Die Fraktion „Mit Augenmaß“ stellt folgenden Antrag: Aufgrund der Erfahrungen aus der letzten Passion und der Tatsache, dass es im Jahr 2034 voraussichtlich eine Jubiläumspassion geben soll, sind nachfolgende Punkte bei einer Planung für 2030 zu berücksichtigten.
Ausgangslage:
- Belastung für die Mitwirkenden sehr hoch: Die Anzahl der Aufführungen wurde von Passion zu Passion erweitert, zuletzt durch die eingeführten Jugendtage. Als besonders herausfordernd wurden die Wochentage Freitag-Montag, an denen an vier Tagen hintereinander Aufführungen stattfanden, empfunden.
- Ein-Tages-Arrangement: Die Gäste haben kaum Aufenthaltszeit im Ort. Dies schadet dem Einzelhandel und ist für alle Beteiligten: Touroperator, Hotels und nicht zuletzt für die Gäste selbst mit Stress und Ärger verbunden.
- Passion 2034: Immer wieder werden wir darauf hingewiesen, dass die Gefahr besteht, dass es schwierig sein wird, zwei Passionen innerhalb von vier Jahren zu verkaufen. Dies liegt zum einen an der insgesamt hohen Zahl von Karten, die verkauft werden müssten, zum anderen, wie marketingtechnisch vorzugehen ist, damit sich die beiden Veranstaltungen nicht gegenseitig „kannibalisieren“.
Lösungsvorschlag:
- Während der gesamten Spielzeit finden im Zweitages-Rhythmus „Hauptspiele“ statt. Bei diesen 70 Spieltagen werden die Karten je zur Hälfte als Arrangements und als Einzelkarte verkauft. In der Anlage ein beispielhafter Spielplan für 2030.
- Die Arrangements sind durch den Rhythmus alle als Zweitages-Arrangements gestaltet. Zusätzlich wird für Privatvermieter und Ferienwohnungen die Möglichkeit angeboten, die Woche in ein Dreitages- und ein Viertages-Arrangement aufzuteilen. Damit sollen Vermieter gewonnen werden, die den „normalen“ Rhythmus der Arrangements aus organisatorischen Gründen nicht mitmachen können. Die Aufenthaltsdauer und die Wertschöpfung im Ort werden erhöht.
- An den Wochenenden bleibt, im Wechsel von Samstag und Sonntag, immer ein Tag spielfrei. An diesem Samstag oder Sonntag, wird ein Wiederholungsspiel geplant. Ja nach Nachfrage können diese 21 Wiederholungsspiele frühzeitig, oder mit fortschreitendem Verkauf, freigegeben und angeboten werden.
Vorteile:
- Belastung für die Mitwirkenden sinkt, da die Zahl der Aufführungen um mindestens 10 Spiele sinkt. Zudem wäre die maximale Folge von Aufführungen hintereinander drei Spiele am Stück.
- Die Gäste können mehr Zeit im Ort verbringen, was vor allem dem Einzelhandel zugutekommt. Organisatorische Probleme des Ein-Tages-Arrangements werden vermieden.
- Die Auslastung der Spieltage kann durch eine flexible Planung der Wiederholungsspiele durchgehend im oberen Bereich gehalten werden. Wir sind nie ganz ausgebucht und es sind auch kurzfristig Karten erhältlich und trotzdem entsteht beim Kunden der Eindruck, die Passionsspiele sind ein knappes Gut. Damit kann auch die Nachfrage für die, zu einem späteren Zeitpunkt stattfindende Bekanntgabe für die Durchführung der Passion 2034, hochgehalten werden.
- Eine geringere Zahl an Spielen verursacht für die Gemeinde auch geringere Kosten (z.B. Honorare). Sollten die Passionsspiele nicht zu 100% ausgelastet sein, ist es wirtschaftlicher, wenn sich die Eintrittskarten auf weniger Spiele verteilen. (91 Spiele mit 100% Auslastung haben ähnliche Erlöse wie 102 Spiele mit 89% Auslastung, bei geringeren Kosten)
Anmerkung der Werkleitung:
Zum aktuellen Zeitpunkt sollten noch keine finalen Entscheidungen bei diesen Punkten getroffen werden. Im Rahmen der Ausschreibung des Vertriebspartners sollten diesbezüglich alle Aspekte beleuchtet werden, um dann Entscheidungen zu treffen.
- Reduktion der Zahl der Aufführungen: Eine Reduktion der Aufführungen von 102 auf 70 Spiele würde bei einer 100%-Auslastung mit den, in der Gemeinderatssitzung vom 05.02.2025 beispielhaft vorgelegten Ticketpreisen, eine Gewinneinbuße von ca. 24 Mio. Euro mit sich bringen.
- Auf Nachfrage beim bisherigen Vertriebspartner sagen diese, dass eine flexible Anpassung von Aufführungen bedeutet, dass sie nicht in den Vorverkauf können und damit beim B2B-Vertrieb völlig fehlen. In der Regel führen kurzfristig hinzugefügte Veranstaltungen zu einer geringeren Auslastung bei höherem personellen und finanziellem Aufwand.
- In den bisherigen Gesprächen mit den Hoteliers und den internationalen Vertriebspartnern wurde immer betont, dass man auf Ein-Tages-Arrangements nicht komplett verzichten sollte. Insbesondere dann nicht, wenn wir verstärkt in den nationalen bzw. europäischen Markt gehen wollen. Hinzu führt ein reines „Zwei-Tages-Arrangement“ zu wöchentlichen Verschiebungen bei den Spieltagen. Für private Vermieter und Ferienwohnungen sind trotzdem „Drei- oder Vier-Tages-Arrangements“ denkbar.
- In Bezug auf die spielfreien Wochenenden gilt zu bedenken, dass die Tage Freitag bis Sonntag die Tage mit der höchsten Auslastung sind – bei aller Rücksichtnahme auf die Mitwirkenden – die ökonomischen Belange sollten auch bedacht werden.
- Fraglich ist auch, ob die Auslastung bei weniger Spieltagen tatsächlich höher wäre. Die Vergangenheit zeigt, dass die ersten vier Wochen grundsätzlich eine niedrigere Auslastung haben.
- Die Werkleitung würde, in Absprache mit dem Bürgermeister, dem Spielleiter und dem bisherigen Vertriebspartner an der Planung einer „normalen Passion 2030“ festhalten und im Zuge der tatsächlichen Umsetzung einer Passion 2034 die realistischen Möglichkeiten prüfen.