Situation an der Grundschule Vöhringen Nord Anfrage der CSU-Stadtratsfraktion


Daten angezeigt aus Sitzung:  Stadtratssitzung, 17.05.2018

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Stadtratssitzung 17.05.2018 ö 10.1

Diskussionsverlauf

Herr Neher trägt folgende Anfrage der CSU-Stadtratsfraktion vor:

„Sehr geehrter Herr Bürgermeister Janson,

diese Woche wurden an mich große Sorgen betreffend die Situation an der Grundschule Nord herangetragen.
Hintergrund ist das wohl eklatante Auseinanderklaffen der Schülerzahlen von Grundschule Nord und Grundschule Süd. Nach den mir bekannt gegebenen Zahlen gibt es 382 Kinder im Grundschulalter, die von den beiden Grundschulen zu „beschulen“ sind.

Aktuell beträgt die Schülerzahl an der Grundschule Süd 257, an der Grundschule Nord 125 Schüler. Werden es an der Grundschule Nord künftig noch wenige Schüler, so ist aufgrund der dadurch reduzierten Personalzuteilung durch das Schulamt zu befürchten, dass an der Grundschule Nord so genannte Kombi-Klassen eingerichtet werden müssen, die nicht den besten Ruf genießen.

Darüber hinaus ist es Konzeption der Stadt, dass beide Grundschulen im Stadtgebiet in etwa gleich viele Schüler aufweisen, also gleichberechtigt auch der Größe nach nebeneinanderstehen. Dies ist aktuell aufgrund der Schülerzahlen sicher nicht der Fall.

Hierzu folgende Fragestellungen:

1. Was sind die Ursachen der sich unterschiedlich entwickelnden Schülerzahlen an den Grundschulen Nord und Süd? Wie lange ist diese Entwicklung schon bekannt?

2. Was unternimmt die Stadtverwaltung, die unseres Wissens für die Entscheidung über die Gastschulanträge zuständig ist, um diese unterschiedliche Entwicklung zu unterbinden? Welches sind die Kriterien, nach denen die Gastschulanträge beurteilt werden?

3. Bei der Entscheidung des Stadtrates, an der Grundschule Süd eine Ganztagesklasse einzurichten war meines Wissens ausdrückliche Bedingung, dass dadurch die Grundschule Nord nicht geschwächt wird. Es war ferner Voraussetzung für die Einrichtung der Ganztagesklasse an der Grundschule Süd, dass es zu keiner Klassenmehrung an der Grundschule Süd kommt. Eine solche Klassenmehrung ist jedoch offensichtlich schon erfolgt. Wie will die Stadtverwaltung dieser Fehlentwicklung entgegenwirken?
 
4. Ist die unterschiedliche Entwicklung der Schülerzahlen nicht auch darauf zurückzuführen, dass an der Grundschule Süd massive Anwerbung von Schülern stattfindet, ohne Rücksicht
darauf, dass beide Grundschulen in etwa gleich hohe Schülerzahlen aufweisen sollten?
Wie wird dem entgegengewirkt?
Ist es richtig, dass es eine Vereinbarung zwischen der Stadt und dem Kindergarten Süd gibt, wonach Schüler der Grundschule Süd auch im Rahmen des Hortes Süd betreut werden können?

5. Nach den mir bekannt gegebenen Zahlen an der Grundschule Süd für das kommende Schuljahr wurden 37 Gastschulanträge genehmigt. Die überwiegende Zahl dieser Anträge wurde mit dem Wunsch des Besuches der Ganztagesklasse angegeben. Wie soll dies funktionieren, wenn eine Klasse nur max. 24 Schüler haben darf?

Fazit:
Der Stadtrat hat in der Vergangenheit nicht nur an der Grundschule Süd, sondern vor allem auch an der Grundschule Nord erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt insbesondere im Bereich der Erweiterung von Räumlichkeiten. Für uns ist es selbstverständlich, dass die Stadt auch dafür sorgt, dass an beiden Schulen in etwa gleiche Voraussetzungen herrschen, was insbesondere die Versorgung mit Personal betrifft.
Sofern der unterschiedlichen Entwicklung der Schülerzahlen nicht schnellstmöglich entgegengewirkt wird, wird die Grundschule Nord gezwungen sein, aufgrund reduzierten Personals, Kombi-Klassen einzurichten. Dies wird von uns als ungünstige Notlösung gesehen, die auf jeden Fall verhindert werden muss.

Durch die unterschiedliche Entwicklung der Schülerzahlen verschlechtern wir die Personalsituation, da Personalentscheidungen nach dem Stichtagsprinzip getroffen werden. Sollten also zum bestimmten Stichtag (wohl der 23.06. 2018) an der Nordschule aufgrund zu geringer Schülerzahlen Lehrerstellen gestrichen bzw. nicht nachbesetzt werden, kann es unseres Wissens auch zu Zuweisungen einzelner Schüler an andere Schulen oder zu Rücksprengelungen kommen.

Die Stadtverwaltung wird daher gebeten, zu den oben genannten Fragestellungen bis zur nächsten Sitzung des Haupt- und Umweltausschusses am 04.06.2018 schriftlich Stellung zu nehmen. Wir müssen die Sorgen der Eltern und Schulleitung ernst nehmen.“

Herr Bürgermeister Janson und Vertreter der SPD-Stadtratsfraktion führen ungeachtet der noch anzufertigenden Stellungnahme vorab hierzu aus, dass sich der Elternbeitrat und die Schulleitung der Grundschule Vöhringen Nord seinerzeit bewusst gegen die Einrichtung eines Ganztageszuges und für einen Hort an ihrer Schule ausgesprochen habe. Für die Schüler in der Ganztagesklasse gebe es keinen Sprengel. Die Anmeldung sei den Eltern überlassen. Die Genehmigung von Ganztagesklassen sei an die rechtlichen Vorgaben gebunden.

Datenstand vom 22.06.2018 07:16 Uhr