Einführung Ridepooling Lindau - optimierung des ÖPNV


Daten angezeigt aus Sitzung:  11. Sitzung des Stadtrates, 22.09.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat (Stadt Lindau) 11. Sitzung des Stadtrates 22.09.2021 ö beschließend 5

Sachverhalt

Das Stadtgebiet Lindau wird mit fünf Stadtbuslinien (Linie 1 bis 5) erschlossen, die im Halbstunden-Takt fahren. Die fünf Stadtbuslinien verbinden die Stadtteile mit dem Kernbereich im Süden und teilweise auch direkt untereinander. Verknüpfungspunkt aller Linien ist der zentrale Umsteigeplatz (ZUP) in Aeschach. Der Stadtbus wird mit Durchmesserlinien im Rendez-Vous-System betrieben, sodass sich alle Linien alle 30 Minuten am ZUP treffen. Es bestehen Umsteigemöglichkeiten in alle Richtungen und da die Busse aufeinander warten ist eine Anschlusssicherheit gegeben. 

Aufgrund der bestehenden Haltestellendichte ist die Erschließungsqualität im Stadtgebiet Lindau gut. Zentrale und dicht besiedelte Gebiete sind mit einem 300 m Einzugsradius ausreichend erschlossen. Defizite gibt es lediglich im nördlichen Stadtrandgebiet mit einzelnen Ortsteilen und Weilern, die nicht erschlossen sind.
Tabelle 1: Beschreibung / Bewertung Bereiche mit Erschließungsdefizit

In Tabelle 1 sind alle Ortsteile und Ziele, die ein Erschließungsdefizit aufweisen, aufgelistet. Es wurde eine Bewertung hinsichtlich des ÖPNV-Potenzials vorgenommen. Die Ortsteile weisen überwiegend sehr geringe Einwohnerzahlen auf, sodass jeder einzelne nur ein (sehr) geringes Potenzial für eine normale Buslinie darstellt.

Stattdessen bietet die Einführung eines bedarfsorientierten Ridepooling - Angebotes im nördlichen Stadtrandgebiet eine Möglichkeit, diese Bereiche ebenfalls gut mit dem ÖPNV zu erschließen.

Fachliche Bewertung

Defizite hinsichtlich der Erschließungsqualität gibt es derzeit lediglich im nördlichen Stadt-randgebiet Lindaus mit einzelnen Ortsteilen und Weilern. Aufgrund sehr geringer Einwoh-nerzahlen wurde bereits im Rahmen des KLiMos und Nahverkehrsplans die Erschließung mit einem Bedarfssystem empfohlen. Flexible Bedienungsformen, in Form von Ridepooling, können dazu beitragen, auch geringe Nachfragepotenziale effizient zu bedienen. 
Darüber hinaus soll eine Bedienung aller Haltestellen im Stadtgebiet mit Ridepooling außerhalb der festgelegten Bedienungszeiten geprüft werden. Eine Nachfrage außerhalb der festgelegten Bedienungszeiten wird i.d.R. durch Berufspendler, Schichtarbeiter oder in den Abendstunden durch Freizeitnutzer generiert. 

  1. Beschreibung von Ridepooling-Angeboten 

Die Ridepooling-Angebote zeichnen sich durch folgende Merkmale aus: 
  • Verzicht auf feste Haltestellen, Fahrpläne und Linienwege 
  • Internet- oder Telefonbasierte Buchungsmöglichkeit mithilfe von mobilen Apps 
  • Echtzeitbasierte Disposition (d.h. „auf Abruf“) 
  • Pooling (Bündelung) von zeitlich und räumlich korrespondierenden Fahrtwünschen (d.h. mehrere Fahrgäste werden aufgenommen bzw abgesetzt) 

Ridepooling-Angebote, auch Demand Responsive Transportation (DRT) genannt, sind digitale Mobilitätskonzepte, bei denen Fahrtwünsche unterschiedlicher Fahrgäste in Echtzeit gebündelt werden. Aus der haltestellenunabhängigen Bedienung und die durch den Verzicht auf feste Fahrpläne entstehenden großen zeitlichen Flexibilität resultiert für Nutzer des Verkehrssystems eine hohe Quality of Service, die im Sinne einer Mobility-as-a-Service (MaaS) die Vorteile individueller und öffentlicher Verkehrssysteme vereint. 

