Datum: 07.11.2024
Status: Niederschrift
Sitzungsort: Sitzungssaal Rathaus
Gremium: Werk- und Abwasserausschuss
Öffentliche Sitzung, 19:02 Uhr bis 21:45 Uhr
Nichtöffentliche Sitzung, 21:45 Uhr bis 22:12 Uhr


Öffentliche Sitzung

TOP-Nr. Bezeichnung
1 Genehmigung der Tagesordnung der heutigen Sitzung
2 Genehmigung der Niederschrift der letzten öffentlichen Sitzung vom 11.04.2024
3 Halbjahresbericht
4 Abwasser - Teilsanierung Pumpstation Erlenau
5 Jahresabschluss 2023 der Gemeindewerke mit Lagebericht
6 Ergebnis der Ausschreibung für öffentliche Ladesäulen
7 Entwicklung der Strompreise 2025
8 Wasserversorgung - Sanierung Hochbehälter Agg und Ried
9 Erschließung Sudelfeld - Grafenherberg - aktueller Stand
10 Verschiedenes, Bekanntgaben, Aus dem Gremium

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1. Genehmigung der Tagesordnung der heutigen Sitzung

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Werk- und Abwasserausschuss Sitzung des Werk- und Abwasserausschusses 07.11.2024 ö beschließend 1

Sachverhalt

2. BGM Herr Holzmaier frägt den Ausschuss, ob Einwände gegen die heutige Tagesordnung bestehen. Daraufhin stimmt das Gremium über diese ab.

Beschluss

Der Werkausschuss stimmt der Tagesordnung ohne Änderungen zu.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 5, Dagegen: 0

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2. Genehmigung der Niederschrift der letzten öffentlichen Sitzung vom 11.04.2024

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Werk- und Abwasserausschuss Sitzung des Werk- und Abwasserausschusses 07.11.2024 ö beschließend 2

Sachverhalt

Die Niederschrift der letzten öffentlichen Sitzung vom 11.04.2024 wurde vorab bekannt gegeben. 2. BGM Holzmaier frägt den Ausschuss, ob Änderungen gewünscht werden.

Beschluss

Der Werkausschuss stimmt der Niederschrift ohne Änderung zu.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 5, Dagegen: 0

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3. Halbjahresbericht

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Werk- und Abwasserausschuss Sitzung des Werk- und Abwasserausschusses 07.11.2024 ö informativ 3

Sachverhalt

Strommarkt
Nach den extremen Ausschlägen der Stromhandelspreise im Energiekrisenjahr 2022 sanken in 2023 die Preise für den Terminmarkt 2025 langsam von 160 €/MWh (Jahresanfang) auf knapp 100 €/MWh (Jahresende). In 2024 erreichte der Terminmarkt 2025 Ende Februar einen vorläufigen Tiefpunkt bei rund 69 €/MWh und bewegte sich dann im weiteren Jahresverlauf zwischen 80 und 100 €/MWh. 
Entwicklung der Strom-Terminmarktpreise vom 01.01.2021 - 25.10.2024 (Base):
Quelle: KOS Energie GmbH
Hinweis:        Die Grafik zeigt Energiepreise für Strom-Grundlast (Base). Der Energiepreis erhöht sich noch um die Kosten für den Ausgleich des untertägigen Lastverhaltens (Struktur). Der gesamte Strompreis setzt sich aus dem Energiepreis, den Netzentgelten, den Netzumlagen, der Konzessionsabgabe, der Stromsteuer, den Vertriebskosten sowie der Umsatzsteuer zusammen.
Vergleichsweise günstig entwickelten sich die tagesaktuellen Spotmarktpreise. Für Grundlast lagen sie im Mittel von Januar bis September 2024 bei 71,6 €/MWh.
Gemäß einer Veröffentlichung des BDEW vom 03.07.2024 liegt der durchschnittliche Strompreis für Haushalte mit 3.500 kWh pro Jahr im bisherigen Jahresmittel 2024 bei 41,35 ct/kWh. Zum Vergleich hierzu liegen die Strompreise für Kunden der Gemeindewerke Oberaudorf im meistgewählten Tarif GEWO mit 36,56 ct/kWh noch deutlich darunter (- 11,6 %). Bei diesen Angaben wurde der Grundpreis bei den 3.500 kWh berücksichtigt.
Aufgrund der Preisentwicklung an den Handelsmärkten und der bereits auf dem Terminmarkt beschafften Strommengen für 2024 schlägt die Werkleitung vor, die zuletzt am 01.01.2024 angepassten Strompreise für die Tarifkunden (GEWO-Tarife sowie Grund- und Ersatzversorgung) ab dem 01.01.2025 beizubehalten (siehe TOP 7).

