Sanierung der Vilstalhalle - Vorstellung Vorentwurf mit Kostenschätzung


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Stadtrates, 18.07.2022

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat (Stadt Vilsbiburg) Sitzung des Stadtrates 18.07.2022 ö beschließend 3

Sachverhalt

Vom beauftragten Planungsteam wurde die Vorentwurfsplanung mit zugehöriger Kostenschätzung erstellt und mit der Bauverwaltung abgestimmt. 

Die im Rahmen der Förderanträge ermittelten Kosten von 2020 basieren auf allgemeinen Grob-Kostenkennwerten (z.B. Bruttorauminhalt, Bruttogrundrissfläche, Nutzfläche) ohne eine detaillierte Betrachtung der einzelnen Bauelemente und ohne das Vorliegen einer Planung. 

Nach Erarbeitung der Vorentwurfsplanung wurden darauf basierend für einzelne Bauelemente konkrete Kostenwerte hinterlegt und die von den Fachplanern ermittelten Angaben integriert. Die Kostenkennwerte der Kostenschätzung basieren auf Stand Februar 2022. 

Im Rahmen der Außenanlagen sind nur die Kosten unmittelbar um das Gebäude mit aufgenommen worden, die innerhalb der beantragten Förderung förderfähig sind. 

Überlegungen zur Gestaltung des gesamten Vorbereiches sind gesondert zu betrachten und auch nicht Teil der bisherigen Förderanträge. Eventuell kann hierzu auch eine zusätzliche Förderung beantragt werden. 

Die Vorentwurfsplanung mit Kostenschätzung liegt als Anlage bei.

Herr Leidl, vom Büro Arc Architekten Partnerschaft, wird in der Sitzung die erarbeiteten Unterlagen, mit der darauf basierenden Kostenschätzung, vorstellen.  

Hinweis:
Laut statistischem Bundesamt haben sich die Baupreise im Jahre 2021 im Mittel um knapp 15% erhöht.

Diskussionsverlauf

Architekt Michael Leidl hat die Planungen und Kostenberechnungen dem Gremium vorgestellt. Die Erste Bürgermeisterin Sibylle Entwistle erklärte, dass die Planung mit dem TSV-Vorstand abgestimmt ist und sich die Halle aber auch für den Schulsport weiterhin eignet. In den Planungskosten sind nur geringe Positionen für den Außenbereich um die Halle enthalten. Hier wird es ein gesondertes Projekt geben, wo man versucht Städtebaufördermittel zu erhalten. Weiter ist eine PV-Anlage auf dem Dach der Halle noch nicht in die Kostenberechnung mit einbezogen. Die im Keller vorhandenen Kegelbahnen sind in der Planung neben einer Erschließung durch die Halle auch von außen extra erreichbar, um eine separate Nutzung zu gewährleisten. 

Auf die Frage von StRin Doris Pollner, ob die Bühne als Mehrzweckraum nutzbar ist, erklärte Architekt Leidl, dass man den Vorschlag intensiv geprüft hat. Man hätte dadurch aber einen sehr hohen Aufwand und Mehrkosten z. B. wg. den technischen Einrichtungen auf der Bühne und hat somit den Vorschlag nicht weiterverfolgt.
Weiter verwies Frau Pollner auf die entfallenen Umkleiden im Untergeschoss für den Außensport.  Architekt Leidl verwies darauf, dass der TSV Vilsbiburg für den Außensport eine extra Lösung erarbeiten muss, da in Zukunft keine Außensportumkleiden mehr in der Vilstalhalle. Auf Nachfrage von StRin Michaela Feß bzgl. der Finanzierbarkeit einer extra Lösung für den Außensport erklärte die Erste Bürgermeisterin Sibylle Entwistle, dass die Stadt den TSV Vilsbiburg wieder mit einem Zuschuss in Höhe von 22,5 Prozent unterstützen kann.
Weiter wollte Frau StRin Pollner wissen, was mit den Umkleiden für den Außensport während der Umbauphase passiert. Hier wurde darauf verwiesen, dass die Stadtverwaltung im Moment zusammen mit dem TSV nach Lösungen sucht, welche unabhängig von der zu sanierenden Halle funktionieren. 