Konventionelle öffentliche Verkehrssysteme besitzen Soll-Fahrpläne, die angeben zu welcher Zeit die im Verkehrsnetz entlang definierter Linienwege verorteten Haltestellen bedient werden. Flexible Angebotsformen hingegen stellen sich auf Nachfrageänderungen ein, sodass bedarfsorientierte Verkehrsangebote entstehen. 

  1. Unterschied zwischen klassischen Rufbussen und neuen Ridepooling-Angeboten 

Im ländlichen Raum mit disperser Siedlungsstruktur sind konven­tionelle bedarfsorientierte Nahverkehrssysteme seit langem etabliert. Diese sogenannten Rufbusse (AST) werden dort eingesetzt, wo aufgrund schwacher Nachfrage die Einrichtung eines regelmä­ßigen fahrplanbasierten Linienverkehrs nicht sinnvoll ist. Dadurch kann insbesondere während Zeiten geringer Verkehrsnachfra­ge zur Kostendeckung beigetragen werden. Meist erfolgt die Buchung eines Rufbusses telefonisch durch die Nutzer. Die notwendige Vorbuchungszeit, also der Zeitraum, der zwischen der Äußerung des Fahrtwunsches und dem Beginn der Fahrt liegt, kann dabei eine bis mehrere Stunden betragen. Der Grund für diese notwendige Vorbuchungszeit liegt dabei häu­fig in der Tatsache, dass die Fahrtwünsche von Fahrgästen manu­ell zu Routen gebündelt werden müssen. 

Ridepooling-Angebote unterscheiden sich von Rufbussystemen dadurch, dass sie einen deutlich höheren Spontaneitätsgrad be­sitzen. Diese responsiven Verkehrssysteme reagieren dynamisch auf aktuelle Fahrtwünsche. Ridepooling-Fahrten werden im Idealfall ad hoc bereitgestellt. Durch Algorithmen basiertes Matching von Fahrtwünschen unterschiedlicher Nutzer, die zeitlich und räumlich harmonieren, entstehen individuelle Routen. Der Betrieb eines Ridepoo­ling-Angebots wird zentral organisiert, sodass Fahrtwünsche zu um­wegminimalen Routen kombiniert und auf die verfügbaren Fahr­zeuge verteilt werden. Diese Echtzeitdisposition erfolgt über eine digitale Plattform, in der die von Nutzern mithilfe von Apps angeforderten Fahrten zusammengeführt werden.

  1. Digitalisierung im Nahverkehr 

Digitalisierung und Vernetzung sowie neue Mobilitätsformen, die insbesondere Shared Mobility und On-Demand-Dienste bein­halten und eine stärkere Individualisierung der Mobilität ermöglichen, stellen laut einiger Experten die großen Megatrends im Nahverkehr dar. Digitalisierung führt derzeit zu einem Wandel der Nutzungsgewohnheiten in verschiedenen Lebensbe­reichen. 
Ridepooling-Angebote unterscheiden sich von konventionellen Verkehrssystemen durch den Einsatz echtzeitbasierter Informations- und Kommunikationstechnologie. Fahrgäste werden durch App-basierte Onlineplattformen in die Lage versetzt, Fahrtwünsche schnell und unmittelbar an das System zu übermitteln. Die Bündelung korrespondierender Fahrtwünsche geschieht ebenfalls dynamisch – mithilfe von Matching-Algorithmen und echtzeitbasierter Disposition. So entstehen durch Digitalisierung neue Möglichkeiten der Harmonisierung von Verkehrsangebot und -nachfrage. Durch die beschleunigte Übermittlung von Fahrtwünschen und Zusammenstellung von Fahrten zu Routen im Bediengebiet wird die Spontaneität im Vergleich zu den zuvor be­schriebenen Rufbussen erhöht. Fahrgäste erleben damit eine hö­here Flexibilität im Sinne einer Mobility-as-a -Service (MaaS).

  1. Rideepooling als attraktive Ergänzung des ÖPNV

Flexible Mobilitätsangebote, die sich am individuellen Mobilitätsbedarf der Nutzer orientieren, gewinnen seit einiger Zeit immer mehr an Bedeutung  und werden damit den steigenden An­forderungen von Fahrgästen an die Individualisierung der Mobilität gerecht. 