Ladeinfrastruktur - Gründung der Energiewelten Oberaudorf GmbH
Am 30.07.2024 wurde aufgrund regulatorischer Vorgaben des Gesetzgebers die Energiewelten Oberaudorf GmbH gegründet. Gegenstand des Unternehmens sind Aufbau und Betrieb von Elektroladeinfrastruktur, Energieerzeugung und Energiespeicherung sowie die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich der Versorgungswirtschaft für die Gemeinde Oberaudorf und die Gemeindewerke Oberaudorf.
Obwohl die Gemeindewerke alles andere als begeistert waren, eine eigene GmbH ins Leben zu rufen, erfolgte die Gründung zunächst mit dem Hauptzweck, eine öffentliche Ladeinfrastruktur aufzubauen und zu betreiben. Die Gemeindewerke wollen hierdurch selbst einen Beitrag leisten, dem in den vergangenen Jahren rückläufigen Stromabsatz entgegenzuwirken.
Als erste größere Maßnahme beteiligte sich die Energiewelten Oberaudorf GmbH bei dem am 01.08.2024 gestarteten 4. Förderaufruf für „Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Bayern 2.0“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Die Teilnahme wäre nicht möglich gewesen, wenn wir den Antrag seitens der Gemeindewerke Oberaudorf gestellt hätten.
Das Ergebnis der Ausschreibung für die ersten Ladesäulen wird in TOP 6 behandelt.

Sanierung HB Agg
Der Hochbehälter Agg wurde 1982 / 1983 errichtet und weist nach inzwischen über 40 Betriebsjahren Mängel auf. Durch eine umfassende Sanierung soll er seine wichtigen Funktionen für die Trinkwasserversorgung auch in den kommenden Jahrzehnten zuverlässig erfüllen können. Im Anschluss an den Hochbehälter Agg soll in 2025 noch der Hochbehälter Ried (300 m³) saniert werden. Die Sanierungsarbeiten begannen im September 2024. Siehe auch TOP 8

Neuer Trinkwasserhochbehälter
Für die Errichtung eines neuen Trinkwasserhochbehälters mit einem Volumen von rund 1.100 m³ wurde im Sommer eine geotechnische Untersuchung am geplanten Standort oberhalb des Schützenheimes durch das Ingenieurbüro „Dipl.-Ing. Bernd Gebauer Ingenieur GmbH“ aus Traunstein durchgeführt. Die Eignung des Standortes wurde festgestellt.

Wassergewinnung Mühlau
Die wasserrechtliche Genehmigung in der Mühlau besteht bis 2027. Eine Nachfolgegenehmigung befindet sich in Planung, wobei auch das Wasserschutzgebiet neu festgesetzt werden muss. 
Nachdem man bisher den Ansatz verfolgte, den vorhandenen Brunnenstandort zu verlegen, wird in letzter Zeit in Abstimmung mit dem Landratsamt und dem Wasserwirtschaftsamt Rosenheim nach Möglichkeiten gesucht, den bestehenden Brunnenstandort auch weiterhin nutzen zu können. 
Hierzu fand am 27.06.2024 im Rathaus Oberaudorf eine Besprechung mit der Gemeinde Kiefersfelden, dem Landratsamt Rosenheim, dem Wasserwirtschaftsamt Rosenheim, der IGwU und dem Rechtsanwalt Herrn Morber von Rödl & Partner statt. Um den Brunnenstandort Oberaudorf weiterbetreiben zu können, wird das Wohnhaus an der Mühlauer Straße nicht mehr als größeres Problem gesehen. Einer Sanierung wurde vom LRA Rosenheim mit Auflagen zugestimmt. Jedoch müsste bei einer neuen Trinkwasserschutzzone 2 eine andere Lösung für die vorhandenen Fischteichanlagen gefunden werden.

Erschließung Neubaugebiet „Am Heimfeld“
Für das Neubaugebiet „Am Heimfeld“ wurden in diesem Jahr neben den Straßenbaumaßnahmen auch die vorbereitenden Erschließungen für Wasser, Abwasser und Strom durchgeführt. Für die Planung und Bauüberwachung der Gesamtmaßnahme wurde das Ingenieurbüro Roplan beauftragt. Die Bauleistung wurde von der Gemeinde an die Fa. Pfeiffer vergeben. Die vorbereitenden Baumaßnahmen wurden inzwischen fertiggestellt und mit der Fa. Pfeiffer schlussabgerechnet. Für die Stromversorgung dient eine neue Trafostation.

Aktionstag mit der Grundschule Oberaudorf - Thema Wasser
Die Gemeindewerke und die Grundschule Oberaudorf arbeiten regelmäßig zusammen. Ziel ist es hierbei, den Kindern der 4. Klassen die Bedeutung und Funktion der Wasser- und Stromversorgung näher zu bringen.
Auch heuer fand am 25. Juni wieder ein Aktionstag zum Thema Wasser statt. Hierbei wurden die Kinder zunächst in der Schule zu den Themen Wasserkreislauf und Trinkwasser unterrichtet und die Aufgaben der Gemeindewerke in der Wasser- und Stromversorgung erläutert. Ebenfalls erhielt jedes Kind Infomaterial zum Thema Wasser und ein paar kleine Geschenke, wie z. B. eine Trinkwasserflasche aus Edelstahl. Positiv überrascht waren wir vom umfassenden Wissensstand, welche die Kinder zum Thema Wasser bereits hatten.
Im Anschluss wanderten die drei 4. Klassen abwechselnd zum Hochbehälter Agg, an welchem die Mitarbeiter der Gemeindewerke einiges zum Thema Trinkwasser vorbereitet hatten und den Kindern Bauteile und Einrichtungen der Wasserversorgung erklärten. Die Kinder konnten an einer Probenahmestelle frisches und kühles Trinkwasser zapfen, welches an dem heißen Sommertag besonders gut schmeckte. 

