Das Fuhrparkkonzept des Bauhofes steht nach 15 Jahren wieder zur Neubetrachtung an. Berücksichtigt werden soll die veränderte Situation am Markt, die stetig mehr werdenden Aufgaben durch das Wachsen der Gemeinde, beispielsweise durch immer mehr Baugebiete, spezieller Vorgabe der Grünflächenpflege, Baumpflege etc…. und den auch deutlich angewachsenen Kontroll- und Dokumentationspflichten. Es wird vorgeschlagen im Hinblick auf anstehende Investitionen, die Konzeption des Winterdienstes und der Bankettmäharbeiten zu betrachten. In der Konsequenz wäre die Ausübung des Winterdienstes für eine Tour extern zu vergeben. Dies führt zu einer erheblichen personellen Entlastung, einer Entzerrung des Personaleinsatzes in den Spitzenzeiten aus arbeitsrechtlicher Sicht, sowie zu Reduktion eines Winterdienstfahrzeuges mit allen Zusatzkosten. In der Folge sind auch die Bankett- Mäharbeiten im Sommer im Zusammenhang zu vergeben.
Bereits im November 2005 wurde im Rahmen der Personalplanung eine grundsätzliche Entscheidungsstrategie zur Diskussion gestellt. Die grundsätzlichen Betrachtungen wurden auch im August 2007 weiter diskutiert, hier in Zusammenhang mit Investitionsentscheidungen. Hier wurde entschieden, die Arbeiten in Eigenregie fortzuführen und die notwendigen Investitionen zu tätigen.
Die aktuelle Fahrzeugsituation Winterdienst stellt sich wie folgt dar:
Der U 300 hat demzufolge 16 Jahre Einsatzzeit, der km – Stand liegt bei 61.288 km. Die Fahrleistung betrug 2020 1.751 km. Insgesamt hat das fahrzeug 4950 Betreibsstunden geleistet. Über die Jahre wurden Reparatur- und Instandsetzungsmaßnahmen in Höhe von 71.476 € erforderlich, somit durchschnittlich ca. 4.467,25 € / Jahr.
(Vergleich U 400: 57.002 km; 80.033 € allerdings mit Unfallschaden).
Für Reparaturen und Instandhaltung für die Zusatzgeräte Steuer und Pflug werden im Durchschnitt der letzten 5 Jahre pro Fahrzeug und Jahr 2041,50 € erforderlich.
Der Einsatzbereich des U 300 ist neben dem Winterdienst auch das Tragen von Geräten: Mulag, Lichtraum-Schneidegerät, entsprechend sind auch die Einsatzbereiche. Auch diese Möglichkeit würden wieder wegfallen.
Aktuell bewerkstelligt der Bauhof mit diesen zwei Großfahrzeugen sowie einem externen Dienstleister die Winterdiensteinsätze.
Die in den Arbeitsnachweisen dem Winterdienst zugeordneten Tätigkeiten sind in Relation deutlich aufwändiger als die tatsächlichen Einsatzzeiten:
Gründe hierfür sind die Aufrüstzeiten der Einsatzgeräte, Reparaturen und Wartung, sowie das tägliche Reinigen der Streugeräte nach dem Einsatz.
Eine weitere Thematik beim Winterdienst ist die Lenk- und Ruhezeitverordnung. Diese wurde im Herbst 2020 einvernehmlich neu vereinbart und die Ruhezeit entsprechend verkürzt. Allerdings wird bei einem Ausfall eines Mitarbeiters die Praktikabilität sehr schnell grenzwertig. Hier wären zukünftig 4 Fahrer auf einem Fahrzeug sehr variabel, sodass bei Extremlagen auch verstärkter Einsatz abgerufen werden könnte.
Externer Winterdienst:
Bislang ist an einen örtlichen Dienstleister eine Kleintour vergeben. Die Aufwendungen hierfür für die Jahre 2016-2020 betrugen 59.756,80 €, somit durchschnittlich / Jahr 9.951,36 €. Der Auftragnehmer erhält eine monatliche Bereithaltungspauschale, im Einsatzfall eine definierte Vergütung pro Tour. Das Streugut wird von der Gemeinde gestellt. Die Alarmierung ( Wetterschau) erfolgt über den Bauhof.
Mäharbeiten:
Neben den regelmäßigen Mäharbeiten der Innerortsflächen ist hier die Betrachtung der Mäharbeiten mit dem Mulag inner- und außerorts von Belang. Hier wurden bereits 2007 die Flächen mit den notwendigen Mähgängen erfasst.
Insgesamt handelt es sich um:
- 80,5 km Bankett mähen mit und ohne Pflocken
- 150,87 km Böschungen und Graben mähen
- 56,62 km sonstige Flächen
Die Mäharbeiten für Bankette und Gräben verteilen sich auf zwei Bereich im Juni September/ Oktober.
Im Juni werden die Bankette gemäht, mit dem Pflockenziehen sind hier in der Regel 3 Mann für 1 Tag, sonst 1 Mann ca. 2 Wochen unterwegs, der Stundenaufwand entspricht ca. 100 Stunden.
Im Herbst sind zusätzlich die Böschungen und Gräbern im Zeitraum von ca. 4 Wochen zu mähen, dies entspricht einen Mannstundeneinsatz von 174 h.
Externe Mäharbeiten wurden in der Vergangenheit eine Saison fremdvergeben, der damals angesetzte Stundensatz lag bei 55 €/ h, die ausführende Firma war sehr effektiv, die Qualität war durchaus diskussionswürdig.
Die Einschätzung des Komplexes Bauhof ist von außen schwer beurteilbar. Insbesondere sind immer mehr Routinearbeiten, Kontroll- und Dokumentationstätigkeiten auch aus haftungsrechtlichen Gründen notwendig. Eine genaue Organisationsuntersuchung könnte hier weitere Informationen geben, dies wurde im Rahmen der letzten GRS bereits im Rahmen der Rechnungsprüfung erwähnt.
Bei einer Umstellung ist auch an ein geändertes Fahrzeugkonzept zu denken. Der U 400 bliebe als Räumfahrzeug und Transportfahrzeug. Er wäre später durch ein entsprechendes Nachfolgemodell zu ersetzten (z.B. U 427 oder 430; Kosten ca. 200.000 €). Als Ersatz des U 300 käme ggf. auch ein kleinerer LKW mit Kran- und Abroller in Betracht. Die Auslastung der Mitarbeiter im Winter wäre hierbei zu bedenken, dies wäre aber auch eine Entlastung für den Winterdienst im Hinblick auf Lenk- und Pausenzeiten.
Externe Dienstleister (z.B. Maschinenringe) sind vermehrt auf dem Markt tätig und bieten auch zunehmende vergleichbare Qualität mit entsprechend auf Kommunen ausgerichteten Maschineausstattung.
Hier sind entsprechend Vergleichsangebote einzuholen und gegenüber zu stellen.