Zu diesem Tagesordnungspunkt stellt Bürgermeister Janson einleitend dar, dass jeder vierte Deutsche ein Suchtproblem hat. Zwar greifen Jugendliche nach dem jüngsten Drogen- und Suchtbericht der Drogenbeauftragte des Bundes seltener als früher zur Flasche, zur Zigarette oder zum Joint. Insgesamt aber haben nach wie vor auch viele Jugendliche ein Sucht- bzw. Drogenproblem. Eine zeitgemäße und effektive Drogen- und Suchtpolitik lässt sich aber auch hier wie in anderen Bereichen nur dann sicherstellen, wenn auch vor Ort diese Aufgabe wahrgenommen wird.
Oft sind mit der Drogensucht der Jugendlichen dramatische persönliche Schicksale verbunden. Deshalb sei es wichtig, vor allem schon im Vorfeld, die Entstehung der Sucht zu verhindern. Prävention stehe an oberster Stelle, aber auch Hilfe und Beratung im Einzelfall.
Der Weg aus der Sucht heraus sei ein langer und steiniger Weg, so Bürgermeister Janson weiter. Ohne Dritthilfe gehe es meistens nicht. Deshalb habe sich auch die Stadt Vöhringen schon vor Jahren entschlossen, mit der Einrichtung der Drogenstreetwork einen ganz gezielten Beitrag zur Suchtprävention und Hilfe vor Ort zu leisten.
Grundsätzlich spielt sich das Leben der Jugendlichen auch auf der Straße ab. Die Straße ist für viele Jugendlichen zum Teil ihrer Lebenswelt geworden. Es galt deshalb, die Jugendlichen dort zu erreichen, wo sie sich aufhalten. Der Drogenstreetworker soll also dahin gehen, wo sich die Jugendlichen aufhalten, auf der Straße, und sie dort ansprechen und ihnen die Problemsituation aufzeigen.
Doch dieses Bild habe sich gewandelt. Mehr und mehr wird der drogen- und suchtgefährdete junge Mensch nicht mehr auf der Straße erreicht. Deshalb muss und musste auch die Drogenstreetwork der Stadt Vöhringen sich anpassen und ihr Angebot modifizieren.
Schon im vergangenen Jahr sei diese Entwicklung aufgezeigt worden. Auch der diesjährige Bericht werde dies nochmals bestätigen.
Nach Ansicht von Bürgermeister Janson habe sich die Einrichtung der Drogenstreetwork nach wie vor als nötig erwiesen und bewährt.
Sodann gibt Frau Raible Ihren Sachstandsbericht, der folgende Schwerpunkte enthält:
- Entwicklung / Veränderung der personellen und finanziellen Situation
- Kooperation und Vernetzung
- Situation in Vöhringen
- Darstellung des Konzeptes der Streetworkarbeit in Vöhringen
- Statistik im Bereich Streetwork
- Themen der drogenunspezifischen und drogenspezifischen Kontakte
- Altersverteilung im Bereich der Streetworktätgkeit und Trends im Bereich Streetwork
- Aufgaben und Setting in der Beratung
- Statistik Betreuung und Beratung (Alter, Suchtmittel)
- Trends im Bereich Beratung
- Ausblick
Frau Raible gibt abschließend bekannt, dass sie aus persönlichen Gründen ab 01.07.2011 nach München wechseln und die Stelle ab 01.08.2011 mit Frau Nicole Uhl neu besetzt wird, die sich im Gremium kurz vorstellt.
Die Gremiumsmitglieder bedauern den häufigen Wechsel der Drogenstreetwork in Vöhringen und wünschen sich mehr Kontinuität, damit die potentiellen Beratungsinteressenten einen vertrauensvolleren Kontakt zur Drogenberatung aufbauen können.
Auf die Frage, ob auch die Suchtbereiche „Spielsucht, Rauchen, Alkohol“ zum Aufgabenbereich der Drogenberatung gehören, wird dies von Frau Mayrhöfer mit dem Hinweis auf spezielle Beratungsangebote verneint.