Diskussionsverlauf

GR Fr. Patrizia Kaiser nimmt ab 19.06 Uhr an der Sitzung teil.
Der Halbjahresbericht wurden von WL Paul vorgetragen.
Bezüglich der Wassergewinnung Mühlau hinterfragt GR Hr. Hirnböck die Zukunftsfähigkeit einer Lösung mit dem Weiterbetrieb des bisherigen Trinkwasserbrunnens. WL Hr. Paul geht von einer weiteren wasserrechtlichen Genehmigung von 20 - 30 Jahren aus, falls das Landratsamt einen Weiterbetrieb für genehmigungsfähig erachtet.

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4. Abwasser - Teilsanierung Pumpstation Erlenau

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Werk- und Abwasserausschuss Sitzung des Werk- und Abwasserausschusses 07.11.2024 ö beschließend 4

Sachverhalt

Die Abwasserpumpstation Erlenau wurde 1975 errichtet. In der Pumpstation kam es in der Vergangenheit mehrfach zu Havarien, welche zu einer Überflutung der trocken aufgestellten Abwasserpumpen führten (z. B. aufgrund von Rohrleitungsschäden).
In der Abwasserpumpstation fehlt im Zulauf (Freispiegelleitung) des Abwasserkanales zum Auffangbehälter eine Absperrvorrichtung. Um für Reparatur- und Reinigungsarbeiten den Auffangbehälter vom zuströmenden Abwasser abschotten zu können, soll in die Freispiegelleitung ein Absperrschieber mit Elektroantrieb nachgerüstet werden (Nennweite DN 400).
In der Abwasserpumpstation wurde 2014 von der Firma „Sanftl Ingenieurbüro Anlagenbau“ die Schaltanlage erneuert. Daher wurde bei der Fa. Sanftl um ein Angebot für die Nachrüstung angefragt. Das Angebot vom 20.07.2024 enthält qualitativ hochwertige Bauteile (Absperrschieber Erhard, Elektroantrieb Auma). Der Angebotspreis beträgt brutto 12.791,31 € (inkl. USt).
Weiterhin sollen eine schadhafte Schachtabdeckung vom Auffangbehälter erneuert und eine zweite nachgerüstet werden, um die Reinigung des Auffangbehälters nach den allgemein geltenden Regeln der Technik gut durchführen zu können. Auch hierfür wurde von der Fa. Sanftl am 17.06.2024 ein Angebot abgegeben. Kosten brutto 6.973,40 € (inkl. USt). Für den zweiten Schacht wird noch ein Betonschneider für eine neue Öffnung benötigt (ca. 500 €).

Diskussionsverlauf

Der Sachverhalt wurde vom Leiter der Kläranlage Herrn Boser vorgetragen.
GR Fr. von Redwitz und GR Hr. Hirnböck hinterfragten Details der Ausführung.
Hr. Boser erläuterte den Einbau eines Absperrschiebers in der Zuleitung, welcher nur zu einem temporären verträglichen Rückstau des Abwassers führen soll.
Als Betonschneider ist die Fa. Astner Bautenschutz GmbH, Bad Feilnbach vorgesehen.
Zur Frage von GR Fr. von Redwitz, ob für die Teilsanierungsmaßnahmen nur ein Angebot (Fa. Sanftl) ausreichend sei, antworteten Herr Boser und Herr Paul, dass dies gemäß dem aktuell geltenden bayerischen Vergaberecht in Ordnung ist. Weiterhin sei zu berücksichtigen, dass die Fa. Sanftl die Anlage und die vorhandene Steuerungstechnik bereits gut kennt.

Beschluss

Der Werkausschuss beschließt, die oben beschriebenen Teilsanierungsmaßnahmen umzusetzen und die Angebote der Firma Sanftl und der Fa. Astner (Betonschneidearbeiten) zu beauftragen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 6, Dagegen: 0

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5. Jahresabschluss 2023 der Gemeindewerke mit Lagebericht

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Werk- und Abwasserausschuss Sitzung des Werk- und Abwasserausschusses 07.11.2024 ö beschließend 5

Sachverhalt

Der Jahresabschlusses 2023 der Gemeindewerke Oberaudorf wurden am 11.10.2024 von der Steuerkanzlei Dr. Storg GmbH fertiggestellt. Er weist eine Bilanzsumme von 10.123.137,56 (Vorjahr 9.643.693,99 €) und einen Jahresüberschuss von 417.221,90 € (Vorjahr 328.530,20 €) aus.
In der folgenden Tabelle sind die Jahresüberschüsse / Jahresfehlbeträge, unterteilt nach den Betriebszweigen / Teilbetrieben, der Jahre 2020 - 2023 gegenübergestellt:
 
2020
2021
2022
2023
Betriebsergebnisse 1) :
 
 
 
