Ortsentwicklung in der Gemeinde Seefeld; Überlegungen zur Erarbeitung eines Ortsentwicklungskonzeptes


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates, 24.10.2017

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Sitzung des Gemeinderates 24.10.2017 ö 6

Sach- und Rechtslage

In der Gemeinde Seefeld sind derzeit mehrere große Projekte mit weitreichenden Auswirkungen auf die Ortsentwicklung in Planung oder bereits in Umsetzung (Erweiterung EDEKA in Seefeld, Entwicklung im Bereich Am Oberfeld, Einheimischenmodell usw.). Vor dem Hintergrund der rasanten baulichen Entwicklung im Umland von München, des steigenden Wohndrucks und der stetig wachsenden Nachfrage nach neuen Bauflächen zeichnen sich zudem weitere größere Infrastrukturprojekte ab. Die Gemeinde steht einem hohen Entwicklungs- und Handlungsdruck gegenüber, auf den sie entsprechend reagieren muss. Zugleich dürfen wichtige andere Belange wie eine koordinierte städtebauliche Entwicklung, Natur- und Landschaftsschutz, Artenschutz, Denkmalpflege usw. nicht vernachlässigt werden. Die Gemeinde muss versuchen, innerhalb dieses Spannungsfeldes einen gerechten Interessensausgleich zu finden.

Bisher lag der Schwerpunkt der Ortsentwicklung – insbesondere auch aufgrund der hinsichtlich Natur- und Landschaftsschutz sehr sensiblen Lage der Gemeinde Seefeld – weniger auf einer Vorrats- und Angebotsplanung wie sie im Umland von München weit verbreitet ist, sondern eher auf einer konkreten Bedarfs-/Einzelfallplanung. Dies kann jedoch zu Defiziten bei der Abstimmung der einzelnen Projekte untereinander führen und eine koordinierte Ortsentwicklung erschweren. Infolge des steigenden Entwicklungsdrucks bei gleichzeitig begrenzten Entwicklungsmöglichkeiten ist eine ganzheitliche und langfristige Handlungsstrategie von zunehmender Bedeutung.    

Darüber hinaus zeigt sich in der Gemeinde ein erhöhtes Interesse an stärkerer Bürger- und Öffentlichkeitsbeteiligung in Bezug auf die allgemeine Ortsentwicklung. Folglich sollten Möglichkeiten geprüft werden, wie die Öffentlichkeit im Bereich der Ortsentwicklung stärker eingebunden werden kann.

Die Verwaltung schlägt daher vor, Möglichkeiten und Handlungsansätze für die Erstellung eines Ortsentwicklungskonzeptes näher zu prüfen. Ziel wäre die Erarbeitung einer koordinierten,  langfristigen und auf intensiver Bürgerbeteiligung basierenden gemeindlichen Handlungs- und Entwicklungsstrategie, die ggf. auch in eine verbindliche Planung (Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes) einfließen könnte.      

Sitzungsverlauf

Herr Bgm. Gum erläutert den dringenden Handlungsbedarf in Bezug auf ein Ortsentwicklungskonzept. Der Vorschlag wird zum Großteil positiv aufgenommen, teilweise aber auch kritisch gesehen. Befürchtet wird u.a., dass Grundstückspreise von Potentialflächen in die Höhe getrieben und ggf. nicht erfüllbare Wünsche/Begehrlichkeiten in der Bevölkerung geweckt werden könnten. Grundsätzlich überwiegt aber die Zustimmung, da hier insbesondere auch die Möglichkeit besteht, die Öffentlichkeit intensiver an der Ortsentwicklung zu beteiligen und somit eine größere öffentliche Akzeptanz und einen breiteren Konsens bei zukünftigen Projekten zu erzielen. Es wird angeregt, möglichst strukturiert und zielorientiert an die Sache heranzugehen und in einem ersten Schritt Zielstellungen und Themenfelder konkret herauszuarbeiten.
Die Verwaltung soll nun zunächst allgemein näher prüfen, welche Möglichkeiten und Handlungsansätze für die Erarbeitung eines Ortsentwicklungskonzeptes bestehen.

Beschluss

Die Verwaltung wird beauftragt, Möglichkeiten und Handlungsansätze für die Erarbeitung eines Ortsentwicklungskonzeptes näher zu prüfen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 17, Dagegen: 0

Datenstand vom 29.06.2018 10:54 Uhr