Datum: 19.12.2024
Status: Abgeschlossen
Sitzungsort: Stadthalle
Gremium: Stadtrat
Öffentliche Sitzung, 19:00 Uhr bis 20:02 Uhr


Öffentliche Sitzung

TOP-Nr. Bezeichnung
1 Ansprache des 1. Bürgermeisters Andreas Wutzlhofer
2 Kurzansprache und Dankesworte des 2. Bürgermeisters Uli Münchmeier
3 Kurze Weihnachtsgeschichte des 3. Bürgermeisters Alfons Raab

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1. Ansprache des 1. Bürgermeisters Andreas Wutzlhofer

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat 63. Sitzung des Stadtrates / Jahresschluss 19.12.2024 ö 1

Sach- und Rechtslage

1. Bürgermeister Andreas Wutzlhofer richtet folgende Worte an die Anwesenden:

„Sehr geehrte Herren der Geistlichkeit Dekan Alexander Hösl, Pfarrvikar Ronald Liesaus, werter Herr Altbürgermeister Josef Zilbauer, sehr geehrte Damen und Herren des Stadtrates, werte Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung, des Außendienstes und im Ruhestand. Sehr geehrte Pressevertretung, meine Damen und Herren, in diese Begrüßung schließe ich unsere Musikerinnen mit ein und bedanke mich bei Marina Böhm und Magdalena Bäumler, dass sie sich Zeit genommen haben, um unsere Jahresschlusssitzung musikalisch zu begleiten.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, bevor ich mit meiner Ansprache beginne, darf ich sie alle bitten sich von ihren Plätzen zu erheben, um zwei Personen, die in diesem Jahr verstorben sind, zu gedenken.

Für immer von uns gegangen sind am:
- 02. Februar: Franz Kaas, Bauhofmitarbeiter und Baggerfahrer, 59 Jahre
- 04. Juni: Helga Meidenbauer, ehem. Büchereileiterin, 85 Jahre

Wir gedenken aber auch all derer Personen, die ein Ehrenamt in unserer Stadt- und Großgemeinde innehatten und verstorben sind. Wir werden ihnen ein ehrendes Gedenken bewahren. Der Herr schenke ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, der Blick auf den Wandkalender zeigt, dass es nur noch wenige Tage bis zum Heiligen Abend sind. Wir bereiten uns auf das Weihnachtsfest vor, auf ein Fest im Familienkreis, denn Weihnachten ist für viele von uns das wichtigste und schönste Fest des Jahres. In fünf Tagen hat die Adventszeit ihren Höhepunkt, Weihnachten, mit der Ankunft des Herrn. Freuen wir uns auf die Weihnachtsbotschaft mit ausreichend Raum, um uns an den Worten, die dort formuliert sind, zu orientieren. Lassen wir zumindest zu Weihnachten Ruhe und Besinnlichkeit einkehren. Nehmen wir uns auch noch etwas Zeit, um an jene zu denken, die wenig oder gar keinen Grund zur Freude haben. Denen es vorbehalten bleibt, zur Ruhe zu kommen, ein Stück Geborgenheit zu haben oder einfach in Frieden und Freiheit zu leben. Mit diesem Weihnachtsfest verbinden wir ganz besondere Erinnerungen und Gefühle, und jede Familie pflegt ihre eigenen Traditionen. Doch für alle von uns steht nun das Fest der Hoffnung und das friedvolle und freudige Miteinander an. Darum versuchen wir, die erhoffte Weihnachtsstimmung in unseren Herzen zu halten und diese für das kommende Jahr zu bewahren.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir leben in einer Zeit mit einer Häufung von enormen, gefühlt kaum mehr überschaubaren Herausforderungen und stetig neuen Hiobsbotschaften auf der Bühne der Welt und im eigenen Land. Ich glaube, man kann sagen, wir leben in Zeiten einer sich verstetigenden Sorge. Der Sorge vor dem, was wohl als Nächstes kommt und uns vor weitere Probleme stellen könnte. „Schlimmer geht immer“ könnte man fast spöttisch sagen. Ich befürchte, dass wir schwierige Jahren vor uns haben, die von Gegenwind begleitet sein werden, welche jetzt und das macht es besonders herausfordernd - auf sehr viele, sehr gute Jahre folgen Jahre mit viel Rückenwind, obwohl uns nichts davon in den Schoß gefallen ist. Ich erspare Ihnen jetzt eine Aufzählung der Dinge, die uns momentan beunruhigen in unserer Welt und dem eigenen Land, weil sie uns allen sicherlich auch heute Abend sehr bewusst sind. Zu diesen Sorgen kommen noch unsere höchst persönlichen, kleinen und großen dazu. Ob es um einen lieben Angehörigen geht, der erkrankt ist oder um Freunde, die in Nöten sind. Hierzu kommen noch die gefühlten und realen Belastungen des Alltags hinzu. Wir werden künftig mit Einschränkungen zurechtkommen müssen. Und hier habe ich den Eindruck gewonnen, dass dies uns zunehmend schwerfallen wird. Es sind voraussichtlich die kleinen Schritte, die Gelassenheit, die Zuversicht, aber auch die Kontinuität und die Konzentration auf das, was wirklich wichtig ist. Es ist der Blick auf alles, was wir erreicht haben und was noch zu erreichen ist, was wir jetzt brauchen. Jedoch stets in der Erkenntnis, dass es uns hier in unserer Stadt und Großgemeinde Vohenstrauß ganz gut geht.