 
-  Strom - Verteilung (EWN)
- 39.435,59 €
- 50.922,96 €
172.950,02 €
187.960,92 €
-  Strom - Sonstige (EWV, EWE)
97.010,35 €
- 1.237,77 €
120.406,92 €
378.150,83 €
-  Strom - Moderne Messeinricht.
- 25.013,78 €
- 5.964,73 €
- 9.507,23 €
- 9.150,34 €
-  Wasserversorgung
36.191,35 €
36.924,42 €
- 4.268,94 €
-26.933,38 €
-  Nebengeschäfte 2)
- 27.876,86 €
3.602,14 €
48.198,40 €
5.949,45 €
Betriebsergebnisse (vor Steuern):
40.875,47 €
- 17.598,90 €
327.779,17 €
535.977,48 €
Finanzerträge aus Beteiligungen
93.580,50 €
116.621,81 €
101.966,00 €
95.913,53 €
Steuern vom Einkommen u. Ertrag
- 14.394,25 €
- 9.456,00 €
- 101.214,97 €
- 214.669,11 €
Jahresgewinn
120.061,72 €
89.566,91 €
328.530,20 €
417.221,90 €
1)        EWN = EW-Netz, EWV = EW-Vertrieb, EWE = EW-Erzeugung
2)         Mit Verlustbeteiligungen Hocheckbergbahnen (bis 2020)                        
Der beigefügte Bericht der Steuerkanzlei Dr. Storg GmbH über die Erstellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2023 enthält u. a. die folgenden Anlagen:
  • Bilanz mit Gewinn- und Verlustrechnung
  • Anhang
  • Anlagenspiegel
  • Tätigkeitsabschlüsse der Teilbetriebe EWN und MME
    (z. B. nach § 6b EnWG gefordert)
  • Spartenbezogene Erfolgsübersicht
  • Erläuterungen der Positionen der Bilanz und der Positionen der GuV

Umfassende Erläuterungen zum Jahresabschluss und Bewertung der aktuellen Lage der Gemeindewerke enthält der ebenfalls beigefügte Lagebericht des Werkleiters.
Die Unterlagen des Jahresabschlusses mit Lagebericht wurden für die Abschlussprüfung an die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Fendt Dipl.-Kfm. Kluge GmbH aus Bad Reichenhall übermittelt, welche bereits die Jahresabschlussprüfung 2022 durchgeführt hatte. Die Bestellung der Dr. Fendt Dipl.-Kfm. Kluge GmbH erfolgte mit Beschluss des Gemeinderates vom 27.02.2024. Die Prüfungen werden im November 2024 durchgeführt.

Diskussionsverlauf

WL Paul trug dem Gremium die Eckdaten des Jahresabschlusses 2023 vor und erläuterte wichtige Auszüge aus dem Lagebericht. Der Lagebericht enthält zahlreiche Hinweise zum aktuellen Stand der Gemeindewerke und zeigt Risiken aber auch Chancen der Gegenwart auf. 
GR Hr. Hirnböck frägt nach der flächenmäßigen Abdeckung der Geräuschlogger zum Aufspüren von möglichen Leckagen im Trinkwassernetz. WL Hr. Paul geht von einer Abdeckung von ca. 30 % aus.
Auf eine Frage von GR Hr. Hefter zu dem von den Photovoltaikanlagen ins Netz eingespeisten Strom teilte der WL dem Gremium mit, dass der Strom von Anlagen, welche nach dem Erneuerbaren Energiengesetz (EEG) gefördert wird, bilanziell dem EEG zugeordnet wird und dieser Strom somit auch nicht den Gemeindewerken Oberaudorf gehört. Hierbei werden alle PV-Anlagen im Abrechnungssystem der Gemeindewerke gepflegt. Den Gemeindewerken entsteht hierdurch ein Aufwand, welche lediglich über die Netzentgelte finanziert wird. Die Gemeindewerke haben vom eingespeisten PV-Strom keinen finanziellen nutzen. Die Gemeindewerke sind daher nur „Durchreicher“. 
Anmerkung: Die Gemeindewerke zahlen an die PV-Einspeiser die EEG-Vergütung und erhalten die Beträge schließlich wiederum vom Übertragungsnetzbetreiber zurück.

Beschluss

Der Werkausschuss nimmt den Jahresabschluss 2023, welcher mit einer Bilanzsumme von 10.123.137,56 € und einem Jahresüberschuss von 417.221,90 € abschließt zur Kenntnis. Es werden keine Einwendungen erhoben oder Änderungen angeregt. 
Dem Gemeinderat wird empfohlen, den Jahresabschluss vorbehaltlich der erfolgreichen Abschlussprüfung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Fendt Dipl.-Kfm. Kluge GmbH sowie vorbehaltlich der erfolgreichen örtlichen Rechnungsprüfung durch den Rechnungsprüfungsausschuss in der vorgelegten Form festzustellen und den Jahresüberschuss in Höhe von 417.221,90 € auf neue Rechnung vorzutragen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 6, Dagegen: 0

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6. Ergebnis der Ausschreibung für öffentliche Ladesäulen

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Werk- und Abwasserausschuss Sitzung des Werk- und Abwasserausschusses 07.11.2024 ö beschließend 6

