Daten angezeigt aus Sitzung:
Sitzung des Gemeinderates, 14.10.2021
Beratungsreihenfolge
Sachverhalt
Vor Beginn der Sitzung fand zu dieser Thematik eine Besichtigung vor Ort durch das Gremium statt.
Aufgrund der immer wieder auftretenden Geruchsbelästigungen in den Räumlichkeiten der Kirchheimer Allee 19 wurde durch ein Ingenieurbüro über einen längeren Zeitraum eine Vielzahl an Untersuchungen durchgeführt. Diese sind in einer Excel Tabelle aufgelistet.
Am 21.08.2020, 10.12.2020 sowie am 23.02.2021 wurden in den Bädern im Erdgeschoss an Wand und Boden Materialproben entnommen. Hierbei wurde festgestellt, dass ein aufgebrachtes Flammschutzmittel auf den Linowandbelägen ursächlich für den Geruch sein kann.
Das Ingenieurbüro empfiehlt, die Linowandbeläge sowie den darunter zweilagig beplankten Gipskarton zu entfernen. Der Gipskarton hinter der Glasfasertapete kann erhalten bleiben. In den Bodenbelägen der Bäder im Erdgeschoss wurden niedrigere Konzentrationen des Flammschutzmittels ermittelt. Hier empfiehlt das Ingenieurbüro nur den Bodenbelag inkl. Kleberbett zu entfernen. Die Unterkonstruktion kann erhalten bleiben. Baubegleitend nach Entfernung der Primärquellen sollen erneute Messungen durchgeführt werden. Eine Gesundheitsgefährdung liegt nach Aussage des Ingenieurbüros nicht vor.
Es wurden am 21.07.2021 dem Träger drei vom Architekten ausgearbeitete Sanierungskonzepte (Variante 1: Komplettauslagerung EG = 1 Bauabschnitt; Variante 2: Sanierung in 2 Bauabschnitten im laufenden Betrieb; Variante 3: Sanierung in 2 Bauabschnitten = Untervariante zu 2) zu den Bädern im Erdgeschoss der Kirchheimer Allee 19 vorgestellt.
Die Kita Leitung der Kirchheimer Allee 19 und der Träger äußerten Bedenken, dass eine Sanierung der EG Bäder in zwei Bauabschnitten im laufenden Betrieb aufgrund der zu hohen Lärm- sowie Staubbelästigungen nicht möglich sein wird. Dies wäre mit dem Landratsamt Ebersberg abzustimmen. Eine Auslagerung der Kinder wurde durch den Fachbereich 4 -Generation und Bildung - geprüft. Am 16.09.2021 wurde uns durch den Fachbereich 4 mitgeteilt, dass eine Auslagerung der Kinder aus dem Erdgeschoss nicht möglich ist. Eventuell ist eine Teilauslagerung (2 Gruppen werden im Haus betreut und 2 Gruppen werden intern beim Träger Kinderland Plus gGmbH verteilt) möglich. Dies befindet sich in Zusammenarbeit mit dem Träger noch in Prüfung. Somit kann die Sanierung nur in Abstimmung mit dem Landratsamt Ebersberg im laufenden Betrieb in 2 Bauabschnitten durchgeführt werden.
Um die Kinder im Krippenbereich EG sowie im Kitabereich 1.OG zu schützen, werden Schutzmaßnahmen durch Belästigungen von Staub und Lärm ausgearbeitet und in Abstimmung mit dem Landratsamt Ebersberg umgesetzt. Es sollen Arbeiten, die starken Lärm verursachen, möglichst auf außerhalb der Betriebszeiten verlegt werden.
Nach Abriss / Entfernung der Primärquellen sollen erneute Messungen durch Müller-BBM erfolgen. Wäre das Ergebnis (Auswertungsdauer: ca. 4 Wochen – 6 Wochen) nicht zufriedenstellend, müsste weitere Ursachenforschung betrieben werden.
Die geschätzte Bauzeit für die Maßnahme (inkl. Freimessungen nach Abbrucharbeiten) beträgt circa 7 Monate.
Eine Kostenschätzung über 185.301,91 Euro brutto liegt der Gemeinde Poing vor.
Beschlussvorschlag
Die Verwaltung wird beauftragt, die Planung und Ausführung der oben genannten Maßnahme in zwei Bauabschnitten in enger Abstimmung mit dem Träger weiterzuverfolgen. Mittel in der Höhe von 355.301,91 Euro brutto werden im Haushalt 2022 bereitgestellt.
Finanzielle Auswirkungen
Es sind für die Sanierungsarbeiten der Erdgeschossbäder im Haushalt 2022 Mittel in Höhe von 185.301,91 Euro Brutto eingestellt. Die Verwaltung empfiehlt hier noch 20.000 Euro für baubegleitende Messungen sowie ein Risikobudget von 150.000 Euro brutto für eventuelle Unwägbarkeiten in den Haushalt 2022 aufzunehmen.
Auswirkungen auf den Klimaschutz
x ja, negativ
nein
Wenn ja, negativ: Bestehen alternative Handlungsoptionen?
ja
x nein
Begründung:
Durch jede Baumaßnahme wird unvermeidlich Energie in Form von Wasser, Strom (auch für die Herstellung und Lieferung von Materialien) usw. benötigt.
Beschluss
- Die Verwaltung wird beauftragt, die Planung und Ausführung zur Sanierung der Bäder im Erdgeschoss in zwei Bauabschnitten in enger Abstimmung mit dem Träger weiterzuverfolgen.
Mittel in der Höhe von 355.301,91 Euro brutto werden im Haushalt 2022 bereitgestellt.
- Die Verwaltung wird beauftragt, den Einbau dezentraler Lüftungsgeräte in die erdgeschossigen Aufenthaltsräume als Sofortmaßnahme zu prüfen, die Kosten zu ermitteln und dem Gemeinderat das Ergebnis mitzuteilen.
Abstimmungsergebnis
Dafür: 22, Dagegen: 0
Datenstand vom 02.05.2022 12:05 Uhr