P+R Gebäude an der Friedensstraße; Festlegung der weiteren Vorgehensweise
Daten angezeigt aus Sitzung: Sitzung des Bau- und Umweltausschusses, 26.04.2016
Beratungsreihenfolge
Gremium | Sitzung | Sitzungsdatum | ö / nö | Beratungstyp | TOP-Nr. |
---|---|---|---|---|---|
Bau- und Umweltausschuss | Sitzung des Bau- und Umweltausschusses | 26.04.2016 | ö | beratend | 4 |
Gemeinderat | Sitzung des Gemeinderates | 20.03.2025 | ö | beschließend | 2 |
Sachverhalt
Das P+R Gebäude an der Friedensstraße, errichtet in den Jahren 2000 und 2001, bedarf einer umfassenden Sanierung baulicher Mängel. Nachdem nun der Rechtsstreit gegen Rehberger Architekten GbR, insbesondere gegen Karl Rehberger, Dipl.-Ing. (FH) Dieter Rehberger und Heinz A. Donner Planung GmbH beendet ist, müssen gemäß letztem Schreiben vom Ingenieurbüro Suess-Staller-Schmitt zur Dringlichkeit der Instandsetzungsmaßnahmen vom 19.12.2013 die Sanierungsmaßnahmen umgesetzt werden. In diesem Zug sollen nutzungsbedingt aufgetretene Mängel zusammen mit der Sanierung beseitigt werden, sowie Machbarkeit einer Photovoltaikanlage und die Umrüstung der Beleuchtung auf LED überprüft werden.
Das Ingenieurbüro Suess-Staller-Schmitt, das das Gutachten für den Rechtsstreit und das Sanierungskonzept aufgestellt hat, steht für eine weitere Planung und Ausführung nicht zur Verfügung.
Es wurden deshalb 3 Ingenieurbüros zur Angebotsabgabe aufgefordert.
Nach Prüfung der Angebote wurde am 10.09.2015 das Ingenieurbüro Frauenberger mit der Erstellung von Sanierungsmöglichkeiten mit Kostenschätzung für das P+R Gebäude und das VHS Gebäude beauftragt. Die Kosten hierfür sind 8.687,00 € brutto, welche bei Beauftragung des Ingenieurbüros Frauenberger mit der Sanierungsplanung auf das Honorar gemäß HOAI angerechnet werden.
IB-Frauenberger hat am 18.11.2015 mögliche Sanierungsvarianten bei der Gemeinde Poing abgegeben, welches nach Auswertung durch die Verwaltung folgende Möglichkeiten der Sanierung aufzeigt:
Notwendige Baumaßnahmen:
Variante 1 ohne Überdachung Freideck:
1. Baustelleneinrichtung und Betonsanierung
2. Fahrbahnsanierung ohne Überdachung Freideck
3. Treppenhaussanierung
4. Geländer, Stahlbau, Abläufe u. sonstige Schäden
5. Blitzschutz Instandsetzung
6. Elektroarbeiten
7. Brandschutz Instandsetzung
8. Überdachung Witterungsschutz bei Fluchtwegtüren
9. Aktive Farbgestaltung der Parkdecks
10. Ergänzung der Beleuchtungen
11. Einbau Schlammfang, Ölabscheider
Kostenschätzung gesamt brutto 1.133.921,25 €
Hinweis:
Bei Ausführung der Variante 1, ist eine spätere Überdachung des Parkdecks aus statischen Gründen nicht mehr möglich, da für die Abdichtung bei dieser Variante die Freiflächen mit Gussasphalt ausgeführt werden.
Baumaßnahmen, die möglich sind:
Variante 2 Überdachung Freideck:
1. Baustelleneinrichtung und Betonsanierung
2. Fahrbahnsanierung Überdachung Freideck
Durch die Überdachung des oberen Parkdecks ist die
Abdichtung des Freidecks durch Gussasphalt nicht notwendig.
3. Treppenhaussanierung
4. Geländer, Stahlbau, Abläufe u. sonstige Schäden
5. Blitzschutz Instandsetzung
6. Elektroarbeiten
7. Brandschutz Instandsetzung
8. Überdachung oberstes Parkdeck / Freideck
Überdachung Witterungsschutz bei Fluchtwegtüren nicht notwendig
9. Aktive Farbgestaltung der Parkdecks
10. Ergänzung der Beleuchtungen
11. Einbau Schlammfang, Ölabscheider
Kostenschätzung gesamt brutto 1.858.482,50 €
Hinweis:
Eine Überdachung wäre sinnvoll, da beim Neubau der Unterführung ca. die Hälfte der Parkplätze im Süden des Bahnhofes wegfallen und dadurch das Parkhaus an die Kapazitätsgrenzen kommen wird. Vor allem im Winter, wenn das obere Parkdeck ohne Überdachung (89 Parkplätze) aus Sicherheitsgründen gesperrt werden muss, kommt es zu einem Mangel an Parkplätzen.