Die beschriebenen Ridepooling-Angebote sehen die Bündelung von Fahrtwünschen vor. Zur Sicherstellung der kombinierten Nutzung mehrerer Verkehrsangebote im Sinne der Intermodalität stellen bedarfsorientierte Mobilitätskonzepte, die den Zugang zum bestehenden Linienverkehr erlauben, den größten Nutzwert für Fahrgäste dar. Ein Beispiel dafür ist die Nutzung eines Ridepooling-Angebots als Zubringer zu einem übergeordneten Verkehrssystem wie der Bahn, sodass zusätzlich zur Feinerschließung auch größere Distanzen bewältigt werden können. Um die räumliche Erschließung in den Ortsteilen im nördlichen Stadtgebiet Lindaus zu verbessern, sollen durch das Ridepooling-Angebot die konventionellen Linienverkehre ergänzt werden. Diese flexiblen Bedienungsformen können dazu beitragen, auch geringe Nachfragepotenziale effizient zu bedienen. Diese Zubringer Funktion soll in Lindau als Pilotprojekt getestet werden. 

  1. Besondere Vorteile für ältere Menschen und Rollstuhlfahrer

Besonders hervorzuheben ist, dass Ridepooling-Angebote insbesondere die Bedürfnisse von mobilitätseingeschränkten MitbürgerInnen berücksichtigen. Zum einen ist der Service, zu einem ihnen beliebigen Zeitpunkt vor der Haustür abgeholt bzw. abgesetzt zu werden, gerade für ältere Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind ein enormer Vorteil gegenüber dem Weg zur Haltestelle und den ggfs. 30-minütigen Wartezeiten beim Bussystem. Diese Systematik ist auch für Rollstuhlfahrer von Vorteil. Hinzukommt, dass die eingesetzten Ridepooling-Fahrzeuge über (elektrische) Rollstuhlrampen und –plätze verfügen. 


  1. Beschreibung der geplanten Maßnahmen

Das Angebot soll als Pilotprojekt für drei Jahre getestet werden. Die konzessionsrechtlichen Bedingungen sind zusammen mit der Regierung von Schwaben zu klären.

  1. Räumliche und zeitliche Verortung des Ridepooling-Angebots

Um die räumliche Erschließung in den Ortsteilen im nördlichen Stadtgebiet Lindaus zu verbessern, sollen flexible Bedienungsformen die konventionellen Linienverkehre ergänzen. Flexible Bedienungsformen, in Form von Ridepooling, können dazu beitragen, auch geringe Nachfragepotenziale effizient zu bedienen. 

Darüber hinaus soll eine Bedienung aller Haltestellen im Stadtgebiet mit Ridepooling außerhalb der festgelegten Bedienungszeiten angestrebt werden. Eine Nachfrage außerhalb der festgelegten Bedienungszeiten wird früh morgens i.d.R. durch Berufspendler oder Schichtarbeiter generiert. Darüber hinaus sollen die Abfahrten stark nachgefragter Pendlerzüge Berücksichtigung finden. In den Abendstunden, nach den festgelegten Bedienungszeiten des Stadtbusses, wird die Nachfrage ebenfalls durch Schichtarbeiter, aber auch durch Freizeitnutzer generiert. Deswegen soll die Bedienung mit Ridepooling auf die Ankünfte der Züge in Lindau abgestimmt.

  1. Flotte und Betrieb

Der geplante Ridepooling ist ein System bedarfsgesteuerter Kleinbusse. Fahrgäste buchen ihre Fahrtwünsche vor Fahrtbeginn über App, Internet oder Telefon. Ridepooling soll verschiedene Routen mit ähnlichem Start und Ziel kombinieren und als Zubringer zu vorhandene Buslinie verkehren. Gleichzeitig kann das Prinzip geteilter Fahrten die Kosten und den CO2-Ausstoß reduzieren.

Für das Ridepooling-Angebot kommen 2 Sprinter inkl. Rollstuhlplatz (11- Sitzer) und 2 Spinter (7 Sitzer) zum Einsatz. Das erste Betriebsjahr soll mit zwei Fahrzeugen (mit je 11 Sitzen) starten, zwei weitere Fahrzeuge (mit je 7 Sitzen) sollen ab dem zweiten Jahr eingesetzt werden. Die Fahrzeuge sollen über ein Leasing beschafft werden.