Werte Kolleginnen und Kollegen, was mir noch zusätzlich Sorge bereitet ist die Tatsache, dass im Resonanzraum der sozialen Medien die Probleme oftmals stark überzeichnet werden und die Wahrheit immer wieder verdreht wird. Schlagzeilen müssen immer schneller publiziert werden und sich gegenseitig übertrumpfen. Gefühlt wird nur noch über die „schlechten Nachrichten“ berichtet. Es ist einfach: zu schnell, zu viel, zu schrill! Das überfordert viele von uns. Die Gesellschaft kann und will das nicht mehr verarbeiten. Daher sind viele Bürger der ständigen Krisen und Streitereien überdrüssig. Gerade deshalb müssen wir mit einer transparenten und verständlichen Politik dem entgegenwirken. Eine Politik, die nachhaltig zukunftsorientiert und auf gute Lebensbedingungen ausgerichtet ist. Wohl wissend, dass die Handlungsfelder, in denen wir uns zwischenzeitlich bewegen, wesentlich komplexer und damit schwieriger geworden sind. Ich denke, dass uns dies bei unserer Stadtratsarbeit dieses Jahr ganz gut gelungen ist. Ein wichtiger Baustein dazu war meiner Meinung nach der faire, offene und wertschätzende Umgang miteinander im Stadtrat, auch wenn hin und wieder kontrovers bzw. emotional diskutiert wurde, manchmal von größerem und kleinerem Interesse in der Bevölkerung begleitet, jedoch immer fair und verbindlich.

Es ist wichtig, bei auftretenden Meinungsverschiedenheiten den Sachverhalt rechtlich einzuordnen sowie Informationen und Argumente auszutauschen. So haben wir es immer wieder geschafft – zumindest in den allermeisten Fällen, uns auf eine gemeinsame Vorgehensweise zu einigen, die sehr oft einstimmig getragen werden konnte. Ein deutliches Zeichen dafür, dass es dem Gremium nicht um persönliche oder parteipolitische Sichtweisen, sondern um die Belange unserer Stadt und Großgemeinde gegangen ist. Und das war besonders wichtig, denn es ist nicht zu erwarten, dass die thematische Intensität unserer Arbeit weniger werden wird. Es bleibt für 2025 und darüber hinaus genug zu tun. Hoffentlich nicht im Krisenmodus, aber sicherlich im Ansatz der Krisenbewältigung in Politik und Gesellschaft.

Werte Kolleginnen und Kollegen, ich möchte den Jahreswechsel auch zum Anlass nehmen, um nicht nur auf die Entwicklung unserer Stadt und Großgemeinde einzugehen, sondern auch dafür zu nutzen, um all denjenigen zu danken, die mitgeholfen haben, unseren Heimatort weiter positiv zu entwickeln. Daher gilt mein Dank den Personen, die sich auf caritativen, sportlichen und kulturellem Gebiet zusammen mit unseren Kirchen, den Vereinen und Verbänden oder den Institutionen beruflich oder aber auch ehrenamtlich engagiert haben. Und das stets freiwillig und selbstlos. Hier steht das Tun noch im Zeichen des Gemeinsinns und der Solidarität. Auch wenn man oft davon hört, dass unsere Gesellschaft immer egoistischer und fordernder zu werden scheint, ist das ein gutes Beispiel, dass unsere Bürger vielleicht doch nicht ganz so eigennützig und selbstbezogen sind, wie dies medial oftmals dargestellt wird. Dies stimmt mich hoffnungsvoll und wir alle können froh und stolz sein, dass es in Vohenstrauß und den Ortsteilen viele Menschen gibt, die sich gerne fördernd und unterstützend in unser gesellschaftliches Leben einbringen. Das Ehrenamt ist für eine funktionierende Gesellschaft und ihren Zusammenhalt unverzichtbar und durch nichts zu ersetzen. Ein weiterer Dank gebührt dem Personenkreis in den Kindergärten, den Schulen oder in den Einrichtungen des Gesundheitswesens. In diesen Dank schließe ich alle Personen ein, die bei der Feuerwehr, der Polizei oder dem BRK ihren Dienst tun und damit einen hohen Einsatz für unsere Sicherheit und Gesundheit leisten. Diese Tatsache beweist, was eine starke Gemeinschaft in Vohenstrauß leisten kann. Ich wünsche mir, dass Vohenstrauß auch weiterhin von der Vielfältigkeit und Flexibilität dieser Menschen und ihrer Einsatzbereitschaft profitieren.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, die heutige Sitzung dient auch dazu, zu hinterfragen, wie denn das Jahr 2024 verlaufen ist bzw. welche Aufgaben 2025 für uns bereithalten wird. Meine Ausführungen dazu möchte ich mit der Jahreszahl 1124 beginnen. 1124-2024, vor 900 Jahren ist die urkundliche Erstnennung von Vohenstrauß erfolgt. Grund genug, dieses Jubiläum gebührend zu feiern. Und heute ist dies bereits schon wieder Geschichte. Resümierend kann ich feststellen, dass das Jubiläumsjahr ein Jahr mit sehr vielen, abwechslungsreichen, feierlichen und gemeinschaftlichen Augenblicken war, welches aber auch von einigen kleineren Enttäuschungen begleitet war.