Variante 3 Überdachung Freideck mit PV-Anlage:
1. Baustelleneinrichtung und Betonsanierung
2. Fahrbahnsanierung Überdachung Freideck
Durch die Überdachung des oberen Parkdecks ist die
Abdichtung des Freidecks durch Gussasphalt nicht notwendig.
3. Treppenhaussanierung
4. Geländer, Stahlbau, Abläufe u. sonstige Schäden
5. Blitzschutz Instandsetzung
6. Elektroarbeiten
7. Brandschutz Instandsetzung
8. Überdachung oberstes Parkdeck / Freideck
Überdachung Witterungsschutz bei Fluchtwegtüren nicht notwendig
9. Aktive Farbgestaltung der Parkdecks
10. Ergänzung der Beleuchtungen
11. Einbau Schlammfang, Ölabscheider
12. PV-Anlage Leistung ca. 300 KWp bei 2000 m²
Kostenschätzung gesamt brutto 2.869.982,50 €
Hinweis:
Eine Amortisation der oben aufgeführten PV-Anlage liegt bei ca. 17 Jahren ohne Dach und ca. 37 Jahren mit Dach.
Eine Vermietung der Fläche würde ca. 30.000 € in 20 Jahren einbringen, wobei die Gemeinde die Überdachung herstellen müsste. Eine Vermietung der Fläche inklusive Verpflichtung zur Errichtung der Überdachung der obersten Parkfläche durch den Betreiber der PV-Anlage ist nicht möglich, da dieses für die Betreiber nicht mehr wirtschaftlich ist.
Empfehlenswerte zusätzliche Maßnahmen:
1. Umrüstung Beleuchtung in LED
Zusätzliche Kosten zu den in Varianten 1-3
unter Punkt 10 Beleuchtung ergänzen
Kostenschätzung gesamt brutto 23.800,00 €
Eine Amortisierung stellt sich ab dem vierten Jahr ein.
2. Ergänzung Videoüberwachung
Kostenschätzung gesamt brutto 23.800,00 €
Zusätzliche mögliche Maßnahmen:
3. Rückschnitt Fassadenbewuchs, Verschönerung durch
Farbgebung außen des P+R Gebäudes
Kostenschätzung gesamt brutto 16.660,00 €
4. Fassade als begrünte Fassaden Konstruktion
(Carl Stahl Greencable)
Bepflanzung und Pflege
Kostenschätzung gesamt brutto 284.410,00 €
5. Parkgebühren
Variante A:
P+R GmbH Schrankenanlage 140.000 € mit zwei Kassenautomaten.
Schrankenanlage von Fa. Hermann Automation GmbH mit zwei Kassenautomaten 43.005,95 € brutto.
Zusätzlich muss ein Sicherheits- / Wartungsdienst für 24 Std. täglich beauftragt werden (für Störfälle an der Schranke), wenn eine Schrankenanlage installiert wird (unabhängig vom Hersteller).
Variante B:
Parkscheinautomaten ohne Schranke 7000 € pro Stück, zusätzlich muss ein Dienst zur Kontrolle eingeführt werden. Wenn sich jemand weigert zu bezahlen, muss die Forderung über ein Gerichtsverfahren eingefordert werden.
Hinweis:
Bei Einführung einer Parkgebühr sollten auch für die Südseite Gebühren verlangt und die umliegenden Parkplätze auf Parkscheibe umgerüstet werden (mit einem Kontrolldienst).
6. Neubau öffentliche Toilette
Der Neubau einer öffentlichen Toilette im Parkhaus wurde geprüft, dabei wurde festgestellt, dass dieser nur durch einen hohen Aufwand mit entsprechend hohen Kosten realisiert werden könnte. Ebenso würden benötigte Parkplatze wegfallen. Der Neubau einer öffentlichen Toilette ist durch einen Containerbau am Marktplatz kostengünstiger zur realisieren.
Bei allen vorgenannten Kosten handelt es sich um eine grobe Kostenermittlung. Um genauere Kosten zu ermitteln, sind weitere Untersuchungen notwendig.
Hinzu kommen noch die Kosten für die Fachplanerleistungen, welche sich nach HOAI gemäß Höhe der jeweiligen anrechenbaren Kosten ergeben. Bei Variante 1 ohne zusätzlich mögliche Maßnahmen sind das ca. 250.000,00 €. Bei Variante 3 mit allen zusätzlich möglichen Maßnahmen sind das ca. 830.000,00 €.