Sachverhalt

Oberaudorf bietet als touristischer Ort mit grenz- und autobahnnaher Lage viele präferierte Standorte für Ladesäulen.
Für den Aufbau, Besitz und Betrieb der Ladeinfrastruktur wurde am 30.07.2024 eine eigene Energiewelten Oberaudorf GmbH gegründet (Hintergrund: § 7c Abs. 1 EnWG).
Am 01.08.2024 startete das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie den 4. Förderaufruf für „Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Bayern 2.0“.
Die Energiewelten Oberaudorf GmbH stellte 5 Förderanträge. Im Rahmen der verfügbaren Wirtschaftsmittel wurden diese Anträge in der Reihenfolge der Anzahl an Zusatzkriterien bewilligt (bei gleicher Anzahl nach Eingang der Anträge). Die Anträge ohne Zusatzkriterien werden im Rahmen der verfügbaren Wirtschaftsmittel in der Reihenfolge der geringsten Förderausgaben pro Kilowatt Gesamtladeleistung bewilligt.
Das StMWi bewilligte der Energiewelten Oberaudorf GmbH als Projektförderung 4 Zuwendungsbescheide mit jeweils einem Zuschuss bis zu einer Höhe von 45.000 € pro Ladesäule a 2 Ladepunkte (Aufbau der Ladesäule + Netzanschluss).
Am 01.10.2024 startete die Energiewelten Oberaudorf GmbH eine beschränkte Ausschreibung über den Staatsanzeiger eServices.
Herstellerneutrale Ausschreibung
  • 4 x 200 kW-2
  • 1 x 150 kW-2
  • Fertigfundament
  • IBN
  • Gewährleistungsverlängerung
Es wurden insgesamt 6 Firmen angefragt. Der Eröffnungstermin fand am 29.10.2024 statt. Insgesamt wurden vier Angebote abgegeben (nachfolgende Angebotspreise ohne USt):
Bieter
Angebotspreis netto
Delta
Bieter 1
246.677,62 €
0,0 %
Bieter 2
250.906,25 €
1,7 %
Bieter 3
253.095,69 €
2,6 %
Bieter 4
327.353,40 €
32,7 %

Das günstigste Angebot von Bieter 1 schließt mit einem Gesamtpreis von netto 246.677,62 €. 
Die Gemeindewerke Oberaudorf schlagen vor, das Angebot von Bieter 1 zu beauftragen.

Diskussionsverlauf

GR Hr. Hirnböck hinterfragt die Aufnahme der Ladesäulen in die bekannten Lade-Apps.
Hr. Schweinsteiger stimmt dem zu und erläutert auch dies als Förderbedingung der Förderstelle.
GR Hr. Hefter bittet das begrenzte Angebot an Parkflächen im Dorfkern zu berücksichtigen.
Hr. Schweinsteiger berücksichtigt die Anregung für den Großteil der geplanten Standorte. In der Nähe der Gemeindeverwaltung (Oberfeldweg) kann es in diesem Einzelfall dennoch notwendig sein, die barrierefreie Doppelparkfläche (6 m x 5 m) zu realisieren.

Beschluss

Der Werkausschuss empfiehlt dem Gemeinderat, die Lieferung, Inbetriebnahme und Gewährleistung von 5 Ladesäulen an Bieter 1 für netto 246.677,62 € (ohne USt) zu vergeben.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 6, Dagegen: 0

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7. Entwicklung der Strompreise 2025

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Werk- und Abwasserausschuss Sitzung des Werk- und Abwasserausschusses 07.11.2024 ö beschließend 7

