Der Streckenabschnitt Ulm – Augsburg ist Teil der wichtigen „Magistrale für Europa“, die von
Paris bis Budapest rund 35 Millionen Menschen verbindet. Der Streckenabschnitt ist mehr als
160 Jahre alt, zweigleisig und elektrifiziert. Der Abschnitt ist ein wichtiges Teilstück der vielbefahrenen Strecke zwischen Stuttgart und München. Bereits heute ist der Streckenabschnitt durch die Belegung von schnellem Fernverkehr und langsameren Nahverkehr und Güterverkehr extrem ausgelastet.
Der Bahnausbau der Strecke Ulm-Augsburg wurde nach langen Vorberatungen und Diskussionen im Dezember 2016 in den „Bundesverkehrswegeplan 2030“ mit der Projektnummer 2-041-V02 in den vordringlichen Bedarf mit folgender Maßnahmenbeschreibung aufgenommen:
„Drittes Gleis Dinkelscherben – Augsburg, V max. 200km/h; ÁBS-NBS im Korridor Neu-Ulm–Günzburg–Jettingen–Dinkelscherben, V max. 250/200 km/h; Fernverkehrshalt Günzburg“.
In der Projektbegründung/Notwendigkeit des Projekts mit einer Gesamtstreckenlänge von
69,70 km ist folgendes ausgeführt:
„Zwischen Ulm und Augsburg ist eine Reisezeitverkürzung für den Schienenpersonenfernverkehr vorgesehen. Gleichzeitig soll sowohl im Fern- wie auch im Nahverkehr das Bedienungsangebot verdichtet werden. Durch die zusätzlichen Kapazitäten bzw. die Entmischung der schnellen und der langsamen Verkehre steigt auch die Anbindungsqualität im Güterverkehr zwischen Stuttgart und München. Vorgesehen ist der Bau eines dritten Gleises Dinkelscherben – Augsburg, V max. 200 km/h sowie eine zweigleisige ABS-NBS im Korridor Neu-Ulm – Günzburg – Jettingen – Dinkelscherben, V max. 250/200 km/h. Der Bahnhof Günzburg ist dabei weiterhin an das Fernverkehrsnetz angebunden.“
Die Begründung der Dringlichkeitseinstufung im Bundesverkehrswegeplan hat folgenden
Wortlaut:
„Als Konzeptentwurf zur Bewertung ABS-NBS im Korridor Neu-Ulm – Günzburg – Jettingen –
Dinkelscherben – Augsburg wurden der dreigleisige Augsburg - Dinkelscherben – Augsburg
mit V max. 200 km/h und der Aus- bzw. Neubau im Korridor Neu-Ulm – Günzburg – Jettingen
– Dinkelscherben mit V max. 250/200 km/h betrachtet. Dieser Verlauf liegt der gesamtwirtschaftlichen, umweltfachlichen, städtebaulichen und raumordnerischen Bewertung bzw. Beurteilung zugrunde. Er stellt keine Vorfestlegung für den folgenden Planungsprozess dar, der den konkreten Verlauf im Dialog mit der Bevölkerung bestimmt.“
In der Sitzung des Kreistags am 15.07.2019 hat der Projektleiter der DB AG, Herr Markus Baumann, das gesamte Projekt und den zeitlichen Ablauf dargestellt und erläutert.
Für den Landkreis Augsburg ist neben einer Verkürzung der reinen Fahrtzeit zwischen Ulm und der schwäbischen Bezirkshauptstadt Augsburg auf knapp 30 Minuten eine klare Vorgabe im Rahmen der Planungen, dass der Nahverkehr in der Region weiter verbessert wird. Dabei geht es zum ersten um Zugverbindungen und deren Takt, zum zweiten um die Ertüchtigung der Bahnsteige, Bahnhöfe und Lärmschutzanlagen für die Anwohner.
Der Kreistag des Landkreises Augsburg hatte mit seinem Beschluss am 15.07.2020 nochmals klar bekräftigt, dass er einen dringenden Ausbau der Stecke Augsburg – Ulm auf der bestehenden Strecke mit einem dritten Gleis bis Dinkelscherben wünscht.