Datum: 17.12.2015
Status: Abgeschlossen
Sitzungsort: Großer Sitzungssaal, 2. Stock
Gremium: Stadtrat
Öffentliche Sitzung, 19:00 Uhr bis 19:55 Uhr


Öffentliche Sitzung

TOP-Nr. Bezeichnung
1 Ansprache des 1. Bürgermeisters Andreas Wutzlhofer zum Jahreswechsel
2 Kurzansprache und Dankesworte des 2. Bürgermeisters Uli Münchmeier
3 Kurzansprache des geschäftsleitenden Beamten Alfons Sier

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1. Ansprache des 1. Bürgermeisters Andreas Wutzlhofer zum Jahreswechsel

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat 22. Sitzung des Stadtrates (Jahresschlusssitzung) 17.12.2015 ö 1

Sach- und Rechtslage

Hochverehrte Herren der Geistlichkeit, Dekan Hösl,
Stadtpfarrer Peischl, Pfarrer Hajek,
verehrter Herr Altbürgermeister Josef Zilbauer,
der Bürgermeisterkollege Karel Lukes aus Stribro lässt sich entschuldigen,
liebe Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates, der Verwaltung,
des Außendienstes und im Ruhestand,
liebe Pressevertreterin,  meine sehr verehrten Damen und Herren.

Ich darf Sie alle recht herzlich willkommen heißen und freue mich, dass Sie so zahlreich an unserer Jahresschlusssitzung teilnehmen. Ich verstehe dies als ein besonderes Zeichen der Verbundenheit mit unserer Stadt und Großgemeinde.
Wie im letzten Jahr, sorgten auch dieses Mal Manuela Wagner, Gabi Frischholz und Annette Helgert für die besondere Dekoration und den damit verbundenen weihnachtlichen Flair. Ein „dickes Dankeschön“ dafür.
Musikalisch werden wir von Jenny Spitzner am Flügel begleitet, die gesanglich von Katharina Prifling, Kathrin Völkl und Isabella Roller unterstützt wird. Auch Euch möchte ich dafür ein „Vergelt´s Gott“ sagen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
bevor wir uns noch einmal rückblickend und resümierend an das zu Ende gehende Jahr 2015 erinnern und nachdenken, was die Gemüter bewegte und einen Blick in die Zukunft wagen , darf ich Sie alle bitten, sich von den Plätzen zur erheben, um vier Personen, die im Jahr 2015 verstorben sind, zu gedenken.
Im normalen Alltag blenden wir Leid und Tod gerne aus – umso tiefer sind wir betroffen, wenn wir damit konfrontiert werden.

Für immer von uns gegangen sind am

23. Juli 2015        Andreas Meier  (84 Jahre)
? Feldgeschorener seit 1972 in der Oberlinder Flur
06. Aug. 2015        Adolf Herrmann (91 Jahre)
? Adolf Herrmann war mit großer innerer Kraft und Verantwortungs-bewußtsein von 1952 – 72 als Gemeinderat und 2. Bürgermeister der Gemeinde Kaimling und nach der Gebietsreform noch insgesamt 12 Jahre als Ortssprecher stets bestrebt, die Lebensverhältnisse seines Heimatortes Kaimling zu  verbessern.

12. Aug. 2015        Herbert Hilburger (73 Jahre)
? Feldgeschorener seit 1981 in der Ortsflur von Böhmischbruck

30. Okt. 2015        Rudolf Gottwald (75 Jahre)
? Rudolf Gottwald hat mit fundiertem Fachwissen, Gründlichkeit,
Umsicht und großer Hingabe fast 50 Jahre den Verwaltungsdienst in seiner Stadt Vohenstrauß mit großem Erfolg verrichtet und sich dabei bleibende Verdienste erworben.

Der Herr schenke ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
kaum eine andere Jahreszeit ist so sehr von unterschiedlichen Empfindungen, Gefühlen und Stimmungslagen geprägt wie die Adventszeit.
Unsere hell erleuchtete Altstadt vermittelt eine große Vorfreude auf das bevorstehende Weihnachtsfest.
Gemütliche Abende wechseln sich ab mit reger und bisweilen auch hektischer Betriebsamkeit. Und wenn sich auch viele von uns immer wieder ganz fest vornehmen, es im nächsten Advent etwas langsamer angehen zu lassen – so richtig gelingen mag das wohl keinem von uns.