Sachverhalt

Wie im Halbjahresbericht TOP 3 bereits erläutert, haben sich die Stromhandelspreise nach den extremen Ausschlägen in 2022 (Energiekrise aufgrund des Krieges in der Ukraine) in 2023 und 2024 wieder deutlich entspannt, wenn auch weiterhin auf einem hohen Niveau. 
Die Strompreise für die Vertriebskunden der Gemeindewerke Oberaudorf wurden im meistgewählten Tarif GEWO zum 01.01.2023 aufgrund der Energiekrise 2022 um rund 23 % erhöht. Nachdem ab 2023 die Preise an den Energiehandelsmärkten wieder etwas nachgaben, erfolgte zum 01.01.2024 wiederum eine Senkung um ca. 15 %.
Als Stromlieferant benötigen die Gemeindewerke für Ihre Vertriebskunden in 2025 rund 10,61 Mio. kWh (Prognose), von welchen rund 8,65 Mio. kWh über die KOS Energie GmbH bereits beschafft wurden (Beschaffungsstrategie über 3 Jahre im Voraus). Die restlichen 1,96 Mio. kWh bzw. 18,5 % beabsichtigt die Werkleitung in 2025 unterjährig zu beschaffen, insbesondere auf dem Spotmarkt. Entsprechende Empfehlungen werden auch von der KOS Energie GmbH ausgesprochen. Von Januar bis September 2024 lagen die Spotmarktpreise für Grundlast (Base) im Mittel bei 71,6 €/MWh und somit deutlich unter den Terminmarktpreisen für 2025.
Leider werden zum 01.01.2025 die staatlichen Umlagen wieder erhöht. Ein Hauptgrund hierfür ist, dass die Bundesnetzagentur eine Festlegung für die finanzielle Entlastung von Stromnetzen getroffen hat, welche hohe Mehrkosten aufgrund der Integration von regenerativer Energieerzeugungsanlagen haben. Dies trifft insbesondere für norddeutsche Stromnetzbetreiber mit einem hohen Windkraftanteil zu. So sinken z. B. bei der Schleswig-Holstein Netz GmbH zum 01.01.2025 die Netzentgelte für einen Kunden mit 3.000 kWh/a um 27 % von 16,48 ct/kWh auf 12,06 ct/kWh (ohne USt).
Hingegen ist für Netzbetreiber wie den Gemeindewerken Oberaudorf, welches ein weitverzweigtes Stromnetz mit niedriger Anschlussdichte unterhalten, keine Entlastung vorgesehen, wenn der Anteil der installierten Leistung der erneuerbaren Energieerzeuger im Vergleich zur Netzlast zu niedrig ist. Dies ist unverständlich, da auch bei den Gemeindewerken hohe Netzkosten und somit hohe Netzentgelte vorliegen (in 2025 15,42 ct/kWh, ohne USt, bei 3.000 kWh/Jahr).
Die Kosten aus der Entlastung von Stromnetzbetreibern mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien werden auf alle Stromkunden über die § 19 StromNEV-Umlage verteilt. Alle staatlichen Umlagen zusammen betragen ab dem 01.01.2025 netto 2,651 ct/kWh (bzw. 3,155 ct/kWh inkl. USt).
Die EEG-Umlage wurde bis Mitte 2022 und die Umlage abschaltbare Lasten bis Ende 2022 erhoben. Die verbleibenden drei Umlagen (§ 19 StromNEV, Offshore und KWKG) sind vom Netzbetreiber an den Übertragungsnetzbetreiber abzuführen.
Insgesamt erhöhen sich die Umlagen zum 01.01.2025 um 1,282 ct/kWh (inkl. USt). Bei einem Netzabsatz von 12,6 Mio. kWh sind dies immerhin rund 160.000 €.
Den Kostendruck weiter erhöht hat die plötzliche Streichung der Zuschüsse für die Übertragungsnetzbetreiber, welche die Bundesregierung im Dezember 2023 kurzfristig beschlossen hat. Hierdurch steigen bei den Gemeindewerken die vorgelagerten Netzkosten von 389,0 T€ in 2023 auf voraussichtlich 574,2 T€ in 2024 (+ 185 T€). 2025 werden die vorgelagerten Netzkosten ca. 559,8 T€ betragen.
Die Kostenprüfung für die 4. Regulierungsperiode der Stromnetzbetreiber steht inzwischen kurz vor dem Abschluss. Nach dem letzten Kenntnisstand (E-Mail der Landesregulierungsbehörde vom 26.09.2024) können die Gemeindewerke Oberaudorf als Stromnetzbetreiber mit anerkennungsfähigen Netzkosten von jährlich ca. 1,606 Mio. € rechnen, welche die Grundlage für die Erlösobergrenze bilden. Mit diesen zugestandenen Netzkosten gehen die Gemeindewerke davon aus, dass in den Jahren der 4. Regulierungsperiode von 2024 bis 2027 die Einnahmen aus den Netzentgelten ausreichend sind.
In Vorbereitung für den Wirtschaftsplan 2025 wurde von den Gemeindewerken bereits ein Erfolgsplan für 2025 entworfen. Mit Berücksichtigung der zu erwartenden Erträge und Aufwendungen aus dem Stromverkauf, den Strom-Netzentgelten, dem Wasserverkauf sowie den Beteiligungen und aufzulösenden Rückstellungen rechnen die Gemeindewerke für 2024 mit einem deutlichen und 2025 mit einem moderaten Jahresüberschuss.
Insofern spricht sich die Werkleitung dafür aus, die Strompreise bei den Tarifkunden (GEWO-Tarife sowie Grund- und Ersatzversorgung) stabil zu halten und zum 01.01.2025 keine Preisänderung vorzunehmen. Hierbei wird auch der Situation Rechnung getragen, dass im Falle einer Preiserhöhung wieder mehr Kunden zu anderen Stromlieferanten wechseln würden.
Sollten unerwartete Ereignisse eine unterjährige Preisanpassung erforderlich machen, wird auf diese Möglichkeit in den aktuell gültigen Preisblättern bereits hingewiesen.
Hingegen sollen die Sondervertragskunden einen gegenüber 2025 etwas günstigeren marktaktuellen Energiepreis aufgrund der etwas zurückgegangenen Stromhandelspreise angeboten bekommen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Sondervertragskunden ein Angebot für den reinen Energiepreis erhalten, wobei die sonstigen Strompreisbestandteile Netzentgelte, Umlagen, Stromsteuer und Konzessionsabgabe zusätzlich in der jeweils aktuellen Höhe abgerechnet werden. Die Netzentgelte steigen bei den Sondervertragskunden zum 01.01.2025 im Schnitt um 7,4 %, die Netzumlagen, wie oben beschrieben, um ca. 1,1 ct/kWh (ohne USt).