Die lange Zeit der Vorbereitung (ab 27. Juni 2022) hat sich gelohnt. Großer Dank geht hier an die Verwaltung mit Christoph Maier, Max Rewitzer und zuletzt auch Lisa Scheck. In unzähligen Besprechungen wurde ein Jahresprogramm ausgearbeitet, welches sowohl die Älteren, als auch die Jüngeren angesprochen haben dürfte. Was mir neben vielen schönen Momenten ganz besonders in Erinnerung geblieben ist, waren einige Aussagen von Leuten, die mich ansprachen und fragten, ob ich für unsere Veranstaltungen mit unserem Herrgott eine „Gutwetterpauschale“ vereinbart hätte. Ich denke da im Besonderen an unser Jubiläumswochenende und der Regenpause für das Feuerwerk oder an den Bauernmarkt mit autofreier Spielstadt, Schlossfest und Gewerbeschau am Sonntag, wo sich in Vohenstrauß am Nachmittag Sonne satt zeigte, und um Vohenstrauß herum „Land unter“ zu beklagen war. Es war ein tolles, schönes Jahr, anstrengend und fordernd. Ganz ehrlich – wir sind auch froh, dass es geschafft ist. Vergessen möchte ich nicht zu erwähnen, dass unser Ortsteil Waldau zeitgleich mit Vohenstrauß „800 Jahre Waldau“ feiern konnte. An dieser Stelle darf ich der Ortsgemeinschaft zu den vielen Veranstaltungen gratulieren, welche eigenständig ohne großes Zutun der Stadt durchführt wurden.

Eingangs habe ich von den Sorgen gesprochen, welche die breite Bürgerschaft sehr stark bewegt. Was unsere Stadt bezüglich der Finanzausstattung betrifft, so kann ich rückblickend zusammenfassen, dass das Haushaltsjahr kein schlechtes Jahr gewesen ist. Vohenstrauß kann derzeit eine Pro Kopf-Verschuldung von 11,93 € und einen Rücklagenbestand von rund 9 Mio vorweisen, was keine schlechte Ausgangsposition für das kommende Haushaltsjahr darstellt. Trotz dieser erfreulichen Finanzsituation dürfen wir die Einnahmen- und Ausgabensituation, aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in unserem Land, nicht aus den Augen verlieren. Mit Blick auf die unaufschiebbaren anstehenden Projekte, werden wir zur Aufgabenerfüllung nicht unerheblich auf die Rücklagen zurückgreifen müssen.

Werte Kolleginnen und Kollegen, welche Schwerpunkte waren seit Jahresbeginn abzuarbeiten?

Zunächst zu unseren Feuerwehren: Den Umbau bzw. die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses (bisherige Kosten 240.000,- Euro) werden wir in 2025 abschließen können und die Umfeldgestaltung angehen. In der Novembersitzung wurde für die Lindner Wehr der Auftrag für das neue TSF/Allrad (173.000,- Euro) vergeben (Eigenanteil Stadt 138.000,- Euro). Fleißig angepackt haben die Mitglieder der FFW Böhmischbruck bei der Sanierung ihres Hauses. Für den ersten Bauabschnitt wurden 24.000,- Euro zur Verfügung gestellt. Notwendig wurde die Flachdachsanierung am Feuerwehrgerätehaus in Vohenstrauß, welche mit 70.000,- Euro veranschlagt wurde.

Kernpunkte unserer Arbeit ist und bleibt, für eine gute Infrastruktur im Schulwesen und der Kinderbetreuung zu sorgen. Neben Investitionen in eine moderne Schulausstattung (Möbel für Klassenzimmer, Farbkopierer, Büromöbel, interaktive Tafeln, Werkbänke) wurden auch bauliche Veränderungen vorgenommen (Sanierung WCs, Erneuerung Flurtüren, Einbau Akustikdecken). Doch die große Herausforderung wird der Rechtsanspruch der Eltern auf einen Ganztagesplatz für die Grundschulkinder mit sich bringen. Denn dies macht einen Schulhausneubau erforderlich. Dabei gehen wir von einem Kosten-volumen von 4,5 bis 5 Mio. Euro aus. Bei dem Thema Kinderbetreuungseinrichtungen konnte die Planungsphase für den Umbau des Kindergartens Roggenstein abgeschlossen werden. Die Durchführung erfolgt 2025. Fehlende Betreuungsplätze machten es erforderlich, dass der BRK-Kindergarten am Braunetsriether Weg um eine weitere Gruppe erweitert wurde, welche am 2. November 2024 in Betrieb genommen werden konnte.
(Containerlösung kostete rund 300.000,- Euro). Da es sich hierbei nicht um eine Dauerlösung handeln kann, muss ein Neubau (3- oder 4-gruppig) folgen. Das erforderliche Grundstück konnte erworben werden und die Planungen laufen an. (Realisierung bis zu 3 Jahren)