Plötzlich wird die Zeit knapp:
Geschenke einkaufen, Weihnachtsgrüße verschicken, Besuche abstatten und natürlich noch einen passenden Weihnachtsbaum besorgen und aufstellen. Da wird die ach so besinnliche Adventszeit schnell zu einer Zeit der Rastlosigkeit und Hektik.
Deshalb wünsche ich Ihnen allen, dass die Zeit nicht davonläuft und dass es Ihnen gelingt, zu Weihnachten und zum Jahreswechsel inne zu halten, um ein wenig Abstand vom Jahresendstress zu gewinnen.
Freuen wir uns auch auf die Weihnachtsbotschaft und nehmen uns ausreichend Raum, um uns an den Worten die dort formuliert sind zu orientieren. Lassen wir in der sogenannten „staden Zeit“ Ruhe und Besinnlichkeit einkehren.
In wenigen Tagen neigt sich das Jahr 2015 dem Ende zu. Rückblickend kann ich zusammenfassen, dass es in vielen Bereichen  für unsere Stadt und Großgemeinde erneut ein gutes Jahr war. Aber auch ein Jahr mit ein paar Enttäuschungen und Rückschlägen.
Dies soll uns aber nicht davon abhalten, mit Zuversicht ins neue Jahr zu starten.
Ein für mich sehr wichtiges Zitat besagt:
„Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“
(Antoine de Saint-Exupery)

Bevor ich aber in einigen Punkten auf die Arbeit des Stadtrates in den vergangenen 12 Monaten zu sprechen komme, möchte ich noch kurz über die Grenzen unserer Stadt und unseres Landes hinausschauen und auf ein allgegenwärtiges Thema eingehen.
In der Ukraine wurde das Völkerrecht verletzt und damit unsere europäische Friedensordnung in Frage gestellt. Nur wenige Flugstunden von uns entfernt in Syrien und dem Irak, aber auch in vielen afrikanischen Ländern toben furchtbare Kriege. Millionen Menschen sind auf der Flucht.
Und aktuell stehen wir noch unter dem Eindruck des jüngsten Terroranschlages in Paris am 13.11.2015 mit 130 Toten.
Dieser Terror und die Geisteshaltung, die dahinter steht, das ist etwas, was vielen Menschen auch bei uns in Vohenstrauß Angst macht oder zumindest Sorgen bereitet.
Aber: Wir müssen bei all dem aufpassen, dass wir nicht zu Sklaven unserer Angst werden, indem wir unsere eigene Freiheit präventiv einschränken. Und wir dürfen auch nicht ganze Bevölkerungsgruppen unter Generalverdacht stellen.
Die Normalität ist angesagt, welche in der Regel ein vollkommenes selbstverständliches und unaufgeregtes Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft ist. Diese Normalität wollen wir und damit das gute Miteinander in Vohenstrauß erhalten. Daher bin ich außerordentlich froh, dass es bei uns einen höchst engagierten Arbeitskreis-Asyl gibt, der sich gerne und überaus positiv einbringt.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
auch dieses Jahr durfte ich feststellen, dass sich das Stadtratsgremium mit großem Verantwortungsbewusstsein intensiv für den Erhalt und die Verbesserung eines guten sozialen und gesellschaftlichen Lebensumfeldes eingesetzt hat. Und gerade diese Tatsache hat mich dazu bewogen, eingangs von einem guten Jahr 2015 zu sprechen.
So haben uns viele Planungsarbeiten im Zusammenhang mit dem Ausbau der Bahnhofstraße (657.000 € Gesamtkosten / Zuschuss 327.000 €) und ein intensiver Prozess der Bauleitplanung für die Ausweisung eines neuen Wohngebietes im Osten von Vohenstrauß weitgehend über das abgelaufene Jahr begleitet und so richtig gefordert. Es zeichnet sich bereits jetzt schon eine rege Nachfrage nach Baugrundstücken ab.
Nach der Markterkundung und der Ausschreibung zum Aufbau eines hochleistungsfähigen Breitbandnetzes steht nun fest, dass den entsprechenden Auftrag zur Durchführung die Telekom erhalten hat.

