Daten angezeigt aus Sitzung:
1. Gemeinderat, 17.01.2019
Beratungsreihenfolge
Sachverhalt
Mit Schreiben vom 17. September 2018 beantragt der Pächter eine Verbesserung der räumlichen Situation im Bereich des Kiosks am Badesee. In seiner bisher dreijährigen Praxis stellen sich im Arbeitsablauf konkrete Probleme dar, die mit dem jetzigen Raumprogramm nicht lösbar sind.
In erster Linie werden die vorhandenen Arbeitsflächen als zu gering erachtet. Dies führt auch zu hygienischen Mängeln, die laut Angaben des Pächters auch von der Lebensmittelkontrolle im LRA so bewertet werden. Zusätzlich ist die Lagerung Vollgut-Leergut nicht vorschriftsmäßig trennbar. Zudem entsteht durch die Küche und die vielen notwendigen Kühlaggregate eine erhebliche Arbeitstemperatur.
Der Vorschlag des Pächters sieht eine Verlagerung des Leergutes nach außen vor. Als kostengünstige Lösung ist dies im Vorschlag direkt an den Kiosk gelegt. Somit entstünde im Kiosk durch die Hinzunahme der ehemaligen Umkleide ein zusätzlicher Raum von fast 9 m². In diesen Bereich würde ein Kühlhaus mit Froster integriert.
Aus Sicht des Pächters seien hierdurch deutliche Energieeinsparungen zu erreichen, weil anstelle von bisher 11 Kühlgeräten nur noch 3 benötigt würden. Bedingt durch die reduzierte Abwärme wären dann die Arbeitsbedingungen deutlich erträglicher und auf eine Klimatisierung könnte dann verzichtet werden. Die angeführten Argumente werden zusammengefasst in einer Powerpoint-Präsentation vorgestellt.
Grundsätzlich ist festzustellen, dass für das bestehende Gebäude, das ursprünglich zusammen mit dem Badesee mit Unterstützung des Naherholungsvereines ausgebaut wurde keine Plangenehmigung im eigentlichen Sinn vorliegt. Diese wäre dann generell nachzuholen. Auch ist die Zielsetzung der Gemeinde nach wie vor der Betrieb eines saisonalen Kiosks, der aktuell in der Zeit von 1. Mai bis 15. September geöffnet hat, in genehmigten Ausnahmefällen auch länger möglich ist. Dies ist im aktuellen Pachtvertrag geregelt.
Die baulichen Maßnahmen erscheinen auf den ersten Blick im Rahmen zu bleiben, da im Innenbereich lediglich eine nicht tragende Wand auf einer Länge von 3,50 m zu entfernen wäre. Zusätzlich ist die elektrische Installation zu erweitern. Eine Überprüfung und Rückfrage bei der Fachfirma ergab, dass die Voraussetzungen für die geplanten Maßnahmen aus elektrotechnischer Sicht vorliegen.
Der Anbau an die Außenwand des Kiosks wäre zwar mit einfachen Mitteln zu lösen, es entstünde allerdings mit nur ca. 7,5 m² zusätzlichem Platz nur wenig Raum, was nicht sehr zukunftsorientiert wäre. Vor allem aber würde der bisherige Kiosk sein typisches Erscheinungsbild verlieren. Alternativ ist denkbar, mit dem Aufstellen einer Fertiggarage eine vernünftige Lagerfläche zu schaffen. Der Raum könnte auch mit zwei Eingangstüren versehen werden, sodass eine kombinierte Nutzung (Vereine) erfolgen könnte. Als Standort eignet sich der bisherige Containerbereich, der ebenso nahe am Kiosk und von den Lieferfirmen gut anfahrbar wäre. Hier entstünden mit 3 x 6 m insgesamt 18 m² Lagerfläche. Die Investitionen wären überschaubar. Ein Rolltor wäre ebenfalls nicht nötig.
Bei einer Zustimmung zum Projekt sollte die Maßnahme bis zu Beginn der Saison fertiggestellt werden.