Große Freude herrschte bei uns, dem Bücherei-Team und vielen Vohenstraußer „Lese-Ratten“ über das gelungene Werk, nachdem die Segnung der neuen Stadtbibliothek am 31.10.24 vorgenommen wurde. Ein wahres Schmuckstück, welches zum Schmökern und Verweilen einlädt (ca. 191.000,- Euro, / Eigenanteil 103.000,- Euro).

Vollzug kann ich endlich vermelden, da am 3. Sept. 2024 das behindertengerechte WC in der Rathausgasse fertiggestellt wurde und für die Öffentlichkeit nunmehr zugängig ist.

Neugierige Blicke in das Innere des Rathauscafes lassen erahnen, dass es zur Eröffnung nicht mehr allzu lange dauern kann, denn die Möblierung, die Kücheneinrichtung und die Sanitäranlagen sind weitgehend fertiggestellt. Darüber hinaus war bereits in der Ausgabe des Neuen Tages vom 09.12.24 vieles über die neue Pächterin und das Rathauscafe zu lesen.

Einen großen Finanzbedarf in unserem Haushalt nimmt jedes Jahr der Straßenbau und der Straßenunterhalt ein. 128 km Gemeindeverbindungs- und Ortsstraßen gilt es zu betreuen und in einem guten Zustand zu halten. Hierzu wurden rund 900.000,- Euro bereitgestellt. Der größte Teil des Geldes, ca. 650.000,- Euro, wurde für die Sanierung des Amselweges/ Kößlmühlstraße, die Dorfplatzsanierung in Untertresenfeld, die Gemeindeverbindungsstraßen von der Ortsumfahrung Vohenstrauß zur Neumühle sowie die Straße von Waldau bis zum Schanzl und die Ortsstraße in Trasgschieß beansprucht (einschließlich der teilweisen Erneuerung von Wasser- und Abwasserleitungen). Viele dieser Arbeiten erledigt unser Bauhof in Eigenregie. Dies ist nur möglich, da wir auf ein ausgezeichnetes Bauhofpersonal zurückgreifen können und das Stadtratsgremium gewillt ist, auch für eine optimale Geräteausstattung Sorge zu tragen (Kauf Unimog Mercedes-Benz U430/ 263.000,- Euro).

Erwähnen muss ich noch, dass es gerade unsere Betriebe, Geschäfte und Unternehmen im Handel, dem Handwerk und der Industrie sind, die mit ihrer Leistungsfähigkeit ganz wesentlich zur positiven Entwicklung von Vohenstrauß beitragen und darüber hinaus auch noch rund 2.300 sozialversicherungs-pflichtige Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Daher muss es für uns von Bedeutung sein, dass der Arbeitsstandort Vohenstrauß erhalten bleibt und dass Möglichkeiten für Betriebserweiterungen und Neuansiedlungen gegeben sind. Hier können wir vermelden, dass seit dem 27. März 2024 der B-Plan für das Gewerbegebiet BA III rechtskräftig ist, die Erschließungsplanung kurz vor dem Abschluss steht und wir mit der baulichen Erschließung Mitte des Jahres 2025 rechnen können.

Ein besonderes Augenmerk müssen wir auf die Erhaltung eines guten technischen Zustandes der Anlagen im Abwasserbereich und der Wasserversorgung legen, da wir verpflichtet sind, das Abwasser ordnungsgemäß zu behandeln und Trinkwasser in bester Qualität und Quantität unserer Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Bei der durchgeführten Kanalbaumaßnahme in Kößing galt es, das defekte Kanalnetz zu erneuern und gleichzeitig den hohen Fremdwassereintrag zu reduzieren. (450.000,- Euro).

Eine Dosiereinrichtung in einem Gefahrstoff-Lagercontainer wurde in der Kläranlage Böhmischbruck notwendig, um den zu hohen Phosphatanteil im Abwasser zu senken. Die Maßnahme, welche ca. 50.000,- Euro kostete, zeigt bereits Wirkung und wieder zulässige Phosphatwerte im Schmutzwasser. Wesentlich umfangreicher und kostenintensiver wird die Ertüchtigung der Kläranlage Roggenstein mit der teilweisen Sanierung des Kanalnetzes mit Fremdwasserreduzierung sowie der dadurch notwendige Straßenbau sein. Erste Kostenschätzungen bewegen sich bei 5,6 Mio. Euro, davon rund 2,6 Mio. Euro für den Straßenbau. Derzeit wird die Baugrunduntersuchung für die Kanalbaumaßnahme durch die
Fa. Piewak & Partner durchgeführt. (ca. 8.000,- Euro). Alarmierend die Tatsache, dass bereits aufgrund vorliegender Ergebnisse und Prognosen in den nächsten Jahrzehnten über 50 % der Kommunen und Wasserversorger ein großes Defizit in der Trinkwasserversorgung haben werden. Dieser Entwicklung haben wir in der Form entgegengewirkt, da wir uns frühzeitig genug weitere Wasserbezugsrechte (90.000 m³) bei unserem Versorger Steinwaldgruppe sichern konnten.
Die Lieferzusage erfolgte am 15.10.2024 mit Beschluss des Werkausschusses (Bezugspreis einmalig 3,- Euro/m³ ≙ 270.000,- Euro).