Die am 21.10.2015 erfolgte Vertragsunterzeichnung stellt sicher, dass spätestens in 12 Monaten in unserem Stadtgebiet das schnelle Internet zur Verfügung steht. Hinsichtlich der Entwicklungsmöglichkeiten unserer Betriebe, aber auch für die Haushalte, eine unverzichtbare Voraussetzung (Gesamtkosten 873.000 €/ ca. 700.000 € Zuschuss).
Aktives Handeln  ist und war auch bei der weiteren Gewerbegebietsausweisung angesagt, nachdem durch eine anstehende, sehr große Betriebserweiterung kaum noch kurzfristig erschließbare gewerbliche Flächen zur Verfügung stehen.
Notwendig gewordene Verhandlungen mit den verschiedenen Grundstückseigentümern konnten erfolgreich abgeschlossen werden oder stehen kurz vor dem Abschluss. Kurzfristig könnten wir ca. 55.000 m² Gewerbeflächen generieren. Zielvorgabe wird jedoch die Ausweisung weiterer Flächen entlang der NEW50 in Richtung Braunetsrieth sein.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
in der Jahresabschlusssitzung 2014 habe ich etwas nachdenklich den Sanierungsstau der in die Jahre gekommenen Infrastruktur angesprochen.
Heute kann ich ganz zufrieden feststellen, dass wir in den vergangenen   12 Monaten weitere Sanierungsfälle aufarbeiten konnten.
Zuerst wäre das Sportzentrum mit Laufbahn und Sportanlagen zu nennen. Wenn auch wir alle in diesem Zusammenhang einige graue Haare mehr bekommen und ernste Konsequenzen für die bauausführende Firma  ausgesprochen werden mussten, ist es dennoch gelungen, vorletzte Woche ( 9. Dezember) eine Teilabnahme mit sehr gutem Ergebnis vorzunehmen.
(550.000 € / 190.000 € Zuschuss gut investiert !)
Das Freibad Vohenstrauß konnte nach Abschluss der Arbeiten (im Mai) für die Badesaison freigegeben werden. Voll des Lobes waren die Gäste hinsichtlich der umgesetzten Maßnahmen (Badegastzahlen  + 205 %)
Erfreulich auch die Tatsache, dass nach über  17 Jahren für den Grundstücksbereich hinter dem Freibad anstelle der Kleingartenanlage ein rechtsverbindlicher Bebauungsplan „ Hinterm Freibad“  umgesetzt werden konnte. Bereits jetzt schon können wir vermelden, dass ein Großteil der Bauparzellen bereits verkauft sind.
Auch unser Verkehrswegenetz wurde wiederum verbessert. So konnte unser Außendienst die Eglseestraße, den Radweg zwischen Lagerhausstraße und Tankstelle Dobner sowie den Gagernweg sanieren. Aufgrund des immensen Arbeitspensums mussten die Gehwegmaßnahmen Asylstraße beim ehem. Poschenriederspielplatz und Haidaerstraße in das nächste Jahr verlegt werden.
Mit der begonnenen Modernisierung des Spielplatzes im Winklergarten (30.000,- €) verfolgen wir nachdrücklich unsere Linie wie in den letzten Jahren, den Kleinsten in unserer Stadt und Großgemeinde attraktive Spielplätze bereitstellen zu können.
Auch im Bereich der Stadtsanierung (Stadtumbau West Förderprogramm) können wir 2016 wieder Fahrt aufnehmen. Wie bereits erwähnt, hat vor wenigen Tagen (am 08.12.2015) die Regierung der Oberpfalz unsere monatelange Arbeit bezüglich der Planungsreife abgesegnet. Damit kann die Umgestaltung der Bahnhofstraße im zeitigen Frühjahr beginnen.
Auch die Planung für die Neugestaltung der Hinterhofbereiche an der Langen Gasse konnte mit dem Städtebaulichen Berater abgeschlossen werden, was zur Folge hat, dass nun das Vorhaben mit den Anliegern abgesprochen werden muss.
