Datum: 26.10.2022
Status: Niederschrift
Sitzungsort: Inselhalle
Gremium: Stadtrat
Körperschaft: Stadt Lindau
Nichtöffentliche Sitzung
Öffentliche Sitzung, 18:50 Uhr bis 19:32 Uhr


Öffentliche Sitzung

TOP-Nr. Bezeichnung
1 Tagesordnung
2 Bekanntgaben
2.1 Verabschiedung des Leiters des Rechnungsprüfungsamtes, Stefan Zimmer
3 Empfehlung aus dem Klimabeirat - Regionaltisch Lindau
4 Anfragen und Verschiedenes

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1. Tagesordnung

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat (Stadt Lindau) 11. Sitzung des Stadtrates 26.10.2022 ö beschließend 1

Sachverhalt

Oberbürgermeisterin Dr. Alfons eröffnet die 11. öffentliche Sitzung des Stadtrates. Sie stellt die ordnungsgemäße Ladung und Beschlussfähigkeit fest. Gegen vorliegende Tagesordnung werden keine Einwände erhoben, sie wird der Sitzung so zugrunde gelegt. 

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2. Bekanntgaben

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat (Stadt Lindau) 11. Sitzung des Stadtrates 26.10.2022 ö beschließend 2
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2.1. Verabschiedung des Leiters des Rechnungsprüfungsamtes, Stefan Zimmer

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat (Stadt Lindau) 11. Sitzung des Stadtrates 26.10.2022 ö beschließend 2.1

Sachverhalt

Oberbürgermeisterin Dr. Alfons bedankt sich beim Leiter des Rechnungsprüfungsamtes, Herrn Zimmer, für die gute Zusammenarbeit und wünscht ihm für den Ruhestand alles Gute.

Diesem Dank schließt sich der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Stadtrat Gebhard an.

Der Leiter des Rechnungsprüfungsamtes, Herr Zimmer, bedankt sich für die guten Wünsche.

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3. Empfehlung aus dem Klimabeirat - Regionaltisch Lindau

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat (Stadt Lindau) 11. Sitzung des Stadtrates 26.10.2022 ö beschließend 3

Sachverhalt

In der letzten Sitzung des Klimabeirates wurde unter anderem der Punkt „Regionaltisch Lindau“ für klimafreundliche und nachhaltige Lebensmittel und Konsumprodukte behandelt. 

Wie jeder weiß, werden durch heimisch erzeugte Produkte und deren Verarbeitung die Treibhausgasemissionen gesenkt und die regionale Wertschöpfung gesteigert. Ziel ist der Aufbau eines regionalen Images zu klimafreundlichen und nachhaltigen Lebensmitteln und Konsumprodukten. 

Was braucht es dafür und wieviel kostet so etwas?

In erster Linie braucht es die Zustimmung und das Bekenntnis der Stadtpolitik in Form eines Grundsatzbeschlusses. Somit unterstützt die Kommunalpolitik und die Verwaltung die Versorgung mit Lebensmitteln und weiteren Produkten (Hofläden, Wochenmarkt, Handwerk) aus regionaler, saisonaler und nachhaltiger Produktion. 

Der Grundsatzbeschluss bindet keine Gelder. 

Damit der Aufbau eines regionalen Images funktioniert, sollte die Stadt Lindau (B) eine Vorbildfunktion für andere Institutionen als auch für den einzelnen Bürger übernehmen. So kann beispielsweise die Versorgung in allen städtischen Einrichtungen wie Schulen, Kitas, Kantinen und Altenheime stufenweise auf verfügbaren regionalen und saisonalen Einkauf umgestellt werden

Wie kann das umgesetzt werden und was sind die nächsten Schritte?

Befürwortet der Stadtrat den Aufbau eines regionalen Images für klimafreundliche und nachhaltige Lebensmittel und Konsumprodukte, wird eine Einführungsveranstaltung „Regionaltisch Lindau (B)“ im Alten Rathaus organisiert. Mit dem Ziel Anbieter und Nachfrager von regional erzeugten Lebensmitteln zusammenzubringen um so Wertschöpfungsketten zu schließen. Hierzu werden alle Akteure und Stakeholder in der Region Lindau (Stadt Lindau, Verbünde, Verarbeiter, Großhandel, BBV, Dehoga, Regionalinitiativen, u.a) dazu eingeladen. Für die Organisation der Einführungsveranstaltung haben sich Frau Gertrud Epple, Herr Rainer Hoffmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kempten (AELFK) sowie Frau Alexandra Hiebl, Sachgebiet Gemeinschaftsverpflegung vom AELF Augsburg bereiterklärt.

Für interessierte städtische Einrichtungen wird durch Frau Alexandra Hiebl im Januar 2023 ein Coaching angeboten. Das Coaching ist kostenfrei und erstreckt sich auf:
  • Einkaufsanalyse und Optimierung der Beschaffung regionaler, saisonaler Lebensmittel /  Biolebensmittel
  • Kostendeckung bei der Umstellung auf regionale, saisonale Lebensmittel /  Biolebensmittel
  • Gesundheitsförderliche und nachhaltige Speisenplanung
  • Optimierung von Küchen- und Arbeitsabläufen
  • Kommunikation des Mehrwerts regionaler, saisonaler Lebensmittel / Biolebensmittel an den Gast.