Ab 1. Januar 2024 hat der Bund die Verpflichtung zur flächendeckenden Wärmeplanung an die Länder übertragen. Das entsprechende Gesetz soll zum Jahresbeginn 2025 Rechtskraft erlangen. Unser Antrag auf Bundesfördermittel wurde am 26.09.24 mit einer Förderung von 90 % bewilligt. Derzeit sind wir dabei, ein geeignetes Büro zu finden, welches die Ausarbeitung unserer Wärmeplanung bis zum 31.10.2025 durchführt. Mit dieser Wärmeplanung wollen wir den Gebäudeeigentümern Informationen an die Hand geben, ob ihnen neben Einzellösungen (z.B. Pelletheizung oder Wärmepumpe) zentrale Wärmenetzlösungen angeboten werden können.

Eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft und damit auch für Vohenstrauß ist der sich abzeichnende Klimawandel und die Energiewende. Bezüglich der Windkraftanlagen ist die Entscheidung gefallen, dass die Stadt Vohenstrauß mit „Primus Energie“ den „Windpark Michlbach“ entwickeln wird. Der Nutzungsvertrag wurde heute am Vormittag unterzeichnet.

Völlig überrascht wurden wir durch die Tatsache, dass seitens des Regionalen Planungsausschusses neben der von uns gemeldeten Vorrangfläche für Windenergie im Michlbach/Penzach (ca. 160 ha), auch noch zusätzlich eine ähnlich große Fläche (ca. 155 ha) im Waldgebiet Elm als Vorranggebiet für die Erzeugung von Windenergie aufgenommen wurde. Da wir (einstimmiger Beschluss des Stadtrates) der Auffassung sind, dass diese Fläche ungeeignet ist, wurden im Rahmen des Verfahrens Einwände erhoben. Zwei von insgesamt sieben Einwendungen waren:

- Bewahrung des Naturraumes und des Naherholungsraumes im Waldgebiet Elm
- Umzingelung durch Windräder, vor allem im Bereich Kaimling, Roggenstein

Wie das Beteiligungsverfahren mit unseren Einwendungen ausgehen wird, ist schwer einzuschätzen. Die Nutzung von Freiflächen-PV-Anlagen bietet eine effektive Möglichkeit, erneuerbare Energien in größerem Maßstab zu erzeugen. Jedoch verbunden mit einem großen Nachteil, nämlich der Konkurrenz zu anderen Nutzungen wie Landwirtschaft und Naturschutz. Derzeit umfassen der bebaute und überplante Bereich der Freiflächen-PV-Anlagen auf unserem Stadtgebiet rund 113 ha. Weitere 91 ha befinden sich in der Bauleitplanung. Ergänzt wird dies in der Erzeugung regenerativer Energien durch die Errichtung von Windparks im Bereich des Michlbach/ Penzach-Waldes mit 5 Windrädern. Alles zusammen wird eine Stromerzeugungsmenge von rund 207.000 MWh/a erbringen, was dem 6,5-fachen vom derzeitigen Stromverbrauch in unserer Stadt und Großgemeinde bedeutet. Diese Tatsache hat dazu geführt, dass in der Juli-Sitzung beschlossen wurde, alle weiteren eingehenden Anfragen in Bezug auf die Errichtung von PV-Freiflächenanlagen bis zum Ende der Legislaturperiode (30.04.2026) abzulehnen.

Sehr erfolgreich betreibt die Stadt seit vielen Jahren Stadtsanierung (frühe 70er Jahre). Seit Januar 2024 begleitet uns das Büro „Wild & Wilnhammer“ in der städtebaulichen Beratung. Da das Förderprogramm „Stadtumbau West – Wachstum und Erneuerung“ ein wichtiger Baustein zur Planung und Umsetzung baulicher Maßnahmen ist, hat der Stadtrat in der September-Sitzung beschlossen, das Sanierungsgebiet zu erweitern. Das neue Gebiet „Südlich der Altstadt“ umfasst Bereiche in der Waidhauser Straße, der Wernberger Straße bis hin zum Sportzentrum. Zielsetzung ist, dass es möglich wird, private Sanierungsmaßnahmen anzustoßen und zu fördern sowie den öffentlichen Raum neu zu gestalten. 