Diskussionsverlauf

Werkleiter Paul trug den Sachverhalt vor und verwies auch auf die Ausführungen zum Lagebericht.
2. BGM Hr. Holzmaier sieht es positiv, wenn nach Möglichkeit die Stromtarife nicht ständig geändert werden.
Insgesamt begrüßte es das Gremium, die Strompreise für die Tarifkunden stabil zu halten und den Sondervertragskunden marktaktuelle Energiepreise anzubieten.

Beschluss

Der Werkausschuss nimmt die Ausführungen der Werkleitung zur Kenntnis und beschließt, die Strompreise bei den Tarifkunden (GEWO-Tarife sowie Grund- und Ersatzversorgung) zum 01.01.2025 stabil zu halten (keine Preisänderung) und den Sondervertragskunden für 2025 einen marktaktuellen Energiepreis anzubieten.
Der Werkausschuss unterstützt das Vorhaben der Werkleitung, rund 18,5 % der für 2025 erwarteten Strommenge der eigenen Vertriebskunden unterjährig zu beschaffen (z. B. Spotmarkt).

Abstimmungsergebnis
Dafür: 6, Dagegen: 0

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8. Wasserversorgung - Sanierung Hochbehälter Agg und Ried

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Werk- und Abwasserausschuss Sitzung des Werk- und Abwasserausschusses 07.11.2024 ö informativ 8

Sachverhalt

Hochbehälter Agg
Für die Sanierung des inzwischen über 40 Jahre alten Hochbehälters Agg (600 m³) beschloss der Gemeinderat in der Sitzung am 23.07.2024, die mineralische Sanierung nach einer Ausschreibung im bayerischen Staatsanzeiger an den günstigsten Bieter für netto 521.467,30 € zu vergeben, unter der Voraussetzung, dass der Zuwendungsbescheid nach der RZWas erteilt wird.
Der Zuwendungsbescheid wurde vom Wasserwirtschaftsamt Rosenheim schließlich am 25.07.2024 erteilt und daraufhin die Fa. Wiedemann aus Dresden mit der mineralischen Instandsetzung beauftragt. Der Zuwendungsbescheid wurde seitens des WWA als Änderungsbescheid des Förderbescheides für Vorhaben nach Nr. 2.2.3 der RZWas 2021 erteilt (Ergänzung zum Förderbescheid für die Sanierung des Hochbehälters Watschöd). Im Förderantrag für den HB Agg wurden Gesamt-Sanierungskosten von 688.700 € veranschlagt, wobei eine Zuwendung in Höhe von 70 % der Kosten bzw. 482.090 € in Aussicht gestellt wurde.
Am 16.09.2024 starteten die Sanierungsmaßnahmen mit dem Entleeren der 1. Wasserkammer und dem Beginn der Arbeiten durch die Firma Wiedemann. Zunächst wurde im Zugangsbereich eine staubdichte Trennwand zwischen den beiden Wasserkammern hergestellt, da die Sanierungsmaßnahmen im laufenden Betrieb erfolgen (eine Wasserkammer bleibt immer in Betrieb). Sodann wurde der Außenbereich des Behälters freigelegt und die Wasserkammern mit 10 cm dicken Wärmedämmplatten aus Schaumglas (FOAMGLAS) isoliert.
In dieser Woche wurde mit dem Hochdruckwasserstrahlen der ersten zu sanierenden Wasserkammer begonnen. Im Anschluss wird eine neue Beschichtung im Spritzbetonverfahren hergestellt.
Bei den Sanierungsmaßnahmen werden auch die Förderpumpen, welche das Trinkwasser aus den Wasserkammern zum Hochbehälter Watschöd pumpen (Versorgung des großen Berges) erneuert. Neue Förderpumpen wurden bei vier anerkannten Herstellern angefragt.

Hochbehälter Ried
Der HB Ried wurde am 12. und 13. Oktober 2024 betontechnologisch untersucht (die linke Wasserkammer wurde hierzu entleert). Zusätzlich wurde der Behälter an 4 Stellen im Außenbereich zur Überprüfung der Isolierung und Abdichtung freigelegt. Folgende Punkte wurden festgestellt:
Der Behälter besitzt im inneren eine sehr gute Betongüte, jedoch verfügt er im kompletten Anschlussbereich am Übergang Boden - Wände zu wenig Betonüberdeckung. Dies wurde durch einen flächenmäßigen Betonscan (elektromagnetische Induktion) festgestellt, bei welchem der Beton-Bewehrungsüberstand gemessen wird.
Des Weiteren wurden aus der Bodenplatte und den Wänden Bohrkerne zur betontechnologischen Analyse entnommen. Die Laborergebnisse liegen inzwischen vor und werden derzeit vom Ingenieurbüro Killi ausgewertet. Die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen werden in einem Bauentwurf zusammengestellt und eine Kostenberechnung durchgeführt. Die Unterlagen dienen als Grundlage für einen Förderantrag nach RZWas, welcher noch heuer im WWA Rosenheim eingereicht werden soll.

Grundriss HB Ried:

Diskussionsverlauf

Zum Hochbehälter Ried wies GR Hr. Hefter nochmal darauf hin, dass bei den Sanierungsmaßnahmen auch die Anforderungen für die Löschwasserversorgung berücksichtigt werden müssen.

