Stromanschluss Funkmast am Kirnsteiner See


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Werk- und Abwasserausschusses, 07.07.2022

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Werk- und Abwasserausschuss Sitzung des Werk- und Abwasserausschusses 07.07.2022 ö beschließend 5

Sachverhalt

Wie bereits in den WA-Sitzungen am 11.11.2021 und 12.04.2022 erläutert, plant die DFMG Deutsche Funkturm GmbH an der nördlichen Gemeindegrenze von Oberaudorf südlich des Kirnsteiner Sees einen Funkmast zu errichten (siehe Übersichtsplan im Anhang). 
Die DFMG hat mit den Bauarbeiten inzwischen begonnen.
Der WA sprach sich in der Sitzung am 11.11.2021 dafür aus, der DFMG ein Angebot zu für einen Stromanschluss zu unterbreiten. 
Auf Basis von Kostenberechnungen des Ingenieurbüros ROPLAN für drei verschiedene Trassen wurde der DFMG am 18.11.2021 ein Angebot für eine Mittelspannungstrasse mit Trafostation am Standort des Funkmastens übermittelt. Die Angebotssumme betrug 376.000 € (ohne USt), wobei das Angebot noch mehrere Vorbehalte bezüglich der Realisierbarkeit (z. B. aufgrund der vorhandenen Untergrundbelegung bzw. Zustimmung von Grundstückseigentümern) enthielt.
Um diese bestehenden Unsicherheiten zu klären, beauftragte die DFMG zunächst nur Planungsleistungen mit dem Ziel, eine realisierbare Trasse festzustellen und eine bessere Kostensicherheit zu erzielen.
Während der Planungen wurde auch bei der Autobahn GmbH des Bundes nachgefragt, ob diese weiterhin einen Ausbau des Autobahnparkplatzes Kranzhorn vorsieht, da jetzt eine Erschließung des Parkplatzes mit der Stromtrasse zum Funkmast kombiniert werden könnte. Dies würde eine Teilung der Kosten für die Stromtrasse von Einfang bis zum Autobahnparkplatz zwischen der DFMG und der Autobahn ermöglichen. Die Gespräche mit der Autobahn GmbH verliefen bisher sehr positiv, wenngleich noch kein Vertrag für eine Miterschließung abgeschlossen werden konnte. Siehe hierzu den nächsten TOP.
Bei den durchgeführten Planungen hat sich schließlich eine Trassenführung von Einfang über die Gemeindestraße Flur-Nr. 122/1, dem Autobahnparkplatz Kranzhorn, dem angrenzenden nördlichen Abschnitt auf Autobahngrund und weiter über das Waldstück der Bayerischen Staatsforsten (Flur-Nr. 210) zum Funkmast als Favorit herausgestellt.
Diese Stromtrasse wurde schließlich auf Grundlage einer vom Ingenieurbüro ROPLAN ermittelten Kostenberechnung am 10.06.2022 der DFMG für netto 388.600 € angeboten. Das Angebot enthält den Zusatz, dass zu diesen Kosten 83.100 € der DFMG erstattet bzw. nicht berechnet werden, sofern sich die Autobahn GmbH des Bundes für die Herstellung der Stromtrasse von Einfang bis zum Autobahnparkplatz Kranzhorn beteiligt.
Das Angebot wurde von der DFMG am 13.06.2022 angenommen und am 23.06.2022 beauftragt. Im Angebot und in der Auftragsbestätigung wurde kein verbindlicher Fertigstellungstermin genannt.
Die Gemeindewerke haben sich dafür entschieden, die Verlegung der Stromtrasse in Eigenregie mit planerischer Unterstützung des Ingenieurbüros ROPLAN durchzuführen.
Aufgrund der derzeitigen Lieferschwierigkeiten von Mittelspannungskabel wurden diese bereits bestellt. Sofern die Autobahn GmbH einer Mitverlegung von Wasser und Abwasser zustimmt, werden auch hierfür geeignete Rohre und Formteile beschafft. 
Die Tiefbauarbeiten unterteilen sich in drei Abschnitte (siehe Übersichtsplan):