Der Betrieb, die Software und die benötigte Technologie werden ausgeschrieben. Zurzeit gibt es viele privatwirtschaftliche Unternehmen auf dem Markt mit dem benötigten technischen Know-How (Software und Algorithmen) sowie operativer Erfahrung. Es wird eine Zusammenarbeit mit dem Stadtverkehr Lindau (SVL) angestrebt, damit die beabsichtigte Verknüpfung mit dem Stadtbus gewährleistet ist. Es muss geprüft werden ob der SVL direkt den Betrieb über öDA übernehmen kann.

Die Marktanalyse hat gezeigt, dass derzeit sowohl privatwirt­schaftlich betriebene Anbieter wie auch öffentliche Verkehrsun­ternehmen Ideen entwickeln und erproben, wie neue digitale Mit­tel den Nahverkehr verbessern können. Zudem wurde dargelegt, dass von Seiten der Nutzer ein großes Bedürfnis nach einer Flexibilisierung öffentlicher Verkehrskonzepte besteht. Aktuell findet eine Transformation auf dem Mobilitätsmarkt statt, die von Nutzern ebenso wie von Betreibern mitgestaltet werden kann. 

  1. Kosten und Finanzierung

Angesichts der angespannten Haushaltssituation der Stadt Lindau muss realistischer Weise davon ausgegangen werden, dass die Kosten für die oben beschriebene Investition und den Betrieb aus eigener Kraft nicht aufgebracht werden können. Vor dem Hintergrund wurden für das Projekt zwei verschiedene Förderanträge (bei Land und Bund) eingereicht.

  1. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur bietet mit dem Förderprogramm „Modellprojekte zur Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs“ eine attraktiver Förderquote von 80%. Die Stadt hat im März 2021 eine Projektskizze hierfür eingereicht. Hier wurden zwei Teilprojekte beantragt. 1. Einführung des Ridepooling-Angebotes. 2. Etablierung einer Mobilitätsplattform im Sinne einer “mobility as a Service”. Lt. Aussage der Projekträger kann vorautstichlich im Oktober mit einer endgültigen Rückmeldung /Bewertung gerechnet werden.

  1. Der Freistaat Bayern bietet mit dem Förderprogram „Mobilität im ländlichen Raum“ eine degressive Förderquote für die Betriebskosten (1. Jahr = 65%, 2. Jahr =55%, 3. Jahr = 45%). Die Stadt hat im August 2021 ein Antrag bei der Regierung von Schwaben eingereicht, die Investitionskosten sind hier nicht förderfähig. Dieses Förderprogramm wird als zweite Option betrachtet, weil die Förderkonditionen weniger attraktiv sind. 

Die Investitions- und Betriebskosten stellen sich nach aktuellen Erkenntnissen wie folgt dar:
Investitionskosten: 45.000 € für 2 Sprinter (11- Sitzer)  inkl. Rollstuhlsystem, Software und- Hardware für Ridepooling 
Betriebskosten: 12.500€ / monatlich für 2 Fahrzeuge



  1. Fazit

Bei dem Pilotprojekt handelt es sich um eine Mobilitätsverbesserung, die in erster Linie von der Stadt Lindau (B) als Aufgabenträgerin zur Verfügung gestellt wird. Auch die Verknüpfung der Angebote mit dem örtlichen ÖPNV im Rahmen der Daseinsvorsorge wird angestrebt. Mit Ridepooling versucht die Stadt den ÖPNV attraktiver zu gestalten und einen weiteren Grundstein für die Mobilitätswende zu legen. Es handelt sich beim Projekt um eine Ergänzung des vorhandenen ÖPNV-Angebotes, die zur weiteren Reduktion des motorisierten Individualverkehrs beitragen soll. Ohne eine staatliche Unterstützung ist dieses Angebot jedoch nicht realisierbar. 

Das Angebot soll als Pilotprojekt für drei Jahre getestet werden. Die konzessionsrechtlichen Bedingungen sind zusammen mit der Regierung von Schwaben zu klären. Eine Genehmigung nach dem Personenbeförderungsgesetz kann erst nach Erhalt einer Bewilligung bei der Regierung von Schwaben beantragt werden.

Finanzielle Auswirkungen


einmalig
laufend
Finanzielle Auswirkungen:
45.000
12.500/Monat
Mittel stehen (nicht) zur Verfügung
Haushaltsstelle/
Deckungsvorschlag
   

Diskussionsverlauf

Für Stadträtin Dr. Lorenz-Meyer ist die dargestellte Lösung ideal für den ländlichen Raum. 

Stadtrat M. Kaiser ergänzt, dass er darin eine gute Ergänzung zur bestehenden Verkehrswende sieht. 

