Das Ingenieurbüro Köhl aus Würzburg ist mit dem Erstellen eines Sanierungskonzepts für die Kanalsanierung in Hirschfeld beauftragt. Die Firma Barthel Umweltdienste hat den Kanal bereits befahren. Die Ergebnisse der Kamerauntersuchung liegen dem Ingenieurbüro Köhl vor und wurden ausgewertet.
Der Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Rapp vom Ingenieurbüro Köhl, dass er der Einladung zur Sitzung gefolgt ist und nun die Ergebnisse der Kamerabefahrung und das Sanierungskonzept mit Handlungsempfehlungen, das im Anhang zu finden ist, vorstellt. Auf Nachfrage teilt er mit, dass unter mittelfristig die nächsten fünf bis sechs Jahre gemeint sind. Gegen Ende seiner Erläuterungen wird das Befahrungsvideo Am Wasen / Sonnenstraße abgespielt und entsprechend von Herrn Rapp erklärt. Dieser ist ein Regenwasser-/Außengebietswasserkanal. In dessen Nähe befindet sich ein Schacht, der für Mischwasserkanal gerechnet ist. Jedoch ist dieser gleichzeitig ein Misch- und Regenwasserkanal. Das Mischwasser fließt durch den Schacht mit einem offenen Gerinne. Dieses läuft in der Regel auch seinen richtigen Weg. Durch einen Rückstau, wie es auch bei dem Starkregenereignis der Fall war, läuft der Kanal voll und das Regenwasser, dass eigentlich zum Main läuft, in den Mischwasserkanal. Dadurch fließt das Schmutzwasser auch in den Regenwasserkanal. Die vorgeschlagene Problemlösung ist in der Nr. 10 des Sanierungskonzeptes erfasst.
Herr Rapp erläutert, dass zusätzlich der verrohrte Graben, der unterirdisch durch Hirschfeld verläuft, mit der Kamera befahren wurde.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass für die kurzfristigen Maßnahmen Kosten i. H. v. 350.00 € anfallen. Bis auf die Maßnahme Nr. 11 muss keine Maßnahme abrupt durchgeführt werden. Dies soll am besten in Verbindung mit einer andren Maßnahme erfolgen.
Auf Nachfrage teilt er mit, dass der Kanal der Maßnahme 11 sanierbar ist. Der eine Schacht liegt auf Privatgrund und geht unter Gebäuden hervor.
Anschließend wird der verrohrte Graben thematisiert. Dieser ist kein Bach, wie von einigen vermutet wird. Der Kanal von der St.-Kilian-Straße zur Sonnenstraße wurde befahren. Die Rohre sind nach dem Stand von Herrn Rapp in Ordnung. Nur am breiten Schacht sind Maßnahmen zu ergreifen. Der Vorsitzende erläutert die Sachlage des Starkregenereignisses. Das Wasser hätte normalerweise nicht aus dem Kanal gelangen dürfen. Zunächst soll am Kanal in Richtung Main eine Ablaufmöglichkeit geschaffen werden. Dadurch dürfte eigentlich kein Wasser mehr aus den Hausanschlüssen gelangen. Bei einem erneuten Starkregenereignis oder einer Verstopfung, was bei einem Dücker durchaus der Fall sein kann, könnte dies jedoch nochmal auftreten.
Ein Gemeinderat weist darauf hin, dass der Sportverein wohl bereits dabei ist, zu prüfen, ob das Wasser anders geleitet oder zumindest gedrosselt werden kann.
Unter den Zuhörern sind auch Hirschfelder Bürger. Auf Wunsch des Gemeinderates erteilt der Vorsitzende dem Gemeindebürger Matthias Schneider das Wort, um offene Fragen zu klären. Dieser erkundigt sich, ob nur ein Teilstück des Kanals von Herrn Rapp begutachtet wurde. Dies ist der Fall. Herr Schneider erklärt, dass sich zum einen das Oberflächenwasser vom Schorn und am Sportplatz angestaut hat und durch die Anwesen „Am Wasen“ und das Anwesen von Herrn Öchsner durchgeschossen ist und zum anderen lag ein Rückstau vor. Herr Schneider weist auf den gestellten Bürgerantrag hin. Er möchte gerne noch wissen, wie es mit dem Eingang des Rohrs, das von den Kleingärten abwärts in den verrohrten Bauchlauf fließt ausschaut und wie die Qualität des Kanals und des Rochlaufs bis hinunter zum Unkenbach ist. Es soll eine Aussage getroffen werden, ob der Kanal in Ordnung ist oder dieser Kanal komplett saniert werden muss und falls ja, was zu sanieren ist.
Des Weiteren fragt er, wann die Umsetzung erfolgen soll. Herr Rapp kann diese Fragen aktuell nicht beantworten, da er vorher noch nicht mit der Thematik konfrontiert wurde. Er hat sich bisher nur auf die Lösung von dem Dücker konzentriert. Herr Rapp spielt deshalb das Kanalbefahrungsvideo ab und gibt Erklärungen dazu. Der Kanal ist sanierbar. Des Weiteren liegt er nicht ganz gerade. Ein paar Risse sind vorhanden. Die Kalkablagerungen und der Anschluss müssten freigefräst werden.
Der Kanal ist im oberen Bereich, bei Hi_R17, Sonnenstraße, in einem nicht so guten Zustand und mit einem statischen Inliner sanierbar, der auch bei den Hausanschlüssen möglich ist. In dem betroffenen Bereich, an denen Bebauung vorhanden ist, kann keine Sanierung vorgenommen werden. Dort ist ein Inliner einzuziehen.
Eine Rätin erkundigt sich, ob im Bereich der Sonnenstraße eine Abbiegung des Kanals vorgenommen werden kann, um den oberen Teil woanders anzuschließen. Herr Rapp meint, dass das Wasser von Oben kommt. Das Problem liegt im Außenwasserkanal. Das Wasser könnte zwar über die Straße „Am Wasen“ über ein 500er/600er Kanal umgeleitet werden, jedoch stellt sich das Problem, wo das Wasser hingeleitet werden soll. Nach jetzigem Stand kann das Problem nicht so einfach behoben werden. Es bestehen wenig Möglichkeiten, das Wasser woanders hinzuleiten. Die simpelste Lösungsmöglichkeit wäre, unten zunächst den Dücker zu bauen. Dann würden wohl für die nächsten dreißig Jahre die Starkregenereignisse in Griff bekommen werden. Bei einem 400er Rohre gehen bei der Leistungsfähigkeit mind. 200 Liter pro Sekunde durch. Das Wasser muss zunächst einmal in ein Gebiet hinkommen. Mit genaueren Berechnungen ließe sich das noch absichern.
Der Außengebietskanal liegt zum größten Teil auf Privatgrund. Herr Rapp geht davon aus, dass dies sicher keine öffentlichen Anschlüsse sind. Somit wäre dies Sache des Privatmanns. Der Hauptkanal ist möglicherweise Sache der Gemeinde.
Das Gremium ist sich einig, dass die Maßnahme zeitnah vorgenommen werden muss. Die Kanalsanierung soll soweit wie möglich mit dem Breitbandausbau verbunden werden.
Der Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Rapp für seinen Vortrag und die Klärung der offenen Fragen.