a)        Von der Trafostation in Einfang bis südlich des Autobahnparkplatzes Kranzhorn (ca. 890 m)
b)        Entlang des Autobahnparkplatzes Kranzhorn und rund 360 m nördlich davon (ca. 740 m)
c)        Über die Gemeindestraße mit der Flur-Nr. 208 und das Grundstück der Bayerischen Staatsforsten zum Funkmast (ca. 670 m)
Die Abschnitte a) und c) sollen nach Jahrespreisen mit der Fa. Albert Steiner verlegt werden (ab August). 
Der Abschnitt b) entlang des Autobahngrundstückes wird von der Fa. LB Elektro- und Verkehrsanlagenbau GmbH & Co. KG aus Bischofsmais mitverlegt. Diese Firma hat von der Autobahn GmbH den Auftrag, entlang der Autobahn Leerrohre mit Datenkabel zu verlegen. In Abstimmung mit der Autobahn GmbH bot LB Elektro auch die Mitverlegung von Kabelschutzrohren für die Stromkabel der Gemeindewerke mit an. Nach positiver Prüfung des Angebotes durch das Ingenieurbüros ROPLAN beauftragten die Gemeindewerke die Mitverlegung der Kabelschutzrohre am 15.06.2022. Die Verlegearbeiten im Abschnitt b) begannen hierbei bereits in der Woche ab 20.06.2022.
Die Gemeindewerke haben für die Verlegung der Stromtrasse von Einfang bis zum Funkturm die folgenden Kosten veranschlagt (netto ohne USt, ohne eigenem Personalaufwand):
-        Mittelspannungskabel, 150 mm²        62.400 €        (bereits bestellt)
-        Kabelschutzrohre DN 125        15.000 €
-        Tiefbau Abschnitt b)        45.200 €        (bereits beauftragt)
-        Tiefbau Abschnitt a) und c)        130.000 €        (Abrechn. n. Aufwand (Jahrespreise))
-        Trafostation Funkmast        55.000 €
-        Planungs- und Nebenkosten (ca. 15 %)        46.100 €
Gesamt        353.700 €
Die Gemeindewerke rechnen bei günstigem Verlauf damit, dass der Stromanschluss bis etwa Ende November 2022 fertiggestellt werden kann.
-        Abschnitt b auf dem Autobahngrundstück:
Arbeiten werden voraussichtlich bereits im Juli fertiggestellt. 
-        Abschnitt c (nördlicher Waldbereich): 
Die Verlegung ist ab Anfang August geplant.
-        Abschnitt a (südlicher Bereich mit landw. Nutzung und Einfangstraße): Die Verlegung ist ab etwa Mitte September geplant.
Die Grundstückseigentümer entlang der Trasse erhalten rechtzeitig ein Informationsschreiben.
Wie im beigefügten Übersichtsplan ersichtlich ist, bestanden bis zuletzt für den nördlichen Abschnitt c noch zwei Varianten für die Trasse, welche mit den Bayerischen Staatsforsten abgestimmt wurden. Am 01.07.2022 teilten uns die Bayerischen Staatsforsten mit, dass sie mit einer Verlegung der von den Gemeindewerken favorisierten Variante 1 einverstanden sind. Bei Variante 2 wäre eine Verlegung im Schutzstreifen der Mineralölfernleitung der Deutschen Transalpine Oelleitung GmbH (TAL) erforderlich gewesen. Hierzu hätte einer Sondergenehmigung bei der TAL beantragt werden müssen. Dies hätte voraussichtlich viel Zeit gekostet, wobei ein positiver Ausgang nicht sicher gewesen wäre.

Diskussionsverlauf

WL Paul erläuterte den Sachverhalt, wie oben beschrieben. Der Werkausschuss befürwortete die Vorgehensweise der Gemeindewerke.

Beschluss

Der Werkausschuss stimmt der beschriebenen Vorgehensweise der Gemeindewerke für die Herstellung eines Stromanschlusses für den neuen Funkmast am Kirnsteiner See zu.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 6, Dagegen: 0

Datenstand vom 14.07.2022 14:16 Uhr