Beschlussvorschlag
1. Die Verwaltung wird beauftragt, die notwendigen Schritte zur Durchführung von
- Variante 1 ohne Überdachung des Freideck
JA-Stimmen 22
NEIN-Stimmen 0
in die Wege zu leiten.
2. Die Verwaltung wird beauftragt, die notwendigen Schritte zur Durchführung von
- Option 1 Umrüstung Beleuchtung in LED
JA-Stimmen 10
NEIN-Stimmen 0
- Option 2 Ergänzung Videoüberwachung 11/0
JA-Stimmen 11
NEIN-Stimmen 0
3. Die fehlenden Haushaltsmittel sind im Haushalt 2017 anzusetzen.
Finanzielle Auswirkungen
Für die Baumaßnahme (Planung und Bauarbeiten) wurden im Haushalt 2015 auf die HH-Stelle 68000.940000 Hochbaumaßname P+R neues Ortszentrum Finanzmittel in Höhe von 1.000.000,00 € eingestellt (davon sind 404.068,00 € aus dem Rechtsstreit).
Je nach Ausführung sind die fehlenden Finanzmittel im Haushalt 2017 anzusetzen.
Bei Ausführung der Umrüstung der Beleuchtung in LED sind bis zum 30.09.2017 (Ende des Förderprogrammes) Fördermittel bis zu 30 % vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit möglich.
Beschluss
1. Die Verwaltung wird beauftragt, die notwendigen Schritte zur Durchführung von
- Variante 1 ohne Überdachung des Freideck
JA-Stimmen 22 Richtigstellung des Abstimmungsverhältnisses:
NEIN-Stimmen 0 JA-Stimmen 10
Nein-Stimmen 0
in die Wege zu leiten.
2. Die Verwaltung wird beauftragt, die notwendigen Schritte zur Durchführung von
- Option 1 Umrüstung Beleuchtung in LED
JA-Stimmen 10
NEIN-Stimmen 0
- Option 2 Ergänzung Videoüberwachung 11/0
JA-Stimmen 11
NEIN-Stimmen 0
3. Die fehlenden Haushaltsmittel sind im Haushalt 2017 anzusetzen.
Abstimmungsergebnis
Dafür: 11, Dagegen: 0
Kurzbericht
Das P+R Gebäude an der Friedensstraße, errichtet in den Jahren 2000 und 2001, bedarf einer umfassenden Sanierung baulicher Mängel. Nachdem nun der Rechtsstreit gegen Rehberger Architekten GbR, insbesondere gegen Karl Rehberger, Dipl.-Ing. (FH) Dieter Rehberger und Heinz A. Donner Planung GmbH beendet ist, müssen gemäß letztem Schreiben vom Ingenieurbüro Suess-Staller-Schmitt zur Dringlichkeit der Instandsetzungsmaßnahmen vom 19.12.2013 die Sanierungsmaßnahmen umgesetzt werden. In diesem Zug sollen nutzungsbedingt aufgetretene Mängel zusammen mit der Sanierung beseitigt werden.
Der Bau- und Umweltausschuss hat einstimmig in seiner öffentlichen Sitzung am 26.04.2016 folgende Beschlussempfehlung an den Gemeinderat gegeben:
Die Verwaltung wird beauftragt, die notwendigen Schritte zur Durchführung von Variante 1 ohne Überdachung Freideck:
1. Baustelleneinrichtung und Betonsanierung
2. Fahrbahnsanierung ohne Überdachung Freideck
3. Treppenhaussanierung
4. Geländer, Stahlbau, Abläufe u. sonstige Schäden
5. Blitzschutz Instandsetzung
6. Elektroarbeiten
7. Brandschutz Instandsetzung
8. Überdachung Witterungsschutz bei Fluchtwegtüre
9. Aktive Farbgestaltung der Parkdecks
10. Ergänzung der Beleuchtungen
11. Einbau Schlammfang, Ölabscheider
Zusätzlich zu Variante 1:
12. Umrüstung der Beleuchtung in LED
13. Ergänzung der Videoüberwachung
in die Wege zu leiten.
Die Sanierungsleistungen des P+R Gebäudes in Poing sind mit ca. 1.190.000,00 € brutto zuzüglich Architektenleistungen von ca. 210.000,00 € geschätzt worden.
Der Bau- und Umweltausschuss schlägt dem Gemeinderat vor die fehlenden Haushaltsmittel im Haushalt 2017 anzusetzen.
Datenstand vom 12.08.2016 09:51 Uhr