Nutzung erneuerbarer Energien; Beratung und Beschlussfassung über die Errichtung einer E-Tankstelle


Daten angezeigt aus Sitzung:  7. Gemeinderat, 02.07.2015

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat (Gemeinde Pettendorf) 7. Gemeinderat 02.07.2015 ö beschließend 3

Sachverhalt

Die Thematik der E-Mobilität wurde wiederholt im Gemeinderat Pettendorf diskutiert. Auch über die landkreiseigene KERL (Kommunale Energie Regensburger Land e.G.) wird aktuell versucht, E-Mobilität in Form von Car-Sharing-Modellen zu unterstützen und in den Kommunen zu implementieren. Das hierbei vorgeschlagene Modell wäre jedoch von der Verwaltung umzusetzen, was nach unserer Auffassung nicht praktikabel ist. Vielmehr wird die Auffassung vertreten, die Schaffung solcher Angebote sollten durch die freie Wirtschaft realisiert werden.
Ein ortsansässiges Autohaus wird nun zeitnah ein E-Fahrzeug bekommen und dies als Car-Sharing-Modell tageweise vermieten. Dies wäre ein erster Schritt, der E-Mobilität mehr Wahrnehmung und Akzeptanz zu verschaffen.
Ein weiterer Schritt wäre für diese Nutzung und für weitere Fahrzeuge eine E-Tankstelle zur Verfügung zu stellen. Im Straßen- und Umweltausschuss vom 9.6.2015 wurde der vorgeschlagene Standort auf einem gemeindeeigenen Parkplatz im Gewerbegebiet einstimmig empfohlen. Der Standort hätte hier den Bezug zum Car-Sharing-Angebot, wäre nahe am Supermarkt und weiteren Entwicklungsflächen, auch wäre eine gute Sichtbarkeit gewährleistet.

Die notwendige Stromversorgung von 22 kV wird noch abschließend geklärt, müsste aber direkt am Standort vorbei führen. Es sollen zwei Stellplätze vorgesehen werden, die auch optisch ansprechend gestaltet werden müssten. Eine Pflasterung und eine farbige Markierung ist erforderlich (siehe Muster).

Zur Umsetzung wurde der Kontakt mit den GVUs aufgenommen. Ein Anbieter hat aktuell kein umsetzbares Angebot. Ein weiterer Anbieter hat mehrere Säulen in Regensburg stationiert, z. B. am DEZ. Diese bieten verschiedene Zahlungsmodalitäten, z. B. Karte oder Handy.
Für die Säule würde ein Kostenaufwand von einmalig ca. 8900 € netto entstehen. Beinhaltet wäre ein Full-Service- Dienstleistungsvertrag für zwei Jahre, der Betrieb, Wartung und Abwicklung der Ladevorgänge beinhaltet. Auch entstünde der Gemeinde kein personeller Aufwand. Nach 2 Jahren wäre ein monatlicher Wartungsanteil von ca. 59 €/Monat in Rechnung zu stellen, abhängig von der Nutzung. Die Säule und der Anschluss bleiben im Eigentum der Gemeinde. Die Säule kann auch auf einen anderen Standort versetzt werden. Hinzu käme der Kostenaufwand für den Stromanschluss und die Pflasterung des Parkplatzes. Insgesamt ist ein Kostenaufwand von ca. 15.000 € zu erwarten.

Das Projekt würde so ein Ziel aus dem Leitbild der Gemeinde (Forcieren von Car-Sharing-Angeboten, Leitbild Seite 9)aufgreifen und realisieren.

Diskussionsverlauf

Bürgermeister Obermeier erläutert den Sachverhalt und weist darauf hin, dass es alternativ auch E-Säulen ohne Bezahlgerät („Payfunktion“) gibt, die in der Anschaffung grundsätzlich günstiger sind. Es stelle sich heute die Grundsatzfrage, ob die Gemeinde die E-Tankstelle realisiert oder nicht. Anzudenken dabei zudem, auf die „Payfunktion“ zu verzichten.

Auf Rückfrage von Gemeinderat Oberleitner erläutert Bürgermeister Obermeier, dass die Versorgung der E-Tankstellen nach den bisher vorliegenden Informationen bei allen Anbietern mit einem Ökostromanteil von 100 % erfolgt. Gemeinderätin Weiermann schlägt vor, dass man zur Abrechnung der Beladung ggf. auch eine Pauschale verlangen könnte. Gemeinderat Bornschlegl macht deutlich, dass über die grundsätzliche Vorgehensweise entschieden werden soll, nicht über Detaillösungen. Gemeinderat Gerdes stimmt zu und begrüßt, dass die Einrichtung der E-Tankstelle überhaupt angedacht wird. Über Details sollte erst beraten werden, wenn die Angebote vorliegen. Es geht nur darum, machen wir es oder nicht. Gemeinderat Dr. Schweiger schlägt vor, gezielte Angebote für Säulen mit und ohne Bezahlfunktion einzuholen und dann den Gemeinderat entscheiden zu lassen. Der Beschlussvorschlag sei daher abzuändern. Bürgermeister Obermeier stellt folgenden Beschluss zur Abstimmung:

Beschluss

Die Gemeinde realisiert im HH 2015 eine E-Tankstelle am vorgeschlagenen Standort. Die Verwaltung wird beauftragt, weitere Angebote über Säulen mit und ohne Bezahlfunktion einzuholen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 14, Dagegen: 0

Datenstand vom 30.07.2015 09:28 Uhr