StR Rudolf Lehner und StRin Michaela Feß gingen neben der PV-Anlage auf die Energieversorgung der Halle ein. Neben der PV-Anlage verwies Michael Leidl auf den KfW55-Standard, welcher im Rahmen der Förderung nötig ist. StRin Feß plädierte dafür die Wärmequelle Gas des bestehenden BHKW auszutauschen und das vorhandene Netz weiter zu nutzen.

Frau StRin Michaela Feß war der Meinung, dass die Abt. Judo und Karate aktuell mehr Platz hätten als in der neuen Planung vorgesehen. Architekt Leidl erklärte, dass sich der Platzbedarf für Lagerflächen, Nebenräumen und die Technik in der Bedarfsabfrage wesentlich erhöht haben. Darum habe man versucht die Flächen im Keller über einen Lastenaufzug als Lagerflächen sinnvoll zu erschließen. Zusätzliche Räume im UG würden dann wieder zu Lasten der Lagerflächen entfallen. Aus diesem Grund habe man sich für neue Mehrzweckräume und einen Fitnessbereich im Obergeschoss entschieden. 

StR Christina Frankowski fragte nach, ob sich bei der Zuschauertribüne Änderungen ergeben. Architekt Leidl erklärte, dass die Tribüne in Zukunft anders erschlossen wird. Das Tribünensystem an sich wird nicht geändert, da man hier zu tief in den Gebäudebestand hätte eingreifen müssen. 

Auf die Frage von StR Claudia Geilersdorfer nach den hohen technischen Kosten verwies Herr Leid darauf, dass die Kostengruppe 400 anhand von Kennwerten der Fachplaner kommt. Hier ist aber laut dem Beschlussvorschlag auf wirtschaftliche Lösungen ein hoher Stellenwert zu legen und diese mittels Alternativen detailliert zu überprüfen. 

Grundsätzlich wurde die Planung im Gremium als sehr positiv bewertet. Das der Kostenrahmen von 10 Mio. € nicht eingehalten werden kann, wurde teilweise kritisiert. StR Florian Anzeneder erklärte weiter, dass die Kosten für die Außenanlagen, die PV-Anlage und der Baukostenzuschuss in Höhe von 22,5 % an den TSV Vilsbiburg für die Lösung im Außenbereich noch dazu kommen. Die Kostenüberschreitung wurde auf die massiv gestiegenen Baukosten der letzten Monate zurückgeführt. StR Florian Anzeneder verwies auf die im nächsten Jahr beginnende Bauphase, womit noch mit weiteren Kostensteigerungen zu rechnen ist. Die Erste Bürgermeisterin Sibylle Entwistle war der Meinung, man sollte den Anspruch an eine zukunftsfähige Halle wegen den gestiegenen Baupreisen aktuell nicht zurücknehmen. 
Architekt Michael Leidl erklärte, dass man den Kostendeckel und die Baukosten während der gesamten Planungsphase im Blick hatte. Die Planungen beinhalten keine überzogenen Forderungen oder Wünsche. Man hat versucht einen bestmöglichen Kompromiss zwischen den unterschiedlichen Nutzungen (Sport/Veranstaltungen) zu finden. Weiter wurde versucht, unterschiedliche Bedarfsanforderungen gegeneinander abzuwägen und festzustellen, welche realistischen Kosten sich dahinter befinden. 

StR Christine Koj verwies auf die zugesagte Förderung und wollte wissen, ob diese durch die allgemeinen Kostensteigerungen auch erhöht wird. Stadtbaumeister Gerhard Binner erklärte, dass man nach dem Beschluss über den Vorentwurf auch mit den Förderstellen sprechen wird. Da es sich um Festbetragsförderungen handelt, geht man aber aktuell nicht davon aus, dass sich die Fördersummen erhöhen. 

Beschluss

Der Stadtrat stimmt der vorgestellten Vorentwurfsplanung mit der Kostenschätzung in Höhe von ca. netto 11.026.127 Euro (Stand 2/2022) zu. Diese bildet die Grundlage für die weiteren Planungsschritte. 

Im Rahmen der vertiefenden Planung ist, insbesondere im Bereich der Kostengruppe 400 (Technische Anlagen), auf wirtschaftliche Lösungen ein hoher Stellenwert zu legen und mittels Alternativen detailliert zu überprüfen. 

Abstimmungsergebnis
Dafür: 14, Dagegen: 4

Datenstand vom 26.07.2022 11:09 Uhr