Bewerbung um den Standort für das Deutsche Technologie-Anwenderzentrum Wasserstoff (WTAZ)


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates, 10.12.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Sitzung des Gemeinderates 10.12.2020 ö beschließend 2

Sachverhalt

Im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) am 10.11.2020 einen Wettbewerb für ein Konzept und einen Standort für das Deutsche Technologie-Anwenderzentrum Wasserstoff (WTAZ) ausgelobt. Bewerbungsschluss ist der 20. Januar 2021.

Bundesweit können sich verschiedene Standorte für das WTAZ bewerben. Anfang Januar 2020 entscheidet das Kompetenzteam um die HYNERGY GmbH in Absprache mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi), mit welchem bayerischen Standort sich Bayern bewerben wird.

Für die bis zu drei Gewinner des Wettbewerbs gibt das BMVI eine Machbarkeitsstudie zur Umsetzbarkeit in Auftrag. Diese bildet die Basis für die finale Standortwahl zum Aufbau des Zentrums.

Das WTAZ wird eine tragende Rolle in der Entwicklung und Zertifizierung von Brennstoffzellensystemen in Verbindung mit grünem Wasserstoff übernehmen und zukünftig zu einer effizienten Dekarbonisierung des Verkehrssektors beitragen.

Die Gemeinde Poing wurde vom Geschäftsführer der HYNERGY GmbH, Herrn Dr. Brunner, am 08.11.2020 angefragt, ob Poing sich als WTAZ-Standort bewerben möchte. Die HYNERGY GmbH ist federführender Teil des sogenannte Kompetenzteams, das sich mit seinem Konzept in Bayern um den Standort des WTAZ bewirbt.

Das Technologie-Anwenderzentrum Wasserstoff setzt sich aus mehreren Teilen zusammen:

  • Zentraler Baustein ist die Forschungseinrichtung (3,5 ha), in der die Forschungsarbeit erfolgt und sich zudem Startups und mittelständische Unternehmen einmieten können.
  • Zur Energieversorgung soll das Forschungszentrum von einer Photovoltaikanlage (3,5 ha) versorgt werden.
  • Eingerahmt wird das Zentrum dann von einem Gewerbepark (ca. 5 ha), in dem sich Unternehmen ansiedeln können, deren Arbeit im Zusammenhang mit Wasserstoffmobilität steht.

Herr Dr. Brunner und Herr Oldorf (COO TÜV Süd Industry Division) werden die Grundzüge dieses Konzeptes in der Sitzung erläutern.

Das Projekt benötigt nach den aktuellen Planungen insgesamt ca. 12 Hektar Fläche. Als Standort für das WTAZ ist eine Teilfläche von ca. 12 Hektar des Grundstücks mit der Flurnummer 1430 im Ortsteil Grub möglich.

Dieses Grundstück war bereits im Gemeinderatsbeschluss vom 14.06.2007 für die Entwicklung eines interkommunalen Gewebeparks zwischen Parsdorf und Grub vorgesehen, dessen Ziel u.a. die Schaffung eines Gebietes mit zukunftsorientierten Arbeitsplätzen war.

Alternative Standorte stehen im Gemeindegebiet Poing nicht zur Verfügung.

Das Grundstück ist im Besitz der Bayerischen Staatsgüter (BaySG) bzw. dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF). Die Grundstückseigentümer stehen dem Projekt nicht entgegen und können sich im Bereich der Photovoltaikanlage eine Forschungskooperation vorstellen. So könnten sich die BaySG z.B. als Betreiber einer Agro-Photovoltaikanlage beteiligen und Nutzungsmöglichkeiten von landwirtschaftlich genutzten Solarflächen erforschen und gleichzeitig zur Energielieferung des WTAZ beitragen.

Die Verwaltung schlägt vor, sich um dieses Projekt zu bewerben. Mit der Errichtung des WTAZ am Standort Poing würde ein bundesweites Leuchtturmprojekt im Bereich der erneuerbaren Energien entstehen, das einen positiven Effekt auf den Wirtschaftsstandort Poing und die gesamte Region ausüben könnte.

Die Bewerbung würde auch vom Landkreis Ebersberg sowie der Energieagentur Ebersberg München unterstützt werden.

Es wird darauf hingewiesen, dass es zunächst um eine Bewerbung in dem Standortwettbewerb geht und die Details der Planung (z.B. Situierung der Baukörper, Erschließung, Grün- und Ausgleichsflächen) erst im weiteren Verfahren erarbeitet werden.

Beschlussvorschlag

Der Bewerbung um die Ansiedlung des Technologie-Anwenderzentrums Wasserstoff in Poing auf einer Teilfläche von circa 12 Hektar des Grundstücks mit der Flurnummer 1430 wird zugestimmt.

Die Verwaltung wird beauftragt und ermächtigt, in Abstimmung mit dem Kompetenzteam die Bewerbungsunterlagen auszuarbeiten und den Entscheidern aus dem Kompetenzteam um HYNERGY GmbH und dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) vorzulegen.

Finanzielle Auswirkungen

keine

Auswirkungen auf den Klimaschutz

☒ ja, positiv
☐ ja, negativ
☐ nein

Beschluss

Der Bewerbung um die Ansiedlung des Technologie-Anwenderzentrums Wasserstoff in Poing auf einer Teilfläche von circa 12 Hektar des Grundstücks mit der Flurnummer 1430 wird zugestimmt.

Die Verwaltung wird beauftragt und ermächtigt, in Abstimmung mit dem Kompetenzteam die Bewerbungsunterlagen auszuarbeiten und den Entscheidern aus dem Kompetenzteam um HYNERGY GmbH und dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) vorzulegen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 21, Dagegen: 1

Datenstand vom 22.01.2021 12:17 Uhr