An dieser Stelle möchte ich dem außergewöhnlichen Einsatz des Außendienstes aber auch der engagierten Verwaltung danken, denn nur durch ihre Leistungsbereitschaft kann soviel durchgeführt werden und dies meist reibungslos.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
im Rahmen der Erstellung des ISEK hat sich gezeigt, dass Vohenstrauß eine Stadt ist, in der Zukunftsfragen diskutiert und zur Entscheidung vorbereitet werden. Es werden die Herausforderungen als Chance begriffen.
Mut zur Zukunft, Offenheit für Neues und die Bereitschaft zu Veränderungen kommen hier zum Ausdruck.
Im Frühjahr 2016 wird uns das beauftragte Büro Geoplan zusammen mit der em-Architekten-gemeinschaft das Ergebnis aus den Stärken-/      Schwächenanalysen und den Ideen der Bürger in Form von Handlungskonzepten präsentieren.
Wir werden sehen, dass die weitere Entwicklung unserer Heimatstadt ein offener Prozess ist, für den wir einen langen Atem brauchen. An alle, die an diesem Prozess mitgewirkt und konstruktiv teilgenommen haben, nochmals einen herzlichen Dank.
Auch die Pflege unserer Freundschaften mit unseren Partnerstädten möchte ich erwähnen, da aufgrund des langjährigen Kontaktes nach    Lauter-Bernsbach im Erzgebirge die längst überfällige Städtepartnerschaft nach 25 Jahren geschlossen wurde.
Viele gesellschaftliche Höhepunkte haben ein großes Publikum begeistert. Da wird einem erst bei der Rückschau auf das zurückliegende Jahr so richtig bewusst, wieviel Engagement notwendig ist, damit es in einer Gemeinde gut läuft.
Dankbar erkenne ich an, was die vielen Menschen hierfür geleistet haben. In den Vereinen, sozialen und kirchlichen Einrichtungen in Kultur und Sport, aber auch in meiner städtischen Verwaltung und beim städtischen Bauhof. Sie sind Vorbild für uns alle.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
um über das Arbeitsjahr 2015 und das was alles in 2016 auf uns zukommt vollumfänglich zu berichten, würde dazu führen, dass die anschließende Einladung in das Gasthaus Anzer ausfallen müsste.
Da ich das nicht verantworten möchte, komme ich nun zum Schluss und möchte noch ein paar Worte des Dankes nachschicken und meinen Wunschzettel für 2016 offenlegen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
wenn ich auf die Stadtratsarbeit zurückblicke, so kann ich nur von einem guten und fairen Umgang miteinander sprechen. Die Zusammenarbeit in den einzelnen Gremien ist, so mein Eindruck, ausgesprochen gut und damit erfolgreich.
Besonders möchte ich hierbei die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit meinen beiden Stellvertretern, dem 2. Bürgermeister Uli Münchmeier und dem 3. Bürgermeister Hans Gollwitzer sowie dem Geschäftsleiter Alfons Sier, dem Kämmerer Rainer Dötsch, dem Bauleiter Hans Balk und dem    Außendienstleiter Karl Frey erwähnen, die mich bei den vielfältigen Arbeitsaufgaben und Terminen stets verantwortungsbewusst und zuverlässig unterstützt, und im Falle der Bürgermeisterkollegen, vertreten haben.
Eine erfolgreiche Stadtratstätigkeit lebt aber auch von der Auseinandersetzung mit und über die Sachthemen. Und hierbei war es besonders wichtig, dass bei aller Unterschiedlichkeit der Themen, sich die Debatten stets um die Sache gedreht haben und Entscheidungen akzeptiert wurden.
Danke an das gesamte Stadtratsgremium dafür, dass über alle Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg weitgehend die Beschlüsse einmütig getroffen wurden. Genau das ist der Weg, um Vohenstrauß weiterhin in der Erfolgsspur zu halten.

