Diskussionsverlauf

Stadtrat Hummler möchte wissen, ob es an den Grundschulen und an den Mittelschulen ein einheitliches Konzept gibt. Zudem möchte er wissen, ob Leasing möglich ist.

Herr Weber antwortet, dass Leasing grundsätzlich möglich ist, dieser Aspekt jedoch noch nicht betrachtet wurde. Die Grundschulen haben alle ein einheitliches System und haben sich für iPads ausgesprochen und auch die Mittelschulen haben ein einheitliches System, sprachen sich aber für Laptops aus.

Stadträtin Rundel kritisiert, dass der Freistaat der Dienstherr der Lehrer ist, die Gemeinde aber für die Anschaffung der Geräte aufkommen muss. Sie sieht den Freistaat mit weiteren Investitionsprogrammen hier gefordert.

Stadtrat Prof. Dr. Schöffel ist irritiert, wieso auch Schlafräume, Werkräume und Turnhallen mit Internet ausgestattet werden müssen.

Herr Weber antwortet, dass es digitale Klassenbücher gibt und somit auch Sportlehrer über WLAN und Internet verfügen müssen, um Anwesenheiten zu erfassen. Dies gilt auch für Werkräume.

Der Leiter der IT Abteilung, Herr Rehmann, ergänzt, dass man in Coronazeiten die Turnhalle in Zech für den Unterricht genutzt hat und man daher auch dort WLAN benötigt.

Oberbürgermeisterin Dr. Alfons verweist auch auf die Vereine, die die Sporthallen nutzen. Auch für sie ist WLAN nötig.

Stadtrat Obermayr berichtet, dass es beim Landratsamt einen Vorstoß für ein Medienzentrum mit der Administration der IT gibt. Dies ist eigentlich für die Landkreisschulen gedacht, könnte aber über einen Zweckverband abgewickelt werden. Der Kontakt könnte über Herrn Neff vom Landratsamt laufen.

Der Leiter der IT-Abteilung, Herr Rehmann, wird sich hierzu gerne mit dem Landratsamt austauschen und nimmt das Thema mit.

Stadtrat Brombeiß plädiert dafür, dass Schulen eine Grundausstattung benötigen.

Stadtrat Hummler möchte noch wissen, ob Leasing auch gefördert wird.

Herr Rehmann prüft eine Leasingförderung noch genau nach.

Bürgermeister Hotz appelliert, alle Bereiche auszuleuchten und hier nicht am falschen Ende sparen zu wollen.

Stadtrat Hübler möchte wissen, wieso es in den Fachräumen noch Desktop PCs für Lehrer gibt und nicht Laptops der Lehrer genutzt werden können.

Herr Weber antwortet, dass es diese Diskussion öfter gibt. Der Wunsch ist, dass jedes Klassenzimmer gleich ausgestattet ist und nicht jeder Lehrer über einen eigenen Dienstlaptop verfügt. Daher sind gleiche Bedingungen in jedem Raum nötig.

Stadtrat Bandte merkt an, dass die beste Infrastruktur nichts bringt, wenn das Personal nicht entsprechend geschult ist.

Herr Weber antwortet, dass die Anzeigeprodukte mit Schulung ausgeschrieben wurden, er jedoch der Auffassung ist, dass jeder einen TV anschalten und Windows bedienen kann. Ein gewisses Maß an Kenntnissen ist vorauszusetzen.

Beschluss

  1. Der Stadtrat nimmt das Digitalisierungskonzept für Schulen der Fa. Officeoptimizer zur Kenntnis und stimmt diesem zu.
  2. Die Verwaltung wird beauftragt, das Konzept in Zusammenarbeit mit der Fa. Officeoptimizer umzusetzen.
  3. Die zur Umsetzung benötigten Mittel werden in den Haushalt 2022 veranschlagt bzw. die notwendigen Verstärkungen vorgenommen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 30, Dagegen: 0

Datenstand vom 30.07.2021 08:44 Uhr