Kurzbericht über Umwelt- und Klimaaktivitäten in der Kommune


Daten angezeigt aus Sitzung:  Haupt- und Umweltausschuss-Sitzung (Sondersitzung Klimaschutz), 04.04.2022

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Haupt- und Umweltausschuss Haupt- und Umweltausschuss-Sitzung (Sondersitzung Klimaschutz) 04.04.2022 ö Beschließend 3

Sachverhalt

In der Sitzung informiert der Klimaschutzmanager Marcus Jung über abgeschlossene, laufende und künftige Umwelt- und Klimaschutzprojekte. Im Anschluss an eine Kurzpräsentation besteht die Gelegenheit zur Diskussion und für Anregungen.

Diskussionsverlauf

Der Klimaschutzmanager der Stadt Vöhringen, Herr Marcus Jung, stellt anhand einer Präsentation die bereits abgeschlossenen, aktuell laufenden und vorgesehenen Umwelt- und Klimaschutzprojekte vor.

Auszugsweise greift Herr Jung die Pflanzung eines Klimawaldes in Illerberg heraus, wobei auch die Kinder des Wald- und Naturkindergartens die Baumpflanzaktion tatkräftig unterstützt haben.
Bei zwei Projekten habe man so 5.420 Bäume und Sträucher pflanzen können.

Weiterhin hat sich die Stadt Vöhringen beim Thema Blühpakt Bayern um die Teilnahme beworben und den Zuschlag erhalten. Dabei gilt es, mindestens 1.000 m² innerhalb eines Jahres ökologisch aufzuwerten. Dafür wird das Projekt mit 5.000 Euro durch die Regierung von Schwaben und die untere Naturschutzbehörde gefördert.

Darüber hinaus habe er am Energienetzwerktreffen der Hochschule Landshut teilnehmen können, wobei interessante Ansätze zum Thema Sektorenkopplung vorgestellt worden seien. Ein ähnliches Ziel verfolge man aktuell mit dem probeweisen Ausbau der Uli-Wieland-Schule und der Abwärmenutzung der Wieland-Werke.

Ebenfalls wird auf die weiter auszubauende Berücksichtigung des Energiemanagements aller städtischer Gebäude verwiesen, wonach beispielhaft an der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik, trotz ausgeweiteter Beleuchtung durch hinzugekommene Neubaugebiete Strom eingespart werden konnte.

Beim Themenausblick führt Herr Jung insbesondere den aufzustellenden Kriterienkatalog für Freiflächenphotovoltaikanlagen an, das Gewässerentwicklungskonzept, welches aufgrund der niedrigen Wasserstände derzeit nicht weiter bearbeitet werden kann sowie die geplante Einführung eines Mehrweg- statt Einweg-Systems und weitere Punkte an.

Seitens des Gremiums werden die bereits umgesetzten und laufenden Projekte durch Herrn Jung lobend erwähnt.

Ein Gremiumsmitglied erkundigt sich im Wege der Baumpflanzaktion nach den vielen Rodungen in Illerzell oder entlang der Iller in den Wasenlöchern.
Herr Jung führt aus, dass dem möglicherweise Sturmschäden oder Schadholz zugrunde liegen.

Bürgermeister Neher führt in diesem Zusammenhang auch das teils massive Eschensterben an. Auch seien im Bereich der Wasenlöcher Biberschäden zu verzeichnen. Des Weiteren dürfe die Verkehrssicherungspflicht der jeweiligen Nutzungsberechtigten oder Eigentümer nicht außer Acht gelassen werden.
Wenn konkrete Stellen bekannt seien, könne dies durchaus seitens der Verwaltung geprüft werden.

Ein weiteres Ratsmitglied lobt die Einbeziehung der Kindergartenkinder, da dies das Umweltbewusstsein nachhaltig präge. Insofern könne auch die Stadtputzete ggfs. mehrfach jährlich angeboten werden und die örtlichen Schulen hier miteinbezogen.

Weiterhin solle der Sachstand zur Thematik Grüne Meile mitgeteilt werden.

Bürgermeister Neher teilt mit, dies nach interner Rückfrage zu berichten. 

Weiterhin wird von einem Gremiumsmitglied die bereits am 22.01.2021 beantragte Vernässung des Niedrigmoores in den Wasenlöchern angesprochen.

Herr Jung berichtet, dass der Kontakt zum Landratsamt Neu-Ulm bestehe und auch bereits ein Ortstermin stattgefunden habe. Eine Vernässung soll im Zuge des Gewässerentwicklungskonzeptes geprüft werden. Möglicherweise könne dies Klausurtagung zum Klimaschutz aufgegriffen werden.
Im Klimaschutzkonzept wird hierzu ebenfalls ein Maßnahmenkatalog, wenn auch mit niedriger Priorisierung, enthalten sein.

Seitens eines Ratsmitgliedes wird auch die innerörtliche Versiegelung von Grundstücken und entsprechender Schottergärten angesprochen.

Bürgermeister Neher bestätigt die Möglichkeit, dies per Satzung zu regeln. Dennoch bestehe die Problematik darin, allen Bedürfnissen gerecht zu werden. In der Klausurtagung zum Klimaschutz könne hierauf näher eingegangen werden.

Auch zum derzeit in Umsetzung befindlichen Radverkehrskonzept wird noch einmal daran appelliert, über vorhandene Fördermöglichkeiten externe Fachplaner einzubeziehen.
Dabei soll der Fokus nicht nur auf Radfahrer gelegt, sondern insbesondere durch abgesenkte Bordsteine eine familien- und seniorengerechte Nutzung berücksichtigt werden.

Seitens der CSU-Stadtratsfraktion wird die Anfrage zum Sachstand um die Abwärmenutzung der Wieland-Werke und einer möglichen Beteiligung an einem Fernwärmenetz mit dem Abfallbetrieb Weißenhorn gestellt.
Sinnvollerweise soll letzteres gemeinsam mit der Stadt Senden weiterverfolgt werden.

Herr Jung teilt mit, man sei diesbezüglich im Austausch mit Herrn Hertel der Fernwärme Weißenhorn GmbH. 

Die Anfrage zur Bürgerbeteiligung an Photovoltaikanlagen wird von Herrn Jung dahingehend beantwortet, dass dies aufgrund der gesunkenen Einspeisevergütung nicht mehr rentabel sei. Dies werde jedoch im Kriterienkatalog mit aufgenommen. 

Herr Neher ergänzt das Thema der Fernwärmeversorgung, dass eine vernünftige Variante für eine nachhaltige Wärmeversorgung von Illerberg angestrebt wird.

Datenstand vom 12.05.2022 10:46 Uhr