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9. Erschließung Sudelfeld - Grafenherberg - aktueller Stand

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Werk- und Abwasserausschuss Sitzung des Werk- und Abwasserausschusses 07.11.2024 ö informativ 9

Sachverhalt

Bereits in der letzten WA-Sitzung am 11.04.2024 wurden die geplanten Erschließungsmaßnahmen von Grafenherberg ausführlich behandelt (siehe Niederschrift). Der Werkausschuss sprach sich in dieser Sitzung dafür aus, die Erschließung für die Trinkwasserversorgung weiterzuführen, jedoch einen Anschluss von Grafenherberg an die zentrale Abwasserentsorgungseinrichtung von Bayrischzell nicht mehr anzustreben. Die Erschließung mit Trinkwasser soll hierbei von den vorhandenen Versorgungseinrichtungen der Gemeinde Bayrischzell vom Mittleren Sudelfeld aus erfolgen.
Die bisherige Wasserversorgung aus der Quelle Grafenherberg wird vom Landratsamt Rosenheim seit dem 01.01.2024 nur noch geduldet. Eine weitere Nutzung der Quelle Grafenherberg für eine zukünftige Trinkwasserversorgung wird aufgrund der geltenden wasserrechtlichen Vorgaben von den Behörden (Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt) ausgeschlossen.
Ziel der laufenden Planungen für eine Erschließung von Grafenherberg mit Trinkwasser ist es, noch in diesem Jahr einen Zuwendungsantrag nach dem Sonderprogramm Berghütten beim Wasserwirtschaftsamt Rosenheim einzureichen. Die laufende RZWas 2021 gilt bis zum 31.12.2024. Inzwischen wurde im Bayerischen Ministerialblatt vom 21. August 2024 bekanntgegeben, dass Gemeinden und Zweckverbände Anträge noch bis zum 31.12.2024 stellen können. Die Wasserwirtschaftsämter müssen dann bis 31.03.2025 die Förderbescheide erstellen.
Ebenfalls wurde in der letzten WA-Sitzung davon berichtet, dass die Bayernwerk Netz GmbH plant, entlang der Straße vom Mittleren Sudelfeld nach Grafenherberg auf einer Länge von rund 500 m Mittel-, Niederspannungs- und Fernmeldekabel zu verlegen. Vom Bayernwerk wurden hierbei im September bereits die ersten 100 m Kabel verlegt, wobei eine Trinkwasserleitung DA 75 für Grafenherberg seitens der Gemeindewerke Oberaudorf bereits mitverlegt wurde. Das Bayernwerk wird im Frühjahr 2025 die restlichen 400 m Kabel verlegen. Sofern die Voraussetzungen vorliegen (z. B. Förderbescheid), soll dann auch die Wasserleitung für Grafenherberg mitverlegt und im Anschluss weiterverlegt werden.
Für die Trasse vom Mittleren Sudelfeld nach Grafenherberg mit einer Länge von rund 1,28 km zeigten sich die vier betroffenen Grundstückseigentümer mit einer Verlegung auf ihrem Grund sowie einer Grunddienstbarkeit mit Entschädigungsregelung einverstanden. Den Grundstückseigentümern wurden entsprechende Vereinbarungen zugesandt, wobei wir bereits eine Vereinbarung unterzeichnet zurückerhalten haben.
Die Gemeindewerke erachten es für notwendig, die Kosten für die Erschließungsmaßnahme mit Trinkwasser möglichst niedrig zu halten, da das Vorhaben sonst insgesamt gefährdet ist. Trotz der möglichen Zuwendungen von 75 % der anerkennungsfähigen Baukosten müssen die restlichen 25 % der Baukosten sowie der Anschlussbeitrag der Gemeinde Bayrischzell und die Entschädigungen an die betroffenen Grundstückseigentümer auf die Anschlussnutzer verteilt werden. Die bisherigen Gespräche mit den betroffenen Anwohnern von Grafenherberg zeigen, dass die Verteilung der nicht geförderten Kosten durchaus schwierig werden kann.

Diskussionsverlauf

WL Paul trug den Sachverhalt vor. Falls keine weiteren Hindernisse auftauchen, könnte der weitere Werdegang für die Erschließung von Grafenherberg so aussehen, dass heuer der Zuwendungsantrag nach dem Berghüttenprogramm (RZWas) noch eingereicht wird, in 2025 die Verlegung der Trinkwasserleitung vom Mittleren Sudelfeld bis Grafenherberg erfolgt und in 2026 die Verteilung zu den Gebäuden in Grafenherberg. Ebenfalls müsste dann in 2025 oder 2026 der Hochbehälter (2 x 40 m³) errichtet werden. Insgesamt sei zu hoffen, dass sich der Freistaat Bayern bzw. die Bayerische Bereitschaftspolizei bei den nicht geförderten Kosten kulant zeigen.

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10. Verschiedenes, Bekanntgaben, Aus dem Gremium

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Werk- und Abwasserausschuss Sitzung des Werk- und Abwasserausschusses 07.11.2024 ö informativ 10

Sachverhalt

In diesem Tagesordnungspunkt wurden keine Themen behandelt.

Datenstand vom 08.11.2024 16:54 Uhr