Neubau der Kläranlage- Vorstellung der Variantenentwürfe


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Werk- und Abwasserausschusses, 29.10.2015

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Werk- und Abwasserausschuss Sitzung des Werk- und Abwasserausschusses 29.10.2015 ö beschließend 2

Sachverhalt

Der Gemeinderat hatte sich nach eingehenden Beratungen für die Neubauvariante der Kläranlage ausgesprochen. Das mit den Planungen beauftragte Büro Dünser & Aigner hat hierzu zwei grundsätzliche Planvarianten ausgearbeitet und detaillierte Kostenberechnungen angestellt (vgl. beiliegende Unterlagen).
Diese zwei Varianten unterscheiden sich grundlegend in der Anlagen- und Verfahrenstechnik.
Bei beiden Varianten würde der bestehende Tropfkörper durch ein Belebungsverfahren ersetzt werden. Die Hauptvariante 1 sieht eine anaerobe Schlammstabilisierung unter Beibehaltung des bestehenden Faulbehälters (mit grund-legender Sanierung) vor. In den weitergehenden Teilvarianten wurden der Bau eines BHKWs und weiter eine mögliche Co- Vergärung untersucht. Variante 2 geht von einer aeroben Schlammstabilisierung aus.
Grundsätzlich fallen bei Variante 2 geringere Investitions- und höhere  Betriebskosten an.
Bei der Variante I nehmen die Kosten für die Untervarianten durch die erforderlichen Zusatzinvestitionen (Gasturbine und Fettaufbereitung für Co- Vergärung) zu, gleichzeitig sinken jedoch die veranschlagten Betriebskosten.
Im Rahmen der derzeitig möglichen Genauigkeit führt dies zu gleichen Projektkostenbarwerten (nach Zeit bewertete Gesamtkosten) nach LAWA über einen Zeitraum von 40 Jahren.
Stark vereinfacht ausgedrückt, stellt sich die Frage ob höhere Investitionen (6,3 zu 5,7 Mio €) vertretbar sind zugunsten einer deutlich verbesserten Energie- und Ökobilanz. 

Diskussionsverlauf

Herr Aigner vom Ing. Büro Dünser & Aigner stellt in seinem gut einstündigen, durch zahlreiche Rückfragen aus dem Gremium ergänzten Vortrag, den bisherigen Planungsstand ausführlich dar. Dieser umfasst die ausgewerteten Bemessungs-daten, geführte Vorgespräche insbesondere mit den Fachbehörden, die unter-suchten Planungsvarianten mit möglichen Vor- und Nachteilen, sowie hierzu die detaillierten Kostenberechnungen. Diese werden nach Bau- und Gesamtkosten nach LAWA über einen Zeitraum von 40 Jahren aufgegliedert. Insbesondere hinsichtlich der Kostenannahmen und der geschätzten Betriebskosten ergeben sich zahlreiche Detailfragen. Herausgestellt wird dabei, dass es sich derzeit um eine, wenn auch sehr detaillierte Kostenschätzung handle. Abweichungen von +/- 10% seien möglich. Im Rahmen der derzeitigen Kostenungenauigkeiten ergebe sich derzeit aber, aus rein finanzieller Sicht, keine eindeutige Handlungsempfehlung. Unter Berücksichtigung nachhaltiger Faktoren, wie Energie- und CO2 Bilanz, sowie weiterer weicher Faktoren, wie in der Berechnung getroffener Annahmen, empfehle er jedoch, so Herr Aigner, die Planungsvariante 1 B mit anaerober Schlammstabili-sierung, Co- Vergärung und Mikrogasturbine. Die Variante 1 C mit optimaler Gasausbeute werde zwar angestrebt und stelle eine weitere Verbesserung der Wirtschaftlichkeit dar. Aus Gründen der wirtschaftlichen Vorsicht werde diese jedoch nicht in den Vordergrund gerückt.
     

Beschluss

Der Werk- und Abwasserausschuss empfiehlt dem Gemeinderat nach gründlicher Abwägung und unter Berücksichtigung der Kosten für Erstinvestitionen und den künftigen laufenden Betrieb, insbesondere im Hinblick auf erwartete Vorteile bei der Ökobilanz und der Nachhaltigkeit, die Planungsvariante 1 B mit Faulung, Co- Vergärung und BHKW weiter zu verfolgen. 

Abstimmungsergebnis
Einstimmig angenommen

Datenstand vom 01.03.2016 10:47 Uhr