Stadträtin Rundel empfindet die Lösung auch als attraktiv und interessant, möchte jedoch im Vorfeld eine Abfrage laufen lassen, bei der ermittelt wird, wie viele Personen bereit wären, das Angebot tatsächlich anzunehmen.

Herr Valdes entgegnet, dass es die Nachfrage bereits gibt.

Für Stadtrat Fehrer ist es schwer, in einem „Hauruckverfahren“ diese Entscheidung zu treffen, da ihm vieles so noch nicht klar ist und es doch um eine beträchtliche Summe geht. 

Herr Valdes führt aus, dass sich der städtische Anteil für drei Jahre auf ca. 160.000 Euro belaufen wird. 

Stadtrat Müller zeigt sich skeptisch und sieht in Lindau, auch aufgrund der angespannten Haushaltslage, nicht den Bedarf dafür. Aus seiner Sicht sollte nichts riskiert werden. 

Für Stadtrat Prof. Dr. Schöffel klingt es nach einem interessanten Projekt, das flexibel umsetzbar sein sollte. Diese Flexibilität sieht er bei zwei Fahrzeugen nicht gegeben. 

Stadtrat Brombeiß erinnert daran, dass die Lindauer Bürger in den Weilern nichts vom Stadtbus haben und sich so wie Bürger zweiter Klasse behandelt fühlen. Daher spricht er sich für den Beschlussvorschlag aus und möchte es angehen. Er regt dennoch an, dass die umliegenden Gemeinden, wie Bodolz, Wasserburg, Weißensberg mit angeschlossen werden. 

Für Stadtrat Jöckel ist es ebenfalls wichtig, dass der untere Landkreis eingebunden wird.

Stadträtin Dr. Lorenz-Meyer merkt an, dass der Bürgerbeteiligungsprozess Karl-Bever-Platz als Ergebnis hatte, den ÖPNV besser auszubauen. Sie möchte wissen, ob das Angebot nur die Menschen in den Weilern gelte oder auch für das gesamte Stadtgebiet, da beispielsweise der Alpengarten schlecht erschlossen ist. 

Stadträtin Mayer hätte heute die Meinung von Herrn Pietsch vor Ort erwartet, um mehr Informationen zu erhalten, ob der SVL bereit wäre, das Projekt zu unterstützen. 

Für Bürgermeisterin Dorfmüller ist das System interessant, aber noch zu viele Fragen offen und daher spricht sie sich für einen Beschluss in der nächsten Sitzung aus. 

Der Antrag von Bürgermeister Hotz auf Ende der Rednerliste wird mit 25: 3 Stimmen angenommen. Die Mitglieder des Stadtrates, die noch auf der Rednerliste stehen, erhalten noch das Wort.

Herr Valdes antwortet, dass auch andere Bereiche im Stadtgebiet bedient werden. Zudem ergänzt er, dass man sich hierzu seit Jahren mit Herrn Pietsch abstimmt. 

Für Stadtrat Freiberg liegen nicht alle Fakten zum Thema vor und auch für ihn ist der finanzielle Aufwand zu erheblich. Er spricht sich daher auch dafür aus, das Thema in einer nächsten Sitzung zu entscheiden. 

Für Stadtrat Hübler ist das Angebot ein Mosaiksteinchen in einen besseren ÖPNV. 

Stadtrat Obermayr sieht darin eine einmalige Möglichkeit, die Fläche zu erschließen. 

Nach der umfassenden Diskussion fasst Bürgermeister Hotz zusammen, was er daraus mitgenommen hat und liest den folgenden neuen Beschlussvorschlag vor: „Der Stadtrat beschließt die offenen Fragen des erforderlichen Budgets und Bedarfs, der interkommunalen Zusammenarbeit inkl. Finanzierung sowie die Frage einer Beteiligung der Stadtwerke als Betreiber zu klären und dem Stadtrat vorzulegen.“ Über den bisherigen Beschlussvorschlag der Verwaltung wird daher nicht abgestimmt. 

Beschluss

Der Stadtrat beschließt die offenen Fragen des erforderlichen Budgets und Bedarfs, der interkommunalen Zusammenarbeit inkl. Finanzierung sowie die Frage einer Beteiligung der Stadtwerke als Betreiber zu klären und dem Stadtrat vorzulegen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 28, Dagegen: 0

Datenstand vom 27.10.2021 12:08 Uhr