Fachliche Bewertung

Eine alltägliche und dabei sehr effiziente Möglichkeit, sich für Umwelt, Klima- und Naturschutz einzusetzen, wird oft übersehen, dabei sitzt sie täglich mit am Essenstisch. Eine vielfältige, köstliche, gesunde Ernährung kann erheblich dazu beitragen, unsere Ressourcen und das Klima zu schützen sowie unsere Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern – ob in Deutschland oder anderen Regionen dieser Welt.

Rund 15 Prozent der CO2-Pro-Kopf-Emissionen in Deutschland werden durch unsere Ernährung verursacht.

Global gesehen hat die Art und Weise, wie unser Ernährungssystem (Produktion, Verarbeitung, Konsum) aufgestellt ist und wie wir uns ernähren, erhebliche Auswirkungen auf das Klima, die Verfügbarkeit von Süßwasser oder die Beschaffenheit unserer Böden. Das alles ist fundamental für unser Leben. Darüber hinaus tragen unsere Essgewohnheiten dazu bei, dass einzigartige Lebensräume in vielen Regionen der Erde in Ackerland umgewandelt werden.

Für eine gesunde und klimafreundliche Ernährung gilt, weniger Fleisch und mehr Gemüse auf dem Teller. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt höchstens 600 Gramm Wurst und Fleisch pro Woche.

Gerade im Kleinkindalter ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung sinnvoll. Hier entwickeln sich die Sinne weiter, besonders der Geschmackssinn. Aus diesem Grund sollte die Chance genutzt werden durch den Einsatz von regionalen und saisonalen Lebensmitteln in Kindertagesstätten und Schulen den Geschmack der Kinder zu formen. 

Bei Obst und Gemüse ist es für die Klimabilanz entscheidend, wo und wie es angebaut, verpackt und transportiert wurde. 

Am klimafreundlichsten sind Lebensmittel, wenn sie gerade Saison haben und nicht weit transportiert werden müssen. Vor allem bei Flugzeugimporten sind die Emissionen um mehrere hundert Mal höher als beim Schiffstransport. 

Regionale und saisonale Lebensmittel tragen nicht nur zur gesunden Ernährung und zum Klimaschutz bei, sondern stärken die regionalen Wirtschaftskreisläufe. 

Diskussionsverlauf

Stadtrat Dr. Adams unterstützt die Vorschläge, da sie seiner Meinung nach auch aus medizinischer Sicht wichtig sind. 

Stadtrat Prof. Dr. Schöffel regt an, den Beschlussvorschlag zu ergänzen: Der Stadtrat beschließt bei allen städtischen Einrichtungen die stufenweise Umstellung auf regionale und saisonale Produkte soweit sinnvoll und möglich.

Oberbürgermeisterin Dr. Alfons betont, dass es sich um eine stufenweise Umstellung handeln soll.

Stadtrat Freiberg steht dem grundsätzlich positiv gegenüber, ist dennoch der Meinung, dass es bei der praktischen Umsetzung hapern wird. 

Stadtrat Brombeiß unterstützt das Vorgehen. Dennoch ist es seiner Meinung nach nichts neues, da Schulen bereits verantwortungsbewusst regional und saisonal beschaffen. Dennoch beantragt er, dass die Ziffer 1 des Beschluss dahingehend geändert wird, dass sie wie folgt lautet: Der Stadtrat unterstützt bei allen städtischen Einrichtungen die weitere stufenweise Umstellung auf regionale und saisonale Produkte.

Für Stadträtin Mayer ist der Text unausgegoren und ihrer Auffassung nach müssen erst die Beteiligten an einen Tisch gebracht werden, bevor ein Coach tätig wird. 

Bürgermeisterin Dorfmüller berichtet, dass es sich hier um qualifizierte Menschen handelt, die bereits viele Städte und Landkreise beraten. Der Stadtrat hat den Beschluss gefasst, dass Lindau bis 2035 klimaneutral sein soll und daher müsse dieser Weg auch entsprechend mitgetragen werden.

Stadträtin Dr. Lorenz-Meyer befürwortet den Vorschlag, da er nicht nur dem Klima, sondern auch der heimischen Landwirtschaft gut tut.

Nach umfassender Diskussion stellt Oberbürgermeisterin Dr. Alfons fest, dass es einen großen Konsens in diesem Thema gibt, man sich nun aber in den Kleinigkeiten „verheddert“. Der Klimabeirat hat diesen Vorschlag erarbeitet und in vielen Städten ist das schon eingeführt. Ihrer Meinung nach sollte der Versuch gestartet werden, mit festem Entschluss und Willen. In einem Jahr kann dann bewertet werden, in welchen Bereichen es geklappt hat und wo noch ein besseres Ergebnis zu erzielen ist.

Beschluss 1

  1. Der Stadtrat beschließt bei allen städtischen Einrichtungen die stufenweise Umstellung auf regionale und saisonale Produkte.

  1. Der Stadtrat beschließt den Aufbau eines regionalen Images für klimafreundliche und nachhaltige Lebensmittel und Konsumprodukte.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 12, Dagegen: 12

Beschluss 2

  1. Der Stadtrat unterstützt bei allen städtischen Einrichtungen die weitere stufenweise Umstellung auf regionale und saisonale Produkte.

  1. Der Stadtrat beschließt den Aufbau eines regionalen Images für klimafreundliche und nachhaltige Lebensmittel und Konsumprodukte.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 23, Dagegen: 1

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4. Anfragen und Verschiedenes

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat (Stadt Lindau) 11. Sitzung des Stadtrates 26.10.2022 ö beschließend 4

Sachverhalt

In der heutigen Sitzung gibt es keine Anfragen.

Datenstand vom 11.11.2022 08:04 Uhr