„Naturnah erleben am Fahrenberg“, ein Förderverein, der sich höchst engagiert anschickt, den Skiliftbetrieb aufrecht zu erhalten und somit das Skifahren am Fahrenberg weiter zu ermöglichen, nachdem der TV Vohenstrauß angekündigt hat, den Skiliftbetrieb nach dieser Skisaison (2024/ 2025) am 30.04.2025 einzustellen. Nachdem die Anrainergemeinden Pleystein, Vohenstrauß und Waldthurn sich nach langen Verhandlungen bereit erklärt haben, den neu abzuschließenden Pachtvertrag mit den Bayer. Staatsforsten zu unterschreiben und sich damit auch finanziell zu beteiligen, wurde die Grundlage für eine Fortführung des Skiliftbetriebes geschaffen. Nach Angaben des Fördervereins sei es die momentane Zielsetzung, sich für 5 Jahre zu engagieren, um die weitere Entwicklung verfolgen zu können. Uns ist sehr wohl bewusst, dass eine nachhaltige Sicherung des Ski- und Snowboard-Zentrums am Fahrenberg nur dann gelingen kann, wenn eine attraktive Sommernutzung des Skihanges entwickelt wird. Und hier muss auch die Stadt Vohenstrauß ihren Beitrag dazu leisten.

Werte Kolleginnen und Kollegen,
meine sehr verehrten Damen und Herren,

es wäre noch Vieles aus den Handlungsfeldern unseres Stadtrates zu erwähnen, doch würde dies dem heutigen Anlass einer Jahresschlusssitzung nicht mehr gerecht werden. Zusammenfassend kann man feststellen, dass wir mit dem Verlauf des Jahres 2024 durchaus zufrieden sein können und wir beruhigt erwarten können, was uns das bevorstehende Jahr 2025 aufbürdet.

Und zum Abschluss noch ein paar Worte des Dankes: 
An meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung, im Kindergarten, in den Schulen und im Außendienst gerichtet ein aufrichtiges Dankeschön dafür, dass mir unisono ein großes Vertrauen entgegengebracht wurde, die Loyalität großartig war und es ein sehr angenehmes Miteinander gegeben hat. So macht die Arbeit einfach Freude.

Stellvertretend für alle, darf ich meine Amtsleiter Thomas Herrmann, Jonas Feselmeier, Markus Wildenauer und Michael Gösl sowie aus dem Vorzimmer Annette Helgert namentlich nennen. Es ist ein gutes Gefühl, rund 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich mit unserer Stadt und Großgemeinde verbunden fühlen, hinter sich zu wissen. Ihr alle macht einen hervorragenden Job.

Meinen Bürgermeisterkollegen Uli Münchmeier und Alfons Raab gebührt ein besonderer Dank, denn es ist nicht selbstverständlich, dass man stets zur Stelle ist, wenn Hilfe benötigt wurde und Vertretungszeiten zu besetzen waren. Weiterhin danke ich den Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates für die wertvolle, gewinnbringende und zuverlässige Zusammenarbeit, was ich sehr schätze. Ein großes Dankeschön geht auch an unsere Senioren- und Jugendbeauftragten. Liebe Martha, Lydia, Anna und Hannes großes Lob für die Organisation und Durchführung vieler Veranstaltungen für Jung und Alt. Auch den Pressevertretern sei für eine stets sachliche und objektive Berichterstattung gedankt.

Ich komme zum Schluss: Vor uns liegt ein weiteres Jahr mit vielen Hoffnungen, Wünschen und guten Vorsätzen. So wünsche ich Ihnen allen, aber auch unseren Freunden in den Partnerstädten Stribro, Moncoutant und Lauter-Bernsbach ein gesegnetes Weihnachtsfest. Ein Fest des Friedens und der Nächstenliebe. Ein Fest der Freude und Besinnlichkeit, das neue Kräfte schöpft. Für das kommende Jahr 2025 mögen Gesundheit und Zufriedenheit ständige Begleiter sein sowie die gesteckten Ziele in Erfüllung gehen. Über all dem sei Gottes reicher Segen. Frohe Weihnachten!

Beschluss

Abstimmungsergebnis
Dafür: 0, Dagegen: 0

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2. Kurzansprache und Dankesworte des 2. Bürgermeisters Uli Münchmeier

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat 63. Sitzung des Stadtrates / Jahresschluss 19.12.2024 ö 2

Sach- und Rechtslage

2. Bürgermeister Uli Münchmeier wendet sich mit folgenden Worten an alle Anwesenden im Sitzungssaal:

„Sehr geehrte Dame und Herren der Geistlichkeit,
Sehr geehrter Herr 1. Bürgermeister, lieber Andreas,
liebe Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates,
werte Damen und Herren der Verwaltung und des Außendienstes,
liebe Freunde aus unseren Partnerstädten, werte Gäste,

das Jahr 2024 geht langsam zu Ende und vor uns liegt das Weihnachtsfest. So wie ich, werden auch Sie sich im Rückblick an viele schöne Momente, an großartige und wertvolle menschliche Begegnungen, aber auch an gestellte Herausforderungen und manch schweren Moment erinnern. Das umfangreiche Resümee unseres ersten Bürgermeisters hat traditionell auch einen allgemeinen Überblick über das Erreichte für unsere Stadt und Großgemeinde gegeben und zeitgleich den Focus darauf gerichtet, welche Themen den Stadtrat, die Verwaltung und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeitintensiv beschäftigt haben, um unsere Stadt auch für die Zukunft positiv zu gestalten. Manch Angefangenes konnte erfolgreich beendet werden, laufende Projekte wurden voran und Neues auf den Weg gebracht. 

