Datum: 28.09.2021
Status: Abgeschlossen
Sitzungsort: Mehrzweckhalle Heidenfeld
Gremium: Umwelt- und Klimaausschuss
Öffentliche Sitzung, 17:32 Uhr bis 20:53 Uhr
Nichtöffentliche Sitzung, 19:00 Uhr bis 20:00 Uhr


Öffentliche Sitzung

TOP-Nr. Bezeichnung
1 Vorstellung und Beschluss Waldwirtschaftsplan
2 Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen - Informationen Gewässerökologie
3 Information Energieeffizienz-Netzwerk Umweltmanagement
4 Genehmigung der Niederschrift der letzten öffentlichen Umwelt- und Klimaausschusssitzung vom 06.10.2020
5 Informationen und Anfragen

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1. Vorstellung und Beschluss Waldwirtschaftsplan

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Umwelt- und Klimaausschuss 1. Sitzung der Umwelt- und Klimaausschuss 28.09.2021 ö 1

Sachverhalt

Der Vorsitzende begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt den Bereichsleiter Forsten vom AELF Schweinfurt, Herrn Stephan Thierfelder, sowie den Revierleiter, Herrn Gerald Eser, ebenfalls vom AELF Schweinfurt. Diese stellen sich kurz vor und erläutern sowohl an der Mehrzweckhalle als auch bei einer Begehung der Gemeindeforsten, was unter dem Waldwirtschaftsplan, der alle 20 Jahre aufzustellen ist, zu verstehen ist. Hierzu wird auf das angefügte Abnahmeprotokoll verwiesen. Der Waldwirtschaftsplan besteht aus einem Textband und dem sogenannten Revierbuch.

Im Jahr 1981 wurde zuletzt der Waldwirtschaftsplan für Röthlein aufgestellt. Dieser lief vor 20 Jahren aus. Im Jahr 2001 konnte nicht, wie planmäßig vorgeschrieben, ein neuer Waldwirtschaftsplan erstellt werden, da der Waldboden nicht kartiert war. Die Kartierung der Waldböden des Gemeindegebiets Röthlein wurde durch den Sachverständiger Herrn Rebhan von der Regierung von Unterfranken sodann vorgenommen. 

Zuerst wird ein kleiner Teilbereich des Waldes „vordere Laake“, Gemarkung Heidenfeld, begangen, das an den Flurbereinigungsweg (von der Dorfstraße aus, der Kläranlage entlang, nach den Parkplätzen vom Naturschutzgebiet Garstadt) angrenzt. Herr Thierfelder erklärt, welche Baumarten in diesem Waldstück vorhanden sind. Dies sind vorwiegend Pappeln, Esche und Schwarzerle. Mit der unteren Naturschutzbehörde wurde abgestimmt, dass die sogenannten Hybrid-Pappeln, die u. a. durch Pilzbefall in immer schlechteren Zustand geraten, vor sich hinvegetieren sollen, um Todholz zu schaffen. Todholz bietet Lebensräume für Tiere, wie beispielsweise für Vögel. Für diesen Wald soll festgelegt werden, dass dieser die nächsten 20 Jahre vor sich hinwachsen soll, mit Ausnahme der Verkehrssicherungspflicht.

Im Anschluss schaut sich das Gremium die „hintere Laake“ vom Flurbereinigungsweg aus an. Dieses Waldstück besteht weitgehend aus Eichen, Eschen und Ulmen. Hybridpappeln sind nicht vorhanden. Hier soll eine Stilllegung durch Nutzungsverzicht erfolgen. Die Gemeinde erhält für die Zwölfjährige Stilllegung rund 3.275 €. Faule bzw. morsche Bäume können einzeln erfasst und gefördert werden. Das Waldstück wurde bis zum Jahr 2027 stillgelegt.

Herr Eser weist darauf hin, dass das Recht zum Betreten der beiden Waldstücke sehr eingeschränkt ist. Hier wird wieder die Ausnahme der Verkehrssicherungspflicht aufgegriffen.

Ein Ausschussmitglied erkundigt sich, on eine Prognose gegeben werden kann, wie sich die Waldflächen in den kommenden 20 Jahren entwickeln. Herr Thierfelder geht davon aus, dass wieder ein neuer Pils, durch die Globalisierung bedingt, eingeliefert wird, der wiederrum Bäume befallen wird. Des Weiteren sollen neue Bäume gepflanzt werden.

Der Ausschuss macht seinen dritten und letzten Stopp im Waldstück, in Richtung des Gernacher Käppeles. Dieses besteht fast ausschließlich aus Eichen. Damit die Eiche verjüngt wird, soll in den nächsten 10 Jahren jeder 5. Baum entnommen werden. Die Gipfelknospen der Eichen sollen vor Wildverbiss geschützt werden. 

