Hochwasser- und Rückhaltekonzept - Vorstellung der Möglichkeiten inkl. Zuwendungen durch Dipl.-Ing. Ulrich Voerkelius (ggf. mit Grundsatzbeschluss)
Daten angezeigt aus Sitzung:
Sitzung des Marktgemeinderates, 19.05.2022
Beratungsreihenfolge
Sachverhalt
Hochwasser entsteht im Hinterland. Wirksamer Hochwasserschutz muss daher in der Fläche ansetzen. Die Wasserrückhaltung in der Fläche - also im gesamten Einzugsgebiet, in den Auen und in den Gewässern selbst - kann im Hochwasserfall entscheidend zur Entschärfung der Gefahr für die Unterlieger beitragen. Dies gilt vor allem für Gewässer mit kleinem Einzugsgebiet. Deshalb werden kommunale integrale Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzepte an Gewässern dritter Ordnung und die daraus resultierenden integral wirkenden Umsetzungsmaßnahmen vom Freistaat Bayern besonders gefördert.
Integrale Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzepte sind Planungskonzepte, die
- nicht nur das Gewässer, sondern das gesamte Einzugsgebiet oberhalb von Hochwassergefährdungen an Gewässern dritter Ordnung betrachten,
alle drei Handlungsfelder des Hochwasserschutzes (natürlicher Rückhalt, technischer Hochwasserschutz, Hochwasservorsorge) berücksichtigen,
aufzeigen, wie ggf. in Kombination verschiedener Maßnahmen ein Schutz vor dem hundertjährlichen Hochwasser für bestehende Siedlungsbereiche an Gewässern dritter Ordnung erreicht werden kann und die
neben dem Hochwasserschutz auch die Verbesserung der Gewässergüte und Gewässerökologie, die Verringerung der Bodenerosion sowie die Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushaltes als Ziel haben.
Beschlussempfehlung
Der Marktgemeinderat befürwortet die Erstellung eines Hochwasser- und Rückhaltekonzeptes. Die Verwaltung wird beauftragt, geeignete Angebote einzuholen und dem Marktgemeinderat zur Entscheidung über die tatsächliche Beauftragung vorzulegen.
Diskussionsverlauf
Dipl.-Ing. Ulrich Voerkelius stellt den Ablauf eines integrierten Hochwasserschutzkonzeptes (IHSK) vor.
Im Laufe des Vortrags inkl. Nachfragen werden folgende Punkte angesprochen:
- Die Überrechnung des Kanalnetztes ist nicht Bestandteil des IHSK. Diese würde lediglich ein noch tiefer gehendes Konzept berücksichtigen.
Es sollen können und sollen mögliche Kooperationen mit umliegenden Kommunen geprüft werden.
Bei Der Kostenanteil der Kommune für die Erstellung eines IHSK beläuft sich auf ca. 30.000,00 € bis 40.000,00 €.
Eine Untersuchung der Bodensubstand beinhaltet das IHSK teilweise, z. B. in Bezug auf die Versickerungsfähigkeit.
Die Gefahr des Abgangs von Böden und Hängen wäre Teil eines geologischen Konzeptes, jedoch nicht des IHSK.
Die aus dem IHSK resultierenden Maßnahmen werden bei gleichzeitiger ökologischer Aufwertung bis zu 70 % gefördert.
Im aktuellen Haushaltsjahr ist für ein IHSK nichts vorgesehen, jedoch ist ein Start aufgrund der Auslastung der in Frage kommenden Büros vor dem kommenden Jahr ohnehin unrealistisch.
Beschluss
Der Marktgemeinderat befürwortet die Erstellung eines Hochwasser- und Rückhaltekonzeptes (integriertes Hochwasserschutzkonzept). Die Verwaltung wird beauftragt, geeignete Angebote einzuholen und dem Marktgemeinderat – nach entsprechender Beteiligung und Genehmigung der zuständigen Fachbehörden – zur Entscheidung über die tatsächliche Beauftragung vorzulegen.
Abstimmungsergebnis
Dafür: 18, Dagegen: 0
Dokumente
TOP 4 - Präsentation IHS (.pdf)
Datenstand vom 21.07.2022 08:33 Uhr