Und nun ein Auszug aus meinem großen Wunschzettel zu Weihnachten für unsere Stadt und Großgemeinde.

Ich wünsche mir:
-        dass dieses gute, konstruktive, aber auch offene und solidarische
       Miteinander in unserer Stadt erhalten bleibt
-        dass wir eine handlungsfähige Stadt, die über eine intakte Infra-
       struktur verfügt, bleiben
-        dass sich auch weiterhin viele mit dem Stadtgeschehen beschäftigen
       und sich einbringen
-        dass wir uns der Geschichte bewusst bleiben, aber sich auch
       modernen Entwicklungen nicht verschließen
-        dass die Finanzen auch weiterhin eine Investitionstätigkeit
       unserer Stadt zulassen
-        dass eine gute Lösung im Zusammenhang mit der Behörden-
       verlagerung gefunden wird und
-        dass sich die Verlegung des Rettungswagens nach Lohma nicht
       nachteilig für den Versorgungsbereich von Vohenstrauß, Leuchten-
       berg, Tännesberg und Waldthurn auswirken wird.

So wünsche ich Ihnen allen, aber auch unseren Freunden in den Partner-städten Stribro, Moncoutant und Lauter-Bernsbach ein gesegnetes Weihnachtsfest.
Ein Fest des Friedens und der Nächstenliebe, ein Fest der Freude und Hoffnung, das neue Kräfte schenkt.
Für das kommende Jahr beste Gesundheit, persönliche Zufriedenheit und dass die gesteckten Ziele in Erfüllung gehen.
Gottes reicher Segen möge sie dabei stets begleiten.
Frohe Weihnachten !

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2. Kurzansprache und Dankesworte des 2. Bürgermeisters Uli Münchmeier

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat 22. Sitzung des Stadtrates (Jahresschlusssitzung) 17.12.2015 ö 2

Sach- und Rechtslage

2. Bürgermeister Uli Münchmeier wendet sich mit folgenden Worten an alle Anwesenden im Sitzungssaal:

„Sehr geehrte Herren der Geistlichkeit,
Sehr geehrte Damen und Herren der Verwaltung und des Außendienstes,
meine lieben Kolleginnen und Kollegen aus dem Stadtrat,
sehr geehrte Herrn Bürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,

es sind Begegnungen mit Menschen, die unser Leben, unseren Alltag und berufliches Umfeld wie unser ehrenamtliches Engagement prägen und bereichern. Heute in diesem feierlichen Rahmen der Jahresschlusssitzung stehen Ihnen, stehen uns allen die unterschiedlichsten Begegnungen des letzten Jahres im Stadtrat, in der Verwaltung oder im Außendienst untereinander oder mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt und Großgemeinde vor Augen.

Deshalb möchte ich heute allen Kolleginnen und Kollegen Dank sagen für die offenen und ehrlichen Begegnungen in unserem Stadtratsgremium und die gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ein großes Dankeschön gilt Ihnen allen, den Damen und Herren der Verwaltung und des Vorzimmers, des Bauhofes, allen Hausmeistern, den Mitarbeiterinnen des städtischen Kindergartens, den Reinigungskräften und unseren Feldgeschworenen. Sie alle prägen mit Ihrer Arbeit und den Begegnungen mit den Bürgerinnen und Bürgern das Bild einer vitalen, bürgernahen und lebenswerten Stadt mit.

Dank gilt unserem 1. Bürgermeister, gilt Dir lieber Andreas, für deinen unermüdlichen Einsatz, dein Elan und deine offenen Türen und Ohren, die immer wieder fruchtbare Begegnungen mit den Bürgern unserer Stadt und Großgemeinde ermöglichen und die weithin geschätzt werden. Für die Kommune und die Bürger sowie für die vielen Maßnahmen und Projekt die abgeschlossen oder begonnen sind oder noch kurz vor Beginn stehen, ist Dir keine Anstrengung zu groß, um das bestmögliche Ergebnis für Vohenstrauß zu erzielen.
Ein herzliches Vergelt’s Gott darf ich Dir im Namen des gesamten Stadtrats sowie von mir persönlich für diese Arbeit und für gute, vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit aussprechen. 

Allen ehemaligen Angestellten, Beamten, Stadträten und unserem Altbürgermeister, sind wir zu Dank verpflichtet – Ihre Begegnungen in der Vergangenheit sind teil unserer Arbeit heute. Die gute Zusammenarbeit und die vielen fruchtbaren Kontakte zu unseren Kirchengemeinden, zu den Vereinen und Organisationen mit Ihren unzähligen engagierten Ehrenamtlichen, zu den Firmen und Betrieben sowie zu unseren Partnerstädten sollen meinen Dank abrunden.

Mich persönlich hat eine Begegnung mit einem Jubilar vor einiger Zeit bei einem Besuch sehr bewegt. Im Laufe des Gesprächs, bei Kaffee und Kuchen, erzählte mir der Mann eine Begebenheit aus seiner Kindheit, welche mich tief beeindruckt hat. Ich möchte die Geschichte dieses Mannes aus meinem Gedächtnis kurz zum Abschluss meiner Rede Ihnen allen erzählen. So berichtet er mir:

Mit vier Jahren erlebte ich, als kleiner Junge, erstmals die Vorweihnachtszeit ganz bewusst mit all ihrem Zauber und Geheimnissen. Obwohl wir Kinder zu jener Zeit – im Nachkriegswinter 1945 mit Zerstörung, Flucht und Vertreibung - wahrlich keine großartigen Geschenke erwarten konnten oder gar üppige Festlichkeiten.
Aber es waren kleine Dinge, die uns Kinder mit Vorfreude erfüllten – die Lichter mit Ihrem Glanz, der Baum mit seinem Schmuck, die Stube und ihr weihnachtlicher Duft. Mit allen Sinnen und steigender Aufgeregtheit warteten wir aus das große Fest. Nur für unsere Mutter war diese wunderbare Zeit der Lichter und des Geheimnisses von Weihnachten von dunklen Schatten überdeckt.

