Verkehrssituation Ödenburger Straße/Neusatzer Straße Beratung und Beschlussfassung


Daten angezeigt aus Sitzung:  Umwelt-, Verkehrs-, Sozial- und Kulturausschusssitzung, 05.12.2024

Beratungsreihenfolge

Sachvortrag

Die Verwaltung, der Marktgemeinderat und der UVSK-Ausschuss haben sich bereits mehrfach mit der Verkehrssituation in der Ödenburger Straße beschäftigt. Immer wieder bitten die Anwohner um eine verkehrsrechtliche Lösung zur Reduzierung der Fahrzeugzahlen in der Straße und Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger. Bislang ist jede Idee fehlgeschlagen, wurde von den Anwohnern abgelehnt oder konnte aus rechtlichen Gründen nicht umgesetzt werden. So wurde beispielsweise die Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereichs, einer Einbahnstraße (in verschiedenen Ausführungen), Durchfahrtsverbot oder der Bau eines Gehweges geprüft und entweder als rechtlich nicht zulässig verworfen oder von Betroffenen abgelehnt.

Da letztendlich jede Verkehrsberuhigung in der Ödenburger Straße gescheitert ist, wurde nun ein neuer Vorschlag zur Verkehrsberuhigung in der Neusatzer Straße eingereicht, der sich ebenfalls auf die Ödenburger Straße auswirken wird. Die Neusatzer Straße wird dabei in Fahrtrichtung Westen eine Einbahnstraße ab der Einmündung Habererweg bis zur Einmündung in die Breslauer Straße.
Nach Rücksprache mit dem Landratsamt Ebersberg und der Polizei Poing kann dieser Vorschlag umgesetzt werden und wird befürwortet. 
Auch die Anwohner der Neusatzer Straße sind betroffen von dem vielen Durchgangsverkehr in ihrer Straße. Zudem stellt die Neusatzer Straße gerade in den Morgenstunden ein Nadelöhr dar. Es wird auch immer wieder bemängelt, dass der Kurvenbereich schwer einsehbar ist. Mit dieser Lösung wird es morgens fast keinen Bringverkehr in der Ödenburger Straße mehr geben. Die Feuerwehrkameraden können dabei weiterhin fristgerecht über die Neusatzer Straße das Feuerwehrhaus erreichen. 
Allerdings ist nicht absehbar, wie sich mit so einer Maßnahme der Verkehr verlagern wird. Daher wird grundsätzlich zu einer Testphase von einem Jahr geraten, mindestens jedoch von einem halben Jahr. Um bei einer Umsetzung Vergleichswerte zu haben, wurden bereits jetzt Messgeräte im Habererweg auf Höhe der alten Mittelschule und ca. Haus Nr. 29 installiert, sowie in der Neusatzer Straße und Breslauer Straße. So können nach einer Testphase die Fahrzeugzahlen in diesen Straßen vor und mit der Einbahnstraße verglichen werden. Eine Öffnung der Einbahnstraße für den Radverkehr ist noch zu prüfen.

Um den Fahrweg/Umweg für die Anwohner möglichst gering zu halten, wurde mit dem Vorschlag zur Einrichtung der Einbahnstraße ebenfalls die Änderung der Einbahnstraße in der Schulgasse vorgeschlagen. Somit würde der Verkehr von der Herzog-Ludwig-Straße in die Schulgasse bergauf fahren. Diesen Teil des Vorschlags sieht die Verwaltung kritisch. Die Schulgasse und Rektor-Biermeier-Straße sind recht schmale Straßen und es ist nicht klar, wie viel Verkehr sich in diese kleinen Straßen verlagert. Zudem wird der Verkehr auf der Herzog-Ludwig-Straße durch das Abbiegen abgebremst. Auch ist nicht klar, ob der Bringverkehr für die Schule dann über die Schulgasse und den Gerstlacherweg erfolgt. Der Gerstlacherweg ist eine Sackgasse ohne Wendemöglichkeit und wird von vielen Schülern zu Fuß als Schulweg genutzt.

Es wird an dieser Stelle betont, dass noch kein Kontakt mit den Anwohnern aufgenommen wurde und es noch völlig unklar ist, wie die Anwohner der Neusatzer Straße auf diesen Vorschlag reagieren. Jedoch sieht die Verwaltung in diesem Vorschlag ein großes Potenzial. Über inzwischen Jahre wurde versucht, im Rahmen der verkehrsrechtlichen Möglichkeiten eine Entlastung speziell für die Ödenburger Straße zu finden. Alle Vorschläge sind gescheitert. Mit dem nun vorliegenden – aus Sicht der Verwaltung letzten - denkbaren Ansatz werden bestimmt nicht alle Probleme gelöst, aber er wirkt sich definitiv positiv auf die Verkehrszahlen in der Ödenburger und Neusatzer Straße aus. Die Sicherheit für Fußgänger wird erhöht und der Bringverkehr zur Schule wird eingeschränkt/ungemütlicher. Durch den Testlauf können ehrlich die Auswirkungen für die umliegenden Straßen und Wohngebiete erhoben werden und auf der Grundlage dieser Erfahrungen anschließend eine Entscheidung über die zukünftige Verkehrsführung getroffen werden.
Die Verwaltung schlägt daher vor, testweise für ein Jahr die Neusatzer Straße als Einbahnstraße ausweisen. Vor einer Umsetzung ist Kontakt mit den Anwohnern der Neusatzer Straße aufzunehmen.

Beschluss

Der Umwelt-, Sozial- und Kulturausschuss befürwortet die testweise Ausweisung der Neusatzer Straße als Einbahnstraße in westlicher Richtung von der Einmündung Habererweg bis Breslauer Straße. Die Verwaltung wird beauftragt, im Vorfeld die Anwohner der Neusatzer Straße einzubinden. Die Testphase beträgt acht Monate, in dieser Zeit sind die Fahrzeugbewegungen im Habererweg, in der Breslauer Straße sowie in der Neusatzer Straße zu erheben. Soweit möglich soll die testweise Einbahnstraße für Radfahrer in beiden Richtungen geöffnet werden. Rechtzeitig vor Ablauf der Testphase ist dem UVSK ein Erfahrungsbericht vorzulegen. 

Abstimmungsergebnis
Dafür: 8, Dagegen: 2

Datenstand vom 21.01.2025 12:10 Uhr