Aus den Reihen des Ausschusses kommt die Frage auf, ob bei der Verjüngung die Einschlagsgrenze beachtet werden muss. Die Dicke vom Baum ist nachranging, wie Herr Thierfelder mitteilt. Der Biotopkriterien muss Sorge getragen werden.

Der gegenüberliegende junge Wald wird ebenfalls angesprochen. Dieser weist einen Bestand von 50 % Eiche und 50 % sonstigen Laubhölzern auf. Davon sind 15 % Edelholzbäume. In den nächsten Jahren werden drei Pflegen durchgeführt. Hierzu gehört die Entnahme von Haseln. Die Maßnahme soll durchgeführt werden, sobald der staatliche Zuschuss erteilt wurde. Die Dringlichkeit der Maßnahme ist hoch. 

Die gemeindlichen Waldflächen werden durch den Bauhof bewirtschaftet. Der Bauhofmitarbeiter, Andreas Schmee, hat hierfür die Weiterqualifizierung zum Forstwirt absolviert und befindet sich derzeit in Weiterbildung zum geprüften Natur- und Landschaftspfleger. 

Der Bürgermeister teilt mit, dass dieses Jahr Holzverstrich entsteht. Bisher gibt es hierfür fünf Nachfragen. 

In der Mehrzweckhalle angekommen stellt Herr Thierfelder seine Präsentation vor und geht auf Fragen ein. Diese ist im Anhang enthalten. Abschließend teilt er mit, dass 1/3 Einschlag vorgenommen und 2/3 des Waldes bestehen bleiben. Sollte ein unvorhersehbares Ereignis, wie z. B. Sturmschäden, auftreten, kann auch die Zwischenüberprüfung, die in der Regel nach 10 Jahren erfolgt, vorgezogen werden. 

Der 1. Bürgermeister bedankt sich bei Herrn Thierfelder und Herrn Eser für ihr Kommen und die Zeit, die sie sich genommen haben.

Anschließend stellt der Vorsitzende den Waldwirtschaftsplan zur Entscheidung.

Beschluss

Das Gremium beschließt den vorgestellten Waldwirtschaftsplan.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 7, Dagegen: 0

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2. Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen - Informationen Gewässerökologie

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Umwelt- und Klimaausschuss 1. Sitzung der Umwelt- und Klimaausschuss 28.09.2021 ö informativ 2

Sachverhalt

Der Gemeinderat hat die Verwaltung beauftrag, ein Angebot für eine chemische Messstelle am Unkenbach einzuholen und gleichzeitig bei den Ämtern nachzufragen, weshalb die vorhandenen Messstellen nicht in Ordnung sind.
Frau Dr. Dagmar Mußhoff, Leiterin des Labors im Wasserwirtschaftsamt, wird dazu die offenen Fragen beantworten. 

Der Vorsitzende freut sich, dass Frau Dr. Mußhoff der Einladung zur Sitzung gefolgt ist. Die Leiterin des Labors teilt mit, wie Gewässer vom Wasserwirtschaftsamt (WWA) beprobt werden. Das WWA hat keine chemischen Messstellen eingerichtet. Das Wasser wird gemäß der Gewässerrahmenrichtlinie, die Grundlage für das Monitoring ist, untersucht. Hierzu gehört auch der Unkenbach als Gewässerkörper.

Die Gewässerrahmenrichtlinie gilt jeweils für sechs Jahre. Ebenfalls wird ein Wasserkörpersteckbrief, der die Messstellen enthält, erstellt. Für die Messstellen gibt es bundeinheitliche Vorgaben. Beim Unkenbach gibt es zwei operative Messstellen. Diese dienen jeweils für die chemische und die biologische Untersuchung. Wenn Gewässer, wie auch der Unkenbach, in keinem guten Zustand sind, werden an festgelegten Stellen im Abstand von drei Jahren Proben entnommen. 2019 war die letzte Untersuchung. Kommendes Jahr erfolgt die nächste Untersuchung, bei der eine Teilnahme möglich ist. Eine permanente Überwachung des Unkenbachs erfolgt nicht.

Der Unkenbach ist ein Gewässer 3. Ordnung und liegt damit im Verantwortungsbereich der Gemeinde. Diese ist für entsprechende Umsetzungskonzepte zuständig. Die Regierung von Unterfranken hat dahingehend zur Motivation von Gemeinden eine Initiative ins Leben gerufen. Die Frage, ob die Gemeinde mit ihren Maßnahmen etwas erreichen kann, kommt auf. Frau Dr. Mußhoff bejaht dies. Das Fließverhalten kann beeinflusst werden, dass sich wiederum auf die Fische auswirkt. Aus den Reihen des Ausschusses wird gezweifelt, dass es für die Gemeinde schwierig ist, alle etwas zu unternehmen. Mit der Gemeinde Schwebheim erfolgt jedoch bereits die Zusammenarbeit. Des Weiteren soll noch ein Konzept mit Grafenrheinfeld aufgestellt werden. Die Maßnahme beschränkt sich auf die gemeindlichen Gewässer.