Noch immer gab es von unserem Vater, der in russischer Kriegsgefangenschaft war, keine Nachricht. Die Hoffnung, dass er noch lebt und heil aus der Gefangenschaft nach Hause kommen könnte, musste immer wieder gegen die Angst und Sorge um sein Leben ankämpfen. So kam auch in unserer Familie Heiligabend. Die Spannung in unseren Kinderherzen erreichte Ihren Höhepunkt.

Aufgeregt rannten wir Kinder durch die Wohnung, spielten, lachten, sangen. Es klingelte und der Postbote brauchte einige Briefe. Unsere Mutter setzte sich an den Tisch und begann lesen. Als wir in die Küche kamen, blieben wir erschrocken stehen und verstummten. Unsere Mutter saß über einen Brief gebeugt, der in ihren Händen zitterte und weinte bitterlich. Die Tränen liefen ihr die Wangen auf den Brief hinab. Nur mühsam konnte Sie uns erklären, dass unser Vater bereits im Oktober in russischer Kriegsgefangenschaft nach kurzer und schwerer Krankheit verstorben war.

Für uns Kinder war das ganze Ausmaß der Schreckensnachricht gar nicht verständlich, aber wir spürten, dass da etwas zerbrochen ist, was zusammenstürzte und abgerissen war. Wir drückten uns an unsere Mutter. Traurigkeit erfüllte den Raum und viele Tränen flossen. Lange sprach keiner von uns ein Wort, es war totenstill. Mitte hinein in die stumme Verzweiflung stellte ich als jüngster der Familie die kindlich besorgte Frage: „Mutter, fällt Weihnachten jetzt aus?“ Ich erinnere mich ganz genau, wie meine Mutter stutzte, sich einen Ruck gab und mich in den Arm nahm und versuchte mit fester Stimme zu sagen: „Nein, jetzt feiern wir erst recht Weihnachten!“ Und so habe ich es in Erinnerung, begann meine Mutter, ihre Traurigkeit und ihr Leid damit zu bewältigen, dass sie mit uns Kindern im Gedenken an unseren verstorbenen Vater die Weihnachtstage ausgestaltete.

Eine für mich tief bewegende Geschichte, die mich lange beschäftigt hat und die mir heute vor allem eines sagt – die Weihnachtsbotschaft von der Freude fällt nicht aus, weil es in unserer Welt so viel Leid, Tränen, Krieg, Terror, Flucht und Vertreibung, Angst und Sorge gibt, sondern soll uns gerade deswegen oder „erst recht“ die Geburt Jesu in diesem ärmlichen Stahl in Bethlehem verständlich machen und uns Hoffnung und Frieden bringen.

Diese Botschaft gehört in unsere Welt und deshalb sollen wir mutig, vertrauensvoll und hoffnungsvoll das kommende Weihnachtsfest und das neue Jahr 2016 begehen. Mit dieser Botschaft im Ohr möchte ich Ihnen allen nun noch eine ruhige und besinnliche Weihnachtszeit wünschen und freue mich auf viele weitere Begegnungen im kommenden Jahr.“

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3. Kurzansprache des geschäftsleitenden Beamten Alfons Sier

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat 22. Sitzung des Stadtrates (Jahresschlusssitzung) 17.12.2015 ö 3

Sach- und Rechtslage

Verw.Rat Alfons Sier führt folgendes aus:

„Sehr geehrte Damen und Herren,

die Begrüßung nach Rang und Namen ist bereits durch meine Vorredner erfolgt, weshalb ich mich darauf beschränke, Sie alle hier im Saale gleichermaßen willkommen zu heißen!

Alle Jahre wieder – ist nicht nur Weihnachten. Alle Jahre wieder - stellt sich für mich die Frage, was ich in der Jahresschlusssitzung zum Besten geben soll.