Danken möchte ich im Namen der Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates, ihnen allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung, des Außendienstes, unseres Kindergartens, der Bücherei, unseren Hausmeister, Reinigungskräften oder unseren Feldgeschworenen - sie alle arbeiten sehr motiviert und engagiert und tragen somit wesentlich zum Erfolg unserer Stadt und Großgemeinde bei.

Das Jahr 2024 war aufgrund unserer 900-Jahr-Feier für alle Beteiligten bestimmt ein sehr arbeitsreiches und spannendes Jubiläumsjahr. Dir lieber Andreas und deinem Jubiläumsteam nochmals ganz herzlichen Dank für die Vorbereitung und Durchführung unseres 900-jährigen Stadtjubiläums – all diese Veranstaltungen wurden zum normalen Arbeitsalltag organisiert und begleitet. Für dieses große Engagement und dein Vorangehen für die Stadt und die Bürgerinnen und Bürger ein ganz herzliches Dankeschön. Mein besonderer Dank gilt daher nochmals unserem 1. Bürgermeister Andreas Wutzlhofer und unserem 3. Bürgermeister Alfons Raab, wie auch Euch allen Stadträtinnen und Stadträten für die vielen konstruktiven und vertrauensvollen Stunden, die wir im Sinne unserer Stadt als Solidargemeinschaft miteinander gearbeitet haben. Ich möchte mich, im Namen des gesamten Stadtrates bei allen bedanken, die sich im zu Ende gehenden Jahr auf vielfältige Art und Weise ehrenamtlich in unseren Vereinen, Kirchen, Feuerwehren und Rettungsorganisationen, Schulen, Kindertagesstätten, Parteien und Gruppierungen, in Arbeitskreisen wie dem AK Asyl, der Tafel, der Kleiderkammer oder des heimatkundlichen Arbeitskreises für die Allgemeinheit engagiert haben.

Bei meiner persönlichen Bilanz denke ich aber auch an die Geschehnisse und Unsicherheiten, die wir derzeit weltweit oder auch bei uns erleben müssen und an die Menschen, die im zurückliegenden Jahr unverschuldet in Not geraten sind, die unter den vielen Kriegen und Konflikten weltweit leiden. Frieden im Großen und Kleinen ist für viele Menschen der größte Wunsch für unsere von Konflikten zerrissene Welt, gerade zum diesjährigen Weihnachtsfest. Eine Geschichte aus dem Jahr 1944 verdeutlich für mich, dass Frieden und Barmherzigkeit auch im schlimmsten Krieg nicht unmöglich sind:

Der 12-jährige kleine F. Vincken erzählte Jahre später von diesem unvergesslichen Weihnachtsfest:

