In den vergangenen zwei Jahren sind insbesondere am Strandbad Taching vermehrt Wasservögel aufgetreten, die nicht nur auf Liegeflächen in Ufernähe koten, sondern über ihren Kot im Wasser auch Zerkarien ausscheiden. Die Parasitenlarven entwickeln sich in Wasserschnecken, brauchen zur weiteren Entwicklung aber einen Wirt. In der Regel sind dies Wasservögel. Siedeln sich die Larven im menschlichen Körper an, werden sie abgestoßen und sterben ab. Dabei entwickeln sich jedoch unangenehme rote Pusteln, die über Tage und Wochen einen starken Juckreiz verursachen. Dies wurde von Badegästen immer wieder moniert.
Aufgrund des großen Nahrungsangebots, das durch heruntergefallenes Essen aber eben auch durch das bewusste Füttern von Wasservögeln in den Strandbädern Taching und Tengling herrscht, werden es jedes Jahr mehr Vögel, die derzeit insbesondere das Strandbad Taching als Schlafstätte nutzen.
Im vergangenen Jahr hat der Bauhof von Mai bis September täglich vier Arbeitsstunden investiert, um den Kot im Uferbereich zu entfernen, dies verursachte Kosten in Höhe von rund 7.500 Euro.
Die Gemeinde Taching a. See ist bestrebt, diesen Missstand in den Griff zu bekommen.
Ein generelles Fütterungsverbot besteht deutschlandweit nicht. Vielmehr ist es so, dass dafür die Kommunen selbständig zuständig sind. Der Verstoß gegen ein von der Kommune erlassenes Fütterungsverbot würde den Tatbestand einer Ordnungswidrigkeit erfüllen, die mit einem vom Gemeinderat zu benennenden Bußgeld versehen werden müsste.
Die Problematik der Wasservögel an den Strandbädern in Taching und Tengling kann aber nicht nur durch ein Fütterungsverbot gelöst werden. Vielmehr müssen mehrere Maßnahmen angesetzt werden; so muss auch vermehrt Aufklärung in der Gesellschaft betrieben werden, sei es durch Infoflyer, Aufklärung der Kindergarten- und Schulkinder und deren Eltern sowie über das VG-Blatt. Insbesondere muss hier in den Fokus gerückt werden, dass hauptursächlich für das inadäquate Nahrungsangebot das herunterfallende Essen im Strandbad ist. Die Strandbadbesuchenden müssten sich hier sensibler verhalten.
Zusätzlich sollen neue Schilder in den Strandbädern angebracht werden, die auf das Fütterungsverbot unmissverständlich hinweisen und das Warum erklären.
Sofern Einigkeit über ein Fütterungsverbot von Wasservögeln herrscht, muss dies auch in der Benutzungsordnung der Strandbäder geändert werden.