Den Jahresrückblick hat der 1. Bürgermeister gegeben, dazu viele Dankesworte.

Auch der 2.Bürgermeister hat sich bereits artig bedankt und eine Geschichte im Zusammenhang mit Weihnachten vorgetragen.

Nun soll ich auch noch ……, wo doch die Lieder der Damen so schön sind und darüber hinaus das anschließende Essen wartet!

Einerseits hat mir StR Alfons Raab am vergangenen Sonntag zu erkennen gegeben, dass er sich auf meine Rede schon freut, andererseits aber haben schon den ganzen Tag einige Kollegen die Augen verdreht. Über was, und vor allem, wie lang, wird  der Geschäftsleiter denn wieder plappern? Der Kämmerer, nehme ich an, wird schon seine Uhr im Blickwinkel haben, so wie in jeder Sitzung, wenn ihm mein jeweiliger Sachvortrag wieder einmal zu lange dauert.

Aber ich kann alle beruhigen – ich mache es kurz!

Nachdem ich die letzten Nächte kaum schlafen konnte, weil ich ja die Rätinnen und Räte nicht wieder verwirren möchte, habe ich gestern noch einige Bücher mit Weihnachtsgeschichten durchgeblättert. Beim 25. Buch fiel ein Blatt Papier aus den Seiten – die Kopie eines Weihnachtsgedichtes, die ich  mir vor vielen Jahren gemacht hatte.

Dieses, zugegeben nicht ganz ernst gemeinte Weihnachtsgedicht durchgelesen und dann der kurze Kommentar zu meiner besseren Hälfte: Diese Zeilen lese ich vor! Und so leid`s mir für Euch tut: Da müsst ihr durch!

Das Gedicht heißt:

So ist Weihnachten erst richtig schön.

When the snow falls wunderbar
and the children happy are,
when the Glatteis on the street,
and we all a Glühwein need,
then you know, es ist soweit:
she is here, the Weihnhachtszeit.

Every Parkhaus ist besetzt,
weil die people fahren jetzt,
all to Kaufhof, Mediamarkt,
kriegen nearly Herzinfarkt.
shopping hirnverbrannte things,
and the Christmasglocke rings.

Merry Christmas, merry Christmas,
hear the music, see gehe lights,
Frohe Weihnacht, Frohe Weihnacht,
merry Christmas allerseits.

Mother in the kitchen bakes,
Schoko-, Nuss- und Mandelkeks,
Daddy in the Nebenraum
schmück’s a Riesen-Weihnachtsbaum,
he is hanging auf the balls
then he from the Leiters falls.

Finally the Kinderlein
to the Zimmer kommen rein
und es sing’s the family
schauerlich: „Oh: Christmastree!“
And a jeder in the house
is packing die Geschenke aus.

Merry Christmas, merry Christmas,
hear the music, see the lights,
Frohe Weihnacht, Frohe Weihnacht,
merry Christmas allerseits.

Mama finds unter the Tanne
eine brandnew Teflon-Pfanne,
Paps gets a Schlips und Socken,
everybody does frohlocken.
Gauck is speaking in TV,
all arround is Harmonie.

Bis mother in the kitchen runs:
weil im Ofen burns the Weihnachtsgans.

And so comes die Feuerwehr
with Tatü, tata daher,
and they bring a long, long Schlauch
and a long, long Leiter auch.
And they schrei – „Wasser marsch!“
Christmas is now im - … Eimer.

Merry Christmas, merry Christmas,
hear the music, see the lights,
Frohe Weihnacht, Frohe Weihnacht,
merry Christmas allerseits!


Ich wünsche Ihnen allen hier und Ihren Familien, dass es bei Ihnen nicht so zugeht, wie in dem Gedicht geschildert. Vielmehr wünsche ich Ihnen erholsame Feiertage, Gesundheit, beruflichen Erfolg und privates Glück und dass die Hoffnungen, die Sie für sich mit dem neuen Jahr 2016 verbinden, in Erfüllung gehen.
   
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.“




Nach dem Schlusslied bedankt sich 1. Bürgermeister Andreas Wutzlhofer für die Aufmerksamkeit, lädt zum gemütlichen Beisammensein mit Abendessen in den Gasthof Anzer in Oberlind ein und schließt um 19.55 Uhr die Sitzung.

Datenstand vom 20.01.2016 08:35 Uhr