Wettbewerb Hintere Insel - Sachstandsbericht


Daten angezeigt aus Sitzung:  3. Sitzung des Werkausschusses GTL, 08.05.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Werkausschuss Garten- und Tiefbaubetriebe Lindau (Stadt Lindau) 3. Sitzung des Werkausschusses GTL 08.05.2023 ö beschließend 9

Sachverhalt

Der Werkausschuss hat in seiner Sitzung vom 25. Juli 2019 beschlossen, eine Erschließungsplanung für die Hintere Insel durchzuführen. Dem sind die Garten- und Tiefbaubetriebe Lindau (GTL) zusammen mit dem Stadtbauamt nachgekommen und haben in einem ersten Schritt einen Wettbewerb vorbereitet. 

Fachliche Bewertung

Aufbauend auf dem Wettbewerbsergebnis zur städtebaulichen Entwicklung der Hinteren Insel wurde ein Rahmenplan erarbeitet, der das Wettbewerbsergebnis konkretisiert und für die weitere Planung im Rahmen der anstehenden Wettbewerbe und der einzelnen Bauleitplanverfahren vorbereitet. Die Arbeitsgruppe zur Erstellung des Rahmenplans kam dabei zum Ergebnis, dass es wichtig ist, für den öffentlichen Raum eine einheitliche Struktur und Freiflächengestaltung mit angemessener Qualität in den neuen Quartieren zu erreichen. Insbesondere sollen im Rahmen einer Planung die öffentlichen Flächen (Straßen, Plätze etc.) und die notwendige Infrastruktur gestaltet und geplant werden. 

Im Rahmen eines nicht-offenen interdisziplinären Realisierungswettbewerbs mit vorgeschaltetem Auswahl- / Losverfahren sollen infrastrukturelle und freiraumplanerische Lösungen für das Plangebiet erarbeitet werden. Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich Tiefbauingenieure und Landschaftsarchitekten als Bewerbergemeinschaft (angestrebt werden 20 Teilnehmer). Aufbauend auf diesen Ergebnissen soll dann eine Erschließungsplanung umgesetzt und vertieft werden. Ziel ist es, durch den freiraumplanerischen Wettbewerb und die Erschließungsplanung einheitliche, gestalterisch ansprechende und wirtschaftlich tragfähige öffentliche Flächen zu bekommen. Insbesondere vor dem Hintergrund der verschiedenen Bauträger und Eigentümer bietet diese Vorgehensweise die größtmögliche Planungssicherheit für alle Beteiligten. Neben der Erschließungsplanung wird ein weiteres Ergebnis das Folgekostenkonzept sein. Dieses ist für die Entwicklung der Flächen, sowohl Bahn- als auch Stadtflächen (Bereich Mitte) unerlässlich. Das Ergebnis des Bürgerentscheids für die Bebauung der nördlichen Stadtflächen auf der Hinteren Insel steht nicht im Konflikt zum oben beschriebenen Verfahren. 

Die erarbeiteten Ergebnisse des Wettbewerbes sollen im Ende 2023 / Anfang 2024 durch ein souveränes Preisgericht beurteilt und drei Preisträger gekürt werden. Neben externen Fachleuten sind Vertreter des Stadtbauamtes, des Gestaltungsbeirats Lindau und des Stadtrates (Stadträtin Rundel, Stadtrat Bandte und Stadtrat Hummler) Teil der Jury. 

Die Kosten für das Wettbewerbsverfahren belaufen sich auf rund 200.000 € brutto und sind im Vermögenshaushalt 2023 berücksichtigt. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Wettbewerb für die Erschließung der Hinteren Insel für die weitere Entwicklung unumgänglich ist. Gerade vor dem Hintergrund, dass nicht nur die Stadt Lindau sondern auch die Deutsche Bahn vom Ergebnis und dem Folgekostenkonzept abhängig ist, muss der Wettbewerb zeitnah durchgeführt werden.

Finanzielle Auswirkungen


einmalig
laufend
Finanzielle Auswirkungen:
200.000 € (brutto)    
     
Mittel stehen zur Verfügung
Haushaltsstelle/
Deckungsvorschlag
63000.96480  





Diskussionsverlauf

Andreas Jäger verlässt um 19:26 Uhr den Raum und war zum Zeitpunkt der Beschlussfassung nicht wieder anwesend.

Stadtrat   M ü l l e r   wundert sich, da doch mit dem Bürgerbescheid beschlossen wurde, die Hintere Insel nicht zu erschließen.
Berichterstatter   K o s c h k a  dass der Wettbewerb nicht das Gebiet umfasst, welches den Bürgerentscheid betrifft. Für die weitere Entwicklung der restlichen Flächen ist die Erschließungskonzeption unumgänglich, da davon auch das Folgekostenkonzept abhängt, welches die Finanzierung der Erschließung sicherstellen soll
Stadtrat   S t r a u ß   hinterfragt die Gleiseinkürzung, diese macht aus seiner Sicht keinen Sinn. Er fragt, ob die Gleiseinkürzung mit dem Erschließungswettbewerb zusammenhängt.
Berichterstatter   K o s c h k a   erklärt, dass die Gleiseinkürzung eine Maßnahme der Bahn ist und diese bereits planfestgestellt ist. Für die Umsetzung des Rahmenplans ist die Einkürzung unumgänglich. In Bezug auf den Bahnknoten Lindau gibt es diesbezüglich keine Bedenken seitens DB Netz AG und BEG. 
Stadtrat   S t r a u ß   fragt, ob die Verwaltung heute sicher zusagen kann, dass keine weitere Kosten entstehen.
Berichterstatter   K o s c h k a   bejaht die Frage, da die Fläche nicht der Stadt Lindau gehörten.
Oberbürgermeisterin   D r. A l f o n s   erklärt, dass die Gleiseinkürzung bereits entschieden worden ist und nicht mehr verhindert werden kann. 
Stadtrat   K a i s e r   möchte, dass noch einmal geprüft wird, wie der Bahnverkehr in Zukunft aussieht. Alle Züge sollen die Möglichkeit haben in Lindau einzufahren. 
Oberbürgermeisterin   D r. A l f o n s   erinnert, dass es in dieser Sitzung nur um den Erschliessungswettbewerb geht, der nicht maßgebend für die Gleiseinkürzung ist.
Stadtrat   H o t z   ist dafür, dass jetzt beschlossen werden soll. Die weitere Entwicklung ist für Lindau unglaublich wichtig. Er merkt zudem an, dass der ICE aktuell in Reutin halten kann.
Stadtrat   F r e i b e r g   findet, dass der Beschluss von 2014 nicht wieder in Frage gestellt werden soll, da die Verbindungsachse benötigt wird. Stadtrat   F r e i b e r g   will außerdem wissen, ob ein Wettbewerb notwendig ist oder man einfach eine herkömmliche Planung erstellen könnte. 
Berichterstatter   K o s c h k a   erklärt, dass mit dem Erschließungswettbewerb für zukünftige Gestaltung auf der Insel ein positiver Weg geebnet wird. So kann bestmögliche Qualität festgelegt und eine gestalterisch anspruchsvolle Lösung etabliert werden. Die Investition in den Wettbewerb wird im Folgekostenkonzept natürlich berücksichtigt. 

Beschluss

Der Werkausschuss nimmt den Sachstandsbericht zur Kenntnis und beschließt die Fortführung des Wettbewerbs. 

Abstimmungsergebnis
Dafür: 12, Dagegen: 0

Datenstand vom 07.09.2023 10:25 Uhr