‚Ich war damals 12 Jahre alt, und wir lebten in einem kleinen Häuschen in den Ardennen. Dieses Haus hatte mein Vater benutzt, wenn er an Wochenenden auf die Jagd ging; und als Aachen immer stärker unter Luftangriffen zu leiden hatte, schickte er meine Mutter und mich dorthin.
Kurz vor Weihnachten hatte eine der letzten und brutalsten Schlachten im zweiten Weltkrieg begonnen. Wir hörten unaufhörlich das dumpfe Donnern der Geschütze und der über unserem Gebiet dröhnenden Flugzeuge, als es an der Tür klopfte. Mutter löschte schnell die Kerze und öffnete die Tür. Hier standen nun vor verschneitem Hintergrund zwei amerikanische Soldaten. Der eine redete Mutter in einer Sprache an, die sie nicht verstand, und zeigte dabei auf einen dritten, der schwer verwundet im Schnee lag. „Kommt rein!“, sagte Mutter. Die Soldaten trugen ihren verwundeten Kameraden ins Haus und legten ihn auf ein Bett. Sie legten ihre durchnässten Kleidungsstücke zum Trocknen ab. Wir erfuhren, dass sie drei Tage auf der Suche nach ihrer Truppe im Wald herumgeirrt seien, immer auf der Hut vor den Deutschen. „Geh, hol Hermann und bring auch Kartoffeln mit!“, sagte Mutter. Hermann war ein fetter Hahn, den wir mästeten für den Fall, dass Vater zu Neujahr nach Hause kam. Mutter sich anders besonnen, Hermann sollte jetzt wohl eine andere dringendere Aufgabe erfüllen. Während nun Mutter und ein Amerikaner sich um den Verwundeten kümmerten, half mir der zweite bei der Arbeit in der Küche. Ich deckte gerade den Tisch, als es wiederum an der Tür pochte. Draußen standen vier deutsche Soldaten, die sich ebenfalls in den Wäldern verirrt hatten. Wir waren erstaunt und verwirrt. Doch Mutter trat hinaus den Soldaten entgegen und wünschte den Erstaunten: „Fröhliche Weihnachten!“. Der deutsche Unteroffizier entgegnete: „Wir haben unsere Einheit verloren, können wir bis zum Tagesanbruch in Ihrem Haus bleiben?“ „Natürlich, Sie können auch eine warme Mahlzeit haben, so lange der Vorrat reicht“, erwiderte meine Mutter.“ 
Aber wir haben noch andere Gäste im Haus, die Sie vielleicht nicht als Freunde ansehen. Aber hier wird heute Nacht nicht geschossen.“ Der Anführer barsch: „Amerikaner?“ Mutter sah alle vier an und sagte: „Ihr könntet alle meine Söhne sein, und die da drinnen auch. Einer von ihnen ist verwundet und ringt mit dem Tod. Ihr alle seid müde und hungrig und in dieser Heiligen Nacht denken wir nicht ans Töten. Legt Eure Waffen ab und machen Sie schnell, sonst essen die anderen alles auf!“ Die Soldaten legten nun ihre Waffen auf eine in der kleinen Diele stehende Kiste ab, und Mutter brachte auch die Waffen der Amerikaner und legte diese dazu.
Nun wurden Stühle und Kisten hin und her geschoben, bis alle einigermaßen Platz hatten. Da nun einige Esser mehr im Hause waren, musste Mutter sehen, dass alle satt wurden. Der Verwundete auf dem Bett stöhnte, und einer der Deutschen, der vor der Militärzeit mit dem Studium der Medizin begonnen hatte, beugte sich über die Wunde und sagte in englischer Sprache, dass die Wunde dank der Kälte nicht infiziert sei. „Er braucht nur Ruhe und ein kräftiges Essen, um den Blutverlust auszugleichen.“ Der Unteroffizier brachte aus seinem Brotbeutel eine Flasche Rotwein zum Vorschein, ein anderer zog einen Laib Brot hervor, den Mutter in Scheiben schnitt. Von dem Rotwein stellte sie einen Rest für den Verwundeten zur Seite und forderte nach der Mahlzeit alle auf, mit nach draußen zu kommen und den „Stern von Bethlehem“ anzuschauen. Der Krieg war vergessen, es wurde Weihnachten und Frieden für ein paar Stunden in dieser ungewöhnlichen Runde!
Der Waffenstillstand hielt auch bis zum nächsten Morgen. Mutter flößte dem Verwundeten noch etwas Brühe ein, quirlte unser letztes Ei mit Zucker in den Rest des Rotweins für den Kranken. 
Dann wurde aus zwei Stangen und einem Laken eine Tragbahre für den Verletzten gebaut. Die Verirrten suchten und fanden nun auch auf einer Karte, wie sie zu ihren Truppen zurückkehren konnten. Mutter gab ihnen nun die Waffen zurück mit den Worten: „Ich wünsche mir, dass Ihr alle dorthin zurückkehrt, wo Ihr hingehört, nach Hause und Frieden wird zwischen den Völkern. Gott beschütze Euch alle.“ Nach dem Händeschütteln zogen beide Trupps friedlich in entgegen gesetzter Richtung davon, und wir schauten ihnen nach, bis sie verschwunden waren.‘

Diese wahre Begebenheit macht Hoffnung, dass trotz der vielen Kriege Frieden im Kleinen und großen möglich ist und eben nicht nur ein frommer Weihnachtswunsch sein soll. Die Geburt Jesu in dieser ärmlichen Krippe in Betlehem und die Botschaft von Weihnachten sollen uns die Hoffnung auf Frieden geben. In dieser festlichen Zeit, in der wir Weihnachten feiern, sollten wir uns deshalb daran erinnern, dass dieses Fest ein Symbol des Friedens ist – und diesen Frieden benötigt die Welt mehr denn je. Lasst uns in unseren Gedanken und Taten die Werte des Miteinanders und der gegenseitigen Unterstützung hochhalten. Ein friedliches Zusammenleben in unserer Kommune ist entscheidend, um als Gesellschaft stark zu bleiben.

Weihnachten ist traditionell die Zeit der Besinnung und der Freude. Nutzen Sie diese Zeit, um innezuhalten und der Hektik etwas zu entfliehen. Genießen Sie die ruhigen Tage für ein paar erholsame Stunden im Kreise Ihrer Familie und ich wünsche allen ein gutes und hoffentlich friedvolleres neues Jahr 2025. Frohe Weihnachten!

Beschluss

Abstimmungsergebnis
Dafür: 0, Dagegen: 0

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3. Kurze Weihnachtsgeschichte des 3. Bürgermeisters Alfons Raab

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat 63. Sitzung des Stadtrates / Jahresschluss 19.12.2024 ö 3

Sach- und Rechtslage

3. Bürgermeister Alfons Raab verliest im Anschluss die Weihnachtsgeschichte „A Christbaamgschicht“ von Alois Gillitzer.

Beschluss

Abstimmungsergebnis
Dafür: 0, Dagegen: 0

Datenstand vom 10.01.2025 08:50 Uhr