Hinsichtlich der inhaltlichen Darstellung wird auf Tagesordnungspunkt 2 verwiesen.
Entsprechend der Darstellung im Flächennutzungsplan soll das Gebiet hinsichtlich der Art der baulichen Nutzung als Wohnbaufläche mit Gemeinbedarfsflächen für Kita, Jugend und Soziales sowie Ortsrandeingrünung nach Norden und Westen festgesetzt werden.
Das Baugebiet W8 soll hohe Wohn- und Lebensqualität aufweisen und gleichzeitig einen Mehrwert für die bereits realisierten Abschnitte des Entwicklungsgebiets „Am Bergfeld“ und den gesamten Ort Poing bieten. Die Nachhaltigkeit hat bei der Entwicklung dieses Quartiers besondere Bedeutung. Städtebau, Gebäude, Infrastrukturanlagen, Verkehr und Freiflächen sollen dieser Zielsetzung entsprechend gestaltet werden.
Der Bebauungs- und Grünordnungsplanung soll das vom Büro db stadtplan in Rückkoppelung mit einer Expertenworkshopreihe erarbeitete Konzept zugrunde gelegt werden.
Dieses klimaangepasste städtebauliche Konzept mit Bebauungsinseln in einem zusammenhängenden Freiraum zielt auf eine gute Durchlüftung und nächtliche Abkühlung.
Jede „Insel“ hat eine grüne, baumüberstandene Mitte, welche Schatten und Kühlung an heißen Sommertagen schafft. Im von Wiesenflächen landschaftlichen geprägten grünen Netz zwischen den Inseln kann nachts Kaltluft entstehen und von dort in die Wohninseln und angrenzenden Gebiete fließen.
Insgesamt sollen im Baugebiet W8 am Poinger Ortsrand auf den „Inseln“, am „Bergfeldplatz“ sowie am „Bergfeldanger“ 80.000 qm Geschossfläche Wohnen sowie zusätzlich Infrastruktureinrichtungen entstehen.
Die Bauräume auf den Inseln sollen das städtebauliche Konzept sichern und gleichzeitig Variabilität bei der Realisierung von Geschosswohnungsbau und Reihenhäusern/Hausgruppen ermöglichen. Auf den Baugrundstücken entstehen um Höfe gruppierte Wohngebäude. Die Hauseingänge sind jeweils zum Hof orientiert, hier trifft man ganz selbstverständlich die Nachbarn, der Hof ist der Raum für gemeinschaftliche Aktivitäten.
Die Inseln sind sozial durchmischt, auf jeder Insel soll geförderter ebenso wie frei finanzierter Wohnungsbau (Miete und Eigentum) entstehen. Die Wohngebäude auf den Inseln am Ortsrand weisen zwei bis vier Geschosse auf, in den Baugebieten zur Bergfeldstraße zwei bis fünf Geschosse, am Bergfeldplatz bis sechs Geschosse. Die Baugrundstücke nehmen alle für die Wohnnutzung notwendigen Funktionen auf (wohnungsbezogene Freiräume, Kinderspiel, Tiefgaragen, oberirdische Besucherparkplätze, Feuerwehrerschließung, Müllsammlung etc.).
Damit können die öffentlichen Räume in der Inselmitte neben der verkehrlichen Funktion mit ihren nichtunterbauten Flächen dauerhaft gute Wuchsbedingungen für schattenspendende Großbäume und damit Kühlung für die Insel an heißen Sommertagen und Raum für angenehmen Aufenthalt bieten.
Der Bergfeldplatz ist die Mitte der umliegenden Baugebiete. Am Platz sollen kleinteilige Versorgungsangebote, wie zum Beispiel eine Eisdiele, Dienstleistungen sowie auch Altenwohnungen Platz finden. Am Bergfeldplatz hat die Aufenthaltsqualität Priorität.
Für Kfz soll ein Parkhaus entstehen, oberirdische Kfz-Stellplätze gibt es nur in untergeordnetem Umfang.
Der grüne Bergfeldanger führt vom Quartierseingang am See-Wirtshaus bis zum Bergfeldplatz. Auf ihm können Infrastruktureinrichtungen Platz finden und sich mit Obstwiesen abwechseln. Eine Kindertageseinrichtung, eine Jugendeinrichtung, ein Feststadl sowie eine Wertstoffsammelstelle sind hier einzuplanen. Am Bergfeldsee soll eine Gastronomie untergebracht werden.
Das Baugebiet W8 soll gute Bedingungen für eine umweltfreundliche Mobilität bieten; die meisten Wege im alltäglichen Leben sollen zu Fuß, mit dem Rad oder ÖPNV bewältigt werden können. Die vielfach abknickende Führung der Erschließungsstraße verlangsamt den Autoverkehr und fördert so die Verkehrssicherheit. Über den Erschließungsring und den Anschluss ans Wegenetz im Grünzug zwischen W7 und W8 bestehen ganzjährig sichere Rad- und Fußwege zum Bergfeldplatz und insbesondere auch den Schulen.
Das Baugebiet W8 erhält durch den Anschluss an das Geothermienetz eine umweltfreundliche Wärmeversorgung, Klimageräte zur Kühlung sollen nicht zum Einsatz kommen. Energetische Ziele für das Gebiet sind die Nutzung von Sonnenenergie und die überlegte Minimierung von Verbrauch und Emissionen im Lebenszyklus der Gebäude.