Diskussionsverlauf
Bürgermeister Obermeier erläutert den Sachverhalt. Gemeinderat Dotzler schlägt vor, statt einer Fertiggarage zwei aufzustellen und zusätzlich die Dachform des Hauptgebäudes in Form der Zeltdachkonstruktion zu übernehmen. Dies würde zum einen mehr Platz schaffen, zum anderen entstünde eine ansprechendere Bebauung. Bürgermeister Obermeier weist darauf hin, dass das Aufstellen einer zusätzlichen Garage die Veränderung der Böschung erforderlich macht, da der vorhandene Platz für zwei Garagen nicht ausreicht, ansonsten die Zulieferung zum Kiosk beengt wird. Im Gemeinderat entsteht im weiteren Verlauf eine Diskussion darüber, ob das Dach unter Umständen mit Dachbegrünung ausgeführt werden soll. Dieser Vorschlag wird allgemein als sehr gut empfunden, so dass die Möglichkeit seitens der Verwaltung in der Angebotseinholung als Option zu berücksichtigen ist. Darüber hinaus wird kurz diskutiert, ob ggf. auch eine PV-Anlage vorgesehen werden soll. Bürgermeister Obermeier sieht hier aufgrund der Größe und der Stellung des Gebäudes zu wenig Potential eine PV-Anlage wirtschaftlich zu betreiben. Gemeinderat Bink ergänzt, dass
eine Photovoltaik im Außenbereich zudem der erhöhten Gefahr des Diebstahls ausgesetzt wäre.
Gemeinderat Weigl betont nochmals, dass die Umbauvorschläge des Pächters unbedingt zu unterstützen sind. Auch der Vorschlag, ein größeres Gebäude vorzusehen, ist grundsätzlich weiter zu verfolgen.
Auch Gemeinderat Meyer schlägt vor, die Idee der größeren Bauform mit Zeltdach nicht von vorneherein zu verwerfen. Entscheidend sei, wie sich der Baukörper realisieren ließe. Gemeinderat Achhammer unterstützt den Vorschlag der Verwaltung und weist darauf hin, dass die im Sachverhalt vorgeschlagenen Nutzung für die Vereine zwar gut gemeint sei, jedoch nicht davon ausgegangen werden sollte, dass dieses Angebot stark nachgefragt wird. Gemeinderätin Muehlenberg schlägt abschließend vor, auf jeden Fall in die Zukunft zu schauen und auch eine größere Lösung, zumindest jedoch eine Erweiterung mit einzuplanen.
Bürgermeister Obermeier fasst die Ergebnisse der Diskussion zusammen und schlägt vor, die Garage im Maß 3,48 m x 8 m auszuführen, was ein erweitertes Standardmaß darstelle und dem notwendigen Raumbedarf gerecht werde. Zudem soll die Dachbegrünung als optionale Ausführung angeboten werden. Gemeinderat Völkl weist darauf hin, dass bei einer intendierten Dachbegrünung höhere Kosten entstünden. So müsse bei der Dacheingrünung, höchstwahrscheinlich eine wesentlich stabilere und somit teurere Dachkonstruktion (Betonstärke) einkalkuliert werden. Gemeinderat Weigl gibt abschließend zu bedenken, dass unbedingt ein Stromanschluss vorzusehen ist, der auch den Betrieb von Geräten im Garagenbereich zulässt. Bürgermeister Obermeier sichert zu, dass diese Voraussetzungen im Rahmen der Gesamtbaumaßnahmen geschaffen werden.
Beschluss
- Der Gemeinderat beschließt die Umbaumaßnahmen im Kiosk wie dargestellt.
Der Gemeinderat beschließt die Aufstellung einer Fertiggarage mit den Ausmaßen 3,48 m x 8 m. Es sind Alternativangebote mit der Möglichkeit der Dachbegrünung einzuholen.
Abstimmungsergebnis
Dafür: 16, Dagegen: 0
Datenstand vom 07.03.2019 10:37 Uhr