Ein Ausschussmitglied merkt an, dass für mehre Maßnahmen, die Verbesserung des Mühlbachs sowie den Unkenbach und die Sportplatzstraße in Röthlein, Förderanträge (RZWas) gestellt wurden. Daraufhin wird mitgeteilt, dass von der Regierung hierfür aktuell kaum Gelder vorhanden sind, da diese für die Hochwasserereignisse verwendet wurden. Herr Heitl vom WWA geht davon aus, dass Fördermittel erlangt werden können. Er kann jedoch keine Sicherheit geben. Zusätzlich könnte der frühzeitige Maßnahmenbeginn erfolgen. Das WWA würde die Gemeinde bei der Ausführung der Maßnahme auch beraten.

Der Wunsch nach einer kleinen permanenten Überwachung an neuralgischen Stellen wird aus den Reihen des Ausschusses vorgetragen. Bemängelt wird, dass vom WWA nur an repräsentativen Messstellen Messungen vorgenommen werden. Bei den chemischen Untersuchungen führt dies innerhalb eines Jahres zu Schwankungen.

Ein andres Ausschussmitglied erkundigt sich, ob andere Gemeinden bereits Selbstüberwachungen ihrer Gewässer durchführen. Frau Dr. Mußhoff ist nicht bekannt, dass dies aufgrund der Komplexität der Fall ist. Automatische Messstellen sind des Weiteren für kleinere Gemeinden sehr schwierig. Sie weist des Weiteren darauf hin, dass Proben, die von Gemeinden selbst entnommen werden, zur Prüfung an private Labore gegeben werden müssen. 

Sie weist darauf hin, dass weitere Informationen mittels E-Mail an die Poststelle des WWA angefordert werden können. 

Auf Nachfrage zur Wasserqualität des Unkenbachs teilt sie mit, dass aufgrund der extrem trockenen drei vergangen Jahre teilweise keine Abflüsse mehr vorhanden sind. Des Weiteren kam es zu Fischsterben. Die Wasserqualität hat sich nicht generell verschlechtert. Dies ist allerdings sehr witterungsabhängig. Vor 20 Jahren war die Wasserqualität des Baches auch schon nicht so gut. Im Gewässergütebericht von 1997 wurden die Fische nicht berücksichtigt. 

Der Vorsitzende teilt mit, dass die Fortschreibung des Gewässerentwicklungskonzeptes in die Projektliste mit aufgenommen werden soll. Die Beschlussfassung über die Projektliste erfolgt in der nächsten Gemeinderatssitzung.

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3. Information Energieeffizienz-Netzwerk Umweltmanagement

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Umwelt- und Klimaausschuss 1. Sitzung der Umwelt- und Klimaausschuss 28.09.2021 ö informativ 3

Sachverhalt

Dieser Tagesordnungspunkt wird aufgrund der fortgeschrittenen Zeit vertagt.

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4. Genehmigung der Niederschrift der letzten öffentlichen Umwelt- und Klimaausschusssitzung vom 06.10.2020

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Umwelt- und Klimaausschuss 1. Sitzung der Umwelt- und Klimaausschuss 28.09.2021 ö beschließend 4

Sachverhalt

Die Niederschrift der öffentlichen Umwelt- und Klimaausschusssitzung vom 06.10.2020 wurde den Gemeinderäten zugestellt. Der Vorsitzende fragt, ob gegen die Niederschrift Einwendungen bestehen.

Detlev Reusch ist aufgefallen, dass im Protokoll nicht festgehalten wurde, dass der Umwelt- und Klimaausschuss 2-3 Mal im Jahr tagen soll. Dies wird noch unter Informationen und Anfragen ergänzt.

Nachdem keine weiteren Einwände vorgebracht werden, lässt der Vorsitzende über die Genehmigung der Niederschrift abstimmen.

Beschluss:
Die Niederschrift der letzten Umwelt- und Klimaausschusssitzung vom 06.10.2020 wird hiermit genehmigt.

Beschluss

Abstimmungsergebnis
Dafür: 7, Dagegen: 0

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5. Informationen und Anfragen

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Umwelt- und Klimaausschuss 1. Sitzung der Umwelt- und Klimaausschuss 28.09.2021 ö informativ 5

Sachverhalt

Da keine Informationen und Anfragen vorgetragen werden, entfällt dieser Tagesordnungspunkt.

Datenstand vom 20.01.2022 11:47 Uhr